Zusammenfassung
Zu dem Zweck einer Verständigung über das Thema meiner Vorlesungen, m.a.W. zur ersten Klarlegung der Probleme, welche unter dem Titel Erkenntnistheorie befasst zu werden pflegen, knüpfe ich an das Epoche machende Werk Lockes über den menschlichen Verstand an. Es ist das erste eigens der Erkenntnistheorie gewidmete Werk. Mit ihm gewinnt sie Rang und Ansehen einer eigenen philosophischen Disziplin, und alle seitdem üblichen Definitionen derselben gehen auf dieses Buch zurück. Der große Engländer beginnt seine Untersuchung mit den Worten: „ Weil es der Verstand ist, der die Menschen über alle anderen empfindenden Wesen erhebt und ihnen den ganzen Vorrang und die Herrschaft verleiht, die sie diesen Wesen gegenüber besitzen, so ist er gewiss ein Gegenstand, der schon durch seine hohe Würde der Mühe einer besonderen Untersuchung lohnt. Wie das Auge nimmt der Verstand, während er alle anderen Dinge für uns sichtbar und erkennbar macht, sich selbst nicht wahr, und es erfordert Kunst und Mühe, ihn sich selbst gegenüberzustellen und ihn zu einem eigenen Objekt zu machen.“*
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Husserl, E., Schuhmann, E. (2001). Allgemeine Erkenntnistheorie Vorlesung 1902/03. In: Schuhmann, E. (eds) Allgemeine Erkenntnistheorie Vorlesung 1902/03. Husserliana, vol 3. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-0762-7_1
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Print ISBN: 978-94-010-3825-6
Online ISBN: 978-94-010-0762-7
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