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Identität als Projekterzählung: Eine empirische Studie

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Das erzählte Selbst

Part of the book series: Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie ((MSKS,volume 8))

  • 324 Accesses

Zusammenfassung

Die bisherige Analyse hat sich auf die Frage konzentriert, wie sich die Veränderung der gesellschaftlichen Kohärenzangebote an die einzelnen Individuen auf die zukunftsorientierten Identitätsstrategien der Subjekte auswirkt. Die Antwort bestand in einer Modellbildung mit den beiden Zentralbegriffen des Identitätsprojektes und der narrativen Identität. Ich möchte im weiteren in einer explorativen Studie die empirische Fruchtbarkeit dieser beiden Begriffe untersuchen. Die Frage ist also, ob ein Subjekt, verteilt auf eine Vielzahl von Lebenswelten, engagiert in eine Reihe von Identitätsprojekten, das sich narrativ entwerfen muß, in dieser Narration etwas deutlich macht, von seinem strategischen Bemühen, mit dieser Aufgabe umzugehen. Die Frage ist weiterhin, ob in der Art und Weise sich etwas von den Charakteristika des gesellschaftlichen Umfeldes zeigt, in das hinein sich das Individuum erzählt. Im Durchgang durch eine Reihe von theoretischen Diskussionen, die in der Regel kaum voneinander Notiz nehmen, habe ich dargelegt, daß die Bedeutung der Zukunftsbezogenheit in der Identitätsbildung eine zentrale Rolle spielt. Ich habe weiter auf die breite Übereinstimmung darüber verwiesen, daß Kohärenz und Kontinuität narrative Grundforderungen an jedes Subjekt in den westlichen Gesellschaften sind. Offen geblieben ist die Frage, wie in einem Narrationsmodell Erfahrungen der sozialen Entwurzelung aufscheinen können. Zwar gibt es narrationstheoretische Analysen von literarischen Erzählungen über adoleszente Identitätsbildung (z.B. Neubauer, 1994), aber dieses Material hat natürlich — abgesehen davon, daß es oft von Erwachsenen erzeugt worden ist — eine ganz andere Form als dies in Alltagsnarrationen zu erwarten ist. Die Frage ist also, zugespitzt, danach, wie Identitätsprojekte heute erzählt werden und ob sich daran etwas von den Individualisierungsprozessen zeigt, wie sie theoretisch postuliert werden. Wäre dies der Fall, dann könnte dies auch als Hinweis darauf gedeutet werden, daß ein narrationsanalytisches Vorgehen ein adäquater Ansatz zur Untersuchung subjektiver Identitätskonstruktion ist.

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© 2000 Centaurus Verlag & Media UG

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Kraus, W. (2000). Identität als Projekterzählung: Eine empirische Studie. In: Das erzählte Selbst. Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie, vol 8. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-318-9_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-318-9_8

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0121-1

  • Online ISBN: 978-3-86226-318-9

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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