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Dynamik und Struktur bei der Genese von Risikowissen

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Risikogenese

Part of the book series: Forschung ((FS,volume 81))

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Zusammenfassung

In den Fallbeispielen wurden die Prozesse der Genese von Risikowissen in ihrer kognitiven und institutionellen Dimension untersucht. Ziel war dabei, anhand des empirischen Materials die verschiedenen Faktoren aufzuzeigen, die bei der Generierung von Risikowissen wirksam werden.

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Literatur

  1. Damit es zu diesem Wandel kommt, sind gewisse Voraussetzungen notwendig; zentral für die Argumentation von Ludwik Fleck ist dabei folgende Aussage: “Man kann etwas Neues und Abgeändertes nicht einfach und sofort sehen. Zuerst muß sich der ganze Denkstil verändern, muß die ganze intellektuelle Stimmung ins Wanken kommen, muß die Gewalt der gerichteten Denkbereitschaft aufhören. Es muß eine spezifische intellektuelle Unruhe und eine Wandlung der Stimmungen des Denkkollektivs entstehen, die erst die Möglichkeit und die Notwendigkeit dazu schafft, etwas Neues, Abgeändertes zu sehen.” (Fleck, L. (1935)[1983]: S. 78). Für Fleck ist der Wandel des Denkstils wesentlich mit einer Veränderung des Gestaltsehens verbunden, wobei er feststellt, daß wir zuerst eine gewisse Gestalthaftigkeit und erst später die ausdifferenzierte Gestalt wahrnehmen. Als Beispiel bringt Fleck graphische Darstellungen der menschlichen Anatomie aus dem 15. Jahrhundert. Dort kann man noch keine Rippen erkennen, sondern nur eine “Geripptheit”, d. h. ein gewelltes Knochenbrett; vergl.: Fleck, L. (1935)[1983]: S. 80.

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  2. Heckhausen, H. [19871: S. 132.

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  3. vergl.: Gill, B.; Bizer, J.; Roller, G. [19981: S. 352ff. und Gill, B. [1999].

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  4. Abströme sind Stoffströme, die aus einer Fabrik ausgeschleust werden; darunter kann konkret Abwasser, Abluft und Abfall verstanden werden.

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  5. Dies wird in verschiedenen sozialwissenschaftlichen Studien zum Problembereich Umweltbewußtsein und Umwelthandeln deutlich; vergl.: Haan, G. de; Kuckartz, U. [1996], Poferl, A.; Schilling, K.; Brand, K.-W. [1997] und mit einem stärkeren Akzent auf dem Umwelthandeln: Kösters, W. [1993].

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  6. Hier ist der Begriff der Metapher sehr weit gemeint und trifft sich in einigen Punkten mit dem, was Fleck das “populäre Wissen” genannt hat. Dabei hebt er hervor, daß Gewißheit, Einfachheit und Anschaulichkeit erst im populären Wissen entstehen, wodurch klar wird, welch bedeutende Rolle diese Form des Wissens für den wissenschaftlichen Arbeitsprozeß einnimmt; vergl.: Fleck, L. (1935)121993]: S. 152.

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  7. Die Forschungsdirektive, die in der Metapher vom “Smog der Stratosphäre” enthalten ist, lautet: Behandele Abgasprobleme in der Stratosphäre unter den Gesichtspunkten des schon untersuchten Smogs in der Troposphäre, der im wesentlichen durch Autoabgase verursacht wird und mit photochemischen Mitteln untersucht werden kann.

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  8. Wolf, R. [1992]: S. 355.

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  9. Eine ausführliche Untersuchung des Übergangs zur Ungewißheitssemantik bei der Gentechnik findet sich bei: Gill, B.; Bizer, J.; Roller, G. [1998].

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  10. Von der räumlichen Dimension her ließen sich noch die Gefahren aus dem Weltall (Meteore, UFOs etc.) hinzufügen.

