Altern und soziale Umwelt

Zusammenfassung

So wie besonders in der postnatalen und präpuberalen Zeit die unmittelbare soziale Umweltsituation ganz entscheidend die psychosomatische Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit bestimmt, hängt auch im Alter das Schicksal der menschlichen Persönlichkeit vom Grad der sozialen Eingebundenheit und deren subjektiver Registrierung ab. Dies nicht zuletzt deswegen, weil man nicht ganz zu Unrecht das Alter durch die vielen Parallelen als die zweite Kindheit bezeichnet. Das bedeutet, daß für das Menschsein und Menschbleiben des älteren Menschen, neben dem Zeitfaktor, das soziale Milieu von ganz wesentlicher Bedeutung ist. Minnemann (1992) spricht in diesem Zusammenhang vom sozialen Netzwerk als notwendige emotionale Stütze des alten Menschen. Dieses ergibt sich aus der Qualität und Zahl der menschlichen Kontakte und den damit verbundenen Erfolgs- bzw. Frustrationserlebnissen. Vor allem von der Qualität der sozialen Kontakte hängt es ab, ob die für den Alten so wesentliche Zufriedenheit mit seinem Leben erreicht wird. Anderenfalls fällt es dem alten Menschen sehr schwer, im Alter die Erfüllung seines Lebens zu sehen. Von seiner durch negative Erlebnisse geprägten Unsicherheit und Angst vor der Zukunft werden aber nicht nur die Lebensqualität, sondern vorwiegend über die vegetative Spannungssituation auch das biologische Alter und die Lebenserwartung bestimmt.