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Grundzüge Einer Integrierten Systemtheorie: Umwelterfassung Zwischen Kognition und Kommunikation

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Unternehmenssteuerung zwischen Akteur, System und Umwelt
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Zusammenfassung

Kapitel B. (vor allem B.IV.) charakterisierte effektivitätskritische indirekte Steuerung durch ihren Umgang mit bzw. ihre Behandlung von Komplexität bei der Erfassung und Verarbeitung der Umwelt (durch Subjekte/Akteure über Systembildung). Die Einarbeitung dieses Spannungsfeldes von Subjekt, System und Umwelt in einen insofern „integrierten“ systemtheoretischen Bezugsrahmen stellt eine wesentliche Voraussetzung der Beschreibung und Erklärung sozialer und wirtschaftlicher Phänomene sowie der Grundlagen indirekter Steuerung dar.

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Literatur

  1. Zu einer Einschätzung der inhaltlichen Bedeutung des Begriffs „Systemtheorie“ vgl. LUHMANN (1988a) S. 15: „ ‘Systemtheorie’ ist heute ein Sammelbegriff für sehr verschiedene Bedeutungen und sehr verschiedene Analyseebenen. Das Wort referiert keinen eindeutigen Sinn. (...) So kommt es zu Kontroversen, bei denen man nur vermuten oder aus der Argumentation rückschließen kann, daß die Beteiligten Verschiedenes meinen, wenn sie von System sprechen.“

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  2. Vgl. WILLKE (1987) S. 2: „Die analytischen und operativen Vorteile der Systemtheorie liegen (...) in der Universalität ihres Ansatzes und ihres fundamentalen Bezugsproblems der Komplexität.“

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  3. Zur Abgrenzung des „funktional-strukturellen Ansatzes“ der Systemtheorie findet sich eine gute Zusammenfassung bei WILLKE (1987) S. 4f. Dort heißt es: „dieser insbesondere von Niklas Luhmann ausgearbeitete Ansatz radikalisiert die funktionale Analyse zur Frage nach der Funktion von Systemen überhaupt. (...) die Funktion der Systembildung, der Sinn von Systemen, läßt sich nur rekonstruieren, wenn der Bezugspunkt der Analyse außerhalb des Systems selbst liegt: in der Relation zwischen System und Umwelt.“

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  4. STEINMANN/SCHREYÖGG (1990) S. 109 (H.i.O.) Vgl. SCHREYÖGG (1984) S. 248.

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  5. LUHMANN (1964) S. 23f. Zu den Begriffen „Handlung“, „System“ und „Handlungssystem“ siehe auch LUHMANN (1973) S. 7f.

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  6. Bei LUHMANN und KISS findet sich hier der Begriff „Paradigmenwechsel in der Systemtheorie“, vgl. LUHMANN (1971) S. 10f.; LUHMANN (1973) S. 171ff., LUHMANN (1988a) S. 15ff., insbesondere S. 20ff., KISS (1989) S. 91. Siehe auch SCHIMANK (1988) S. 625, Fußnote 11.

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  7. Vgl. WILLKE (1987) S. 4: „Ganz allgemein gesprochen ist der Sinn der Bildung von Systemen darin zu sehen, daß ausgegrenzte Bereiche geschaffen werden, die es ermöglichen, die die menschliche Aufnahmekapazität überwältigende Komplexität der Welt in spezifischer Weise zu erfassen und zu verarbeiten.“

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  8. Vgl. u.a. KNYPHAUSEN-AUFSESS (1995) S. l lf., 309; MAUL (1993) S.718f. (mit Verweis auf LUHMANN et al. (Hrsg.): Beobachter: Konvergenz der Erkenntnistheorien? München 1992).

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  9. Entwickelt und formuliert von den Neurobiologen MATURANA und VARELA (vgl. z.B. WILLKE (1987) S. 6, 43; FISCHER (1991) S. 10f.), verknüpft das „Autopoiese“-Konzept die Theorie „geschlossener bzw. lebender Systeme“ mit einem „Beobachter“-Konzept und einer „Kognitions“-Theorie (vgl. SCHMIDT (1991) S. l lff.). Siehe vor allem MATURANA (1991a), (1982) u. (1991) sowie MATURANA/VARELA (1987).

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  10. Zu den Kernaussagen des „Konstruktivismus“ bzw. des „Radikalen Konstruktivismus“ vgl. SCHMIDT (1994) S. 13ff., KNYPHAUSEN-AUFSESS (1995) S. 4: „Die Welt ist uns nicht objektiv gegeben, und auch wir selbst sind uns, sofern wir Bestandteil dieser Welt sind, nicht objektiv gegeben. Wir können sie nur mit Hilfe unserer Sinnesorgane und unseres Gehirns wahrnehmen oder (...) beobachten, und dabei sind unsere Wahmehmungen/Beobachtungen hier und jetzt abhängig von dem, was wir vorher wahrgenommen/beobachtet haben.“ Aus parallelisierten „Welt-Wahrnehmungen“/„Beobachtungen“ enstehe objektiv erscheinende „kognitive Wirklichkeit“. Vgl. ebd. S. 384: Die Realität ist dem Menschen nur über „Konstruktionen“ zugänglich, an denen er sich orientiert und die darin für ihn real sind. Zur Affinität von „Radikalem Konstruktivismus“ und „Systemtheorie“, die bei KNYPHAUSEN-AUFSESS ebd. S. 4 in Fußnote 4 expliziert wird, vgl. LUHMANN (1990), insbes. S. 9ff., 31ff.

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  11. Siehe z.B. SCHMIDT (1991) S. 11f., SCHMIDT (1994) S. 113ff. (zum Versuch einer Synthese von „Kognition“ und „Kommunikation“).12 KLAUS (1987) S. 55.

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  12. Vgl. WILLKE (1987) S. 4; SINGER (1976) S. 145 spricht von „Konfusion in Luhmanns Forschungsansatz“.

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  13. In diesem Zusammenhang stehen zunächst auch die Einschätzungen von STEINMANN/SCHREYÖGG (1990) S. 109, Fußnote 12: „Die neuesten Entwicklungen zur Systemtheorie zur Autopoiese sollen hier nur am Rande einfließen; es erscheint noch unklar, ob sie für die hier interessierende Thematik und den hier zu entwickelnden Rahmen einen wesentlichen Fortschritt darstellen.“ Dagegen z.B. die Position von WEISS (1995) S. 8: „Wir suchen Anschluß an die ‘Theorie autopoietischer Systeme’ [vor allem in der Rezeption und Interpretation von Luhmann] nicht nur, weil in den letzten Jahrzehnten die allgemeine Systemtheorie eine ’autopoietische Wende’ vollzogen hat, also aus einem rein innovativen Theorieimpuls heraus, sondern weil wir diese Theorie für fruchtbar und nützlich halten.“ Eine Antwort auf die Fragen, ob und inwieweit „Selbstreferenz“ und/oder „Autopoiese“ einen Erkenntnisfortschritt für ein Steuerungsparadigma liefern können, ggf. durch Neubewertung bzw. Reformuliemng, untersucht diese Arbeit.

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  14. Vgl. SINGER (1976) S. VIII: „Person, Kommunikation und soziales System bezeichnen zentrale Problemstellungen soziologischer Forschung“.

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  15. KISS (1986) S. 80.

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  16. LUHMANN (1973) S. 7f.

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  17. Vgl. BAECKER (1993a) Spalte 1056: „Eine Diskussionslinie scheidet die einen, die Systeme als analytische Konstrukte eines Beobachters sehen, von den anderen, für die Systemtheorie nur einen Sinn macht, wenn sie Aussagen über einen empirisch vorfindbaren Gegenstand trifft.“ (H.i.O.).

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  18. Vgl. z.B. MATURANA/VARELA (1987) S. 31ff., FISCHER (1991) S. 16f.

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  19. Vgl. z.B. LUHMANN (1990) S. 231f.

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  20. Zum Konzept „struktureller Koppelung“ als gegenseitige Beobachtung in der Kommunikation vgl. z.B. FISCHER (1991a) S. 80f. oder ESSER (1994) S.176ff.

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  21. Zum Begriff der „Kognition“ und zur Fusion von „Beobachter-“, „System-“ und „Erkenntnistheorie“ über eine Erweiterung der traditionellen Unterscheidung von „Handeln“ und „Erkennen“ („Erleben“) vgl. LUHMANN (1990) S. 10f. Eine Möglichkeit der Auflösung dieser Problematik bietet der Versuch einer Differenzierung in eine „Teilnehmerperspektive der involvierten Akteure“ für aktive Intention und Handlung sowie in eine „Beobachterperspektive des Analytikers“ für passives Erleben und Rationalitätszuschreibung bei GOTSCH (1987) S. 34. Vgl. auch die Differenzierung in „Teilnehmer-“ und „Beobachterperspektive“ bei LUEKEN (1992) S. 193ff. und SCHERER (1995) S. 188ff.

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  22. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 191 („Die handlungstheoretische Fundierung [sozialer Systeme] kann als gegenwärtig vorherrschend angesehen werden. Sie scheint eine Möglichkeit zu bieten, subjektive und systemtheoretische Ausgangspunkte zu verknüpfen. (...) Soziale Systeme beruhen demnach auf einem Typ von Handlung oder auf einem Aspekt von Handlung, und über Handlung kommt sozusagen das Subjekt ins System.“).

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  23. Vgl. KISS (1989) S.63, KIESER/KUBICEK (1978) S. 81, STEINMANN/SCHREYÖGG (1990) S. 41, JOAS (1991) S. 228: „Als Schlüsseltext soziologischer Handlungstheorie gelten zunächst die Definitionen, die Max Weber im Rahmen seiner ‘Soziologischen Grundbegriffe’ vorgelegt hat.“ WEBERs wesentliche Definitionen und Begrifflichkeiten finden sich in seinem Werk „Wirtschaft und Gesellschaft“; Zusammenfassungen der Analysen WEBERs finden sich bei KISS (1989) S. 63ff („Soziales Handeln als Letztelement der Gesellschaft“) und KIESER/KUBICEK (1978) S. 78ff. („Der Bürokratieansatz“).

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  24. KISS (1989) S. 64. Vgl. KIESER/KUBICEK (1978) S. 84f. (H.i.o.): „Gegenstand soziologischer Analysen ist das ’soziale Handeln’ von Menschen“, nach WEBER (1956) S. I.

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  25. Vgl. WEBER (1956) S. lf. Bei HABERMAS (1988) S. 377 analog: „[Weber] bezieht ‘Sinn’ (...) auf Meinungen und Absichten eines zunächst isoliert vorgestellten Handlungssubjektes.“

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  26. Vgl. zu „sozialem Handeln“ WEBER (1956) S. l lf. (ebd. S. 12 (H.i.O.): „Nicht am Verhalten des anderen orientiert sich dies Handeln, sondern durch Beobachtung dieses Verhaltens“), KISS (1986) S. 70.

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  27. Vgl. WEBER (1956) S. 12f., KISS (1989) S. 65 („Weber [entwickelt] die idealtypische Kategorisierung der Formen sozialen Handelns, denen der soziologisch dekomponierte Handlungsbegriff zugrunde gelegt wird: Zweck wird hier aus der Differenz zu den Mitteln gesehen, und das heißt, daß in der idealtypischen Konstruktion die Kriterien der Sinnhaftigkeit einzelner Handlungstypen am Maß ihrer Differenz zur ‘reinen’ Zweck-Mittel-Orientierung vorgenommen (...) werden. (...) Grundlegend bleibt dabei die traditionelle Vorstellung von der Zweckgerichtetheit menschlichen Verhaltens.“ Ebd. S. 171: „Hatte also Weber die sinn-hafte Einheit des Handelns aus der Rationalität herstellen wollen (...)“).

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  28. LUHMANN (1988a) S. 191.

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  29. Vgl. LUHMANN (1984) S. 592

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  30. Diesen Sachverhalt, nämlich die konkrete Erfassung der Intentionen oder Interessen, bezeichnet SCHIMANK (1988) S. 621 als „allgemeinen Mangel subjekt-oder akteurbezogener Handlungstheorien“: „Es besteht eine unüberbrückbare Kluft zwischen der abstrakten Modellvorstellung des rational interessenverfolgenden Akteurs auf der einen und empirisch konkretisierten Interessenausprägungen auf der anderen Seite.“ KISS (1986) S 70 spricht in diesem Zusammenhang von allenfalls der „Möglichkeit, den dem Subjekt zugeschriebenen Sinn der Handlung als gemeinten Sinn zu unterstellen“.

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  31. KISS (1986) S. 70f. (H.i.O.).

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  32. KISS (1986) S. 71.

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  33. Vgl. KISS (1986) S. 69: „Der (...) innovative Beitrag Luhmanns zur Reorientierung der Soziologie (...) zielt nach ‘unten’: auf eine konsequent systemtheoretische Fassung des Handlungskomplexes.“ Und ebd. S. 75 (H.i.O.): „Nach Luhmann ist es also falsch, Selektionsleistungen - die Formen sinnhafter Erlebnisverarbeitung, d.h. die Reduktion von Komplexität (...) - einem Subjekt bzw. dem individuellen actor zuzurechnen.“

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  34. WEBER (1956) S. 1.

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  35. Vgl. KISS (1989) S. 65: „Die eigentliche Aufgabe der Soziologie sollte darin bestehen, diesen Ablauf zu beobachten und ihn aus dem jeweils subjektiv gemeinten Sinn der an ihm beteiligten Subjekte zu deuten. Sinndeutung setzt aber die Deutbarkeit des Gemeinten, und die Deutbarkeit des Gemeinten Verstehbarkeit für den Beobachtenden voraus. Um nicht ins Psychologisieren abzurutschen, zieht Weber eine scharfe Trennlinie zwischen beobachtbarem, auch für den Beobachter verständlichem Sinn des subjektiv Gemeinten und jenen Sinnvorgängen, die von Außenstehenden nicht mehr zugänglich sind und demzufolge in den Bereich der Individualpsychologie gehören.“ (H.v.V.).

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  36. Vgl. SCHERER (1992) S. 190: „Betrachtet ein Betrachter (...) die Handlungen anderer, so wird er versuchen, diese Handlungen zu deuten, indem er Zwecke hinzudenkt, die durch die betrachtete Handlung erreicht werden sollen. Diese Zwecke geben der Handlung Sinn, sie liefern dem Interpreten zunächst Gründe, warum ein Handelnder so und nicht anders handelt.“ Zweck ist auch hier „Beobachterkategorie“, die nur ex post unterstellt und allenfalls kommunikativ validiert werden kann.

