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Die Entstehung des Neuen — Aspekte einer differentiellen Theorie kognitiver Entwicklung

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Vom Ursprung zum Prozeß

Part of the book series: Reihe Theorie des sozialen und kulturellen Wandels ((WANDEL,volume 1))

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Zusammenfassung

Der Begriff der differentiellen Entwicklung wahrt Distanz gegenüber einsinnigen Entwicklungsvorstellungen. Mit ihm wird auf den Entwicklungsgedanken als solchen keineswegs verzichtet. Folgt man den oben durchgeführten historischen Studien, kann die Geschichte des kausalen Denkens als nichtzufällige Folge subjektiv konstruierter kognitiver Strukturen aufgefaßt werden, die sich mit Notwendigkeit unter der Bedingung einer zunehmend komplexer werdenden Sozialwelt ausbilden. Es wurde oben bereits ausgeführt, daß kognitive Strukturen, das heißt die unbewußten und abstrakten Transformationsregeln oder Schemata des Handelns und Erkennens, die in jedem Stadium eine Gesamtheit bilden, nicht unabhängig von diesen Handlungen oder Erkenntnisakten, also der Performanz, existieren. Der Strukturbegriff ist im Rahmen einer rekonstruktiven Methodologie darauf angelegt, die Bedeutung von inhaltlich höchst unterschiedlichen und mannigfaltigen Performanzen zu entschlüsseln. Strukturen gehen nicht dem Handeln voraus und verursachen es, sondern sie bilden sich im Handeln und können nur anhand einer abstrahierenden Analytik von Handlungen beziehungsweise Texten, die als symbolische Repräsentation von Handlungen und Erkenntnisakten aufzufassen sind, beobachtet werden. Wenn Strukturen als das generalisierte und sich reproduzierende Moment von Handlung und Erkenntnis aufgefaßt werden können, mithin als das den jeweiligen situativen Kontext übersteigende Moment, so deshalb, weil sich in ihnen die Geschichte des Subjekts, das ein strukturiertes „Zentrum des Funktionierens“’ ist, zum Ausdruck bringt. Allein an der Geschichte der Subjektstrukturen, in unserem Kontext der kognitiven Strukturen, kann der Entwicklungsbegriff ausgewiesen werden. Die in den historischen Studien vorgetragene strukturgenetische Lektüre des naturphilosophischen Denkens hat aufzuzeigen versucht, daß die Kriterien des Entwicklungsbegriffs, modifiziert durch die im vorigen Kapitel entwickelten Überlegungen zur Differentialität von Entwicklung, für die Geschichte des kausalen Denkens erfüllt sind. Ich habe die Kriterien der qualitativen Unterscheidbarkeit, der Invarianz, der Ganzheit und der hierarchischkonfligierenden Integration im einzelnen untersucht und insbesondere auf das Phänomen der Heterochronie verwiesen.

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Literatur

  1. Vgl. J. Piaget, Der Strukturalismus, S. 68.

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  2. Dieser Aspekt fällt nicht mit dem von Piaget beschriebenen Dezentrierungsprozeß zusammen. Dezentrierung beschreibt die zunehmende Differenzierung der Bezugspunkte des kognitiven Operierens, insbesondere die fortschreitende Fähigkeit, die subjektiven von den objektiven Faktoren der Erkenntnis zu unterscheiden. Das heißt, im Dezentrierungsprozeß findet das Denken zu immer größerer Realitätsangemessenheit. Mit Azentrizität wird demgegenüber die allgemeine Eigenschaft (zentrierter unddezentrierter) kognitiver Strukturen beschrieben, über sich hinauszuweisen (siehe unten, Abschnitt 4). Diese Qualität nimmt im Entwicklungsprozeß immer leistungsfähigere Züge an. Insofern könnte man sagen, ein Aspekt des Dezentrierungsprozesses bestehe darin, die Azentrizität von Strukturen auf höhere Niveaus zu heben.

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  3. Aristoteles, Phys., in, r, zoib.

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  4. Die Möglichkeit, daß sich die Himmelskörper in einzigartigen, nie wiederkehrenden Konstellationen anordnen, diskutiert, wie oben gezeigt wurde, bereits Oresme in seinem Tractatus de commensurabilitate vel incommensurabilitate motuum celi. Was für Oresme allerdings ein mathematisch-geometrisches Problem ist, wird für die Physik des 17. Jahrhunderts zu einem physikalischen. Während Oresme diese Möglichkeit auf die vermutliche mathematische Inkommensurabilität streng gleichförmiger Planetenbahnen zurückführt, richtet sich das Augenmerk der klassischen Mechanik darauf, daß gerade aufgrund der allumfassenden Geltung des Gravitationsgesetzes die Bewegungen der Himmelskörper keine einfache Regelmäßigkeit aufweisen.

