Zusammenfassung
Die Geschichte des Anfangsunterrichts in der Grundschule kann interpretiert werden als Geschichte der Auseinandersetzung mit der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler. Die Verschiedenheit der Kinder wurde in den Phasen der Grundschulentwicklung durch unterschiedliche Interpretationskonstrukte wahrgenommen, theoretisch erklärt und begründet und mit unterschiedlichen Maßnahmen bewältigt. Niklas Luhmann betont aus systemtheoretischer Sicht, daß für das Schulsystem eine Homogenisierung des Anfangs besonders notwendig war, um danach eigene, schulische Differenzierungen aufbauen zu können. „Im Schulsystem, dem Kernsystem des ausdifferenzierten Erziehungssystems ist dies auf organisatorischer Ebene besonders evident dadurch, daß man den Unterricht in Schulklassen mit Teilnehmern verschiedenen Alters, verschiedenen Reifegrades und verschiedenen Kenntnisstandes aufgibt und zu homogenisierten Schulklassen übergeht. Das betrifft nicht nur den Schulanfang schlechthin, sondern jeden Anfang innerhalb der Schulkarriere, also auch das Anfangen mit der Livius-Lektüre oder mit der Differentialrechnung“ (Luhmann 1990, S. 91).
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Prengel, A. (1999). Bildungshistorische und -politische Analysen zum Schulanfang. In: Vielfalt durch gute Ordnung im Anfangsunterricht. Reihe Schule und Gesellschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11755-1_3
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