Zusammenfassung
Schon in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden erste Arbeiten im angelsächsischen Raum veröffentlicht, in denen der Begriff Employability auftauchte. Bis in die fünfziger Jahre war das allgemein akzeptierte Erklärungsmodell für Beschäftigungsfähigkeit noch bipolar angelegt und wurde als personale Eigenschaft gedacht. Im Zentrum standen die beiden Ausprägungen „arbeitsfähig“ und „nicht arbeitsfähig“. Untersucht wurden vor allem diese beiden Endpunkte, nicht hingegen die Arbeitsfähigkeit im Sinne eines Kontinuums oder gleitenden Spektrums. Außerdem war nicht hinreichend deutlich, dass Arbeitsfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit zwar überlappende, nicht aber identische Konzepte sind. Im Rahmen des sozialmedizinischen Ansatzes, der vor allem bei der Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen eine Rolle spielte, um sie in das Beschäftigungssystem zu integrieren, wurde diese dominierende Sichtweise mehr und mehr zugunsten eines bipolaren Kontinuums aufgegeben. Man interpretierte Employability jetzt als variable Größe, als Gradienten, dessen Ausprägung durch verschiedene Maßnahmen beeinflusst werden konnte und zwischen Individuen unterschiedlich stark ausgeprägt war. Diese Unterschiede und ihre Konsequenzen rückten in das Zentrum des Interesses. Forschungen der späten fünfziger Jahre bis dann in die neunziger Jahre hinein weiteten die Untersuchungsbereiche erheblich aus. Dadurch veränderten und erweiterten sich auch die Einsichten über die Faktoren, wie Employability entstehen konnte, wie man Beschäftigungsfähigkeit beeinflussen und zu welchen weiteren Zwecken sie noch dienen konnte.
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Conrad, P., Speck, P. (2010). Employability. In: Wagner, D., Herlt, S. (eds) Perspektiven des Personalmanagements 2015. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8905-5_6
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