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  5. Vgl. zur Kritik der atomistischen Genetik J. Piaget, Biologie und Erkenntnis, S. 86 ff. Die vollständige Abkehr vom Finalismus in der Biologie vollzieht die Theorie der autopoietischen Systeme. Vgl. H. R. Maturana, Die Organisation des Lebendigen; ders./F. J. Varela, Autopoietische Systeme.

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  6. So ist Marx’ berühmtes, allerdings erst Jahre nach der Deutschen Ideologie notiertes methodologisches Diktum zu verstehen: „Anatomie des Menschen ist ein Schlüssel zur Anatomie des Affen,“ eben nicht: umgekehrt. (K. Marx, Einleitung zur Kritik der Politischen Ökonomie, S. 636). Vgl. zur Entwicklung des Manischen Werks, insbesondere zur Überwindung der noch in den Frühschriften deutlich vernehmbaren Ursprungslogik, L. Althusser, Für Marx; J. Habermas, Erkenntnis und Interesse; G. Dux, Historischer Materialismus; K. Holz, Historisierung der Gesellschaftstheorie.

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  7. Vgl. K. Lorenz, Die Rückseite des Spiegels; F. M. Wuketits, Kausalitätsbegriff und Evolutionstheorie; ders., Biologie und Kausalität. Zur Kritik: G. Pöltner, Evolutionäre Vernunft.

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  8. Vgl. I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, B37 ff.

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  9. Vgl. K. Lorenz, Die angeborenen Formen möglicher Erfahrung.

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  10. Der zuletzt zitierte Aufsatz von Lorenz ist ganz offensichtlich von diesen Abweichungen gegenüber den behaupteten angeborenen Schemata motiviert; sie werden allerdings nicht als der Offenheit der Erkenntnisentwicklung geschuldete Variationen, sondern als bedenkliche und der „Domestikation“ geschuldete Aberrationen vom naturgemäßen Weg beschrieben.

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  11. Wenngleich diese Beeinflussung keineswegs im Sinne kulturrelativistischer Deutungen zu verstehen sind, denen zufolge jede Kultur auf ihre spezifischen Umweltbedingungen mit einzigartigen und letztlich nicht vergleichbaren Formen des Denkens und Handelns antwortet. Vielmehr sprechen auch die Befunde aus den kulturvergleichenden Studien für die hier entwickelte strukturgenetische Perspektive differentieller Entwicklung, das heißt für die Annahme, daß die kognitive Entwicklung differentiellen, aber durchaus rekonstruierbaren Entwicklungspfaden folgt (vgl. U. Wenzel, Kulturvergleichende Kognitionsforschung).

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  12. So auch J. Piaget, Abriß der genetischen Epistemologie, S. 142.

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  13. Vgl. D. Hume, Treatise, S. ix; ders., Enquiries, S. 23 f

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  14. Vgl. D. Hume, Treatise, S. 155 ff.; ders., Enquiries, S. 6o ff.

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  15. D. Hume, Treatise, S. 163. Im strengen Sinne gilt dies aber nur von den einfachen Ideen, die einfachen Sinneswahrnehmungen entsprechen, während komplexe Ideen nur im allgemeinen komplexen Wahrnehmungen gleichen, in speziellen Fällen jedoch auch kein Korrelat in unserer Wahrnehmung haben können (vgl. ebd., S. 3).

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  16. Vgl. J. Piaget, Abriß der genetischen Epistemologie, S. 84 ff.; ders., Biologie und Erkenntnis, S. ro5 ff. Empiristische Theorien haben seit Locke nicht verfehlt, den endogenen Operationen praktischer oder geistiger Art eine gewisse Rolle zuzuweisen, das heißt neben den Umwelteinflüssen auch Strukturierungsleistungen des Subjekts zu benennen. Lamarck bildet hier keine Ausnahme. Im Zusammenhang seines Werks zeigt sich aber die Überzeugung, daß diese inneren Operationen nichts anderes als Verlängerungen der extern induzierten Eindrücke darstellen. In Lamarcks Recherches surL’organisation des corps vivants heißt es: „Nicht die Organe, d. h., Beschaffenheit und Körperteile eines Tieres haben seine Gewohnheiten und seine besonderen Fähigkeiten hervorgebracht, sondern seine Gewohnheiten, seine Lebensweise und die Umstände haben umgekehrt mit der Zeit seine Körpergestalt, Zahl und Beschaffenheit seiner Organe und schließlich seine Fähigkeiten bestimmt.“ (zitiert nach: J. Piaget, Biologie und Erkenntnis, S. in, Fn. 21).

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  17. Vgl. D. Hume, Treatise, S. 305.