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  11. Diese Ausführungen beziehen sich im wesentlichen auf Diskussionen im Programm “Ökologie der Zeit”, welches an der Evangelischen Akademie in Tutzing initiiert wurde. Die Ergebnisse der Diskussionen sind in der Zwischenzeit in Form zweier Sammelbande herausgegeben worden; vergl.: Held, M. (Hrsg.)[19931 und Held, M.; Adam, B. (Hrsg.)[19951. Hier wird speziell auf die dreiteilige Veröffentlichung Die Bedeutung der Zeit in den Umweltwissenschaften (vergl.: Kämmerer, K. [1997]; Kammerer, K.; Held, M. [1997] und Kämmerer, K.; Held, M. [1997a1) eingegangen.

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  12. Kämmerer, K.; Held, M. [1997a1: S. 285.

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  13. Scharping, M; Görg, Chr. [1994]: S. 183.

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  14. vergl. zu den folgenden Ausführungen: Scheringer, M.; Berg, M.; Müller-Herold, U. [1994].

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  15. ebenda, S. 125.

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  16. ebenda, S. 129.

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  17. Unter Trajekten werden ganz spezifische Entwicklungspfade von technischen Projekten verstanden, die sich in einem Wechselspiel zwischen sozialen Akteuren, Wissensressourcen und technischen Artefakten etablieren. Der aus der Physik entlehnte Begriff ist insoweit nicht unproblematisch, weil er dort die durch Ausgangs-und Randbedingungen determinierte Bewegungsbahn eines Körpers im Raum bezeichnet. In der Übertragung auf soziale Prozesse stand die Auffassung von einem Bewegungskorridor Pate. Der Begriff wird hier in einem nicht-deterministischen Sinne verwendet und meint Entwicklungskorridore von Technisierungsprojekten.

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  18. Der erste Risikodiskurs war der im Rahmen des Erwartungshorizontes “Fabrikinnenwelt und Nah-Umwelt” etablierte, wobei vor allem Fragen der sicheren Anwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft behandelt wurden.

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  19. Zur Erinnerung: Neben der Anwendung in Kühlanlagen wurde diese Stoffklasse vornehm- lich als Kältemittel in Klimaanlagen und als Treibgas in Aerosol-Sprays verwendet.

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  20. vergl. vor allem die Arbeiten: Hughes, T.P. [1983], [319901 und [1991].

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  21. vergl.: Hughes, T.P. [31990]: S. 51.

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  22. Hughes, T.P. [31990]: S. 73.

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  23. Dies soll heißen, daß in der Folge eine Vielzahl von chlororganischen Verbindungen in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, nachdem durch das DDT gezeigt worden war, daß sich die unerwünschten Nebenfolgen der alten Methoden durch die Anwendung von Substanzen dieser Klasse entscheidend reduzieren ließen (zumindest nach dem Verständnis der angewandten Entomologen).

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  24. Schon in der Entdeckungsgeschichte der FCKWs hatten wir gesehen, daß alle anderen gängigen Kühlmittel mit bestimmten, allgemein akzeptierten Risiken verknüpft waren und daß die Weiterentwicklung der Kühltechnik wesentlich von einem alternativen Kühlmittel abhing. Vor diesem Hintergrund wirkte die Risikohypothese bezüglich der Schädlichkeit anderer Kühlmittel innovativ und führte zur Entdeckung und Herstellung der FCKWs.

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  25. Im folgenden werden Überlegungen aus: Gill, B.; Bitzer, J.; Roller, G. [1998]: S. 320ff. aufgegriffen, um die Unterscheidung zwischen Produkt-und Produktionsrisiken auf einen besonderen Fall zu übertragen, der das Wechselspiel zwischen diesen beiden Formen von Risiken verdeutlicht.

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  26. Unter einer “Kritischen Gruppe” sollen hier Akteure verstanden werden, die einen institutionell abgesicherten Zugang zu einer Problemöffentlichkeit haben und spezifische Kritikpunkte an einer Nutzungschance dort vertreten.

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  27. Zu erinnern ist hier vor allem an die 17. BlmSchV, in der für das Betreiben für Müllverbrennungsanlagen ein Dioxin-Grenzwert von 0.1 ng 1-TEQ/Nm3 festgelegt wurde.

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  28. Bundesverfassungsgericht [19791: S. 143.

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Böschen, S. (2000). Dynamik und Struktur bei der Genese von Risikowissen. In: Risikogenese. Forschung Soziologie , vol 81. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11308-9_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11308-9_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2691-0

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