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  37. KISS (1989) S. 168f. (H.v.V.). Vgl. KIESER/KUBICEK (1978) S. 105: „Der Deutungsansatz, den Weber in seinen methodologischen Ausführungen formuliert, stellt (...) Deutung von Handlung über Handlungszwecke dar. Auch für ihn ist die Rationalitätsannahme der Schlüssel zum Verständnis des gemeinten Sinns von Handlungen (...). Daher finden wir bei Weber auch keine logisch stringenten Ableitungen von Handlungen aus Zwecken der Handelnden.“ (H.i.O.).

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  38. Vgl. WEBER (1956) S. 3: „Die Konstruktion eines streng zweckrationalen Handelns also dient (...) als Typ u s (’Idealtypus’), um das reale, durch Irrationalitäten aller Art (Affekte, Irrtümer) beeinflußte Handeln als ‘Abweichung’ von dem bei rein rationalem Verhalten zu gegenwärtigenden Verlaufe zu verstehen. (...). Dies Verfahren darf aber natürlich nicht als ein rationalistisches Vorurteil der Soziologie, sondern nur als methodisches Mittel verstanden und also nicht etwa zu dem Glauben an die tatsächliche Vorherrschaft des Rationalen über das Leben umgedeutet werden. Denn darüber, inwieweit in der Realität rationale Zweckerwägungen das t a t s ä c h l i c he Handeln bestimmen, und inwieweit nicht, soll es ja nicht das Mindeste aussagen.“ (gesperrte H.i.O./kursive H.v.V.).

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  39. Vgl. WEBER (1956) S. 21. Ein Hinweis auf eine Systeminterpretation von WEBERs „Vergemeinschaftung“ und „Vergesellschaftung“ findet sich bei HABERMAS (1988a) S. 449: „Weber [untersucht] die Rationalität der Handlungssysteme allein unter dem Aspekt der Zweckrationalität“.

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  40. Vgl. HABERMAS (1988) S. 377ff. („Weber führt zunächst ‘Sinn’ als handlungstheoretischen Grundbegriff ein und unterscheidet Handlungen von beobachtbarem Verhalten mit Hilfe dieser Kategorie (...). Dabei hat Weber keine Bedeutungstheorie, sondern eine intentionalistische Bewußtseinstheorie im Rücken. Er (...) bezieht ‘Sinn’ (...) auf Meinungen und Absichten eines zunächst isoliert vorgestellten Handlungssubjekts.“ H.v.V.) und HABERMAS (1988a) S. 449ff. (insbes. zum Unterschied von Zweck-und Systemrationalität).

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  41. Vgl. HABERMAS (1988) S. 378f. („Weber geht also von einem teleologischen Handlungsmodell aus und bestimmt den ‘subjektiven Sinn’ als eine (vorkommunikative) Handlungsabsicht“).

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  42. KISS (1989) S. 169. In diesen Zusammenhang fallen auch erste Hinweise, daß über die autonome Sinnsetzungskompetenz des „handelnden Subjektes“ eine grundlegende „Handlungssystemabgrenzung“ erfolgen kann, nämlich die des „personalen Systems“ mit allen seinen Handlungen.

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  43. Diese Interpretation erfolgt keineswegs willkürlich, so etwa auch bei WILLKE (1987) S. 30: „Da soziale Systeme nicht aus konkreten Menschen, sondern aus Kommunikationen bestehen, kann im Anschluß an Max Weber die gemeinsame sinnhafte Orientierung wechselseitig verstehbaren Handelns als Grundbedingung eines systemischen Zusammenhangs von Interaktionen betrachtet werden.“

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  44. Vgl. z.B. LUHMANN (1984) S. 592, SINGER (1976) S. 145.

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  45. Vgl. SINGER (1976) S. 145: „Durch Erwartungsgeneralisierung werden Handlungen stabilisiert (normiert), einander zugeordnet und von anderen Handlungsmöglichkeiten abgegrenzt. Systembildung heißt daher Grenzziehung gegenüber der Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten, die die Umwelt des Systems aus- machen. Diese Grenzziehung wird durch Stabilisierung und Konsolidierung von Erwartungen erreicht.“

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  46. Vgl. z.B. WILLKE (1987) S. 3, JOAS (1991) S. 228, RONGE (1991) S. 607, KISS (1986) S. 59, SINGER (1976) S. 145, HABERMAS (1988a) S. 297.

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  47. Vgl. WILLKE (1978) S. 381: „Immer aber liegt bei PARSONS der Fokus auf der Handlung, und das System gibt die Rahmenbedingungen für unterschiedliche Ausprägungen des Handelns vor. Etwas plakativ formuliert kann man sagen, daß er eine Allgemeine Handlungstheorie anstrebt, nicht aber eine Allgemeine Systemtheorie“, obwohl „es gerade PARSONS war, der die soziologische Systemtheorie entwickelte auf der Grundlage der eigenständigen Bedeutung des Systems“ (H.i.O.). Die Aussagen über den Bezug PARSONS’ zur Handlungstheorie finden sich wiederholt auch in JENSENs Interpretationen, so z.B. JENSEN (1976) S. 20 und (1976a) S. 161f., in der „Zusammenfassung (Stefan Jensen)“: „Die Theorie der Sozialsysteme gehört in den allgemeinen Zusammenhang der Handlungstheorie.“

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  48. LUHMANN (1988a) S. 191. Vgl. KISS (1986) S. 75. Vgl. 50 HABERMAS (1988a) S. 299, 303.

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  49. Vgl. HABERMAS (1988a) S. 301f.: „Parsons’ Ausgangsfrage, wie Gesellschaft als geordneter Zusammenhang von Handlungen möglich ist, begründet einen Einsatz beim Problem der Handlungskoordination.“

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  50. KISS (1989) S. 66 (H.i.O.). Vgl. ebd.: „Die Problematik des subjektiv gemeinten Sinns wird hier nicht mehr in erster Linie als Resultat subjektiver Sinnsetzung, sondern aus der Perspektive der motivationalen Orienierung am Wertsystem einer jeden Gesellschaft - also im normativen Charakter von Handlungen - gesehen. Die Strukturierung ihrer generalisierten Erwartungsmuster in Institutionen, Rollen und spezifischen Situationen bilde jenen Mechanismus, der Handlungen steuert.“

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  51. Vgl. WEBER (1956) S. 7.

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  52. Vgl. einen ähnlich zu interpretierenden Kommentar von HABERMAS (1988a) S. 303.

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  53. Vgl. PARSONS (1976) S. 124 (H.i.O.): „Sozialsysteme entstehen aus Interaktionen zwischen Menschen. Jedes Mitglied ist also einerseits Aktor (mit entsprechenden Zielen, Ideen, Einstellungen usw.) und andererseits Objekt der Orientierung, und zwar sowohl für die anderen Aktoren als auch für sich selbst. Das Interaktionssystem ist folglich ein analytisch abstrahierbarer Aspekt aus dem jeweiligen Handlungsgeschehen der jeweiligen Teilnehmer.“ Vgl. KISS (1989) S. 66 oder KISS (1986) S. 75. LUHMANN (1973) S. 8 spricht dagegen „von Handlungssystemen, das heißt von Systemen, die aus konkreten Handlungen eines oder mehrerer Menschen gebildet sind und sich durch Sinnbeziehungen zwischen diesen Handlungen von einer Umwelt abgrenzen.“ (H.i.O.).

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  54. Vgl. die Feststellung von HABERMAS (1988a) S. 302: „Wie verhalten sich die beiden Formen der Integration von Handlungszusammenhängen zueinander: die eine, die sich gleichsam mit dem Bewußtsein der Akteure vollzieht, die als lebensweltlicher Hintergrund präsent ist, und die andere, die lautlos durch die Orientierungen der beteiligten Akteure hindurch greift?“

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  55. KISS (1989) S. 67 (H.i.O.). Vgl. LUHMANN (1971) S. 13. Zur „Intentionalität“ bei PARSONS siehe JENSEN (1976) S. 21.

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  56. Zu PARSONS’ „Handlungsbegriff’ vgl. KISS (1989) S. 66ff., JENSEN (1976) S. 19ff.

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  57. Vgl. JENSEN (1976) S. 30: „Im Handeln werden Strukturen aufgebaut und festgehalten, die Selektionen darstellen und Sinnhorizonte aus der Überfülle des Möglichen ausgrenzen. Diese Systembildungen werden als Handlungssysteme bezeichnet; (...) Diese Handlungszusammenhänge als Systeme stellt Parsons zunächst der übrigen Welt gegenüber. Damit ist der Ausgangszusammenhang von System-Umwelt konstituiert.“

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  58. JENSEN (1976) S. 18. Vgl. KISS (1989) S. 92, (1986) S. 60: „Methodologisch operiert Parsons mit analytischen Modellen. d.h. mit analytisch gewonnenen gedanklichen Repräsentationen formaler Strukturen von empirischen Entitäten. Als erfahrungswissenschaftlich orientierte Theorie will die strukturfunktionalistisch konzipierte Systemtheorie Beziehungskonstellationen beschreiben und die hier beobachteten sozialen Erscheinungen erklären.“

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  59. Vgl. JENSEN (1976) S. 24. Man beachte die Bezüge zu Radikalem Konstruktivismus und Selbstreferenz!

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  60. JENSEN (1976) S. 28.

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  61. JENSEN wird nach KISS (1989) S. 92 zitiert mit: „Systeme sind von Menschen konstruierte und zugleich als objektiv bestehend gedachte Zusammenhänge der Lebenswelt. (...) Die Absicht der Systemtheorie - der Systemanalyse - ist es gerade, in diese überkomplexe Menge von Interdependenzen und Interpenetrationen, von Elementen und Relationen, Abhängigkeiten und Beziehungen, eine erkennbare Ordnung zu bringen.“

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  62. Vgl. HAFERKAMP (1985) S. 175: „In allen soziologischen Theorien spielen (...) gemeinsame Ansichten oder mit anderen Akteuren geteilte Situationsdefinitionen, soziale Typifikationen oder übereinstimmende sinnhafte Deutungen der Akteure eine ganz zentrale Rolle bei der Erklärung sozialer Handlungen, Ordnungen oder Strukturen.“

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  63. Vgl. KISS (1989) S. 130ff. („Der symbolische Interaktionismus von Mead“); JOAS (1991) S. 229. HAFERKAMP (1984) S. 175 bezeichnet dies als „gemeinsames Wissen“ verschiedener Akteure: „Soziales Bewußtsein oder gemeinsames Wissen existiert nicht außerhalb der Akteure.“

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  64. KISS (1989) S. 134.

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  65. Vgl. JOAS (1989) S. XVIII: „Nicht das Verhältnis von nutzenorientierter oder moralischer individueller Handlung und sozialer Ordnung, sondern die Beziehung zwischen Handlung und Bewußtsein drängt Meads Denken vorwärts.“

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  66. KISS (1989) S. 134. Vgl. HAFERKAMP (1985) S. 178: „Wissen besteht aus Vorstellungselementen, die Ausschnitte der Welt ausgrenzen und in Zusammenhang mit anderen Vorstellungselementen bringen.“

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  67. HELLE (1991) S. 602. Vgl. SCHENK (1994) S. 174 („Bedeutungszuschreibung“ als „interpretativer Prozeß“) und KISS (1989) S. 132 (H.v.V.): „Zentral für den symbolischen Interaktionismus sind die Kategorien von Bedeutung und sozialem Handeln: Menschen handeln nämlich nicht stimuliert von bloßen ‘Dingen’, sondern so, daß sie den Objekten, Personen, Einrichtungen, Normen und dgl. jene Bedeutung zumessen, die diese für sie haben. Die Bedeutungen entstehen und ändern sich in sozialen Handlungsprozessen, weil gemeinsames Handeln davon abhängt, ob die beteiligten zu Situationsinterpretationen kommen, die für alle verträglich sind. Aus dieser Sicht ist soziale Interaktion nicht nur ein Wirkungsfeld, auf dem sich vorformulierte Erwartungen ’durchsetzen’ (...), sondern ein Wechselspiel von Angleichung der Handlungspläne, in denen sich individuelles Verhalten erst formt.“

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  68. Vgl. MINDER (1994) S. 21f.: „Hierbei erscheint insbesondere wichtig, dass ‘Wirklichkeit’ nach dieser Auffassung neben deren individueller Konstruktion auch im Diskurs zwischen Individuen, d.h. in ’kommunalen Systemen’, durch die Versprachlichung von deren Erfahrungen konstruiert wird und dass das individuelle Erleben seinerseits in hohem Masse davon betroffen wird; es wird jedoch nicht ausschließlich davon determiniert, so dass eine sog. ’kognitive Autonomie’ des Individuums bleibt, in dem Sinne, dass es diese Wirklichkeitskonstruktionen reflektieren und sogar verändern kann.“

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  69. Vgl. KISS (1989) S. 132f.: „Spezifisch menschliche Kommunikation ist Kommunikation durch Symbole (= Sinnbild, Erkennungszeichen), die als Medien dazu dienen, auf nicht unmittelbar wahrnehmbare Sinnzusammenhänge und Vorstellungskomplexe zu verweisen und für den Kommunikationspartner den gleichen Bedeutungsgehalt zu vermitteln. Diese Grundmuster menschlicher Kommunikation läßt symbolische Kommunikation als einen sozialen Prozeß deuten, bei dem der Inhalt der Kommunikation sowohl durch den Sender wie auch durch den Empfänger so bestimmt ist, daß über die Benutzung und Bedeutung von Symbolen eine wechselseitige Beeinflussung von Verhaltensdispositionen und -reaktionen entsteht.“ Und: „Die gesellschaftliche Wirklichkeit besteht also aus Netzwerken von symbolisch intrigierenden Individuen, die sich durch Kommunikationsprozesse dieser ‘selves’ realisieren. Gesellschaft als ‘social world of selves’ hat folglich den gleichen Realitätsstatus wie die physische Welt.“ Vgl. JOAS (1989) S. 101.

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  70. Vgl. KISS (1989) S. 135, HELLE (1991) S. 602f. („Sozialisation als Perspektivenerwerb nach Mead“), HAFERKAMP (1985) S. 182 („Die Beobachtung eines anderen ergibt einfach ein besseres Bild von einer Handlung als die Selbstbeobachtung.“).

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  71. Vgl. JOAS (1989) S. XXf.: „Die Theorie der Sozialität des Individuums, die in Meads Theorie der Ich-Identität, der Kommunikation und der Selbstreflexion herausgearbeitet wird, zeigt dann, daß der Zusammenhang der Individuen nicht nur in der Vernetzung ihrer nutzenorientierten Handlungen oder in einem normativen Konsens besteht; handlungstheoretisch werden damit die Bedingungen für die Autonomie des rationalen Akteurs aufgeklärt.“

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  72. Vgl. KISS (1989) S. 70 und S. 148. Nach KÜNZLER (1986) S. 422 ist die Theorie HABERMAS’ eine „Theoriekonstruktion, die Handlungstheorie und Systemtheorie, System und Lebenswelt in den Rahmen einer umfassenden kritischen Gesellschaftstheorie integrieren will“.

