Zusammenfassung
Im folgenden werden zwei Modelle vorgestellt, die zum einen die groben und grossen theoretischen Zusammenhänge des Surveys illustrieren und die dazu erhobenen Variablen und Indikatoren entsprechend plazieren (siehe Trichtermodell) und zum anderen eine Übersicht geben über die in Kapitel 5 formulierten Hypothesen und die dabei postulierten (Kausal-)Zusammenhänge (siehe theoretisches Pfadmodell). Im Trichtermodell (Abb. 7.7.1) sind zwar zugegebenermassen gewisse Vorannahmen und Hypothesen implizit bereits enthalten, dennoch ist das Modell sehr allgemein gehalten und stützt sich insofern noch nicht auf bestimmte Theorien oder theoretische Konzepte. Im theoretischen Pfadmodell (Abb. 7.1.2) wird dann nochmals genauer spezifiziert, worauf die vorliegende Arbeit hauptsächlich fokussiert und welche Zusammenhänge in Form von Hypothesen explizit postuliert und empirisch untersucht werden. Der Untersuchungsfokus liegt dabei — um es nochmals zu verdeutlichen — in erster Linie bei allfälligen Stresserfahrungen und Spannungsperzeptionen der Zweiten Generation und deren möglichen und erwarteten Folgewirkungen und erst in zweiter Linie bei den Bedingungen solcher Spannungen. Das besondere Augenmerk der vorliegenden Studie richtet sich also nicht primär auf das strukturelle oder kulturelle „Erbe“ oder die soziale bzw. strukturelle Lage und kulturelle Situation der Angehörigen der Zweiten Generation, sondern auf deren psychosoziales Verhalten und emotionale Befindlichkeit, d.h. auf die zu erwartenden Stressreaktionen und Spannungsadaptionen.
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Literatur
Ein Reliabilitätstest sollte im Normalfall einen Alpha-Wert von wenigstens 0.8 aufweisen (vgl. Bortz, 1984: S. 137). Dabei gilt allerdings zu berücksichtigen, dass insbesondere bei heterogenen Tests das Cronbach’s Alpha die Reliabilität eines Tests unterschätzt (vgl. Bortz, 1984: S. 137 ).
Strukturelle Integration sei hier definiert als Integration in die Positionsstuktur der Gesellschaft, als Partizipation an der Gesellschaft (vgl. Hoffmann-Nowotny, 1973: S. 172 ). Gemeint ist damit die Teilhabe an sämtlichen gesellschaftlichen Statuspositionen. Strukturell desintegriert sind Individuen oder soziale Gruppen demnach dann, wenn sie sich im Vergleich mit anderen Individuen derselben Gruppe oder mit anderen Gruppen als statusniedriger erweisen. Strukturelle Desintegration meint also nicht (nur) Exklusion wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, die den totalen Ausschluss aus dem Arbeitsmarkt bedeutet, sondern mangelnde Statusintegration, also vergleichsweise marginale Ränge oder Positionen auf den zentralen Statuslinien wie Bildung, Einkommen oder berufliche Stellung. Betrifft diese strukturelle Desintegration eine ganze Bevölkerungsgruppe, kann vom Phänomen der „Unterschichtung“ gesprochen werden. Betrifft diese Desintegration oder Unterprivilegierung einzelne Individuen, sprechen wir dagegen von struktureller bzw. individueller Benachteiligung.
Im Unterschied zu Skalen, die aus verschiedenen Merkmalen (Items) bestehen, sind Indizes gemäss Friedrichs ( 1990: S. 100) Skalen, die aus mehreren Indikatoren (Variablen) zusammengesetzt sind.
Der Kaiser-Meyer-Olkin-Wert (KMO) ist ein Mass für die Angemessenheit der Stichprobe, der umso höher ist bzw. umso näher bei I liegt, je adäquater bzw. geeigneter eine Variablenauswahl für eine Faktoranalyse ist (vgl. Brosius zhaohuan Brosius, 1995: S. 822/823).
Zur Unterscheidung von Kommunalität und Eigenwert lässt sich ein aussagekräftiges Zitat anführen: „Während der Eigenwert angibt, welcher Teil der Gesamtstreuung aller Variablen durch einen bestimmten Faktor erklärt wird, gibt die Kommunalität an, wecher Teil der Streuung einer Variable durch alle im Modell berßcksichtigten Faktoren erklärt wird“ (Brosius & Brosius, 1995: S. 826).
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Hämmig, O. (2000). Operationalisierung. In: Zwischen zwei Kulturen. Forschung Soziologie , vol 107. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11932-6_7
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