Zusammenfassung
Diesem ersten Kapitel des einführenden Lehrbuchteils kommt die Aufgabe zu, die sogenannte traditionelle Betrachtungsweise innerhalb der Lehre vom Investieren und Finanzieren vorzustellen. Im einzelnen soll vermittelt werden,
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(1)
daß und warum die traditionelle Betrachtungsweise den güterwirtschaftlichen Bereich zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen wählt und welche Konsequenzen dies für die Stellung der Investitions- und Finanzierungsprobleme innerhalb der Betriebswirtschaftslehre hat,
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(2)
wessen und welchen Zielen das Investieren und Finanzieren gemäß traditioneller Betrachtungsweise dienen soll,
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(3)
welche Probleme im Finanzbereich als zentral angesehen werden und, hieraus folgend, mit welchen Inhalten sich die traditionelle Betrachtungsweise schwerpunktmäßig auseinandersetzt und
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(4)
warum die traditionelle Betrachtungsweise keine Hilfestellung geben kann, wenn es gilt, Vorteilhaftigkeitskriterien für Entscheidungen im Finanzbereich zu entwickeln.
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Referenzen
In den USA hat das Fach “finance” von jeher Themen umfaßt, die im Lichte der deutschen Trennung zwischen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre weder eindeutig dem einen noch eindeutig dem anderen Fachgebiet zuzuordnen sind, wie u.a. am Inhalt der führenden Fachzeitschriften wie dem Journal of Finance und dem Journal of Financial Economics deutlich wird.
Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, daß die traditionelle Lehre von den Finanzen und insbesondere die in ihr gebrauchten Begriffe stark von dem bilanzorientierten Denken dieser Zeit beeinflußt werden. Die inhaltlich enge Beziehung zwischen Finanz- und Bilanzdenken läßt sich wohl vor allem daraus erklären, daß die Bilanz das damals wichtigste Informationsinstrument darstellte, in dem sich zentrale finanzwirtschaftliche Sachverhalte widerspiegeln. Vgl. hierzu auch die folgenden Abschnitte über Finanzierungsformen und Liquiditätsplanung.
Hier wird nicht zwischen Unternehmung (Unternehmen) und Betrieb unterschieden, vgl. jedoch Kolbeck [Unternehmen], bes. S. 69.
Vgl. Schmalenbach [Kapital], S. 95, Hervorhebungen im Original.
Vgl. Schmalenbach [Kapital], S. 96, Hervorhebungen im Original.
Vgl. Ballmann [Investitionsbegriff], S. 5.
Den Hinweis auf dieses Zitat verdanken wir Perridon/Steiner [Finanzwirtschaft], S. 26, die sich ausführlich mit dem Investitionsbegriff und seinem Wandel auseinandersetzen.
Vgl. K. Hax, [Investitionsentscheidungen], S. 414, vgl. dazu grundlegend Preiser [Kapitalbegriff].
Vgl. Gutenberg [Finanzen], S. 1.
Dieser Begriff wurde durch W. Rathenau geprägt; vgl. Rathenau [Aktienwesen], S. 121 f.
Vgl. F. Schmidt [Betriebswirtschaftslehre], S. 5.
So formuliert Hoffmann [Investition], S. 11f, noch 1962: “Das betriebliche Geschehen, soweit es hier zur Ableitung des Investitions- und Finanzierungsbegriffs interessiert, wird am ehesten ersichtlich, wenn man es von der Aufgabe her betrachtet, die den Betrieben als Organe der Volks- bzw. Weltwirtschaft zukommt. Als solche obliegt ihnen ... zunächst die Erstellung wirtschaftlicher Güter, die geeignet sind,... der Bedürfnisbefriedigung der Wirtschaftssubjekte zu dienen.”
Vgl. Lücke [Finanzplanung], S. 13–17, sowie Witte [Finanzplanung], S. 13–18.
Eine atypische Situation kann auftreten, wenn eine Unternehmung Kundenanzahlungen erhält oder Lieferantenkredite in Anspruch nimmt.
Vgl. Engelhardt [Finanzierung], S. 27.
Zum Problemkreis Insolvenzen vgl. Drukarczyk [Insolvenz].
Zum Begriff des finanziellen Gleichgewichts vgl. Gutenberg [Produktion], S. 458f., und ausführlicher Gutenberg [Finanzen], S. 273–279.
Vgl. Mülhaupt [Gleichgewicht], Sp. 404.
Vgl. §102 Konkursordnung; hier wird umgekehrt die Zahlungsunfähigkeit definiert, die vorliegt, wenn davon auszugehen ist, daß eine Person dauerhaft nicht in der Lage sein wird, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Vgl. K. Hax [Investitionsentscheidungen], S. 415 f.
Vgl. Eisfeld [Finanzierung], Sp. 940.
Vgl. Süchting [Finanzmanagement], S. 28.
Vgl. ausführlich Kübier [Gesellschaftsrecht]. Als Beispiel aus den Anfängen der Betriebswirtschaftslehre vgl. Eisfeld [Finanzierung], Sp. 957f.
Als typisches traditionelles Lehrbuch, das eine ausführliche Diskussion von Finanzierungsformen vornimmt, gilt z.B. Vormbaum [Finanzierung], das auch in neueren Auflagen als der hier bewußt zitierten älteren Auflage vorliegt. Ausführlicher als hier werden Finanzierungsformen aber auch z.B. in den Lehrbüchern von Drukarczyk [Finanzierung] und Süchting [Finanzmanagement] vorgestellt, die jedoch schwerpunktmäßig die neueren Sichtweisen vertreten.
Einen Überblick über Liquidität und Liquiditätsplanung gibt Witte [Finanzplanung].
Vgl. z.B. Vormbaum [Finanzierung], S. 22–23.
Vgl. z.B. Vormbaum [Finanzierung], S. 22–23.
Vgl. Härle [Finanzierungsregeln].
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 3, S. 80.
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 3, S. 80.
Vgl. hierzu auch Stützet [Liquidität].
Vgl. z.B. Lücke [Finanzplanung], S. 34–37.
Vgl. z.B. Witte [Finanzplanung], S. 38f.
Vgl. z.B. Perridon/Steiner [Finanzwirtschaft], S. 8–15.
Einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Branchen gibt z.B. Büschgen [Bankbetriebslehre], S. 51–57, sowie etwas ausführlicher Schierenbeck/Hölscher [Bank Assurance], S. 61–75.
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 3, S. 14.
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 2, S. 14.
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 2, S. 13f.
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 2, S. 13.
Vgl. Gutenberg [Produktion].
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 3, S. 27–30.
Vgl. Mellerowicz [Betriebswirtschaftslehre], Bd. 1, S. 1, und besonders deutlich S. 27.
Vgl. Gutenberg [Finanzen], S. 1.
Vgl. Gutenberg [Betriebswirtschaftslehre], S. 97.
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Schmidt, R.H., Terberger, E. (1996). Die traditionelle Betrachtungsweise: eine güterwirtschaftlich geprägte Sicht. In: Grundzüge der Investitions- und Finanzierungstheorie. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14776-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14776-3_1
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-33700-7
Online ISBN: 978-3-663-14776-3
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