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  18. Im Kontext der Genetischen Epistemologie denkt man etwa an die von Piaget vielfach beschriebene wechselseitige Assimilation der Assimilationsschemata aneinander.

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  19. Neben dem Genetischen Strukturalismus in der Piaget-Tradition sind gegenwärtig verschiedene Formen des Konstruktivismus für die Diskussion relevant. Zu nennen ist insbesondere der im Anschluß an die Kybernetik 2. Ordnung entstandene „Radikale Konstruktivismus“, der in einer eher neurophysiologisch und psychologisch orientierten Variante (vgl. H. v. Foerster, Sicht und Einsicht; E. v. Glasersfeld, Wissen, Sprache und Wirklichkeit; ders., Radikaler Konstruktivismus; S. J. Schmidt (Hg.), Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus; ders. (Hg.), Kognition und Gesellschaft) und einer soziologisch-systemtheoretischen Variante (vgl. N. Luhmann, Soziologische Aufklärung, Bd. 5) vertreten wird. Beide Varianten betonen die Selbstreferentialität epistemischer Vorgänge, die sich ja ohne direkten Außenweltkontakt vollziehen und leiten daraus die Vorstellung ab, Erkenntnisstrukturen bildeten sich weitgehend unabhängig von der äußeren Realität, vergleichbar mit der Bildung von „Eigenwerten” bei rekursiven mathematischen Operationen. Versuche, den Genetischen Strukturalismus für den Radikalen Konstruktivismus zu vereinnamen (vgl. E. v. Glasersfeld, Piaget und die Erkenntnistheorie des radikalen Konstruktivismus) erweisen sich aber als verfehlt. Piagets Äquilibrationsbegriff, auch in den späten Schriften, zielt klar auf ein dreifaches Gleichgewicht ab, das gleichermaßen interne wie externe Regulationen umfaßt: ein Gleichgewicht (a) zwischen Akkommodation und Äquilibration, (b) zwischen verschiedenen Schemata oder zwischen Untersystemen von Schemata, die gemeinsam ein Objekt konstituieren, und (c) zwischen Differenzierung und Integration, also zwischen den verschiedenen Ebenen der hierarchischen Organisation, in die die Schemata eingelassen sind. Die erste Gleichgewichtsform ist von besonderer Bedeutung für die physikalische Kognition, die zweite für die logisch-mathematische, während die dritte Form die beiden anderen dominiert und die Handlungen des Subjekts in besonderem Maße zu steuern scheint (vgl. J. Piaget, Die Äquilibration der kognitiven Strukturen, S. 56 ff., 566). Den Typus (a) nennt Piaget gelegentlich auch abkürzend: ein Gleichgewicht „zwischen den Schemata des Subjekts und den Objekten“ (ebd., S. 46) oder, noch einfacher, „das Gleichgewicht der Beziehungen zwischen dem Subjekt und den Objekten” (ebd., S. 566; vgl. auch dens., Der Aufbau der Wirklichkeit beim Kinde, S. 343). Ausgehend von diesem Äquilibrationsbegriff kann nicht fraglich sein, daß der Genetische Strukturalismus nichts mit den solipsistischen Tendenzen des Radikalen Konstruktivismus gemein hat.

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  20. Daß die Sequenz im Fall der materialen Kognition auch konfligierend sein kann, wurde im vorigen Kapitel deutlich gemacht.

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  21. J. Piaget, Abriß der genetischen Epistemologie, S. 144.

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  22. J. Piaget, Die Aquilibration der kognitiven Strukturen, S. 43.

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  23. Das betont mit Recht auch U. Oevermann, Genetischer Strukturalismus, S. 273 ff.

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  24. Eine Ausnahme wären etwa die abstrakt-symbolischen mathematischen Operationen, die wegen des fehlenden Außenweltbezugs auch weit besser als andere Operationen identisch reproduziert werden können. Gleichwohl sind die mathematischen Operationen nur das späte Produkt von praktischen Operationen an Objekten, so daß die ontogenetischen Anfänge der logisch-mathematischen Operationen ebenfalls durch diesen Außenweltbezug gekennzeichnet sind (vgl. J. Piaget/A. Szeminska, Die Entwicklung des Zahlbegriffs beim Kinde).

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  25. Vgl. J. Piaget, Abriß der genetischen Epistemologie, S. 25.

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  26. Vgl. J. Piaget, Der Strukturalismus, S. 89 f.; ders./B. Inhelder, Die Psychologie des Kindes, S. 67 f; ders., Abriß der genetischen Epistemologie, S. 96.

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  27. Vgl. J. Piaget, Nachahmung, Spiel und Traum.

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  28. Vgl. U. Oevermann, Genetischer Strukturalismus, S. 293 ff.

