Auszug
Entgegen den Annahmen der klassischen Ökonomie treffen Konsumenten ihre Kaufentscheidung zunehmend auf Basis ethischer Kriterien (vgl. Shaw et al. 2006, S. 1050; Stehr 2007). Verbraucher bewerten nicht mehr nur die Eigenschaften eines Produkts (Qualität, Preis etc.) und den für sie daraus resultierenden Nettonutzen, sondern auch die Bedingungen, unter denen dieses Produkt hergestellt wurde (z.B. Kinderarbeit), und mögliche Nebenwirkungen („Externalitäten“) ihres Konsumverhaltens auf andere Menschen und die Umwelt (vgl. Micheletti 2003b; Stolle et al. 2005, S. 246). Neben egoistischen Motiven, wie der Befriedigung eigener Bedürfnisse, spielen auch Kriterien wie Gerechtigkeit und Fairness eine Rolle für die Kaufentscheidung (vgl. Carrigan/Attila 2001; Auger et al. 2003; Gintes et al. 2007). Dass sich Konsumenten zunehmend für die Politik interessieren, die hinter einem Produkt steht, spiegelt u.a. der von der Co-operative Bank (2007) in Großbritannien ermittelte „Ethical Purchasing Index“ wider, der einen Warenkorb ethischer Produkte (z.B. Lebensmittel, Energie, Kleidung) erfasst. Er steigt seit 1999 in Großbritannien jährlich durchschnittlich um fast 20 % an und erreichte 2006 einen Gesamtwert von 32,3 Milliarden GBP (vgl. Abb. 1).
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(2008). Bedeutung des Konsumentenboykotts in Forschung und Praxis. In: Boykottpartizipation. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9960-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9960-3_1
Publisher Name: Gabler
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