Zusammenfassung
Das Gesundheitssystem befindet sich in einem stetigen Wandel. Vielfach diskutiert wird hierunter der Wandel hin zu einem echten Marktgeschehen, wenngleich dieser durch staatliche und korporatistische Eingriffe stark reglementiert ist. Zusätzlich treten neue Player, wie beispielsweise ausländische Versandapotheken in den Markt ein, die den Wettbewerb maßgeblich beeinflussen. Die durch differenzierende Informationsplattformen in den vergangenen Jahren stark voranschreitende Aufweichung von Informationsasymmetrien führen in der Konsequenz dazu, dass der Patient zunehmend in der Lage ist, Gesundheitsleistungen und Behandlungsangebote miteinander zu vergleichen, auf der anderen Seite aber auch eine Fülle an Informationen bewerten muss. Ein zielgerichtetes Angebot erweiterter Dienstleistungen und Services sowie ein dementsprechendes Dienstleistungsmarketing erscheinen in diesem sich stetig veränderten „Markt“ für viele Akteure des Gesundheitswesens als das Mittel der Wahl zur Abgrenzung gegenüber ihren Mitbewerbern. Auch die voranschreitende Digitalisierung kann hier als Megatrend bezeichnet werden, den der Apotheker sich hierbei zunutze machen kann. Im Gesundheitswesen trifft Marketing jedoch auf zahlreiche regulatorische Rahmenbedingungen, die in diesem Beitrag einer näheren Betrachtung unterzogen werden sollen. Leistungserbringer bewegen sich hierbei stets im Spannungsverhältnis zwischen marktwirtschaftlichen Elementen und den Grundprinzipien ihres Heilberufes – der medizinischen, therapeutischen und pharmazeutischen Unterstützung hilfsbedürftiger Patienten. Als Gesundheitsdienstleister vor Ort kann der Apotheker hier die Patientensouveränität weiter stärken und sich so durch individuelle Beratungs- und Gesundheitsdienstleistungen erweitert um digitale Services gegenüber dem Wettbewerb abgrenzen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
§ 1 Abs. 1 Apothekengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Oktober 1980 (BGBl. I S. 1993), das zuletzt durch Artikel 41 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist.
Literatur
ABDA (2018). Zahlen, Daten, Fakten; Entwicklung der Apothekenanzahl. https://www.abda.de/fileadmin/assets/ZDF/ZDF_2018/ABDA_ZDF_2018_Brosch.pdf.
Böckmann, R. (2009). Einleitung: Solidarität und Wettbewerb im Gesundheitswesen. In R. Böckmann (Hrsg.), Gesundheitsversorgung zwischen Solidarität und Wettbewerb (S. 9–18). Wiesbaden: VS.
Breyer, F., et al. (2013). Gesundheitsökonomik (Bd. 6. erw. und überarbeitete, S. 179). Wiesbaden : Springer.
Ciesielski, C. (2008). Internetapotheke versus stationäre Apotheke. Veränderungen des Apothekenmarktes im Internet-Zeitalter. Dissertation, Universität Marburg, Marburg.
Coenen, M., Haucap, J. Herr, A. Kuchinke, B. (2011); Wettbewerbspotenziale im deutschen Apothekenmarkt, Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie; Nr. 17, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE).
Fleßa, S., & Greiner, W. (2013). Grundlagen der Gesundheitsökonomie, Eine Einführung in das wirtschaftliche Denken im Gesundheitswesen (Bd. 3, S. 80 ff.). Berlin: Springer Gabler.
Häckl, D. (2010). Neue Technologien im Gesundheitswesen, Rahmenbedingungen und Akteure. Wiesbaden: Gabler.
Heinsohn, J. G. (2013). Erfolgskonstellationen im Apothekenmarkt. Empirische Analyse und Gestaltungsempfehlungen, Dissertation, Greifswald 2012.
Klinke, S. (2003). Ordnungspolitischer Wandel im Gesundheitssystem als Folge der Reformgesetzgebungsbemühungen, Diplomarbeit, Universität Bremen, Bremen 2011.
Manzei, A., et al. (2014). 20 Jahre Wettbewerb im Gesundheitswesen, Theoretische und empirische Analysen zur Ökonomisierung von Medizin und Pflege. Wiesbaden: Springer.
Meffert, H., Bruhn, M., & Hadwich, K. (2015). Dienstleistungsmarketing, Grundlagen – Konzepte – Methoden. Wiesbaden: Gabler.
Reiners, H. (1993). Jahrbuch für kritische Medizin der Univ. Magdeburg.
SVR. (2001). Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Bd. 1, Gutachten 2000/2001: Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band III „Über-, Unter- und Fehlversorgung“. Baden-Baden: Nomos.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2019 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Hollat, S., Siebelt, P. (2019). Möglichkeiten und Grenzen des Dienstleistungsmarketings für Apotheken. In: Matusiewicz, D., Stratmann, F., Wimmer, J. (eds) Marketing im Gesundheitswesen. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20279-8_31
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-20279-8_31
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-20278-1
Online ISBN: 978-3-658-20279-8
eBook Packages: Business and Economics (German Language)