    Google Scholar 

  73. Vgl. KISS (1989) S. 71 (H.i.O.: „daß hier traditionellerweise Handlung nicht auf Systeme, sondern auf Subjekte zugerechnet wird.“) und S. 172.

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  74. Zu PARSONS und seiner Theorie schreibt HABERMAS (1988) S. 202 explizit: „Anhand der Theorieentwicklung von T. Parsons läßt sich das Problem der Verknüpfung von system-und handlungstheoretischen Grundbegrifflichkeiten analysieren.“

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  75. HABERMAS (1988a) S. 306f.

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  76. HABERMAS (1988a) S. 312 (H.i.O.).

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  77. KISS (1989) S. 141.

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  78. Siehe dazu HABERMAS (1988) S. 114–151 („Weltbezüge und Rationalitätsaspekte des Handelns in vier soziologischen Handlungsbegriffen“), insbes. S. 126ff.; zusammengefaßt bei KISS (1989) S. 71f. und WEBER (1985), S. 93ff. Vgl. allerdings auch KISS (1989) S. 71f.: „Grundsätzlich geht Habermas davon aus, daß jedes Handeln zweckgerichtet bzw. teleologisch ist - nur, daß es darauf ankäme, wie die Bedürfnisse und Interessen der Subjekte zur Geltung kommen können oder nicht.“

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  79. HABERMAS (1988) S. 126f.

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  80. HABERMAS (1988) S. 127.

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  81. HABERMAS (1988) S. 128.

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  82. HABERMAS (1988) S. 128.

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  83. HABERMAS (1988) S. 130. Ebd. S. 149: „als Gesamtheit aller Entitäten, über die wahre Aussagen möglich sind“.

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  84. HABERMAS (1988) S. 132. Ebd. S. 149: „als Gesamtheit aller legitim geregelten interpersonalen Beziehungen“.

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  85. HABERMAS (1988) S. 149.

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  86. HABERMAS (1988) S. 142.

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  87. Vgl. zu Radikalem Konstruktivismus z.B. KNYPHAUSEN-AUFSESS (1995) S. 4.

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  88. So schreibt z.B. HABERMAS (1988a) S. 329: „Kommunikativ handelnde Subjekte stehen vor der Aufgabe, für ihre Handlungssituation eine gemeinsame Definition zu finden und sich innerhalb dieses Interpretationsrahmens über Themen und Handlungspläne zu verständigen.“

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  89. MINDER (1994) S. 21f. spricht hier von einem „um soziale Aspekte erweiterten radikalen Konstruktivismus“ und bezeichnet diesen als „sozialen Konstruktivismus“ der „gesellschaftlichen Konstruktion von Wirklichkeit“.

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  90. KISS (1989) S. 148. Siehe dazu vor allem HABERMAS (1988), S. 367–452 („Erste Zwischenbetrachtung: Soziales Handeln, Zwecktätigkeit und Kommunikation“), insbes. S. 384ff., zusammengefaßt z.B. bei WEBER (1985) S. 97ff.

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  91. Zu den Handlungstypen bei HABERMAS bzw. zu seinem Begriff des „kommunikativen Handelns“ vgl. HABERMAS (1988) S. 384f., WEBER (1985) S. 97ff.

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  92. HABERMAS (1988) S. 196.

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  93. Vgl. HABERMAS (1988) S. 386f. und 398ff.; WEBER (1985) S. 100f., KISS (1989) S. 148f.

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  94. Vgl. HABERMAS (1988) S. 400f. („Wir verstehen einen Sprechakt, wenn wir wissen, was ihn akzeptabel macht. (...) es sind vielmehr Bedingungen für die intersubjektive Anerkennung eines sprachlichen Anspruchs, der sprechakttypisch ein inhaltlich spezifiziertes Einverständnis über interaktionsfolgenrelevante Verbindlichkeiten begründet.“).

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  95. Vgl. KISS (1989) S. 148ff., SCHNEIDER (1975) S. 92f. („Die (...)pragmatische Sprachauffassung sieht (...) das Sprechen zunächst als eine besondere Weise des Handelns an, und zwar so, daß das sprachliche Handeln für die [intersubjektive, d. Verf.] Bedeutung der verwendeten Ausdrücke konstitutiv ist. (...) [Inter-subjektive, d. Verf.] Bedeutung konstituiert sich dieser Auffassung zufolge also erst im sprachlichen

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  96. HABERMAS (1988) S. 386.

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  97. WEBER (1985) S. 99, unter Verweis auf ein Zitat HABERMAS’.

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  98. Zur Unterscheidung von „Illokutionen“ und „Perlokutionen“ vgl. HABERMAS (1988) S. 388ff.

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  99. So z.B. mehrfach bei HABERMAS (1988) S. 391ff. Auf S. 398f. (H.i.O.) noch deutlicher: „Indem der Hörer diesen Anspruch anerkennt, akzeptiert er ein mit dem Sprechakt gemachtes Angebot. Dieser illokutionäre Erfolg (...)“. Desweiteren unterscheidet HABERMAS drei Ebenen von Reaktionen auf eine (korrekt wahrgenommene) Sprechhandlung: Verstehen (semantische Ebene); Stellungnahme bzw. Entscheidung (pragmatische Ebene); und Handlungsverpflichtung (empirische Ebene), die jeweils (Teil-)Erfolge darstellen.

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  100. HABERMAS (1988) S. 387f. (H.v.V.).

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  101. Im Gegensatz zu HABERMAS (1988) S. 388, der hier völlig unrealistisch fordert, Akte der „Verständigung“ dürften nicht auf das „Zweck-Mittel-Schema“ reduziert werden, das bei WEBER ja nur als analytischer Untersuchungsmaßstab für „Kausalität“ dient.

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  102. Vgl. KISS (1989) S. 72 („Neben der allgegenwärtigen Intentionalität auf Erfolg (...) soll sich der Handelnde auch mit Verständigungsabsicht auf die besonderen Belange des anderen, auf dessen Subjektivität, einlassen.“).

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  103. Vgl. KISS (1989) S. 149f.

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  104. HABERMAS (1988) S. 376 (kursive H.i.O./gesperrte H.v.V.). Siehe auch ebd. S. 397f.

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  105. Vgl. GERHARDS (1984) S. 22: „Luhmann verortet den Begriff des sozialen Systems im Zentrum des Spannungsverhältnisses Mensch und Welt: Angesichts des Problems der Komplexität auf der einen Seite und der geringen Informationsverarbeitungskapazität auf der anderen Seite wird die Bildung von Systemen zur conditio sine qua non.“ (H.v.V.).

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  106. Vgl. SCHMID/HAFERKAMP (1987) S. 7f., WILLKE (1987) S. 4: „dieser insbesondere von Niklas Luhmann ausgearbeitete [funktional-strukturelle] Ansatz radikalisiert die funktionale Analyse zur Frage nach der Funktion von Systemen überhaupt.“

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  107. Zur logischen Verbindung und zum Zusammenhang von „System/Umwelt-Theorie“ und „Autopoiese“ bzw. „Selbstreferenz“ vgl. z.B. BAECKER (1993a) Sp. 1055f., LUHMANN (1990) S. 37f., WEISS (1995) S. 17 („Die Übernahme des Autopoiese-Konzeptes (2. Paradigmenwechsel) konnte die Differenz System/Umwelt integrieren. Sie bringt (jedoch) Selbstreferenz mit ins Spiel.“ H.i.O.).

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  108. KISS (1986) S. 68 (H.v.V.). Vgl. ebd. S. 63 („wobei Funktion nicht als eine zu bewirkende Wirkung im Hinblick auf Systemerhaltung, sondern als ein regulatives Sinnschema verstanden wird“, H.i.O.). und WEISS (1995) S. 20.

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  109. LUHMANN (1988a) S. 191. Ebd. schreibt er vom Zwang, „die verbreitete Vorstellung, ein soziales System bestehe, wenn nicht aus Personen, so doch aus Handlungen, zu überprüfen.“ Vgl. KISS (1989) S. 73f.

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  110. LUHMANN (1971a) S.77 (H.v.V.). Vgl. LUHMANN (1988b) S. 19f., KISS (1986) S. 16.

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  111. Vgl. LUHMANN (1988b) S. 19 („Von Handeln wollen wir dann und nur dann sprechen, wenn selektives Verhalten einem System (und nicht seiner Umwelt) zugerechnet wird.“).

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  112. Vgl. KISS (1989) S. 74: „Von Handeln könne man nur dann sprechen, wenn selektives Verhalten nicht nur einem Beteiligten, sondern eben jenem System zugerechnet wird, in dem man handelt. D.h., daß Handlung (im Unterschied zum Erleben) nur mit Blick auf ihre Selektionsleistungen in einem bestimmten Handlungszusammenhang sinnhaft aufeinanderbezogener Selektivitäten als solche identifizierbar ist; (...) Handlung wird nach Luhmann folglich als Zurechnung von Selektionsleistung zu einem System (und nicht: zu einem Subjekt!) begriffen“ (H.i.O.).

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  113. Vgl. LUHMANN (1973) S. 7: „Unter Handlung soll jedes sinnhaft orientierte, außenwirksame menschliche Verhalten verstanden werden“.

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  114. KISS (1989) S. 176.

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  115. Vgl. LUHMANN (1988b) S. 20: „Die soziale Möglichkeit zu handeln (...) haben ihre primäre Funktion (...) in der Erzeugung und Beschränkung der Möglichkeit ungleichartiger Selektion in einer intersubjektiv konstituierten Sinnwelt. Dem Zurechnungs-und Etikettierungsinteressefolgen Kategorisierungen, die den Tatbestand des Handelns voraussetzen und erklären - also das Erleben eigenen bzw. fremden Handelns ordnen. Dazu zählt der Begriff des Willens (im Unterschied zur Vernunft), die Auffassung der Kontingenz der Selektionsaktes als Freiheit (im Unterschied zu Zufall) und in der neueren Zeit vor allem die Zuschreibung von Motiven und Absichten.“ (H.i.O.).

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  116. Vgl. LUHMANN (1988b) S. 19f.

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  117. KISS (1986) S. 71 (H.i.O.).

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  118. KISS (1989) S. 73f. (H.i.O.). Vgl. LUHMANN (1988a) S. 244 („Sozialen Systemen liegt nicht ‘das Subjekt’, sondern die Umwelt ’zu Grunde’, und mit ’Zu Grunde liegen’ ist dann nur gemeint, daß es Voraussetzungen der Ausdifferenzierung sozialer Systeme (unter anderen: Personen als Bewußtseinsträger) gibt, die nicht mitausdifferenziert werden.“

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  119. Vgl. z.B. KISS (1989) S. 99 („Die offenkundige Unsicherheit in der Zuordnung von Personalsysteme zu Sozialsystemen, die sich einerseits in ihrer Konzeptualisierung als eigenständige Systeme, andererseits in ihrer Einbeziehung zum elementaren Bestandteil des Systems (der ‘individual actor’ als Träger der Interaktion) zeigt, veranlaßte Luhmann zu einer radikalen Lösung: Zur Bestimmung des ’actor’s’ bzw. des Subjekts als nicht zum Sozialsystem dazugehörende Umwelt.“) und SCHMID/HAFERKAMP (1987) S. 12 („Das ’Individuum’ an sich bleibt aus jeder Betrachtung ausgeschlossen (...). Es ist kaum verwunderlich, daß gerade diese Konsequenz der Luhmannschen Systematisierungsbemühungen zum Teil harsche Kritik auf sich gezogen hat.“).

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  120. Vgl. JENSEN (1976) S.28: „Handlungen sind stets Handlungen konkreter einzelner Menschen.“

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  121. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 68: „Wie aber kommt Luhmann nun zu der These, Menschen könnten nicht kommunizieren, wo es doch auch seineserachtens offensichtlich Menschen sind, die’... im Umgang mit Kommunikation zwischen Mitteilung und Information zu unterscheiden und die Differenz dann mit Sinngehalten anzureichern’ in der Lage sind? (...)“. Ebd. S. 75: „Eine Beobachtung interaktiver Kommunikation dürfte kaum möglich sein ohne Beobachtung von Kommunikanden, auf die Kommunikationsakte als Handlungen zugerechnet werden.“

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  122. LUHMANN (1971a) S. 77 (H.i.O.).

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  123. Vgl. KISS (1989) S. 89, Fußnote 1: „Im traditionellen Sinne versteht man unter System eine analytische Kategorie, als ‘theoretische Konstruktionen’ (...), während Luhmann Systeme als real existierend begreift (vgl. später: Autopoiesis)“; SCHMIDT (1994) S. 75: „Luhmanns (aktivistische) Redeweise von Kommunikation, die Kommunikationen produziert (und auf die allein sich seine These von der autopoietischen Natur sozialer Systeme stützt, macht meineserachtens nur Sinn, wenn man ’Massenkommunikationsprozesse’ betrachtet, in denen Aktanten in der Tat zunehmend hinter Medienangeboten zurücktreten und sich Medienangebote selbst auf Medienangebote zu beziehen scheinen (...).“

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  124. LUHMANN (1988a) S. 192. Vgl. KISS (1989) S. 74, (1986) S. 14.

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  125. Vgl. LUHMANN (1988b) S. 20: „Die soziale Konstitution der Möglichkeit zu handeln (...) haben ihre primäre Funktion (...) in der Erzeugung und Beschränkung der Möglichkeit ungleichartiger Selektionen in einer intersubjektiv konstituierten Sinnwelt.“

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  126. LUHMANN (1988a) S. 33.

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  127. EICHMANN (1989) S. 36f. (ebd.: „Soziale Systeme sind in dieser Perspektive keine Menge von Menschen, die durch besondere Merkmale gekennzeichnet sind. Sie sind funktionsbezogene Relationierungen von spezifisch konditionierten Kommunikationen.“). Vgl. SCHMID/HAFERKAMP (1987) S. 13 zur Bedeutung der Kommunikation im Ansatz LUHMANN5: „Die globale Folge dieses Theorieverständnisses ist, daß jede Begrifflichkeit, die den Anspruch erhebt, echter und tauglicher Bestandteil soziologischer Theorie sein zu wollen, sich als Begriff einer ‘Theorie sozialer Kommunikation’ einführen lassen sollte.“ Auch wenn diese Wertung überspitzt ausgedrückt ist, so gibt sie doch einen zutreffenden Eindruck der Möglichkeiten einer kommunikationstheoretischen Interpretation der Systemtheorie wieder.