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  29. Die folgende Auseinandersetzung beschränkt sich auf eine Auswahl strukturgenetischer Explikationsversuche der Entstehung des Neuen. Daneben wären vor allem Luhmanns Überlegungen zum Verhältnisses von Emergenz und Konstitution zu prüfen. Ihr Vorteil liegt in einer temporalisierten Konzeption des Sozialen, die aber nicht, wie bei Mead und anderen, den Ereignisbegriff emergenztheoretisch auflädt (vgl. N. Luhmann, Soziale Systeme, S. 387 ff.; hierzu: A. Bora, Ereignis und Emergenz, S. 23 ff.). Kritik an diesem Modell wäre an dem dort postulierten Verhältnisses von Selbst-und Fremdreferenz sowie dem Ereignisbegriff zu üben. Daneben steht Luhmanns Strukturbegriff in Frage, der ja ganz im Gegensatz zum Begriff der ganzheitlichen Transformationsstruktur des Genetischen Strukturalismus nicht auf die Herstellung von Verknüpfungen, sondern auf deren Einschränkung abstellt. Einen wichtigen Vorschlag zur Verknüpfung von systemtheoretischen und strukturgenetischen Perspektiven hat unlängst Sutter vorgelegt, vgl. T. Sutter, Systeme und Subjektstrukturen.

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  30. Im Zusammenhang mit der Ansatz einer sozialen Konstitutionstheorie ist außerdem auf die Theorie kollektiver Lernprozesse hinzuweisen. Ihr zufolge gründen individuelle Lernschritte, die zur strukturellen Transformation bisheriger Wissensmuster führen, auf kollektiven Argumentationsprozessen Die Dynamik solcher Argumentationen führt - sofern die Beteiligten die ihnen innewohnende kommunikative Rationalität nicht verletzen - zur Konfrontation mit neuartigen, die Assimilationsbandbreite der bereits erworbenen Handlungs-, Kommunikations-und Erfahrungsschemata übersteigenden Erfahrungen, wodurch Chancen auf strukturelles Lernen eröffnet werden. Vgl. M. Miller, Kollektive Lernprozesse, insb. S. z8o ff. Auch hier wird von der Existenz vorgängiger Regeln, in diesem Fall denen einer Logik derArgumentation, ausgegangen, um das Paradox zu lösen, das sich in Theorien einstellt, die strukturelles Lernen als ausschließlich individuellen Prozeß konzeptualisieren. Zu den verschiedenen Varianten der sozialen Konstitutionstheorie vgl. jetzt T. Sutter, Systeme und Subjektstrukturen.

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  31. Vgl. G. H. Mead, Geist, Identität und Gesellschaft, S. 17 ff.

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  32. Ebd., S. 219.

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  33. Vgl. G. H. Mead, Die Philosophie der Sozialität, S. 262 ff.; hierzu: H. Joas, Praktische Intersubjektivität, S. 164 ff.

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  34. Vgl. G. H. Mead, Philosophie der Sozialität, S. 319.

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  35. Ebd., S. 229.

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  36. Vgl. zu Oevermanns Konzeption der Regelgeleitetheit des Sozialen U. Oevermann, Zur Sache; ders., Die objektive Hermeneutik als unverzichtbare methodologische Grundlage für die Analyse von Subjektivität. Zu Oevermanns Konzeption des Emergenzphänomen vgl. ders., Genetischer Strukturalismus und das sozialwissenschaftliche Problem der Erklärung der Entstehung des Neuen.

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  37. U. Oevermann, Genetischer Strukturalismus, S. 315. 41 Vgl. ebd., S. 316.

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  38. Ebd., S. 278.

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  39. Ebd., S. 322.

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  40. So explizit Oevermann: „Bezogen auf diese Menge von wohlgeformten Ausdrücken ist es (das Neue, U.W.) ja auch nicht wirklich neu“ (ebd., S. 3o1).

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  41. Diese Lesart streicht auch T. Sutter, Entwicklung durch Handeln in Sinnstrukturen, S. 81, heraus.

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  42. U. Oevermann, Genetischer Strukturalismus, S. 284.

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  43. Vgl. T. Sutter/U. Weisenbacher, Divergenz und Konvergenz von Text und Welt; T. Sutter, Entwicklung durch Handeln in Sinnstrukturen, S. 78 ff.

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  44. Oevermann nennt die universalgrammatischen Regeln, die Regeln des logischen Schließens, die konstituierenden Prinzipien der Moral im Sinne Piagets und die Regeln der Reziprozität der Sozialität (vgl. U. Oevermann, Genetischer Strukturalismus, S. 284).

