Zusammenfassung
Industriepolitik ist die staatliche Einflussnahme auf den industriellen Sektor. Ihr liegt die doppelte Erkenntnis zugrunde, dass erstens diesem Sektor in der längerfristigen Entwicklung von Ländern eine besondere Rolle zukommt und zweitens man diesen Sektor wegen hoher Konzentration und Innovationskraft nicht allein den Marktkräften überlassen kann. Ein hoher – zunächst steigender, später besonders in Industrieländern sinkender – Anteil der Industrie an der Volkswirtschaft eines Landes bestimmt seine Internationalisierung und globale Vernetzung. Das hat zuletzt auch der Aufholprozess asiatischer Länder gezeigt. Eine starke Industrie ist die Voraussetzung für das Europäische Wohlfahrtsmodell sowie die angestrebte Führungsrolle der Europäischen Union (EU) in Klimapolitik und Digitalisierung. Die EU hat durch seine Industrie zwar eine positive Außenhandelsbilanz, wird aber von den US-amerikanischen Großkonzernen und von China als nunmehr größte Industrienation herausgefordert.
Weiterführende Literatur und Dokumente
Aiginger, Karl, (2022): Society shapes industrial policy, industrial policy shapes society, in: Archives of Business Research, Jg. 10, Nr. 3, S. 33–51.
Aiginger, Karl, (2021): A Deeper Union: From a Failed Project to the European Quality Lead, in: Intereconomics, Jg. 56, Nr. 3, S. 174–-177.
Aiginger, Karl/Rodrik, Dani (2020): Rebirth of Industrial Policy and an Agenda for the Twenty-First Century, in: Journal of Industry, Competition and Trade, Jg. 20, S. 189–207.
Turek, Jürgen (2021): Industriepolitik, in: Weidenfeld, Werner/Wessels, Wolfgang: Jahrbuch der Europäischen Integration, Baden-Baden.
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Aiginger, K. (2022). Industriepolitik . In: Weidenfeld, W., Wessels, W., Tekin, F. (eds) Europa von A bis Z. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24456-9_77-2
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