Auszug
Mit vergleichendem Blick auf Adorno wirft David Roberts 1998 bezüglich der Luhmann’schen Systemtheorie der Gesellschaft die Frage auf, „ob wir nicht auch hier von einem Ästhetischwerden der Theorie sprechen können, ob die Systemtheorie der Gesellschaft eine ästhetische Theorie ist“ (Roberts 1998: 132). Die Frage zielt auf das „Unterscheidungsproblem Wissenschaft/Kunst“ (Luhmann 1992: 719) und damit auf ein ’Problem-mit-Geschichte‘.1 Um diese Problemgeschichte geht es im Folgenden. Gezeigt werden soll, dass Luhmanns Theoriearchitektur an zwei konvergierende Selbstbeschreibungsgeschichten anschließt: an die der Soziologie und an die der Kunst.
Ich spiele hier auf eine Formulierung Luhmanns an, nach der sich Selbstreferenz enttautologisieren lässt, indem man sie „’als System-mit Geschichte‘ und als System-in-einer-Umwelt versteht“ (Luhmann 2004: 25).
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Literatur
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Magerski, C. (2007). Zum Verhältnis von Kunst und Wissenschaft bei Niklas Luhmann. In: Magerski, C., Savage, R., Weller, C. (eds) Moderne begreifen. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9676-9_30
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