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  45. Vgl. zum Beispiel J. Derrida, Falschgeld. Hierzu: K. Neumann-Braun/U. Wenzel, Mediendifferenzierung und kulturelle Entgrenzung.

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  46. Daneben ist das Vorstellungsschema (schéma) und das affektive Schema zu unterscheiden. Die Einführung des letzteren Begriffs erfolgte allerdings eher tentativ (vgl. J. Piaget, Intelligenz und Affektivität in der Entwicklung des Kindes).

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  47. Die Anfänge dieser Entwicklung sind durch die sensomotorischen Konstruktionen des Objekts, des Raums, der Zeit und der Kausalität bestimmt (vgl. J. Piaget, Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde; ders., Der Aufbau der Wirklichkeit beim Kinde).

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  48. Zum operationalen Denken und der Leistungsfähigkeit reversibler Transformationssysteme vgl. J. Piaget/B. Inhelder, Von der Logik des Kindes zur Logik des Heranwachsenden.

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  49. Vgl. H. R. Maturana, Die Organisation des Lebendigen; ders./F. J. Varela, Autopoietische Systeme.

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  50. Vgl. J. Piaget, Die Äquilibration der kognitiven Strukturen, S. 16.

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  51. Vgl. ebd., S. 166.

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  52. Vgl. zum folgenden ebd., S. z5 ff.

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  53. Ebd., S. 37.

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  54. Vgl. auch J. Piaget, Der Strukturalismus, S rz ff.

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  55. So aber N. Luhmann, Soziale Systeme, S. 377 ff.

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  56. J. Piaget, Biologie und Erkenntnis, S. 124.

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  57. Diesen hat Piaget kursorisch kritisiert (vgl. etwa die Bemerkungen zu Lévi-Strauss und Foucault in: Der Strukturalismus, S. ioz ff, 123 ff.).

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  58. Vgl. S. Gi ek, Liebe Dein Symptom wie Dich selbst!, S. 96 ff; ders., Grimassen des Realen, S. r57 ff.

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  59. Vgl. U. Oevermann, Genetischer Strukturalismus, S. 298 f.

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  60. In der Soziologie wird aus zwei recht divergenten Perspektiven gegen ursprungslogische Sozial-und Erkenntnistheorien optiert, es sind dies gegenwärtig vor allem die historisch-genetische Theorie und die Theorie selbstreferentieller Systeme. Erstere formuliert einen Konstruktivismus „von unten“, der die Entwicklung des Erkennens und der Gesellschaftsstrukturen als Konstruktion sachhaltiger Strukturen durch Subjekte versteht (vgl. G. Dux, Die Logik der Weltbilder, S. 76 ff.). Die gegen die Ursprungslogik gerichtete Pointe liegt darin, daß aus der angenommenen Sachhaltigkeit von Strukturen gerade nicht abgeleitet wird, diese Strukturen müßten mit den Bedingungen, die sie ermöglicht haben, identisch sein. Die strukturierte und strukturierende Praxis des Subjekts wird vielmehr als Organisationsform begriffen, die ihrem Prozedieren Neues schafft, ohne den Bedingungen enthoben zu sein (vgl. G. Dux, Denken vom Vorrang der Natur; ders., Das historische Bewußtsein der Neuzeit; ders., Die ontogenetische und historische Entwicklung des Geistes). Einen Konstruktivismus „von oben” formuliert die zeitgenössische Systemtheorie. Sie stellt Kontingenzen in Rechnung, die in Strukturen gebunden werden. Folgerichtig werden Strukturen als Einschränkungen von möglichen Verknüpfungen bestimmt. Die gegen die Ursprungslogik gerichtete Pointe liegt in der Verknüpfung der Strukturbildungen mit der Prozeßhaftigkeit des Sozialen. (Die Sozialwelt ist für die Systemtheorie aufgrund der Flüchtigkeit ihres Mediums Sinn auf eine Aufeinanderfolge von aneinander anschließenden Kommunikationen angewiesen; schon hierdurch ist der Zeitbezug des Sozialen irreduzibel). Strukturen haben es immer mit dieser kontingenten Sequentialität zu tun, denn ohne die Ereignishaftigkeit der Kommunikation stünde nichts zur Verfügung, was in Strukturen relationiert und gebunden werden müßte. Mit anderen Worten, Strukturen machen Ereignisse nicht erwartbar, sondern behandeln sie erst im nachhinein so, als seien sie erwartbar gewesen (vgl. N. Luhmann, Soziale Systeme, S. 387 ff.).

