Zusammenfassung
In der Betriebswirtschaft wird vor allem gelehrt, ergebnisorientiert zu arbeiten, wie z. B. die Entscheidung auf Basis von Kennzahlen deutlich macht. Dies mag in der Tradition der rationalen Entscheidung begründet liegen, die klassisch-modelltheoretisch geprägt, letztlich eine oft vergangenheitsorientierte Zeitpunktbetrachtung ist. Durch zentrale Annahmen wie unendliche Reaktionsgeschwindigkeiten werden die zeitlich bedingten Komplikationen von Prozessen ausgeblendet. Zudem wird unterstellt, dass Organisation, Management und Mitarbeiter auf der Basis gleicher Ziele und Interessen tätig werden. Im Change-Management ist dieses Denken fatal: Je tiefgreifender ein Veränderungsprozess ist, desto mehr Eigeninteressen werden berührt. Je höher ein Manager aufgestiegen ist, desto mehr hat er zu verlieren. Je ausgeprägter die Geheimhaltungskultur, desto wirksamer arbeiten Indiskretionen. Letztere sind ein Instrument mikropolitischer Handlungsweisen, um – mit dem Ziel Eigeninteressen durchzusetzen – Druck auf das Topmanagement auszuüben und Einfluss auf die Change- Programmatik zu nehmen. Je ausgeprägter die Geheimhaltungskultur, je tiefgreifender der Change und je schlechter das Timing, desto besser sind solche Indiskretionen geeignet, die Systemdynamik zum Beispiel mit gezielt platzierten Gerüchten zu beeinflussen.
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Lies, J., Schoop, S. (2011). Mine: Geheimhaltungskultur und Ergebniskommunikation. In: Lies, J. (eds) Erfolgsfaktor Change Communications. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6473-1_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6473-1_19
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-2522-0
Online ISBN: 978-3-8349-6473-1
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