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  128. KISS (1989) S. 102 zitiert LUHMANN: „Ein soziales System kommt zustande, wenn immer ein autopoietischer [Unbedingt autopoietisch?, d. Verf.] Kommunikationszusammenhang entsteht und sich durch Einschränkung der geeigneten Kommunikation gegen eine Umwelt abgrenzt. Soziale Systeme bestehen demnach nicht aus Menschen, auch nicht aus Handlungen, sondern aus Kommunikationen.“ Vgl. KISS (1989) S. 157ff., LUHMANN (1988a) S. 191ff. und KISS (1986) S. 16f.

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  129. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 193: „Kommunikation und Handlung [sind] in der Tat nicht zu trennen (wohl aber zu unterscheiden) (...) Der elementare, Soziales als besondere Realität konstituierende Prozeß ist ein Kommunikationsprozeß. Dieser Prozeß muß aber (...) auf Handlungen reduziert, in Handlungen dekomponiert werden.“

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  130. LUHMANN (1988b) S. 5. Aus dieser Aussage läßt sich wiederum ein iterativer Zusammenhang zwischen Erleben von Handlungen, Handlungsorientierung und Handeln rekonstruieren. Auch KISS (1989) S. 157 bezeichnet in einer Interpretation LUHMANNs Kommunikation aus systemtheoretischer Sicht als „Koordinierung von Selektivität und als elementare Einheit der Selbstkonstitution sozialer Systeme“

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  131. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 141: „Bezeichnenderweise tritt ja die Differenz Verstehen vs. Mißverstehen nicht auf der kognitiven Ebene auf (Bewußtsein kann nicht mißverstehen), sondern allein auf der Ebene von Kommunikation, mithin auf einer externen Beobachterebene. Konsens über Kommunikate ist allein auf der kommunikativen Ebene herstellbar; dieser Konsens stellt Kompatibilitäten und empathisch geglückte Beziehungsaspekte von Kommunikationen fest, nicht etwa ‘objektiv richtiges Textverständnis’.“ (H.i.O.).

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  132. LUHMANN (1988b) S. 19.Vgl. KISS (1989) S. 102 („Die Prozesse der Sinnangleichung setzen mindestens zwei (...) ‘informationsverarbeitende Prozessoren’ voraus, die nicht identisch, sondern (in sich) different sind (Information und Mitteilung)“.); KISS (1989) S. 157; LUHMANN (1988a) S. 193f. („Die Übertragungsmetapher legt das Wesentliche der Kommunikation in den Akt der Übertragung, in die Mitteilung. (...) Die Mitteilung ist aber nichts weiter als ein Selektionsvorschlag, eine Anregung. Erst dadurch, daß diese Anregung aufgegriffen (...) wird, kommt Kommunikation zustande.“).

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  133. Vgl. SCHENK (1994) S. 173f.

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  134. Zur Kritik am Verhältnis von Akteur, Kommunikation und System bei LUHMANN vgl. insbesondere ESSER (1994) S. 173 („Kommunikation sei grundsätzlich nicht als ‘Handlung’ oder als ’Kette’ von Handlungen zu konzeptualisieren.“), MARTENS (1991) S. 625 u. 630 („unbegreiflich ist, wie Kommunikationen Kommunikationen hervorrufen oder produzieren können.“) und SCHMIDT (1994) S. 65 u. 80.

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  135. Vgl. MARTENS (1991) S. 631. Sinngemäß schreibt ESSER (1994) S. 203 (H.i.O.): „Soziale Systeme und Kommunikationen ‘bestehen’ also sicher nicht aus ’leibhaftigen Menschen’ in dem Sinne, daß ’alles’, was sie ausmacht, in die Kommunikation und erst recht nicht: in die Erklärung der Kommunikation eingeht. Es sind aber nur die menschlichen Akteure, die die Kommunikation betreiben und in Gang halten und die nur das, was sie erreicht und was sie ’verstehen’, für ihre weitere Selektion nutzen können.“

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  136. Vgl. MARTENS (1991) S. 630: „Diese Art der Anwendung der Theorie autopoietischer Systeme auf das Soziale - bei der die Kommunikation als Elementareinheit sozialer Systeme genommen wird - hat manchen Widerspruch hervorgerufen, wobei u.a. die dabei auftretende Unklarheit des Begriffs der Selbstproduktion betont wird. Mayntz (1988), Roth (1987) und Teubner (1989) weisen darauf hin, daß ihnen unbegreiflich ist, wie Kommunikationen Kommunikationen hervorrufen oder produzieren können. Das ist ihnen eine unzumutbare gesellschaftstheoretische Abstraktion von der biologischen und psychischen Wirklichkeit des menschlichen Lebewesens.“

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  137. KISS (1989) S. 103. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 66f. Dort wird auch LUHMANNs These vom ‘genetischen Primat der Kommunikation’ angeführt: „Kommunikation im Sinne der oben genannten Konstellation von Selektionen [Information, Mitteilung und Verstehen] ist danach lange vor jedem Spracherwerb und gleichzeitig mit der Entwicklung wahrnehmungsmäßigen Unterscheidungsvermögens möglich.“

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  138. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 195, KISS (1986) S. 17.

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  139. LUHMANN (1988b) S. 5, vgl. EICHMANN (1989) S. 37. Zum Kommunikationsbegriff siehe LUHMANN (1988a) S. I93ff., LUHMANN (1988b) S. 4ff.; KISS (1986) S. 15ff. und (1989) S. 157ff. Siehe auch die kompakten und kritischen Darstellungen bei ESSER (1994) S. 174ff. und MARTENS (1991) S. 628ff.

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  140. LUHMANN (1988a) S. 196. Vgl. MARTENS (1991) S. 629f.: „Wenn der Empfänger versucht, die Einheit und Differenz von Information und Mitteilung nachzuvollziehen, d.h. aus der beobachteten Mitteilung eine Information konstruiert [!], gibt es Verstehen. Verstehen bedeutet übrigens nicht, daß genau nachvollzogen wird, was sich bei der Selektion von Information und Mitteilung vollzogen hat, sondern nur, daß aufgrund einer Mitteilung auf eine Information beim Absender geschlossen wird.“

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  141. Alle Zitate ESSER (1994) S. 174f.

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  142. ESSER (1994) S. 176. Vgl. ebd. S. 188 („Kommunikationen - als Prozesse der fortlaufenden und immer neu ‘anschließenden’ Selektionen von Information, Mitteilung, Erreichen, Verstehen, Rezeption und ’Wirkung’ “) und MARTENS (1989) S 120 (Selektion, Erreichen/Mitteilung (!), Verstehen, Annahme und Akzeptanz als „Momente einer gelungenen Kommunikation“, die alle für sich eine Wahl aus vielen Möglichkeiten darstellen).

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  143. Vgl. z.B. SCHMIDT (1994) S. 51ff. („Von der Signalübertragung zur Informationskonstruktion“).

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  144. Vgl. SCHULZ (1994) S. 147 (H.i.O.): „Die Betonung der Linearität in den Flußmodellen von Laswell und Shannon ist oft kritisiert worden, kennzeichnet aber dennoch einen strukturellen Aspekt von Kommunikation. Manche Kritik beruht auf dem Mißverständnis, Kommunikator und Rezipient mit konkreten Personen zu identifizieren. Tatsächlich handelt es sich jedoch in der abstrakten Betrachtung der Kommunikationstheorie um Rollen. Daher ist es möglich, daß diese konkrete Person verschiedene Rollen einnimmt. Bei der interpersonalen Kommunikation übernehmen im allgemeinen beide Partner sowohl die Kommunikator-als auch die Rezipientenrolle. meist abwechselnd, oft auch in so rascher Folge und mit Überschneidungen, daß man von einer gewissen Koinzidenz beider Rollen bei beiden Partnern ausgehen kann.“

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  145. Vgl. ESSER (1994) S. 176f.„Leicht ist nun die Grundstruktur einer ganz normalen, ‘handlungstheoretischen’ Erklärung einer Kommunikation über die Selektion von Kommunikations-Handlungen und deren externe Effekte zu erkennen.(...) setzt man den ganzen Prozeß jetzt ’reziprok’ weiter fort, dann ergibt sich das noch

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  146. ESSER (1994) S. 180.

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  147. Zur kompakten Darstellung der „Kommunikationsprozeli“-Modelle von SHANNON und OSGOOD siehe SCHULZ (1994) S. 144ff.

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  148. Vgl. JENSENs PARSONS-Rezeption (JENSEN (1976) S. 55): „Man kann unter diesem Aspekt Handlungssysteme als aktualisierte Selektionen sehen, die jeweils im Handeln aufgenommen werden. Der Prozeß der Interaktion ist in dieser Sicht ein Prozeß der Übertragung von Selektionen. Dieser Prozeß kann als ‘Kommunikationsprozeß’ beschrieben und medientheoretisch analysiert werden“.

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  149. Vgl. auch JENSEN (1976) S. 36: „Sozialsysteme (...) sind Programme zur Regelung menschlicher Interaktion - gemeinsamen Handelns, das sich auf Gegenseitigkeit der Erwartungen, auf Komplementarität und Reziprozität, stützt.“ (H.i.O.). Man beachte auch WILLKE (1987e) S. 333 zur „Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation“ zwischen Empfänger und Akteur, die nur durch Systembildung davor bewahrt werden könne, „sich im unendlichen Regress der Versicherung ihrer Voraussetzungen“ zu verlieren.

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  150. KISS (1989) S. 160 (H.i.O.). Vgl. MARTENS (1991) S. 630 („Das soziale System als Einheit mehrerer Kommunikationen“), (1989) S. 120f., LUHMANN (1964) S. 24 (zu Sinn-, Selektions-oder Handlungsanschlüssen bzw. -zusammenhängen).

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  151. Vgl. LUHMANN (1988c) S. 299: „Kommunikationen sind zwangsläufig soziale Operationen. (...) Ihr Vollzug bildet durch selektive Verknüpfung mit anderen Kommunikationen Systeme, indem er eine Differenz zur Umwelt mitproduziert.“ Zur „Intersubjektivität“ von Kommunikation oder Kommunikationssystemen vgl. MARTENS (1991) S. 635 („Komponenten der Kommunikation“)und S. 637 („In einer Kommunikation sind Operationen von wenigstens zwei Lebewesen zu einer neuen und neuartigen Einheit geschmiedet“).

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  152. LUHMANNs Typisierung beruht anscheinend implizit auf PARSONS’ „Ebenen der Sozialorganisation“ (vgl. PARSONS (1976b) S. 85ff.), mit deren Hilfe er das Problem der dauerhaften Organisation sozialer Beziehungen strukturiert: „Interaktion“ als primäre Ebene der „face-to-face“-Beziehungen einzelner Akteure; „Management“ auf der Verwaltungsebene von Organisationen; „Institutionen“ auf der Ebene gesellschaftlicher Teilbereiche; Und „Gesamtgesellschaft“ als oberste Ebene der Organisation sozialer Beziehungen. JENSEN (1976) S. 36ff. konstatiert, daß Sozialsysteme vertikal strukturiert oder organisiert seien.

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  153. LUHMANN (1988a) S. 33. Vgl. KISS (1986) S. 24ff.

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  154. Vgl. KISS (1986) S. 27f. („Die wichtigste Funktion von Organisationssystemen bzw. organisierten Sozialsystemen kann in der Festlegung von Kommunikations-und Interaktionsprozessen auf berechenbare Abläufe strategisch wichtiger Handlungsprozesse gesehen werden. Organisation bedeutet Einschränkung von Handlungsmöglichkeiten und Disziplinierung von spontanen, fluktuierenden und relativ ungeordneten Kommunikationsprozessen.“).

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  155. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 33 (ebd. S. 18: „Gesellschaft verstanden als umfassendes Sozialsystem und damit als ein Fall unter anderen.“).

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  156. Vgl. MARTENS (1989) S. 120f. („Organisationen sind hochgradig artifizielle, unwahrscheinliche soziale Systeme, in denen die Koordination räumlich, zeitlich und inhaltlich entfernter Handlungen und Entscheidungen stattfindet.“)

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  157. KISS (1989) S. 116.

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  158. Vgl. WILLKE (1987) S. 18f. u. S. 21 („Jedes psychische und soziale System erfährt also die Kontingenz anderer Systeme als ein Problem mangelnder Erwartungssicherheit; die eigene Kontingenz dagegen erfährt das System als Freiheitsgrade und Alternativspielraum.“) und KISS (1986) S. 8 („die grundsätzliche Nicht-Berechenbarkeit menschlichen Verhaltens“, „die Erfahrung, daß alles auch anders als erwartet eintreten kann“).

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  159. LUHMANN (1964) S. 59. Vgl. JENSEN (1976) S. 38f. (Handlungssysteme als reine Strukturzusammenhänge).

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  160. Vgl. LUHMANN (1964) S. 26f. („Seine Invarianz erhält ein Handlungssystem durch die Ordnung der Verhaltenserwartungen, die den Systemzusammenhang definieren. Verhaltenserwartungen sind das ordnende Element in jedem Handlungssystem. (...) Sowohl die innere Verbundenheit als auch die äußere Bestandsfähigkeit eines Systems hängen davon ab, wie die Systemerwartungen definiert und zueinander in Beziehung gesetzt sind. Alle Systemprobleme lassen sich letztlich auf das Problem der Erwartungsstabilisierung zurückführen.“) und KISS (1986) S. 23.

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  161. LUHMANN (1978) S. 13. Vgl. MARTENS (1989) S. 120f. LUHMANNs These drückt aus, daß es im Rahmen von Kommunikationssystemen bereits beim Zustandekommen von Kommunikation auf die „Wahrnehmungsentscheidung“, die „Verarbeitungsentscheidung“ und damit die „Verstehenwollens“-Entscheidung ankommt, die LUHMANN alle unter „Selektionen“ rechnet.

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  162. LUHMANN (1984) S. 593. Vgl. LUHMANN (1985) S. 428: „Die Figur der fremden Erwartungen eigenen Verhaltens besagt vielmehr nur, daß das System in eine Entscheidungssituation gebracht wird, die als Struktur (...) dient.“

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  163. LUHMANN (1984) S. 594 (H.i.O.).