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  61. Weil die Kritik an diesem zentrierten Strukturbegriff zuerst und am deutlichsten aus den Reihen des Poststrukturalismus vorgetragen worden ist, mag ein Beispiel aus dem älteren Strukturalismus diese Aussagen über den zentrierten Strukturbegriff illustrieren: Einmal mehr ist Lévi-Strauss’ Werk wohl das prägnanteste Beispiel. In dem Bemühen, die Transformationsstrukturen des Sozialen in einfache, universale und häufig binäre Schematismen zu pressen, beschreibt dieser Autor soziale Phänomene als quasi eingeschlossen in die nicht zu brechende Macht von sich identisch reproduzierenden Strukturen (vgl. zum Beispiel C. Lévi-Strauss, Die Struktur der Mythen). Ihre Universalität sucht er schließlich auch in vorsozialen Wirklichkeitsbereichen abzustützen, namentlich in den biochemischen Prozessen im Organismus (vgl. ders., Das wilde Denken, S. 284). Vgl. zur Strukturalen Anthropologie A. T. Paul, FremdWorte.

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  62. Vgl. zum folgenden F. de Saussure, Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft, S. 76 ff., 232 ff.

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  63. De Saussure selbst hätte eine solche Formulierung nicht akzeptiert; er schrieb der Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat durchaus noch eine gewisse Selbständigkeit zu. Diese etwas verzerrende Lesart stellt aber genau jene dar, die der spätere kulturwissenschaftliche Strukturalismus sich zu eigen gemacht hat.

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  64. Vgl. E. Durkheim, Über soziale Arbeitsteilung.

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  65. Vgl. M. Mauss, Der Gabentausch.

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  66. C. Lévi-Strauss, Einleitung in das Werk von Marcel Mauss, S. 38.

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  67. Hier bringt sich das unter (b) beschriebene Theorieelement des Strukturalismus zum Ausdruck.

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  68. Ebd., S. 39 (Hervorhebung von mir, U. W.).

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  69. J. Derrida, Die Struktur, das Zeichen und das Spiel im Diskurs der Wissenschaften vom Menschen, S. 424.

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  70. Vgl. J. Derrida, Grammatologie, passim.

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  71. Derridas Begriff der Urschrift oder Urspur umfaßt die Mechanismen der verschiedenen Zeichensysteme. Er verwendet den Begriff der Schrift eher als den der Sprache, um gewisse Eigenschaften aller Zeichensysteme, einschließlich der gesprochenen Sprache hervorzuheben, die im traditionellen Verständnis allein der Schrift zugeschrieben wurden. Es ist dies insbesondere die Eigenschaft der Iterabilität oder der fehlenden Originalität, die allen Symbolisierungsprozessen eignet, und die Derrida zufolge eine fortwährende Aufschiebung und Verräumlichung des Sinns, letztlich eine Verstreuung von Sinn mit sich bringt (vgl. ebd.; ders., Die différance; ders., Signatur, Ereignis, Kontext).

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  72. Vgl. zum Verschwinden des Subjekts im iterativen Spiel der Zeichen J. Derrida, Signatur, Ereignis, Kontext; zu der Konstitution der Objekte durch symbolische Rahmungen ders., Die Wahrheit in der Malerei, S. 31[ff.

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  73. Die klassischen Studien zu den außersprachlichen Voraussetzungen und der Entwicklungslogik des Spracherwerbs stammen von Piaget und Wygotski, ersterer die Rolle der individuellen Praxis, letzterer die der Sozialisation betonend (J. Piaget, Nachahmung, Spiel und Traum; L. S. Wygotski, Denken und Sprechen; vgl. aber zur Bedeutung von sozialen Interaktionen in Piagets Entwicklungstheorie W. van de Voort, Soziale Interaktion und kognitive Entwicklung). Zum neueren Forschungsstand bezüglich des ontogenetischen Spracherwerbs vgl. J. S. Bruner, Wie das Kind sprechen lernt; G. Szagun, Sprachentwicklung beim Kind. Übersichtsdarstellungen, auch zur phylogenetischen und historischen Entwicklung des Symbolgebrauchs und der Sprache, bieten A. Lock/ Ch. R. Peters (Hg.), Handbook of Human Symbolic Evolution. — Gegenläufige Perspektiven zur strukturgenetischen Interpretation der Sprache sind einerseits entlang kulturrelativistischer Ansätze entwickelt worden, insbesondere im Ansatz des „linguistischen Relativismus“ (vgl. B. L. Whorf, Sprache, Denken, Wirklichkeit; zur Kritik: H. Gipper, Gibt es ein sprachliches Relativitätsprinzip?; I. Werlen, Sprache, Mensch und Welt; W. Meinefeld, Realität und Konstruktion, S. r6z ff.), andererseits unter Verweis auf angeborene Faktoren (vgl. N. Chomsky, Aspekte der Syntax-Theorie; ders., Reflexionen über die Sprache; ders., Knowledge of language; zur Kritik: J. Aitchison, The Ariticulate Mammal; G. Szagun, ebd., S. 86 ff.). Eine wenig überzeugende Verbindung finden die kulturrelativistische und die nativistische Position bei J. F. Hamill, Ethno-Logic.

