Untersuchung des Kehlkopfs und der Stimmlippenfunktion

Zusammenfassung

Bevor man sich der endolaryngealen Diagnostik zuwendet, sollte der Kehlkopf von außen inspektorisch und palpatorisch untersucht werden.

Leicht erkennbar ist der Adamsapfel (Promum Adami), der bei Männern durch den engeren Winkel zwischen den Schildknorpelplatten (ca. 90 °) im Vergleich zu Frauen (ca. 120 °) stärker hervor tritt. An schlanken Hälsen lassen sich außer dem Schildknorpel bei leichter Reklination des Kopfes auch Ringknorpel und Trachealspangen erkennen. Beim Sprechen und Singen können zum Teil erhebliche Auf- und Abwärtsbewegungen des Kehlkopfs auftreten ◘ Abb. 8.1. Für die Beurteilung der Kehlkopfstellung beim Singen sollte man gesangsstilistische Unterschiede berücksichtigen. Während beim klassischen Gesang eine Kehlkopftiefstellung auch in höheren Lagen gewünscht wird, kann in popularen Gesangsbereichen eine höhere Kehlkopfstellung der Erzeugung gewünschter Stilelemente beitragen. Die kraniokaudale (Hoch-Tief‑)Beweglichkeit des Kehlkopfes sollte stets bei der Diagnostik von Stimmstörungen beurteilt werden ◘ Abb. 8.2. Narbige Fixierungen der Larynxelevation (Larynxhebung), z. B. nach Schilddrüsenoperationen ◘ Abb. 8.3 können nicht nur Schluckstörungen, sondern auch funktionelle Dysphonien verursachen.

Bei hyperfunktioneller Stimmgebung lassen sich gelegentlich Veneneinflussstauungen feststellen ◘ Abb. 8.4.

Palpatorische Veränderungen der Halsweichteile und des Kehlkopfskeletts bedürfen einer weiteren Abklärung.