Im Jahre 1985 haben Libet und seine Mitarbeiter experimentelle Untersuchungen zur Rolle des Bewusstseins bei gewollten Handlungen veröffentlicht. In diesen Experimenten mussten Versuchspersonen sich entscheiden, eine von zwei Tasten zu drücken, wenn auf einem Bildschirm bestimmte Signale erschienen. Zudem sollten sie angeben, wann genau sie die Willensentscheidung zum Tastendruck trafen. Auf Hirnstromkurven (Elektroenzephalogramm, EEG), die während der Experimente aufgezeichnet wurden, konnte man gewisse spezielle Gehirnaktivitäten (Bereitschaftspotentiale ) über den Bereichen der Hirnrinde registrieren, die offensichtlich mit der Auslösung der Aktivität in Zusammenhang stehen. Erstaunlich war, dass die spezifi schen Hirnsignale schon etwa 200 bis 350 Tausendstel Sekunden früher auftraten, als die Versuchsperson ihren Entschluss zum Tastendruck fasste beziehungsweise zu fassen meinte.
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© 2009 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg
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Seidel, W. (2009). Das informierte Bewusstsein und der eigene Wille. In: Das ethische Gehirn. Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2165-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2165-4_6
Publisher Name: Spektrum Akademischer Verlag
Print ISBN: 978-3-8274-2126-5
Online ISBN: 978-3-8274-2165-4
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