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  74. Vgl. hierzu auch A. Bora, Ereignis und Emergenz.

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  75. Vgl. J. Derrida, Falschgeld, S. r6o.

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  76. Vgl. ebd., S. 24, 34, 16o f.

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  77. Vgl. ebd., S. rs ff.

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  78. Ebd., S. 29.

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  79. Vgl. ebd., S. 58 f., 75 f.

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  80. Vgl. ebd., S. r6o.

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  81. Vgl. ebd., S. 25.

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  82. J. Derrida, Die Struktur, das Zeichen und das Spiel im Diskurs der Wissenschaften vom Menschen, S. 424.

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  83. Den Begriff der Rahmung, der die identifizierende Wirkung symbolischer Strukturierungen bezeichnet, verfolgt Derrida in seiner Lektüre der Kritik der Urteilskraft. Die Auffassung, wonach Strukturen zugleich schließende wie öffnende Wirkungen haben, kommt in diesem Text besonders deutlich zum Ausdruck. Vgl. J. Derrida, Die Wahrheit in der Malerei, S. 56 ff.

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  84. Vgl. zum Beispiel J. Derrida, Die Wahrheit in der Malerei, S. 163.

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  85. Zum Beispiel der bei Platon pejorativ verwendete und dem Stimmbegriffs nachgeordnete Begriff der Schrift (vgl. J. Derrida, Grammatologie).

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  86. Vgl. J. Derrida, Gesetzeskraft, S. 29 ff.

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  87. Vgl. J. Derrida, Falschgeld, S. 36 f., 1o8, 134 f.

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  88. Vgl. J. Derrida, Falschgeld, S. 63.

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  89. Vgl. T. Sutter, Konstruktivismus und Interaktionismus; ders., Systeme und Subjektstrukturen.=

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  90. Siehe Kapitel v, j.

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  91. Ein prägnantes Beispiel für diese Weigerung, prozeßlogische Erklärungen als eigenständigen Ansatz zur Kenntnis zu nehmen, findet sich in Judith Butlers Studien zur Geschlechterdifferenz. Die von der Autorin vorgetragene Theorie läßt nicht nur das soziale Geschlecht, sondern Geschlechtlichkeit überhaupt, einschließlich der Materialität des biologischen Geschlechts, aus Diskursstrukturen erwachsen. In ihrer Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Theorien qualifiziert Butler jeden Versuch, das soziale Geschlecht in eine entwicklungsgeschichtliche Verbindung zum anatomischen zu setzen, als präsenzmetaphysisch, also ontologisierend und ableitungslogisch, im schlimmsten Fall biologistisch. Diesem Verdikt unterliegen Theorien schon, wenn sie nur einen Zusammenhang zwischen der biologischen und der sozialen Zweiheit der Geschlechter sehen. Prozeßlogisch betrachtet würde ein solcher Zusammenhang selbstverständlich nicht so verstanden werden, als ob die heutigen Geschlechterverhältnisse, von der Asymmetrie am Arbeitsmarkt bis zur Semantik der Liebe, anatomisches Schicksal seien. Vielmehr würde man zu rekonstruieren suchen, wie sich biologische Differenzen in sozial bedeutsame transformiert haben, und wie sich historisch, in Auseinandersetzung mit Bedingungen, die nicht der Biologie, sondern der jeweiligen Zeit angehören, neue Organisationsformen, Beziehungsmuster und Semantiken gebildet haben. Wenn prozeßlogische Rekonstruktionen auf den Anfang zurückfragen, heißt das nicht mehr, aber auch nicht weniger, als daß ein Verständnis der Gegenwart nur zu gewinnen ist, indem die gesamte Entwicklung, die zu ihr führte, verständlich gemacht wird. Diese Perspektive, die weder nach vorgängigen, den Gesamtprozeß in sich einschließenden Ursprüngen sucht, noch bereit ist, Sozialwelt auf die Wirkungen der Sprache zu reduzieren, kommt im Poststrukturalismus aber gar nicht erst auf den Prüfstand. (Vgl. J. Butler, Das Unbehagen der Geschlechter; dies., Körper von Gewicht.) — Einen prozeßlogischen Entwurf zur Rekonstruktion der sozialweltlichen Geschlechterdifferenz bietet G. Dux, Die Spur der Macht im Verhältnis der Geschlechter.

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  92. Vgl. J. Piaget, Abriß der genetischen Epistemologie, S. 38.

