Zusammenfassung
Gerade im Bereich betrieblicher Veränderung, egal ob Restrukturierung oder Innovation, haben wir es häufig mit Ideen und Maßnahmen zu tun, die von einzelnen Akteuren oder kleinen Gruppen ausgehen, in ihrer Wirkung aber eine Vielzahl unterschiedlicher Interessensvertreter betreffen. Da die Initiatoren solcher Maßnahmen aber meistens nur die gewünschten (bzw. erhofften) Effekte und Folgen im Auge haben und Entscheidungen analog dieser eigenen Sichtweise fällen, kommt es oft zu unerwarteten Reaktionen, Ablehnungen oder Blockaden beim Rest der Mitspieler. Verwundern sollte dies eigentlich nicht, da jeder Mitarbeiter seine eigenen, ganz natürlichen blinden Flecken besitzt und das Ausmaß seiner Entscheidungen niemals vollständig umreißen kann. Trotzdem reagieren viele Manager irritiert und verständnislos, wenn z. B. eine in ihren Augen sinnvolle IT-Innovation nicht wie vorgesehen genutzt wird oder Maßnahmen zur Effizienzsteigerung genau das Gegenteil bewirken. In der Change-Forschung werden die Quoten für das Scheitern solcher Projekte, gemessen an ihren originären Zielen, regelmäßig mit 70 % und höher beziffert [1]. Die Erklärungen hierfür sind vielfältig und reichen von subjektivem, mikropolitischem Verhalten bis hin zu struktureller Komplexität, die niemals widerspruchsfrei beherrscht werden kann.
„Unser Entscheiden reicht weiter als unser Erkennen“ – Immanuel Kant
Notes
- 1.
Siehe den Beitrag von Heiko Breit in diesem Band
Literatur
Moldaschl M (2009) Erkenntnisbarrieren und Erkenntnisverhütungsmittel – Warum siebzig Prozent der Change-Projekte scheitern Erschienen. Josef K, Heike S, Von Ameln F(Hrsg.) Organisationsberatung – blinde Flecken in organisationalen Veränderungsprozessen, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 301–312
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Traubinger, C. (2017). DISQRS – ein intelligentes Tool zur kumulativen Bewertung von Entscheidungen bei betrieblichen Veränderungen. In: Breit, H., Bullinger-Hoffmann, A., Cantner, U. (eds) Produktivität von industriellen Dienstleistungen in der betrieblichen Praxis. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08632-9_3
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