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Part of the book series: Husserliana ((HUSS,volume 20/1))

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Zusammenfassung

Es ist vor allem zu sagen, dass sich zwar, nach dem eben schon Angedeuteten, mit diesem Werk ein Durchbruch vollzieht: der Durchbruch einer wesentlich neuen Wissenschaft — der reinen Phänomenologie — und der Durchbruch einer neu gegründeten Philosophie, eben gegründet ⌈durch⌉1 Phänomenologie; dass es dabei aber zugeht wie bei einem ersten Durchbruch überhaupt: Altes mengt sich noch mit dem Neuen und bei allem lebhaften Bewusstsein von diesem Neuen, das aus dem Werk selbst spricht, war der Autor zur Zeit der ersten Ausgabe noch nicht 〈zu〉 voller Herrschaft darüber und in so manchem auch nicht zu letzter Klarheit gekommen.2 Gelegentlich verfällt er daher selbst in missleitende Interpretationen des Sinnes seiner Intentionen und der im Rahmen der herausgegriffenen Probleme im Wesentlichen richtig angebahnten Untersuchungsweisen. Die jüngere Generation kann dergleichen schwer verstehen. Es gibt aber Fehler, in die der Autor selbst viel leichter verfällt als die ihm nachfolgende Jugend. Denkweisen, deren Irrationalitäter dargelegt, werden in ihr nicht mehr zu Denkgewohnheiten, die andererseits in ihm noch als anerzogene Dispositionen wirksam sind — als Dispositionen zu Rückfällen. Welchem wichtigen Punkt diese Bemerkung ganz besonders gilt, wird nachher zu näherer Betrachtung kommen.

FT: ⌈als⌉.

Im FT folgt: ⌈In meiner Selbstanzeige des 2. Bandes in der Vierteljahreszeitschrift für Philosophie, 1901, habe ich dieser Sachlage offenen Ausdruck gegeben: „Es ist — der Verfasser ist sich dessen wohl bewusst — kein geringes Wagnis, ein in solchem Maße lückenhaftes und in manchen Teilen nicht voll ausgereiftes Werk der Öffentlichkeit zu übergeben. So wie die Untersuchungen dem Leser dargeboten werden, waren sie ursprünglich zur Publikation gar nicht bestimmt; sie sollten dem Verfasser nur zur Grundlage für eine mehr systematische Grundlegung der Erkenntnistheorie bzw. der erkenntnistheoretischen Aufklärung der reinen Logik dienen. Leider war es dem Verfasser nicht vergönnt, diesem Werk vieler Jahre noch eine Reihe weiterer Jahre zuzuwenden. Er legt es nunmehr mit der Überzeugung aus den Händen, dass es, trotz der leicht ersichtlichen und von ihm selbst schwer empfundenen Unvollkommenheiten, durch die Selbständigkeit der analytischen Forschung, durch die Reinheit der phänomenologischen Methode und durch eine Reihe nicht ganz unerheblicher neuer Einsichten den Freunden der Erkenntnistheorie nicht unwillkommen sein wird. An systematischen Versuchen der Erkenntnistheorie ist kein Mangel, aber wohl an analytischen Fundamentaluntersuchungen von streng deskriptiver und keinem historischen Vorurteil nachgebender Geisteshaltung.“⌉.

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Ullrich Melle

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© 2002 Springer Science+Business Media Dordrecht

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Husserl, E., Melle, U. (2002). Zweites Fragment. In: Melle, U. (eds) Logische Untersuchungen Ergänzungsband Erster Teil. Husserliana, vol 20/1. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-0599-9_9

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