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  93. Vgl. J. Piaget, Der Strukturalismus, S. 6z. An anderer Stelle wird zusätzlich noch die „Erhaltung des Ganzen als geschlossener Kreislauf“ als Bedingung des organischen Funktionierens genannt (vgl. ders., Biologie und Erkenntnis, S. 337).

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  94. Ähnlich J. Piaget, Biologie und Erkenntnis, S. 6.

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  95. Systematisch wurden die strukturale Psychoanalyse und der Genetische Strukturalismus bislang kaum aufeinander bezogen. Vgl. aber U. Weisenbacher, Moderne Subjekte zwischen Mythos und Aufklärung, S. r6o ff.

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  96. J. Lacan, Das Drängen des Buchstabens im Unbewußten, S. 29.

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  97. Vgl. M. Bowie, Lacan, S. 87 ff.

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  98. J. Lacan, Zur „Verneinung“ bei Freud, S. zrz.

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  99. Zu Lacans Zeichentheorie im Kontext des Poststrukturalismus vgl. ausführlicher: U. Wenzel, Poststrukturalistische Medienforschung.

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  100. J. Lacan, Das Drängen des Buchstabens im Unbewußten, S. 32.

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  101. Vgl. ebd., S. 31–49• Vgl. auch S. Weber, Return to Freud, S. 59 ff.

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  102. Oder, in der Formelschreibweise: f (S…S’) S - S(—)s (auch hier steht das Zeichen = für Kongruenz). Man sieht, während in der Metapher der produktive Term S’ sichtbar ist und auf einen anderen weist, den er ersetzt, bleibt er in der Metonymie unsichtbar. Nur durch die syntagmatischen Beziehungen in der Signifikantenkette wird S’ evoziert, und erst durch diese Evokation erhält S seinen Wert. Das Signifikat s bleibt vollständig außerhalb dieser Relation, weshalb es in der Formel „gebarrt“ bleibt (das Zeichen „-” zwischen S und s). Vgl. J. Lacan, ebd., S. 4o f.

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  103. Für die Mathematik und Logik ist dies immer wieder von Piaget nachgewiesen worden. Vgl. J. Piaget/A. Szeminska, Die Entwicklung des Zahlbegriffs beim Kinde; J. Piaget, Psychologie der Intelligenz; ders., Die Entwicklung des Erkennens I.

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  104. Beispiele für solche Vorstellungen im Bereich der Logik und Mathematik sind so grundlegende Begrifflichkeiten wie Identität, Existenz und Widerspruch.

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  105. J. Lacan, Das Seminar über E. A. Poes „Der entwendete Brief’, S. 35.

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  106. Vgl. J. Langer, Die universale Entwicklung der elementaren logisch-mathematischen und physikalischen Kognition.

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  107. Vgl. J. Piaget, Die Äquilibration der kognitiven Strukturen, S. 14.

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  108. Vgl. J. Lacan, Das Drängen des Buchstabens im Unbewußten, S. 4o.

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  109. Vgl. U. Weisenbacher, Moderne Subjekte zwischen Mythos und Aufklärung, S. 167 ff.

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  110. Vgl. S. Weber, Return to Freud, S. zo ff.

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  111. Es sei erwähnt, daß sich diese Probleme bis in die Wissenschaftstheorie erstrecken. In der Wissenschaftstheorie des logischen Positivismus und des Kritischen Rationalismus wird Entwicklung in das dichotomische Spannungsfeld zweier getrennter Kontexte, „discovery“ und „justification”, verlegt. So müssen Zufälle und außerepistemische Prozesse als Bedingung der Entstehung des Neuen angeführt werden. Ein Beispiel hierfür bieten die Überlegungen Kuhns zur Wissenschaftsgeschichte. Nachdem einmal die These etabliert ist, daß Wissenschaftler nichts anderes sehen können, als die durch das herrschende Schema (Paradigma) konstituierte Welt, können Paradigmenwechselkaum mehr anders als durch sozial bedingte Verschiebungen von Macht-und Einflußsphären erklärt werden. Warum Kuhn zufolge ein neues Paradigma gleichwohl zumindest ebenso leistungsfähig sein muß wie das von ihm ersetzte, bleibt rätselhaft. (Vgl. Th. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen.)

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  112. Vgl. J. Habermas, Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, S. u, 36, 135E; K. Eder, Die Entstehung staatlich organisierter Gesellschaften, S. 5o ff. Kritisch hierzu: K. Holz, Historisierung der Gesellschaftstheorie, S. 253 ff.

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Wenzel, U. (2000). Die Entstehung des Neuen — Aspekte einer differentiellen Theorie kognitiver Entwicklung. In: Vom Ursprung zum Prozeß. Reihe Theorie des sozialen und kulturellen Wandels, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11781-0_8

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