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Zusammenfassung

Die dem dynamisch-transaktionalen Modell der Medienwirkungen zugrunde-liegenden Denkmuster sind universaler Art und nicht auf Kommunikationsphänomene oder gar Fragen der Medienwirkungen beschränkt. Wenn man vom konkreten Gegenstand der Medienwirkungsforschung abstrahiert, so zeigt sich, daß diese Denkmuster in vielen anderen Wissenschaften, von der Philosophie über die Sozialwissenschaften bis hin zur Physik und der sog. Chaosforschung, in meist fachspezifischen Varianten wiederzufinden sind. Sie betreffen die allgemeinen, ontologisch und erkenntnistheoretisch bestimmten theoretisch-konzeptionellen Perspektiven der wissenschaftlichen Vorgehensweise und liegen damit noch vor jeder Modell- oder Theoriebildung. Da diese Denkmuster offenbar mit einer strikt kausalistischen und analytischen Forschungsstrategie nicht ganz problemlos zu vereinbaren sind, wurden sie lange Zeit in die spekulativen Randzonen der Theorie verwiesen. Erst als man sogar in einer Wissenschaft wie der Physik, die gegenüber jeder mystischen Spekulation erhaben zu sein schien, auf diese Denkmuster aufmerksam wurde, rückten sie wieder in den Blickpunkt des allgemeinen wissenschaftlichen Interesses. Wir nannten diese Denkmuster im Anschluß an die eigene fachspezifische Terminologie die transaktionale, die molare bzw. ökologische und die dynamische Sichtweise. Sie wurden als Grundpostulate des dynamisch-transaktionalen Modells begründet und genauer beschrieben. Ein Vergleich mit älteren transaktionalen Modellen und Theorien zeigte, daß meist nur partielle Übereinstimmungen vorhanden sind. Die hier allgemeiner formulierten Grundlagen des dynamisch-transaktionalen Ansatzes legen auch den Versuch nahe, ihn einem der bekannten sozialwissenschaftlichen Paradigmen wie Handlungstheorie, Interaktionismus, Lerntheorie, Systemtheorie etc. zuzuordnen. Es ist ganz sicher, daß zentrale Komponenten dieser Paradigmen mit solchen im dynamisch-transaktionalen Modell übereinstimmen, aber es läßt sich keinem dieser Ansätze ganz subsumieren. Wahrscheinlich ist es auch sinnvoller, den dynamisch-transaktionalen Ansatz mittels der hier beschriebenen drei Grundpostulate einer transaktionalen, molaren bzw. ökologischen und dynamischen Perspektive zu interpretieren, statt ihn in eine “Schublade” stecken zu wollen, die selbst schon eine spezifische Variante bestimmter Denkmuster darstellt.

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© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Früh, W. (1991). Zusammenfassung und Diskussion. In: Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10777-4_11

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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