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  164. Vgl. LUHMANN (1984) S. 596: „Die Erwartung gibt die Möglichkeit, die Entscheidung nicht nur zu entscheiden, sondern auch zu beobachten (zu antezipieren, zu erinnern) als etwas, was in bezug auf die Erwartung einen Unterschied ausmacht, nämlich die Erwartung bestätigt, bekräftigt reproduziert oder umgekehrt sie durchbricht, gefährdet und damit eine abweichende Strukturbildung nahelegt. (...) Für sich genommen sind Erwartungen Strukturen, nicht Ereignisse. Sie haben damit eine eigenständige, relativ zeitbeständige Identität, aber keinen von System abstrahierbaren Sinn, keine ‘ideale’, realitätslose Existenz.“

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  165. Vgl. JENSEN (1976) S. 41: „Strukturen fixieren immer einen Ausschnitt, der enger ist als der mögliche Handlungskreis. Mithin sind sie immer von Enttäuschung bedroht, risikoreich und gefährdet. Das allgemeine Problem der Überforderung des Menschen durch die Überkomplexität der Welt wird transformiert in das Problem der gelegentlichen Enttäuschung, des Versagens und der Mißachtung normativer Strukturen.“ Zur Bedeutung der „Mitgliedschaft“ für Organisationssysteme vgl. u.a. LUHMANN (1964) S. 35ff., SINGER (1976) S. 163ff. oder KISS (1986) S. 27ff.

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  166. Vgl. KISS (1989) S. 108 zu „Organisation“: „Mit Strukturdimension meinen wir die Verbreitung von Verhaltenserwartungen, die durch die Zugehörigkeit zu bestimmten - und das heißt: spezifischen - Organisationen die Befolgung der dort geltenden Verhaltensregeln im Interesse der Funktionserfüllung dieses Sozialsystems erfordert und verbindlich macht.“

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  167. Vgl. SINGER (1976) S. 163f. („Soziale Systeme konstituieren sich auf der Ebene der Verhaltenserwartungen. (...) Das Systemmitglied tauscht seine generelle Bereitschaft, formale Erwartungen anzuerkennen, gegen Vorteile ein, die es vom System erhält. (...) Die Mitgliedsrolle fungiert als Prämisse für Ein-und Austrittsentscheidungen. Will das Subjekt im System bleiben, weil andere Alternativen weniger attraktiv sind, so muß es die Mitgliedsrolle akzeptieren, die allerdings in einem vielfältigen Zusammenhang mit anderen Systemrollen steht“), LUHMANN (1964) S. 35 u. 60 („Um (...) ein Höchstmaß an Erwartungssicherheit zu erreichen, kann man bestimmte Erwartungen formalisieren, das heißt: ihre Anerkennung zur Mitgliedschaftsbedingung machen. Dadurch wird die Erwartung auf die Mitgliedschaftsrolle bezogen und mit ihr verbunden.“).

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  168. Vgl. SINGER (1976) S. 145: „Wir haben (...) Erwartungen als strukturelle Kontexte bezeichnet. Diese strukturellen Kontexte sind die Konstanten des Systems. Luhmann spricht in diesem Zusammenhang von der Generalisierung von Verhaltenserwartungen. Durch Erwartungsgeneralisierung werden Handlungen stabilisiert (normiert), einander zugeordnet und von anderen Handlungsmöglichkeiten abgegrenzt.“ KNYPHAUSEN-AUFSESS (1995) S. 383 verwendet mit KIRSCH (1992) S. 128f. den Begriff der „Kontextgemeinschaft“ als all jene Aktoren, die eine gemeinsame Lebens-und Sprachform (Code) als spezifischen Kontext teilen. Im „Kontext“, den KNYPHAUSEN-AUFSESS ebd. S. 330 als „Klasse familienähnlicher Begriffe wie ‘Lebenswelt’, ‘Lebens-und Sprachformen’, ’Praxis’, ’Paradigma’ etc.“ bezeichnet, denken, sprechen und handeln die beteiligten Akteure.

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  169. Vgl. LUHMANN (1964) S. 55f., (1988a) S. 382ff.

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  170. Zum Begriff der „Struktur“ (insb. bei LUHMANN) vgl. STEINMANN/SCHREYÖGG (1990) S. 112.

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  171. SINGER (1976) S. 163f.

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  172. Man vergleiche etwa die Kritik von JANICH (1992) S. 34f. am „radikalen Physikalismus und Biologismus“ des Radikalen Konstruktivismus: Nach SCHMIDT (1991) S. 13 ersetze dessen Erkenntnistheorie „die traditionelle epistemologische Frage nach Inhalten und Gegenständen von Wahrnehmung und Bewußtsein“ (Erleben und Orientierung) durch die Frage nach dem „Wie?“ und konzentriere sich auf den „Erkenntnisvorgang, seine Wirkungen und Resultate“; vgl. SCHMIDT (1994) S.13ff. („Es empfiehlt sich, von Was-Fragen auf Wie-Fragen umzustellen“).

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  173. Eine Erläuterung „pragmatischer Sprachauffassung“ im Gegensatz zu „interpretativer“ bzw. „realistischer“ für eine „Theorie der Bedeutung“ liefert SCHNEIDER (1975) S. 89ff., insbes. S. 92. Eine zusammenfassende Darstellung des Ansatzes von HABERMAS unter „Kommunikation als Mittel intersubjektiver Verständigung“ findet sich bei KISS (1989) S. 148ff.; ein Überblick über die „pragmatische Wende“ einer „dialogischen Logik“ von LORENZEN und LOZENZ bei SCHNEIDER (1975) S. 100ff.

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  174. Eine prägnante Darstellung des „Methodischen Konstruktivismus“ vor allem in Auseinandersetzung zum „Radikalen Konstruktivismus“ liefert JANICH (1992) S. 32ff. („Eine methodisch konstruktive Kritik des Radikalen Konstruktivismus“).

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  175. Siehe dazu SCHMIDT (1994) S. 14: „Wir konstruieren durch unsere vielfältigen Tätigkeiten (Wahrnehmen, Denken, Handeln, Kommunizieren) eine Erfahrungswirklichkeit, die wir bestenfalls auf ihre Gangbarkeit oder Lebbarkeit (viability) hin erproben können, nicht aber auf ihre Übereinstimmung mit einer wahrnehmungsunabhängigen Realität.“

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  176. Vgl. SCHMIDT (1992) S. 9: „Die Konstruktion [der Welt durch unser Zusammen-Leben] beginnt und endet mit Wahrnehmen, Erfahren, Handeln, Erleben und Kommunizieren.“

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  177. Vgl. SCHMIDT (1992) S. 11: Konstruktivismus erkläre auf verschiedenen Ebenen (der physiochemischen, biologischen, psychologischen und sozialen) die Entstehung und Entwicklung von Phänomenen durch plausible Konstruktion ihrer „Mechanik“. „Dabei wird explizit berücksichtigt, daB diese Beschreibungen und Erklärungen durch kognitive Systeme im Rahmen und unter den Bedingungen sozialer Interaktion und Kommunikation erfolgen.“ (H.v.V.).

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  178. Vgl. KISS (1989) S. 148ff. („Kommunikation als intersubjektive Verständigung“), SCHNEIDER (1975) S. 92 („Bedeutung konstituiert sich dieser [pragmatischen Sprachauffassung] zufolge also erst im sprachlichen Handeln“) und HABERMAS (1982) S. 176f. („Ziel der Verständigung ist die Herbeiführung eines Einverständnisses, welches in der intersubjektiven Gemeinsamkeit des wechselseitigen Verstehens, des geteilten Wissens, des gegenseitigen Vertrauens und des miteinander übereinstimmen terminiert.“; H.i.O.).

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  179. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 44: „(...) daß Sprache aus Handeln hervorgeht und Handeln anleitet, indem sie Handlungserfahrungen sozial typisiert und für die Individuen gleichsam aufbewahrt oder vorhält.“ Aber auch HABERMAS (1982) S. 174f. geht „(...) davon aus, daß andere Formen des sozialen Handelns, z.B. Kampf, Wettbewerb, überhaupt strategisches Verhalten, Derivate des verständigungsorientierten Handelns darstellen.“

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  180. Wirklichkeitserfahrung wird zunächst immer durch das für die Sozialisation eines Individuums fokale Sozialsystem geprägt; vgl. SCHMIDT (1994):S. 43f.: „Wirklichkeit im Sinne der jeweiligen System-Umwelt erscheint in dieser Perspektive als geordnete Gesamtheit von Wissen, das für die jeweiligen Systeme ökologisch valide und im Zuge der soziokulturellen Reproduktion von Gesellschaft an deren Mitglieder übermittelt wird. Entsprechend wird (....) jedes Individuum bereits in eine sinnhaft konstituierte Umwelt hineingeboren und auf sie hin sozialisiert (...). Entsprechend wird weiter angenommen, daß individuelles Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Erinnern, Handeln und Kommunizieren entscheidend bestimmt ist von den Mustern und Möglichkeiten, die jedem Menschen als Gattungswesen, als Gesellschaftsmitglied, als Sprecher einer Muttersprache und als Angehörigen einer bestimmten Kultur prägen.“ Zur Rekonstruktion von Sprachkonstitution in der „Lebenswelt“ siehe auch LORENENZEN (1989) S. 31f.

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  181. ESSER (1994) S. 200 begründet diese Betonung der Person/des Subjekts als Handlungsträger aufgrund autonomer (vorhandener oder gebildeter) Interessen oder Präferenzen und in Zusammenhang mit Erleben (Wahrnehmung/Beobachtung und Kognition). Vgl. MARTENS (1991) S. 635.

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  182. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 122f. („Textverstehen“ sei ein ganzheitlicher mentaler Konstruktionsprozeß auf der Basis kognitiver Schemata: „auf der Grundlage einer immer umfassenderen Datenbasis [wird] ein ganzheitliches mentales Modell konstruiert, erweitert, differenziert, evaluiert und gegebenenfalls revidiert“).

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  183. MARTENS (1991) S. 643. In etwa analog ESSER (1994) S. 189 (H.i.O.):„Wenn eine Handlung[-sorientierung, d. Verf.] so verstanden wird - ganz allgemein: nicht als Einzel-Akt’, sondern als fertige Vorstellung, als Modell, als ‘Schema’, als ’Projekt’ oder als soziales Drehbuch, als ‘Skript’, als Teilpartitur, als institutionalisierte ’soziale Regel’ -, dann wird sofort verständlich, warum Luhmann immer und immer wieder behaupten kann, daß sich Kommunikationen und soziale Systeme ’handlungstheoretisch’ und über ’kommunikatives Handeln’ grundsätzlich nicht erklären ließen. Die sozialen Regeln - die Luhmannschen Handlungen - sind ja nicht bereits der ’Akt’ des ’Handelns’, sondern die Vorstellung darüber. Und die Vorstellungen und Projekte der Akteure machen ohne Zweifel auch nicht bereits das soziale Geschehen einer Kommunikation insgesamt aus. (...) Zur Kommunikation gehören die ’Handlungen’, aber auch immer ein ’äußerliches Tun’, ein Sprech’akt’ etwa, dessen Selektion gesondert erklärt werden muß.“ Die hier formulierte Vorstellung bezieht sich allerdings vornehmlich auf die Konstitution und Entwicklung eines autonom-subjektiven Handlungsmodells als individuelle Handlungsorientierung für die Belange der Kommunikation.

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  184. Vgl. MARTENS (1991) S. 639: „Kommunikation enthält die körperlichen Operationen Emission und Rezeption [Handeln und Erleben, d. Verf.], die auf Seiten sowohl der Empfänger als auch der Absender mit neuronalen Operationen verkettet und (...) mit psychischen Operationen [Kognitionen, d. Verf.] verbunden sind. Die Rezeption einer Mitteilung führt durch die Gestaltung neuronaler Muster zu Gedanken (Modellen) [!], und diese führen ihrerseits zur Emission neuer Mitteilungen.“ Siehe auch ESSER (1994) S. 188ff. (insb. S. 189: „(...)’Modellé in den Vorstellungen der Akteure“).

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  185. Vgl. ESSER (1994) S. 193ff. („ ‘Verstehen’ (...): Es wird ein dem Akteur subjektiv ’sinnvolles’ Modell gewählt, das die Situation in einem ’Sinnzusammenhang’ interpretieren hilft und das Hinweise auf die nun angemessenen nächsten Schritte gibt.“).

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  186. Eine knappe Darstellung dieser Theorie bei SCHULZ (1994) S. 155f. Zu „Gedächtnis-und Schema-Modellen“ vgl. SCHMIDT (1994) S. 126, zu NEISSERS „zyklischem Wahrnehmungsmodell vgl. HARTFELDER (1984) S. 386.

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  187. SCHULZ (1994) S. 155f.

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  188. Vgl. SCHULZ (1994) S. 156 („Mit der Aktivierung der Schemata ist im allgemeinen eine mehr oder weniger große Umorganisation der repräsentierten Information verbunden. Die resultierende Änderung der Schemata hat zwangsläufig Konsequenzen für weitere Informationsverarbeitungsprozesse, da diese schemageleitet sind. (...) Solche Veränderungen der Informationsverarbeitung leisten einen neuerlichen Beitrag zur Umorganisation der Schemata und so fort.“), HAR11’bLDER (1984) S. 386 („Kognition als kontinuierliche, zyklische Aktivität“ aus den Elementen „Orientierungsschema“, „aktiver Wahrnehmungserkundung“ und „tatsächlich wahrgenommener Information“, die wiederum das Orientierungsschema modifiziere, das die Wahrnehmungsaktivitäten lenke).

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  189. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 114: „Kollektives Wissen [als intersubjektive Orientierung, d. Verf.], das individuelles Handeln orientiert und reguliert, resultiert aus kommunikativem Handeln der Individuen und orientiert wiederum deren kommunikatives Handeln.“

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  190. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 113: „Erkennen [oder ‘Erleben’, d. Verf.], so nehmen Evolutionsbiologen, Entwicklungspsychologen und Konstruktivisten verschiedenster Orientierungen heute an, (...) realisiert sich als Lebensprozeß, der Kognition, Kommunikation und Medien (...) integriert.“

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  191. Zur „Interpenetration“ bei PARSONS und LUHMANN siehe LUHMANN (1977), JENSEN (1978) und LUHMANN (1978a). Eine neuere Darstellung von Interpenetration bei LUHMANN (1988a) S. 286–345.

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  192. Siehe dazu MATURANA (1982) und MATURANA/VARELA (1987). Eine zusammenfassende Darstellung findet sich bei FISCHER (1991).

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  193. Siehe dazu SCHIMANK (1985) und SCHIMANK (1988).

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  194. Siehe dazu CROZIER/FRIEDBERG (1979), der Titel der französischen Originalausgabe lautet „L’Acteur et le Système“, FRIEDBERG (1980) und FRIEDBERG (1988).

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  195. Vgl. KISS (1989) S. 97, JENSEN (1978) S. 118.

