Zusammenfassung
Die Bankenunion führt die Bestrebungen zu einer EU-weiten Harmonisierung der Finanzmarktregulierung für die Eurozone weiter. Die in der Eurozone tätigen Banken werden durch sie stärker grenzüberschreitend überwacht (erste Säule der Bankenunion: Einheitlicher Aufsichtsmechanismus) und im Fall einer Insolvenz auf europäischer Ebene abgewickelt (zweite Säule: Einheitlicher Abwicklungsmechanismus). Damit soll verhindert werden, dass – wie im Verlauf der Krise in der Eurozone geschehen – Regierungen Banken und deren Eigentümer mit Steuergeldern retten. Aktuell ist die Bankenunion noch unvollendet, über die dritte Säule (Gemeinsames Einlagensicherungssystem) wird diskutiert. Da u. a. Deutschland auf einer weiteren Reduktion der Risiken in den Bilanzen der in der Eurozone ansässigen Banken besteht, bevor eine Teilung dieser Risiken durch eine gemeinsame Einlagensicherung infrage kommt, ist eine Einigung im Herbst 2021 noch nicht absehbar.
Weiterführende Literatur und Dokumente
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Kunstein, T. (2022). Bankenunion . In: Weidenfeld, W., Wessels, W., Tekin, F. (eds) Europa von A bis Z. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24456-9_28-2
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- 05 March 2022
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-24456-9_28-2
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Bankenunion- Published:
- 07 November 2019
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-24456-9_28-1