Zusammenfassung
Zur politischen Philosophie und zu Aristoteles kam Dolf Sternberger eher unfreiwillig. Es bedurfte erst des Verlustes aller persönlichen Freiheit während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, bis er, der Literat und Feuilletonist, sich mit dem Phänomen des Politischen zu beschäftigen begann. Hitler, so pflegte er später zu sagen, habe ihn die Politik gelehrt, »ex negativo« (VIII 11, 23)112 — ein ›dämonologischer‹ Lehrmeister, dessen Schüler einer der wichtigsten politischen Denker der Bundesrepublik werden sollte.
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Anmerkungen
vgl. Gerhard Storz: Statt einer Vita im Stil des Sallust, in: Sprache und Politik. Festgabe für Dolf Sternberger zum sechzigsten Geburtstag, hg. von Carl-Joachim Friedrich und Benno Reifenberg, Heidelberg 1968, 9–19;
Udo Bermbach: Dolf Sternberger — zur Erinnerung an seinen 80. Geburtstag, in: PVS 29 (1988), 85–89;
Bernhard Vogel: Ein Lehrer der Verfassung. Zum Tode Dolf Sternbergers, in: FAZ, 28.7.1989;
Eckhardt Nordhofen: Der Gang des Meisters. Zum Tode von Dolf Sternberger, in: Die Zeit, 4.8.1989;
Hans Karl Rupp: Dolf Sternberger — Sprache als Fundament des Politischen, in: ders. u. Thomas Noetzel: Macht, Freiheit, Demokratie. Anfänge der deutschen Politikwissenschaft, Marburg 1991, 97–106.
Vgl. Günther Gillesen: Auf verlorenem Posten. Die Frankfurter Zeitung im Dritten Reich, Berlin 1986, 352ff, 398f.
Bernhard Vogel: Dolf Sternberger zum 80. Geburtstag, in: ZfP 34 (1987), 371f.
Alexander Schwan: Dolf Sternbergers Philosophie freiheitlicher Politik, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 33 (1982), 472–486;
Manfred Gawlina: Politische Interpersonalität, aristotelisierend. Eine Erörterung von Dolf Sternbergers Gesamtwerk, in: Philosophische Rundschau 45 (1998), 228–238.
René Weiland: Bruch und Vor-Bild: Auf neoaristotelischer Spur, in: Merkur 43 (1989), 361f.
Zit. nach Birgit Pape: Vorschule der Demokratie in Deutschland. Dolf Sternbergers Zeitschrift »Die Wandlung« trat zwischen 1945 und 1949 für die Bürgergesellschaft ein, in: FAZ, 11.12.1999 (Bilder und Zeiten, II).
Zur Morphologie des Politischen bei Goethe vgl. Theo Stammen: Goethe und die Französische Revolution, München 1966.
Auf die von Sternberger heruntergespielten Unterschiede, die Aristoteles und Locke trennen, weist korrigierend hin: Günther Nonnenmacher: Die Ordnung der Gesellschaft. Mangel und Herrschaft in der politischen Philosophie der Neuzeit, Weinheim 1989, 115–119.
Nach Christian Meier: Die Entstehung des Politischen bei den Griechen, Frankfurt a.M. 1983
Der Perspektivenwechsel wird völlig verkannt von Hans J. Lietzmann: Integration und Verfassung. Oder: Gibt es eine Heidelberger Schule der Politikwissenschaft?, in: Schulen in der deutschen Politikwissenschaft, hg. von Wilhelm Bleeck u. Hans J. Lietzmann, Opladen 1999, 245–267.
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Gutschker, T. (2002). Dolf Sternberger — Metamorphosen des Politischen. In: Aristotelische Diskurse. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05252-0_9
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