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  196. PARSONS zitiert nach JENSEN (1978) S. 118: „Das angestrebte Ergebnis hängt nicht nur, wie bei isolierten Verhaltenseinheiten, kontingent von der erfolgreichen Wahrnehmung und Manipulierung der Umwelt(-objekte) durch die Handelnden ab, sondem es hängt auch von der Aktion oder Intervention eben jener Objekte im Verlauf des Handlungsgeschehens ab, weil die wichtigsten Objekte der Interaktion gleichfalls handelnde Aktoren sind. Die Theorie der strategischen Spiele bietet vermutlich die ausgefeilteste Analyse der Implikationen solcher doppelter Kontingenzen...“ Vgl. WILLKE (1987) S. 18f. und LUHMANN (1988a) S. 148ff.

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  197. Vgl. LUHMANN (1978a) S. 300, LUHMANN (1977) S. 63, JENSEN (1978) S. 122 („Durch das Konzept der ‘Interpenetration’ entstehen im Handlungssystem in den einander durchdringenden, ineinander verschränkten Subsystemen ’interne Außenwelten’ - nichts anderes sind die Persönlichkeitssysteme innerhalb der Sozialsysteme: Umwelt und doch zugleich Innenwelt.“).

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  198. ACKERMAN/PARSONS (1976) S. 75. Vgl. ebd. S. 73ff.

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  199. JENSEN (1978) S. 122 (H.v.V.).

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  200. LUHMANN (1977) S. 65.

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  201. LUHMANN (1964) S. 24f. Vgl. STEINMANN/SCHREYÖGG (1990) S. 109, WILLKE (1987) S. 39 („In systemtheoretischer Perspektive gehören die Mitglieder eines sozialen Systems als Personen zur Umwelt dieses Systems (...); denn sie gehören nie mit ‘Haut und Haaren’, sondern nur in bestimmten Hinsichten, mit bestimmten Rollen, Motiven und Aufmerksamkeiten dem System zu.“), LUHMANN (1988a) S. 286 („(...) besonderen Umwelt sozialer Systeme: von Menschen und ihren Beziehungen zu sozialen Systemen“).

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  202. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 289 („Dem Menschen werden so höhere Freiheiten im Verhältnis zu seiner Umwelt konzediert, insbesondere Freiheiten zu unvernünftigem und unmoralischem Verhalten.“)

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  203. Vgl. LUHMANN (1977) S. 67f. („Übernimmt man diese abstrakt-systemtheoretischen Überlegungen zur Rekonstruktion des Verhältnisses von personalen und sozialen Systemen, muß man personale Systeme als interpenetrierende Systeme, soziale Systeme dagegen als durch Interpenetration konstituierte Systeme ansehen.“) und LUHMANN (1988a) S. 289ff.; dort bezeichnet er allerdings in leichter Abwandlung „Penetration“ als Zurverfügungstellen der eigenen Komplexität und „Interpenetration“ als wechselseitiges Einbringen. Diese Präzisierung kann mit der Komplexität der Kommunikationssituation bzw. der Kontingenz der Kommunikationspartner, die auf das kommunikativ handelnde Subjekt zurückwirkt, erklärt werden.

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  204. STEINMANN/SCHREYOGG (1986) S. 753, H.i.O., mit Verweis auf LUHMANN (1988a) S. 289ff.

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  205. LUHMANN (1977) S. 68.

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  206. Vgl. LUHMANN (1988b) S. 20f: „Motive sind kein Erfordernis des Handelns, wohl aber ein Erfordernis des verständlichen Erlebens von Handlungen. Auf der Ebene der Motivzuschreibungen wird eine Sozialordnung daher viel stärker integriert sein als auf der Ebene des Handelns selbst. Verständnis von Motiven hilft dann rückläufig zur Erkenntnis darüber, ob überhaupt eine Handlung vorliegt.“

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  207. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 292, der selbst Einsicht beweist: „Man könnte versucht sein, sich damit zu begnügen, zu sagen, daß Menschen und soziale Systeme sich in einzelnen Elementen, nämlich Handlungen, überschneiden. Handlungen seien Menschenhandlungen, zugleich aber möglicherweise auch Bausteine sozialer Systeme. Ohne menschliches Handeln gäbe es keine sozialen Systeme, so wie umgekehrt der Mensch nur in sozialen Systemen die Fähigkeit zum Handeln erwerben kann. Diese Auffassung ist nicht falsch,aber sie ist zu einfach.“ (H.v.V.). Warum aber soll nicht gerade hier die einfache Erklärung hinreichend und genügend sein?

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  208. GIEGEL (1987) S. 212.

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  209. Vgl. GIEGEL (1987) S. 216f. („Für Luhmann kann deshalb das im Bewußtsein Gemeinte nicht identisch mit dem in der Kommunikation Gemeinten sein. (...) Natürlich kann ein Gedanke, den ein Individuum bei sich verfolgt, kommuniziert werden. Aber damit gerät er in einen anderen selbstreferentiell gesteuerten Sinnzusammenhang und wird dadurch notwendigerweise umdefiniert.“) und S. 220 („Der Zweifel trifft in dieser Weise generell die Möglichkeit, Sinn als identischen zu reproduzieren.“).

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  210. GIEGEL (1987) S. 234.

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  211. Zur Übertragung des „Autopoiese“-Konzeptes auf soziale Systeme durch LUHMANN vgl. LIPP (1987) S. 458f., KISS (1989) S. 101f., WILLKE (1987) S. 47f. und TEUBNER (1987) S. 89ff. Zweifel an einer unkritischen Ausdehnung der Bezeichnung „autopoietisches System“ auch bei BÜHL (1987) S. 225f.

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  212. Vgl. FISCHER (1991) S. 10ff., VARELA (1991) S. 119 („Autopoiese ist eine Explikation der Autonomie des Lebens“) und MATURANA (1982) S. 138 (zur Forschungslage über „lebendige Organisation“: „1. Es gibt keine adäquate Theorie der Organisation lebender Systeme als individueller autonomer Einheiten. (...) 2. Viele Wissenschaftler, die sich mit Automatentheorie befassen, suchen die außergewöhnlichsten der von lebenden Systemen erzeugten Phänomene zu modellieren, z.B. Autonomie, Sprache, Bewußtsein. Diese Ziele können jedoch nicht erreicht werden, solange es keine Theorie gibt, die zeigt, worin die Einzigartigkeit dieser Phänomene besteht und wie diese in biologischen Systemen entstehen.“).

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  213. Siehe dazu z.B. MATURANA (1991), VARELA (1991), SCHMIDT (1991) S. 12 u. 21ff. und SCHMIDT (1994) S. 14ff.

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  214. MATURANA (1982) S. 35. Vgl. MINDER (1994) S. 247: „Die (...) biologisch fundierte Theorie der ‘Autopoiesis’ von MATURANA und VARELA beschreibt und erklärt das Wesen des Lebendigen sowohl systembezogen-konkret, als auch die erkenntnistheoretischen Implikationen, die aus dieser Art der Betrachtung lebender Systeme, und weiterhin auch höherer, bspw. sozialer Systeme, hervorgehen.“

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  215. Vgl. MATURANA (1991a) S. 121: „’What is peculiar to living systems such that if it occurs in a system all biological phenomena will come as a consequence?’ (...) living systems ‘as systems constituted as unities or entities of interactions as circular systems of molecular productions in which everything could change but the productions that constituted them.’ “.

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  216. FISCHER (1991) S. 19. Vgl. LIPP (1987) S. 455: „Nichts geringeres als das Leben selbst, als das ‘Wesen des Lebens’, soll erfaßt werden (...): Systeme aller Art, die fähig sind zur Autopoiesis, sind lebende Systeme; Autopoiesis (...) gewährleistet prinzipiell, daß ’Identität’ im Sinne ’autonomen’, sich selbst erhaltenden, selbst (re)produzierenden ’individuellen’ Lebens überhaupt erst aufgebaut wird.“

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  217. Vgl. MATURANA (1982) S. 158f., WILLKE (1987) S. 43, FISCHER (1991) S. 19f. und ZIEMKEISTÖBER (1992) S. 52f..

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  218. WILLKE (1987) S. 43.

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  219. Vgl. MATURANA (1982) S. 159, KISS (1989) S. 99f. und FISCHER (1991) S. 20f.

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  220. Vgl. FISCHER (1991) S. 19ff.

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  221. Vgl. z.B. LUHMANN (1984a) S. 311: „Die Gesellschaft ist ein autopoietisches System auf der Basis sinnhafter von Kommunikation. Sie besteht aus Kommunikationen, sie besteht nur aus Kommunikationen, sie besteht aus allen Kommunikationen. Sie reproduziert Kommunikation aus Kommunikation.“ Vgl. LUHMANN (1988) S. 48ff. und KISS (1989) S. 102f. Dagegen schreibt VARELA (1991) S. 121: „(...) es wäre auch an den Haaren herbeigezogen, wollte man soziale Interaktion als Produktion von Bestandteilen beschreiben.“, vgl. FISCHER (1991) S. 19, Fußnote 13.

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  222. Vgl. z.B. MATURANA (1982) S. 141f., 150, 187f.; FISCHER (1991) S. 18; MINDER (1994) S. 249 und S. 253: „Die Abgrenzung des [lebenden und autopoietischen, d. Verf.] Systems zur Umwelt ist somit keine eigenständige und eigenwertige Systemleistung, sondern eine dem Oprationsmodus des Lebens inhärente und hierfür notwendige Charakteristik des Systems.“ Siehe auch ZIEMKE/STÖBER (1992) S. 52f. u. S. 54ff. („Operationale Geschlossenheit und Lebensprozeß“).

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  223. Vgl. LIPP (1987) S. 459 („Luhmann hat Autopoiesis für Systeme geöffnet, die sich sinnhaft organisieren. (...) Ins Auge springt zunächst, daß Luhmann die Bestimmung der Geschlossenheit (closure), die die Biologen mit dem Konzept verbunden hatten, entscheidend lockert; er öffnet Systeme für Umwelt auf neue Weise.“), WILLKE (1987) S. 42f. und LUHMANN (1988) S. 49f.: „Geschlossenheit und Offenheit können nicht länger als Typenunterschiede begriffen werden.“

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  224. Vgl. FISCHER (1991) S. 19 („Varelas Definition führt eine topologische Grenze als Unterscheidungskriterium zwischen dem spezifischen autopoietischen System und anderen bzw. nicht-autopoietischen Systemen. (...) Demnach säße Luhmanns neuere Theorie sozialer Systeme einem Kategorienfehler auf.“; H.i.O.), VARELA (1991) S. 120f. („Daher ist die Vorstellung der Autopoiese per definitionem beschränkt auf Produktionsbeziehungen einer bestimmten Art und bezieht sich auf topologische Grenzen.“) und WILLKE (1987) S. 43 u. 48. MINDER (1994) S. 269 bezeichnet die Autonomie sozialer Systeme als „soziale Autonomie“.

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  225. Vgl. MATURANA (1982) S. 138 u. 157

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  226. ACKOFF/EMERY, zitiert nach HAR I I±LDER (1984) S. 375 (zum Scheitern „evolutionären Managements“).

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  227. Vgl. HARIrhLDER (1984) S. 375f.

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  228. Vgl. MATURANA (1982) S. 141.

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  229. Vgl. WILLKE (1987) S. 48 und FISCHER (1991) S. 19 (Fußnote 13). Siehe auch TEUBNER (1987), ins-bes. S. 94ff.; TEUBNER konzipiert „Autopoiese höherer Ordnung“ über „Autonomie“ als graduelles Abstufungsschema, das in einem „Hyperzyklus“ Autopoiese erreiche (Einzelheiten sind hier nicht von Belang).

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  230. Vgl. MINDER (1994) S. 229, 247ff.

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  231. Vgl. MINDER (1994) S. 250ff. (S. 255: „’Prinzipien’ der ‘Autonomie’ des Systems ergeben sich in dieser Umweltbeziehung somit sowohl aus der über die ’Organisation’ bzw. ’organisatorische Geschlossenheit’ des Systems ersichtlich werdenden, generellen Bedeutungslosigkeit der Umwelt für die Wesensdefinition des Systems, als auch aus der Art des (pro)aktiven Umgehens des Systems mit seiner Umwelt im Rahmen seiner ’Struktur’. Die Umweltbeziehung, die Möglichkeit der Umwelteinwirkung und die Umweltwahrnehmung des Systems, d.h. auch der Sinn bzw. die Bedeutung der Umwelt, wird hier - wie das System selbst - ausschliesslich durch dessen Operationsmodus vorgeprägt.“), WILLKE (1987) S. 48f. (H.i.O.: „Der Autonomie-Begriff erscheint nun besonders geeignet, die Einheit der Differenz von Autopoiese und Umweltkontakt, von Selbstreferenz und Fremdreferenz zu bezeichnen. (...) Ein autonomes System ist mithin ein System,das auf der Grundlage autopoietischer Selbststeuerung spezifische,durch seine Leitdifferenz und seinen Operationsmodus vorgezeichnete Umweltbeziehungen unterhält.“), EICHMANN (1989) S. 41, FISCHER (1991) S. 23 und ZIEMKE/STÖBER (1992) S. 53 („Das System bestimmt aber die Koordination von Reizbarkeit und Bewegung [Erleben und Handeln, d. Verf.] als fundamentaler Eigenschaften des Lebendigen den topologischen Raum seiner Verwirklichung (...) auch hinsichtlich dessen, was ’an’ das Lebendige kommt, d.h., welche Komponenten des Mediums mit der Grenze überhaupt in Berührung kommen.“).

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  232. Die Bedeutung der „Autonomie“ für Orientierung, Koordination und Steuerung beschreibt EICHMANN (1989) S. 41f., für den der „Zusammenhang von Offenheit und Geschlossenheit“ die Absicht begründet, „Abstimmungs-und Steuerungsprobleme funktional ausdifferenzierter Systeme innerhalb des Bezugsrahmens einer Theorie selbstreferentieller bzw. autopoietischer Systeme zu bearbeiten. Vor diesem Hintergrund werden die Umweltbeziehungen selbstreferentieller Systeme in ihren Möglichkeiten und Grenzen der Kommunikation und Beobachtung präzisiert.“

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  233. FISCHER (199la) S. 68.

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  234. Vgl. FISCHER (1991) S. 24: „Diese kognitive (informationelle) Geschlossenheit schließt instruktive Interaktionen auf dieses System aus. Ein autopoietisches System kann demnach nicht so auf ein anderes Einfluß nehmen, daß dieses in der gewünschten Weise reagiert. Jeder Stimulus, der auf ein autopoietisches System wirkt, ist für dieses eine Perturbation (eine Störung), die entsprechend der systemimmanenten Gesetze (Autonomie) verarbeitet wird. (...) Die Beschreibung einer Interaktion als kausaler (d.h. instruktiver) Einflußnahme des einen auf das andere System ist eine Beobachterfiktion. Die evolutiv entstandene Struktur des autopoietischen Systems legt damit den möglichen Interaktionsbereich des Systems fest. Dabei entspricht die Menge der einem System zur Verfügung stehenden möglichen Interaktionen seinen kognitiven Möglichkeiten, seinem Kognitionsbereich. Erkennen kann das System nur in dem Bereich seiner ihm möglichen Interventionen.“ (H.i.O.). Analog bei FISCHER (1991a) S. 77.

