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Nach dem Regimewechsel – Minderheiten auf der Suche nach Unterstützung

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Werben um „Advokaten“
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Zusammenfassung

Der Verlauf des als „EDSA-Revolution“ oder Sieg von „Peoples’ Power“ gefeierten Aufstands gegen das Marcos-Regime im Februar 1986 brachte, wie bereits früher ausgeführt, diejenigen Teile der kirchlichen Oppositionsbewegung in Erklärungsnöte, die die nationaldemokratische politische Position unterstützen. In enger Verbindung zum linken Oppositionsbündnis BAYAN hatten diese Gruppen und Organisationen die vorgezogene Präsidentschaftswahl als ein Manöver kritisiert, das lediglich zur verfassungswidrigen Verlängerung des Marcos Regimes und zur Camouflage der undemokratischen Verhältnisse im Land diene und hatten mehr oder weniger deutlich die von der nationaldemokratischen Untergrundbewegung empfohlene Boykott-Position vertreten. Angesichts der hohen Wahlbeteiligung und der daran anschließenden Proteste gegen die Wahlmanipulationen, in denen sich eine große Wertschätzung des demokratischen Verfahrens als Mittel der politischen Veränderung ausdrückte, fanden sich die Vertreter der Boykott-Linie isoliert. Die Unterstützung für die Kampagne der Oppositionspolitikerin Aquino vor und nach den Wahlen sowie für die aufständischen Militärs in den Februartagen 1986 kam aus dem moderaten kirchlichen Spektrum.

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Notes

  1. 1.

    vgl. Promotion of Church People’s Rights: The Snap Election: A Masterstroke of Deceit. An open Letter to ll conscientious Filipinos; Sowie: National Ecumenical Forum for Church Response (NEFCR): The Snap Election: Is it the much-awaited Deliverance? (Archiv Treber)

  2. 2.

    Wegner zeigt in seiner Untersuchung am Beispiel der Mittelzuflüsse des deutschen katholischen Hilfswerks Misereor auf, dass nach 1986 zwar eine deutliche Steigerung der Zahl der geförderten Projekte und der Fördersummen stattfindet, aber NASSA als zentrale Clearingstelle für die Projektabwicklung an Bedeutung verliert. Nach Wegners Angaben förderte Misereor im Zeitrum 1981–1985 durchschnittlich 97 Projekt von NASSA jährlich mit einer Fördersumme von 9,3 Mill. DM; von Januar bis Oktober 1988 belief sich die Zahl der Misereor geförderten Projekte in den Philippinen auf 104 mit einer Fördersumme von 11,8 Mill. DM, darunter waren lediglich noch 7 Projekte von NASSA. Vgl. Wegner,Rodger (1993): a. a. O., S. 131 ff.

  3. 3.

    Eine herausragende Rolle, auch für die Herstellung von Kontakten zu ausländischen Geberorganistionen, nahm dabei die Dachorganisationen „Philippine Partnership for the Development of Human Resources in Rural Areas“ (PHILDHRRA) und „Center for the Development of Human Resources in Rural Asia“ (CENDHRRA) war. Vgl. Wegner, Rodger (1993): a. a. O., S. 133 f.

  4. 4.

    vgl. Kunz, Hildegard (1995): a. a. O., S. 92 f.

  5. 5.

    vgl. Montiel, Christina Jayme/Briones, Adelfo, V. (1995): Cry out for Peace: Social Psychological Notes on Peacemaking and Local Governance. Quezon City, S. 34 f.

  6. 6.

    vgl. Weltkirche, 1989, Nr. 6, S. 185.

  7. 7.

    vgl. Hanisch, Rolf (1988): Die Regierung Aquino zwischen Militärputsch und kommunistischer Rebellion. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 25–26, S. 36.

  8. 8.

    Nicht-Kooperation mit den Militärdienststellen vor Ort genügte bereits, um in Verdacht zu geraten. Task Force Detainees registriert von Januar bis November 1988 annähernd 3.000 Menschrechtsverletzungen an Mitarbeitern und Mitgliedern von NROs und Gewerkschaften. Siehe: Wegner, Rodger (1993): a. a. O., S: 226, Fußnote 18.

  9. 9.

    Die Zahlenangaben zu den Vigilante-Einheiten sind widersprüchlich. Nach Kowalewski gab es Ende 1997 ca. 200 Verbände mit 30.000 Mitgliedern. Siehe: Kowalewski, David (1991): Cultism, Insurgency, and Vigilantism in the Philippines. In: Sociological Analysis. 52: Jg., Nr. 3, S. 244.

  10. 10.

    Die Instrumentalisierung von indigenen Gruppen durch das Militär für paramilitärische Aufgaben insbesondere in schwer zugänglichen ländlichen Gebieten oder als Bodyguards für Großgrundbesitzer hat Tradition und fand auch während des Marcos-Regimes statt. Siehe: Kowalewski, David (1991): a. a. O., S. 245.

  11. 11.

    Kardinal Sin von Manila unterstützte ausdrücklich die Rekrutierung von bewaffneten Vigilante-Gruppen für die Aufstandsbekämpfung. Siehe: Manila Cronicle „Vigilantes get Sin’s blessing“. 8. 11. 1987, S. 1. (Archiv Treber)

  12. 12.

    vgl. Vallier, Ivan (1967): Religious Elites: Differentiations and Develoments in Roman Catholicism. In: Lipset, Seymour, M./Solari, Aldo: Elites in Latin America. London, S. 205.

  13. 13.

    vgl. Johnston, Hank/Figa, Jozef (1988): a. a. O., S. 43 f.

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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Treber, M. (2012). Nach dem Regimewechsel – Minderheiten auf der Suche nach Unterstützung. In: Werben um „Advokaten“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19540-7_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19540-7_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-19539-1

  • Online ISBN: 978-3-531-19540-7

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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