Zusammenfassung
Die Zeit ist nicht nur im erkennenden Subjekt, sagen wir, dem reinen Ich, in einer Modalität (die als Gesamtmodalität ein System von besonderen Modalitäten einschließe) gegeben, sondem an sich ist die Zeit überhaupt als notwendige Form individuellen Daseins und einer individuellen „Welt“ 〈gegeben〉 (was vielleicht als gleichwertig zu erweisen ist).1 Einheit von Modalitaten, modale Bestimrnungen gehoren der Zeit als Form eines Daseins objektiv, völlig unabtrennbar zu. Die allgemeine Tatsache kann mit Beziehung auf die Analogie mit dem Raum, für den genau dieser selbe Grundsatz auszusprechen ist, auch mit den Worten ausgedrückt werden: Die Zeit hat nicht nur für uns und unsere Welt eine „Orientierung“, sondern sie ist an sich orientiert. Und darum kann sie keinem Erkenntnissubjekt originär gegeben sein, 〈es sei〉 denn in Form einer Orientierung. Für Zeit besagt das aber (und das ist ihre „Orientierung“): Die Zeit ist, was sie ist, nur in Beziehung auf „das“ fließende urquellende Jetzt, und dieses aktuelle Jetzt ist Mittelpunkt eines Kontinuums ins Unendliche fließender (wie umgekehrt unendlich verflossener) Präsentationen.
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Bernet, R., Lohmar, D. (2001). 〈Der Fluss der anschaulichen Zeitrnodalitäten und das Bewusstsein vom Fließen〉. In: Bernet, R., Lohmar, D. (eds) Die Bernauer Manuskripte Über das Zeitbewusstsein (1917/18). Husserliana: Edmund Husserl Gesammelte Werke, vol 33. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-0716-0_5
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