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  235. WILLKE (1987) S. 44.

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  236. FISCHER (1991) S. 10.

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  237. Vgl. FISCHER (1991) S. 14: „Kognition (Erkennen) ist für Maturana/Varela ein biologisches Phänomen. Ziel ihrer Theorie ist die Erklärung des Phänomens Erkenntnis. Die Frage: worin besteht Erkennen bzw. Wissen läßt sich für sie über die Frage wie erkennen und wissen wir beantworten. Wenn erkannt wird, wird nicht nur ‘etwas’ erkannt, es gibt auch ein ‘etwas’, das erkennt, nämlich ein Subjekt, einen Mensch, einen erkennenden Beobachter. Der Beobachter selbst ist ein lebendes System, und Maturanas Erklärung der Kognition als Kognition thematisieren.“ (H.i.O.). Man beachte MATURANA/VARELA (1987) S. 19: „Das Erkennen erkennen“.

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  238. Vgl. FISCHER (1991) S. 14ff.

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  239. Vgl. MATURANA (1982) S. 297. Man müsse „Kognition mit Bezug auf den Menschen und die Einheit des Menschen erörtern und zu zeigen versuchen, daß jede Auffassung, die wir von der Einheit des Menschen entwickeln mögen, untrennbar mit unseren Ansichten von Erkenntnis und Wirklichkeit zusammenhängt.“

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  240. Vgl. FISCHER (1991) S. 16f.: „Hier haben wir die konstruktivistische Grundthese in klarer Formulierung. Es gibt für Maturana und Varela einen Zirkel zwischen Erfahrung (Erkenntnis) und Handlung (Resultat): Jedes Tun ist Erkennen, und jedes Erkennen ist Tun. (...)’Die letztmögliche Bezugsgröße für jede Beschreibung ist jedoch der Beobachter selbst’ “ (H.i.O.) und MATURANA/VARELA (1987) S. 31ff. („Verkettung von Handlung und Erfahrung“, „daß jeder Akt des Erkennens eine Welt hervorbringt“).

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  241. Vgl. MATURANA (1982) S. 301.

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  242. FISCHER (1991) S. 25f. (H.i.O.)

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  243. Vgl. MATURANA (1982) S. 308: „Kulturelle Verschiedenheit besteht nicht nur darin, dieselbe objektive Realität in verschiedener Weise zu bearbeiten, sondern in völlig gleichberechtigten, aber unterschiedlichen kognitiven Bereichen. Kulturell unterschiedliche Menschen leben in unterschiedlichen kognitiven Wirklichkeiten, die eben dadurch, daß sie in diesen leben, in rekursiver Weise ausgebildet werden.“

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  244. Vgl. MATURANA (1982) S, 34 („der Beobachter spricht durch alle seine Äußerungen zu einem anderen Beobachter, der er selber sein könnte“) und FISCHER (1991) S. 15f.

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  245. Vgl. FISCHER (1991) S. 16: „Die Erfahrung oder die Erkenntnis eines ‘Dings da draußen’ wird durch die interaktive Rolle des Beobachters präfiguriert, beeinflußt. Erkennen ist als aktiver Prozeß selbst ein Handeln; das erkannte, erfahrene ‘Ding’ ist nicht unabhängig vom Prozeß des Erkennens zu begreifen, es entsteht in gewisser Weise erst durch den Akt der Beschreibung.“

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  246. MATURANA (1982) S. 149. Vgl. FISCHER (1991) S. 17 („Um einen Gegenstand erkennen bzw. beschreiben zu können, muß man als gegeben annehmen, daß dieser von anderen bzw. seinem Hintergrund unterschieden werden kann (...) Etwas als etwas, als ‘Eins’ zu bestimmen, es zu identifizieren, zu erkennen, setzt also voraus, daß dieses ‘Etwas’ nicht ein ’Anderes’ ist, sondern von diesem wohl unterscheidbar. Identität setzt in diesem Sinne Unterschiedenheit und Unterscheidbarkeit voraus. Die basale Operation ist also die Einführung von Unterscheidungen, von Unterschieden. (...) Jede ‘Einheit’, jeder ’Gegenstand’ - gleichgültig ob ’äußerer’ oder ’innerer’ (wie eine Vorstellung, bspw. die des Beobachters selbst) - ist Resultat von Unterschieden, die der Beobachter macht.“). Ebd. in Fußnote 10: „Die moderne Neurophysiologie geht davon aus, daß jegliche Sinneswahmehmung die Codierung von Unterschieden ist.“

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  247. MATURANA (1981) S. 34.

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  248. Vgl. WILLKE (1987) S. 121f.

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  249. LUHMANN (1987) S. 96f. Zum Konzept der „Selbstreferenz“ vgl. LUHMANN (1988a) S. 57ff. u. S. 593ff. und WILLKE (1987) 120ff.

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  250. Vgl. WILLKE (1987) S. 122 („Festzuhalten ist also, daß die beobachtungsleitenden und informationsproduzierenden Differenzen durch den Beobachter definiert werden, nicht durch den ‘Gegenstand’ - und dies bei sich beobachtenden, interagierenden oder gar kommunizierenden Systemen natürlich wechselseitig.“) und SCHMIDT (1994) S. 89 („Sowohl in Luhmanns systemtheoretischem wie auch im radikalen Konstruktivismus ist die zentrale Frage weiterhin ungelöst, wie die theoretisch scharf voneinander getrennten Dimensionen Kognition und Kommunikation in eine operative Beziehung zueinander gebracht werden können.“).

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  251. Vgl. FISCHER (1991) S. 18 („Eine Einheit ist eine begriffliche, dynamische oder statische Entität (Objekt), die durch Abgrenzung (Operation der Unterscheidung) bestimmt bzw. definiert wird. Welche Eigenschaften der jeweiligen Einheit zukommen, ist ebenfalls von der Definition des Beobachters abhängig.“).

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  252. Vgl. MATURANA (1982) S. 158f., BÜHL (1987) S. 226f., FISCHER (1991) S. 22ff., MINDER (1994) S. 248ff., WILLKE (1987) S. 42.

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  253. Vgl. WILLKE (1987) S. 43f. („In der Tiefenstruktur ihrer Selbststeuerung sind sie geschlossene Systeme,also gänzlich unabhängig und unbeeinflußbar von ihrer Umwelt. Wird diese operative Geschlossenheit zerstört, so bricht ihre Autopoiese zusammen, sie hören auf, als lebende Systeme zu existieren. (...) Vielmehr müssen wir nun von einem voraussetzungsvolleren und präzise zu bestimmenden Interaktions-und Bedingungsverhältnis von partieller Geschlossenheit und dadurch ermöglichter Offenheit ausgehen.“ H.v.V.); FISCHER (1991) S. 22ff. und EICHMANN (1989) S. 38ff.

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  254. Vgl. FISCHER (1991) S. 24: „Diese kognitive (informationelle) Geschlossenheit schließt instruktive Interaktionen auf dieses System aus. Ein autopoietisches System kann demnach nicht so auf ein anderes Einfluß nehmen, daß dieses in der gewünschten Weise reagiert. Jeder Stimulus, der auf ein autopoietisches System wirkt, ist für dieses eine Perturbation (eine Störung), die entsprechend der systemimmanenten Gesetze (Autonomie) verarbeitet wird. (...) Die Beschreibung einer Interaktion als kausaler (d.h. instruktiver) Einflußnahme des einen auf das andere System ist eine Beobachterfiktion. Die evolutiv entstandene Struktur des autopoietischen Systems legt damit den möglichen Interaktionsbereich des Systems fest. Dabei entspricht die Menge der einem System zur Verfügung stehenden möglichen Interaktionen seinen kognitiven Möglichkeiten, seinem Kognitionsbereich. Erkennen kann das System nur in dem Bereich seiner ihm möglichen Interventionen.“ (H.i.O.). Analog bei FISCHER (1991a) S. 77.

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  255. Vgl. FISCHER (1991a) S. 69ff.

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  256. Vgl. FISCHER (1991a) S. 77ff., H.i.O.: „Information entsteht also erst im jeweiligen lebenden System, sie wird dort erzeugt und außerhalb des Systems existiert nur Rauschen. (...) Da Sprache und/oder Kommunikation in der Regel zwischen mindestens zwei Einheiten stattfinden muß, können wir davon ausgehen, daß es sich bei den in Frage stehenden Prozessen um Interaktionen handelt. (...) Beide Systeme werden wechselseitig füreinander zur Quelle von Interaktionen. Werden diese Interaktionen rekursiv und nehmen im Laufe der Zeit eine stabilen Charakter, dann findet das statt, was MaturanaNarela eine strukturelle Koppelung nennen.“

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  257. Vgl. WILLKE (1987) S. 45.

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  258. Siehe SCHIMANK (1988) S. 619–639. Eine Bewertung der Aussagen SCHIMANKs bei ESSER (1994) S. 199f.

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  259. Beide Zitate SCHIMANK (1988) S. 619.

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  260. Vgl. SCHIMANK (1988) S. 629: „(...) soziologischer Akteur-und Systemtheorie (...) als miteinander unvereinbare theoretische Sprachspiele (...) An dieser Stelle geht es nur darum, die Kompatibilität eines - allerdings zentralen - Konzepts der soziologischen Systemtheorie mit dem akteurtheoretischen Paradigma zu priifen.“ (H.i.O.).

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  261. Vgl. SCHIMANK (1985) S. 421f.

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  262. SCHIMANK (1985) S. 426 (H.v.V.).

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  263. SCHIMANK (1985) S. 427. Vgl. SCHIMANK (1988) S. 630.

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  264. SCHIMANK (1985) S. 430.

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  265. Vgl. zur „Fiktion eigener Handlungsfähigkeit sozialer Systeme“ auch die Ausführungen von SCHMIDT (1994) S. 75 zur „Autopoiese sozialer Systeme“ und ihrem Verhältnis zu Akteuren („Aktanten“, „Kommunikanden“); Massenkommunikationsprozesse, bei denen sich Medienangebote auf Medienangebote zu beziehen scheinen, erweckten in abstrakt-soziologischer Perspektive den Eindruck, vom menschlichen Akteur unabhängig bzw. selbst handlungs-oder reproduktionsfähig zu sein.

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  266. SCHIMANK (1985) S. 430 (H.i.O.). Vgl. JENSEN (1976) S. 36, der Sozialsysteme als „Programme, die die Gemeinsamkeit des Handelns organisieren - etwa in familialen, ökonomischen, technologischen, politischen, kulturellen, religiösen, wissenschaftlichen Zusammenhängen“ bezeichnet.

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  267. Vgl. SCHIMANK (1988) S. 622f., ESSER (1994) S. 189ff.

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  268. SCHIMANK (1988) S. 623. Vgl. ebd. S. 620ff.

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  269. SCHIMANK (1988) S. 627. Reformulierend könnte man „kognitives Sein“ als Erleben bzw. subjektive Orientierung, „normatives Sollen“ als Kommunikation bzw. Erleben von Erwartungen und „evaluatives Wollen“ als Strategie bzw. konkrete Handlungsorientierung deuten.

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  270. Vgl. SCHIMANK (1988) S. 628.

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  271. Siehe SCHIMANK (1988) S. 629: „Für ihn [LUHMANN] gehört es inzwischen, wenn man so will, zum Wesen von ‘Kontingenz’, bestimmt werden zu müssen, weil sie sonst eine Komplexitätsüberlastung des Erlebens und Handelns darstellt. Doch Erleben und Handeln sind Vorgänge der Sinnverarbeitung, die in irgendeinem und für irgendein ’Subjekt’ stattfinden. Dieses ’Subjekt’ der ’alteuropäischen’ Tradition begreift Luhmann als System: u.a. als gesellschaftliches Teilsystem, Organisationssystem oder personales System.“

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  272. SCHIMANK (1988) S. 629f.

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  273. SCHIMANK (1988) S. 635f. Ebd. S. 633f.: „Die simplifizierenden Abstraktionen sozialer Situationen, die sich aus der Handlungslogik eines gesellschaftlichen Teilsystems ergeben, sind somit Unwahrheiten, die den Akteuren als solche bewußt sind und ihnen dennoch - oder sogar: gerade deshalb - überhaupt erst Handeln ermöglichen. Damit ist der Tatbestand von Fiktionen gegeben.“ Zum „Thomas-Theorem“ vgl. WILLKE (1987) S. 34 oder REINHOLD (1991) S. 615.

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  274. Entwickelt überwiegend in CROZIER/FRIEDBERG (1979). Man vergleiche ihren „spieltheoretischen“ Ansatz auch mit dem von MINTZBERG (1983), z.B. S. 22ff. („The Power Game and the Players“).

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  275. KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 592. Zur Relevanz spieltheoretischer Ansätze zur Koordination bzw. Kontingenzbeschränkung vgl. JENSENs PARSONS-Zitat: „Die Theorie der strategischen Spiele bietet vermutlich die ausgefeilteste Analyse der Implikationen solcher doppelter Kontingenzen“ (JENSEN (1978) S. 118). Siehe auch FRIEDBERG (1980) S. 130: „Organisation verstanden als Integrationsprozeß von konfligierenden Handlungsstrategien relativ autonomer Akteure“. Andererseits bei CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 168: „Wir haben oft genug betont, daß eine Organisation nicht immer mit dem konkreten Handlungssystem identisch sein muß, das für die zu lösenden Probleme am relevantesten und wirksamsten ist.“

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  276. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 3 (H.v.V.).

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  277. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 4 (H.v.V.): „Das Spiel als indirekter sozialer Integrationsmechanismus divergierender und/oder widersprüchlicher Verhaltensweisen von relativ autonomen Akteuren erscheint so als grundlegendes Instrument kollektiven Handelns, das die Menschen erfunden haben, um ihre Zusammenarbeit und die damit verbundenen unweigerlichen Macht-und Abhängigkeitsverhältnisse zu strukturieren und zu regeln und sich dabei doch ihre Freiheit zu lassen.“

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  278. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 133.

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  279. Zu einer Bewertung des CROZIER/FRIEDBERGschen „Spielbegriffs“ vgl. NEUBERGER (1988) S. 64ff. („Sie vermeiden es aber, deutlich zu machen, was denn eigentlich ein ‘Spiel’ ist.“).

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  280. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 172 (H.i.O.). Vgl. ebd. S. 143f. („(...) ist das konkrete Handlungssystem ein konkretes, empirisch verifizierbares Phänomen und nicht ein abstraktes Konstrukt.“).

