Auszug
In der Literatur werden verschiedene Funktionen genannt, die Patente erfüllen können. Dabei werden insbesondere zwei dieser Funktionen als primär herausgestellt. Die erste Primärfunktion ist die Bildung von Nachahmungsresistenzen zur Sicherung der technologischen Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens. Patente sollen es ermöglichen, aufgrund eines zeitlich befristeten Monopols eine Alleinstellung bei der wirtschaftlichen Verwertung des technologischen Wissens eines Unternehmens zu erreichen. Diese Funktion wird in einer Reihe von Beiträgen einheitlich als die zentrale Aufgabe von Patenten beschrieben (vgl. Archibugi/Pianta 1996, S. 40; Beck 2001, S. 228; Bulling 2002, S. 15 ff.; Eberl 1998, S. 58; Einsporn 1999, S. 15; Granstrand 1999, S. 210; Greipl/Täger 1982, S. 53; Häußer 1993, S. 212; Hofinger 1999, S. 101 f.; Ihnen 2000, S. 554 und von Pierer 1999, S. 818). Wird im Rahmen der Patentierung eine Alleinstellung des Patentanmelders angestrebt, ist die Funktion der Patente als scharfes Ausschlussrecht zu bezeichnen (vgl. Harhoff/Reitzig 2001, S. 515 und Rahn 1994, S. 378). Eine Sonderform eines scharfen Ausschlussrechts ist es, wenn der Besitzer des Patents eine eigene Verwertung der zugrunde liegenden Erfindung im Rahmen realisierter Produkte oder Prozesse nicht anstrebt. Einen solchen Charakter besitzen Sperrpatente bzw. Blockadepatente, die lediglich den Wettbewerb von der Nutzung einer Technologie abhalten sollen, ohne dass diese beim Besitzer des Sperrpatents zur Anwendung kommt (vgl. Bulling 2002, S. 28 f.; Faix 1998, S. 51; Faust 1999, S. 5; Haupt 2000, S. 66; Hermans 1991, S. 87 und Huch 2001, S. 61). Das Ziel bei der Platzierung von Sperrpatenten ist weniger die Sicherung des eigenen technologischen Wissens, sondern eher die Behinderung des Wettbewerbs.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Siehe hierzu exemplarisch Bieberbach 1999 und Cordes 1987.
Siehe hierzu exemplarisch Glazier 1997; Glazier 2000; Knight 2001; Miele 2000; Rahn/Knight 1996 und Rahn 1994.
Zur Identifikation der Patentanmeldestrategien im Rahmen der Patentinformation siehe Campbell 1983a, S. 141 f. und Lange/Zimmermann 2004, S. 414 ff.
So auch Haupt 2000, S. 24. Zum Technologielebenszyklus siehe weiterführend Ford/Ryan 1981, S. 117 ff.; Höft 1992, S. 17 ff. und Specht 1996, Sp. 1984 f.
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2006). Grundlagen der Anspruchs- und Patentpolitik. In: Anspruchspolitik im Rahmen der Patentanmeldung. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9224-2_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9224-2_2
Publisher Name: DUV
Print ISBN: 978-3-8350-0375-0
Online ISBN: 978-3-8350-9224-2
eBook Packages: Business and Economics (German Language)