Zusammenfassung
Die Softwareindustrie hat in den letzten Jahrzehnten die Unternehmungswelt wie kaum eine andere Branche geprägt und verändert. Bei nahezu allen Arbeitsschritten von einem einfachen Brief bis hin zur aufwendigen Datenkalkulation werden heute Softwareapplikationen eingesetzt. Gleichzeitig unterliegt die Softwarebranche selbst großen Veränderungen, beispielsweise durch die immer stärkere Nutzung mobiler Hardwaregeräte oder die weltweite Verbreitung des Internets. Diese Entwicklungen stellen große Herausforderungen dar, die Unternehmungen dieser Branche bewältigen müssen. Heute zählt die Softwareindustrie zu einer der am stärksten internationalisierten Branchen mit einem hohen Grad an länderübergreifenden Interdependenzen. Dies bedeutet, dass die Wettbewerbsposition, die eine Unternehmung in einem einzelnen Land besitzt, stark von seiner Stellung in anderen Ländern beeinflusst wird und vice versa. Dies ist einerseits die Folge von Skaleneffekten, anderseits aber auch auf Netzeffekte zurückzuführen (vgl. Kagermann/Oesterle 2006, S. 178 f.). Netzeffekte bewirken, dass der Nutzen einer Software für den Anwender umso größer ist, je mehr Anwender diese verwenden. Netzeffekte sind beispielsweise im Bereich von ERP (Enterprise Resource Planning)-Systemen, die von Unternehmungen wie SAP, Oracle und Baan entwickelt werden, vorzufinden. ERP-Systeme ermöglichen die Nutzung standardisierter Formate, durch die der Austausch von Geschäftsdokumenten vereinfacht und die Kosten für die innerbetriebliche sowie für die wertkettenübergreifende Kommunikation reduziert werden (vgl. Hoch et al. 2000, S. 41). Netzeffekte begünstigen die Bildung natürlicher Monopole bzw. von Winner-takes-it-all Märkten, in denen ein einzelner oder wenige Marktteilnehmer eine globale marktbeherrschende Stellung einnehmen.
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Schuster, T., Holtbrügge, D., Heidenreich, S. (2009). Konfiguration und Koordination von Unternehmungen in der Softwarebranche. In: Holtbrügge, D., Holzmüller, H., von Wangenheim, F. (eds) Management internationaler Dienstleistungen mit 3K. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9476-9_7
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