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  281. In diesem Sinne ist auch der „Spiel“-Begriff („Machtspiel“) bei MINTZBERG (1983) S. 23 zu deuten, der jedem Systemteilnehmer drei grundlegende Optionen läßt (nach HIRSCHMAN): „loyalty“ (Orientierungsübernahme), „exit“ (Verlassen des Orientierungs-bzw. Interaktionszusammenhanges) und „voice“ (Orientierungsangebot). Für eine Einflußnahme könne der Einflußnehmer eine Reihe „politischer Spiele“ nutzen (siehe ebd. S. 187ff.: „The Political Games of the Internal Coalition“).

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  282. Vgl. KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 596f.: „Irrationale, dysfunktionale Folgen der Verhaltensweisen von Organisationsmitgliedern, wie sie etwa von einer an allgemeinen Systemrationalitäten orientierten Systemtheorie definiert werden, sind (...) das Produkt von Spielstrukturen, die subjektiv begrenzt rationale Strategien der Mitglieder hervorbringen und regulieren.“ Aber: „Deutlich sehen Crozier und Friedberg auch, daß ihr Begriff der Organisation als Gesamtheit aneinander gegliederter Spiele das Vorhandensein eines umfassenden Systems impliziert, das jene Spiele, Konflikte, Verhandlungen und Bündnisse erst ermöglicht und reguliert.“

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  283. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 146. „Schließlich und vielleicht am schwersten zu analysieren, ist das Problem der Grenzen eines Systems oder eher das der Überschneidung mehrerer Handlungssysteme, d.h. mehrere Regulierungen, die in derselben Situation wirken. Jedes konkrete Handlungssystem ist offen: der wesentliche Unterschied beruht auf dem Grad der Öffnung nach innen und nach außen. Dieser bedingt

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  284. Möglichkeit des Einbezuges oder des Ausschlusses von zu einem Zeitpunkt außerhalb des Systems stehenden Akteuren ebenso wie die Möglichkeiten der im System befindlichen Akteure, innerhalb der Spielstrukturen ihren Platz zu ändern oder von einem Spiel zum anderen überzuwechseln.„

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  285. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 10.

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  286. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 25 („Alle ein wenig in die Tiefe gehenden Analysen des tatsächlichen Lebens einer Organisation haben gezeigt, wie sehr die menschlichen Verhaltensweisen in ihr komplex bleiben konnten, und wie wenig ein simples Modell mechanischer Koordination oder ein einfacher Determinismus ihnen gerecht werden kann. Der wichtigste Grund für das Auseinanderklaffen von Wirklichkeit und Theorie liegt darin, daß der Mensch selbst in den extremsten Lagen immer ein Minimum an Freiheit bewahrt und nicht anders kann als diese zu benutzen, um ‘das System zu schlagen’.“; ebd. auf S. 143 wird dieser Sachverhalt der „Kontingenz“ bzw. „Strategie“ der menschlichen Akteure explizit in Differenz zu „kybernetischen Modellen“ gesetzt).

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  287. FRIEDBERG (1980) S. 124 (H.v.V.). Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 27 und KüPPER/ORTMANN (1986) S.593.

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  288. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 33f.

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  289. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 34: „Letztlich gibt es in dieser Betrachtungsweise also kein irrationales Verhalten mehr. Der Nutzen des Begriffs der Strategie besteht ja eben darin, daß er sich ohne Unterschied auf die anscheinend rationalsten und auf die scheinbar völlig erratischen Verhaltensweisen gleichermaßen anwenden läßt. Hinter den Stimmungen und affektiven Reaktionen, die dieses Verhalten tagtäglich bestimmen, kann der Analytiker in der Tat Regelmäßigkeiten entdecken, die nur in Hinsicht auf eine Strategie sinnvoll sind. Diese ist also nichts anderes als die ex post gefolgerte Grundlage der empirisch beobachteten Verhaltensregelmäßigkeiten.“ (H.i.O.).

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  290. Vgl. KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 596ff. (S. 600: „Crozier und Friedberg meinen nichts anderes als den ex post gefolgerten Sinn eines Verhaltens aus der Perspektive des Akteurs, der diesem im Extrem selber nicht bewußt ist.“) und CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 145.

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  291. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 33 (H.v.V.).

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  292. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 133: „Die Mitglieder einer Organisation können als Akteure mit jeweils eigener Strategie betrachtet werden. Die Rationalität dieser Strategie läßt sich weder allein durch die Präferenzen und Motivationen dieser Akteure, noch durch die Ergebnisse ihrer Handlungen verstehen. (...) Sie werden nur dann sinnvoll, wenn man sie auf dem Hintergrund der realen Gewinn-und Verlustchancen betrachtet, die die Akteure in dem oder den von ihnen miteinander gespielten Spielen hatten. (...) Kennt man die Strategien jedes Akteurs, (...) so kann man das Spiel rekonstruieren, von dem her all diese Strategien zur gleichen Zeit in gleicher Weise rational erscheinen können.“

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  293. Vgl. KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 593. Vgl. 299 CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 177.

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  294. Zu „Macht“ bei CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 39ff. („Macht als Grundlage organisierten Handelns“), FRIEDBERG (1980) S. 125ff. und KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 593f. („Ein Kontext, ein Konstrukt, das sind, wie wir sagten, vor allem Beziehungen. (...) Wenn (...) der Akteur allein Träger und Zeuge des organisatorischen Konstrukts ist, so (...) ist Macht, als fundamentaler Mechanismus der Stabilisierung mennschlichen [sic!] Verhaltens, der Grundstein aller dieses Konstrukt bildenden Beziehungen.“).

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  295. KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 593.

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  296. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 46f.

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  297. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 56f. Vgl. FRIEDBERG (1980) S. 128f.

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  298. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 64, H.v.V.

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  299. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 65: „In gewisser Weise sind sie die provisorische und immer kontingente Institutionalisierung der Lösung, die relativ freie Akteure mit ihren Zwängen und Ressourcen, kurz, mit ihren augenblicklichen Verhandlungsfähigkeiten, für das schwierige Problem der Kooperation im Rahmen eines finalisierten Ganzen gefunden haben. Und als solche sind sie weder neutral noch unbestritten.“ (H.i.O.). Siehe dazu auch ebd. S. 63ff., FRIEDBERG (1980) S. 128ff. und KOPPER/ORTMANN (1986) S. 594f.

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  300. FRIEDBERG (1980) S. 130, H.i.O.

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  301. KÜPPER/ORTMANN (1986) S. 594.

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  302. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 68 (H.v.V.)„Das Spiel ist für uns viel mehr als ein Bild, es ist ein konkreter Mechanismus, mit dessen Hilfe die Menschen ihre Machtbeziehungen strukturieren und regulieren und sich doch dabei Freiheit lassen. (...) Es vereint Freiheit und Zwang. Der Spieler bleibt frei, muß aber, wenn er gewinnen will, eine rationale Strategie verfolgen, die der Beschaffenheit des Spiels entspricht, und muß dessen Regeln beachten. (...) Handelt es sich wie bei einer Organisation um ein Kooperationsspiel, so wird das Produkt des Spiels das von der Organisation gesuchte gemeinsame Ergebnis sein. Dieses Ergebnis wird aber nicht durch die direkte Steuerung der Teilnehmer erreicht, sondern durch die Orientierung, die ihnen Beschaffenheit und Regeln des Spiels auferlegen das jeder von ihnen spielt und in denen sie ihr eigenes Interesse suchen. So definiert ist das Spiel ein menschliches Konstrukt. (...) Die Strategien jedes der Teilnehmer sind nur Spielweisen, und es ist die Beschaffenheit des Spiels, die ihnen ihre Rationalität verleiht.“

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  303. Siehe BAECKER (1988) S. 324ff. (zur „Theorie selbstreferentieller Systeme“).

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  304. Vgl. SCHMIDT (1994) S. 71: „Kognitive und kommunikative Operationen verlaufen hier für einen Beobachter zeitlich synchron, ohne daß daraus auf ein Kausalverhältnis zwischen beiden geschlossen werden darf, da Bewußtsein und Kommunikation operativ anders arbeiten und getrennten Bereichen zugehören: Bewußtsein dem Bereich des Individuums, Kommunikation dem Bereich des Sozialen.“ (H.i.O.).

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  305. Vgl. ESSER (1985) S. 436: „Muster von untereinander abgestimmten Handlungen, die ursprünglich aus rein funktionalen Gründen (z.B. Arbeitsteilung) entstanden sind, werden in der Wiederholung fixiert und dann institutionalisiert und schließlich legitimiert.“

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  306. Vgl. LUHMANN (1988a) S. 15ff. und sein „Abstraktionsschema der drei Ebenen der Systembildung“ als Begriffsschema. Hier liegen allerdings „Maschinen“, „Organismen“, „soziale“ und „psychische Systeme“ als verschiedene Systemarten nebeneinander auf einer mittleren Ebene.

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  307. Vgl. MATURANA (1982) S. 159.

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  308. Vgl. JENSEN (1980) S. 42: „Kognitive Systeme stellen einen Zusammenhang her zwischen einem handlungsleitenden (interpretativen und praxeologischen) Schema - also ‘Wissen’ - und der (vermuteten) Struktur der Realität.“

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  309. Diesen Vorgang der Aufspaltung von sozialen Systemen in kognitive Handlungssysteme zur subjektiven Orientierung und interaktive Kommunikationssysteme zur intersubjektiven Koordination bezeichnet LUEKEN (1992) S. 188f. in einem anderen Zusammenhang, aber dennoch treffend, als „Ubergang von einer Untersuchung von Onentierungssystemen aus der Beobachterperspektive zu einer Auseinandersetzung zwischen Vertretern verschiedener Orientierungssysteme“.

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  310. Vgl. JENSEN (1976) S. 24ff.

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  311. Vgl. FISCHER (1991a) S. 78.

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  312. Vgl. HAFERKAMP (1985) S 176 „Das gemeinsame Wissen besteht aus Vorstellungselementen, die Ausschnitte der Welt, darunter auch Handlungsansatze der Beteiligten. ausgrenzen und in Zusammenhang mit anderen Vorstellungselementen. darunter von anderen Akteuren produzierten Weltausschnitte, bringen.“

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  313. Vgl. CROZIER/FRIEDBERG (1979) S. 146: „Das Auftauchen eines Problems kann die Bildung eines zeitgebundenen, aber äußerst aktiven Handlungssystems auslosen. Umgekehrt kann eine bestimmte Konfiguration neuer Probleme ein Handlungssystem, auf das zahlreiche Akteure zahlten, völlig seiner Wirkung berauben.“ Diese Aussage ist ein starkes Indiz für die Verwandtschaft des „konkreten Handlungssystems“ mit Interaktions-bzw. Kommunikationssystemen. Vgl. auch die Bezuge des Konzeptes einer „Mikropolitik“ zu dieser Systemkonfiguration, etwa bei KUPPERJORTMANN (1988) S. 8 (als „Konstitution - oder Lockerung, Verschiebung. Uberschreitung und Aufhebung“) oder bei FRIEDBERG (1988) S. 39 (Organisationen sind „menschliche Strukturierungen der ihnen zugrundeliegenden Handlungsfelder (...) immer und unumgänglich kontingent (...) letztlich unbestimmt und daher willkürlich. Sie [die Organisation] ist die jeweils spezifische Losung, die relativ autonome Akteure mt ihren jeweiligen Ressourcen und Fähigkeiten geschaffen, erfunden und eingesetzt haben, um ihre zur Erreichung gemeinsamer Ziele notwendige Zusammenarbeit trotz ihrer widerspruchlichen Interessenlagen zu ermöglichen und sicherzustellen.“, H.i.O.).

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  314. Vgl. WEBER (1956) S. 7.

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  315. Vgl. KISS (1989) S. 132ff., HELLE (1991) S. 602f. („Handeln als symbolische Interaktion erzeugt eine lebendige Beziehung zwischen dem Dasein, der Umwelt da draußen und dem Bewußtsein im erkennenden Subjekt.“).

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  316. Vgl. CORSTEN (1992) S. 164: „Corporate Identit“ als „Versuch (...), eine identitätsorientierte Unternehmensführung zu realisieren, d.h. ein Selbstbild der Unternehmung zu schaffen, das sowohl nach innen auf die Einstellung der Mitarbeiter [deren kognitive ‘Orientierung’, d. Verf.] als auch nach außen auf die Unternehmensdarstellung [die Konstitution des’ intersubjektiven Kommunikationssystem Unternehmung’, d. Verf.] wirkt. Ein so verstandenes Corporate Identity hat damit eine Steuerungsaufgabe für alle Kommunikations-und Interaktionsbeziehungen innerhalb und außerhalb der Unternehmung zu erfüllen und damit zu einer einheitlichen Unternehmensprasentation beizutragen.“ Vgl. STEINMANN/ZERFASS (1995) S. 12.

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  317. Siehe HAR 1rELDER (1984) S. 389 („(...) wie Manager, die in Kommunikations-und Interaktionsbeziehungen mit ihren Mitarbeiter entstehenden Sinnzusammenhänge und Wirklichkeitsdefinitionen beeinflussen können.“), PROBST (1983) S. 322 („ Unter Management-Philosophie soll hier die der Führung bzw. der Gestaltung und Lenkung sozialer Systeme zugrundeliegenden Wertvorstellungen oder Wertstrukturen verstanden werden.“) und (1986) S. 60 („(...) sinnvolle Konstruktionen von Wirklichkeit vorzunehmen und damit zu einem Handeln führen (...)“), KLAUS (1987) S. 55 („(...) Gestaltung, Entwicklung und Transformation von Kontexten, die der Verständigungsfähigkeit, Handlungsfähigkeit und damit der Überlebensfähigkeit des Unternehmens in komplexen sozialen Gefügen dienen“), MINTZBERG (1990) S. 109 u. 142ff., MAUL (1994) S. 726 oder 729ff.

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  318. ZEAFASS/SCHERER (1995) S. 501 (H.i.O.). Vgl. ebd. S. 501ff., STEINMANN/ZERFASS (1993) S. 10ff., STEINMANN/LÖHR (1993) S. 25ff. („Der Unternehmensdialog als praktizierter Republikanismus“), STEINMANN/ZERFASS (1995) S. 18ff. („Unternehmenskommunikation“ mit Unterscheidung „interner“, als strategischer Führung, und „externer Handlungskoordination“, als Beziehung zu den Bezugsgruppen der Unternehmung) und ZEAFASS (1995).

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Popp, KJ. (1997). Grundzüge Einer Integrierten Systemtheorie: Umwelterfassung Zwischen Kognition und Kommunikation. In: Unternehmenssteuerung zwischen Akteur, System und Umwelt. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11698-1_3

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