Zusammenfassung
Die hermeneutische Wissenssoziologie ist ein (in der Entwicklung begriffenes) komplexes theoretisches, methodologisches undmethodisches Konzept, das imwesentlichen auf die Arbeiten von Hans-Georg Soeffner zurückgeht und u.a. von Thomas Eberle, Ronald Hitzler, Anne Honer, Hubert Knoblauch, Michaela Pfadenhauer, Jürgen Raab, Jo Reichertz, Bernt Schnettler und Norbert Schröer weiterentwickelt und ausdifferenziert wurde und das zum Ziel hat, die gesellschaftliche Bedeutung jeder Form von Interaktion (sprachlicher wie nichtsprachlicher) und aller Arten von Interaktionsprodukten (Kunst, Religion, Unterhaltung etc) zu (re)konstruieren. Anfangs wurde für diese Methode auch häufiger der Name ‚sozialwissenschaftliche Hermeneutik‘ verwendet. Die hermeneutische Wissenssoziologie hat sich in dieser Form zum einen durch die Kritik an der ‚Metaphysik der Strukturen‘ der objektiven Hermeneutik Oevermanns (Reichertz 1988) zum anderen durch die Auseinandersetzung mit der sozialphänomenologischen Forschungstradition herausgebildet (Schütz 1972).
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Reichertz, J. (2009). Hermeneutische Wissenssoziologie. In: Buber, R., Holzmüller, H.H. (eds) Qualitative Marktforschung. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9441-7_7
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