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Zusammenfassung

Karl Popper verkündete in The Myth of Framework, dass Wissenschaft damit beginnt, dass unsere Erwartungen in etwas enttäuscht werden. Diese Enttäuschungen – diese Probleme – ob theoretischer oder praktischer Natur, stehen am Anfang von Wissenschaft. Die Frage nach dem, was am Anfang steht, ist jedoch nicht so drängend wie jene, die versucht zu ergründen, was am Ende steht bzw. was am Ende stehen soll oder zu stehen hat. Je intensiver ich mich mit den Lösungen unserer Disziplin beschäftige, also vom Ende her mit meinen Fragen beginne, umso mehr gewinne ich den Eindruck, dass die Lösungen nicht immer zu den aufgeworfenen Problemen vom Anfang passen. Dass mit ihrer Natur nach praktischen Problemen begonnen wird, z. B. damit, dass Individuen eine Anstellung finden oder aber auch, dass die Produktivität, also grundsätzlich die Produktionsprozesse, nicht so effizient oder effektiv sind, wie wir uns das vorstellen.

„Before we can [and we do] explain why people commit mistakes,

we must first explain why they should ever be right.“

F.A. Hayek

Hayek (1937, S. 34); Siehe Boettke et. al (2013) für eine historische Einordnung.

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Notes

  1. 1.

    Was Schumpeter (1942) als „essential fact about capitalism“ bezeichnete.

  2. 2.

    Popper (1963) wollte Wissenschaft und Pseudowissenschaft unterscheiden, wohlwissend, dass Wissenschaft öfter irrt und Pseudowissenschaft öfter einmal über die Wahrheit stolpert. D. h. dass nicht allein nur die wissenschaftliche Methode, also die empirische, in der Lage ist, die gestellten Probleme unmittelbar zu lösen.

  3. 3.

    Shackle (1965, S. 182) schreibt Folgendes: „Let us admit that all science is ‚arbitrary‘. As we sit before the fire, we see patterns and pictures in the flames.“

  4. 4.

    Hayek, 1974, Nobellpreisrede Pretendence of Knowledge.

  5. 5.

    Siehe weiter unten. Schumpeter als Advokat des methodischen Individualismus.

  6. 6.

    Schumpeter, 1908.

  7. 7.

    Noch vor dem Wesen veröffentliche J.A. Schumpeter ein Pamphlet Methodischer Individualismus. Dieses Werk war kaum bekannt und wurde auch erst 1980 ins Englische übersetzt. Hierin annonciert er die Wichtigkeit des Individuums als Ursprung und Ende aller wirtschaftlichen Tätigkeit. Sein Gedankengebäude baut ebenso wie das seiner brillanten Vorgänger Menger (2006 [1871]), Mises (1998 [1940]) oder Hayek auf dem Grundpfeiler des methodischen Individualismus auf.

  8. 8.

    Erstmals wurde es als Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung in 1911 veröffentlicht. Es folgt die am weitesten bekannte und zitierte und erweiterte Ausgabe auf Englisch 1934.

  9. 9.

    Carl Menger hat mit seinen Grundsätzen die österreichische Schule der Nationalökonomik begründet, in deren Tradition ein illustrerer Kreis von herausragenden Denkern steht. Schumpeter muss ebenfalls zu diesem Kreis gezählt werden. Nicht nur bzgl. seiner Themen, die sowohl die Methodik umfasst, welches ein treibendes Thema der „Österreicher“ war und ist. Sondern auch die Theorien der Umlaufmittel und Konjunkturzyklen.

  10. 10.

    Mises (1998 [1940], S. 13) hat der Unzufriedenheit und Handeln einen besonderen Platz eingeräumt. „The incentive that impels a man to act is always some uneasiness“. Wir könnten auch Motivation sagen, aber im Prinzip ist es der Übergang von einem Zustand eines sozialen Systems in einen anderen.

  11. 11.

    Menger und seine Mitstreiter stellten vermutlich als erstes die Bedeutung des Unternehmers für das wirtschaftliche System heraus (Kirzner, 1978).

  12. 12.

    Was grundsätzlich falsch verstanden wird, ist, dass Wissenschaft sich klar von Pseudowissenschaft abgrenzt, und zwar über ihre empirische Methode. Dem ist aber grundsätzlich nicht so. „Hume believed that a justification of induction could not be given because we do not know whether we shall have success; the correct formulation, instead, would read that a justification of induction could not be given if we knew that we should have no success.“ (Reichenbach 2006 [1938], S. 362). Die positivistische Position ist keine ungreifbare, noch kann sie unumstößlich Wissenschaft von Pseudowissenschaft trennen.

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Döll, S. (2017). Eine Diskussion des Problems mit Produktivitätsproblemen. In: Breit, H., Bullinger-Hoffmann, A., Cantner, U. (eds) Produktivität von industriellen Dienstleistungen in der betrieblichen Praxis. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08632-9_9

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-08631-2

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