Zusammenfassung
Gruppen, die nahezu ohne vorgegebene Strukturen zusammenkommen, werden sozusagen in einen sozialen Urzustand versetzt. Sie werden mit einer Version der Grundfrage, wie soziale Ordnung möglich ist, konfrontiert: Wie können wir innerhalb unserer Gruppe eine Ordnung etablieren? Dies ist eine Situation vielfacher Unbestimmtheit und macht die Arbeit erst mal nicht leicht, im Gegenteil. Jeder sucht nach Verhaltensorientierung, jeder beobachtet jeden und jeder weiß das von den anderen. Diese Konstellation (der sog. doppelten Kontingenz), kombiniert mit dem expliziten Auftrag, sich zu organisieren, macht das eigene System Gruppe zwangsläufig zum Thema. Wenn das nicht angepackt wird, bleibt man in der nahezu unerträglichen Anfangsspannung hängen, die z.B. für die Trainingsgruppe der klassischen Gruppendynamik so typisch war. Aber weil sie so unerträglich ist und, nicht zu vergessen!, weil es außerdem um eine Arbeitsgruppe mit einem Auftrag geht, will man sich auch befreien. Daraus schließlich schöpft sich die erforderliche Energie, um das eigene Funktionieren zu thematisieren.
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Petersen, D. (2011). Dynamik I – Interaktionsdynamik. In: Den Wandel verändern. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6530-1_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6530-1_11
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-2672-2
Online ISBN: 978-3-8349-6530-1
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