Zusammenfassung
RFID-Systeme unterstützen die Integration des physischen Materialflusses mit IT-Systemen und schaffen hiermit Voraussetzungen für effiziente sowie lückenlose Kontrolle und Steuerung. Sie ermöglichen die Implementierung einer Geschäftslogik, die auf Entscheidungs- und Aktionsregeln basiert und so z.B. eine individuelle Bearbeitung logistischer Einheiten ermöglicht (vgl. Abschnitt 2.3.3). Dieses Kapitel entwickelt ein Modell, das erklärt, in welchen Situationen RFID einen Nutzen bewirkt und wo die wirtschaftlichen und technologischen Grenzen des Einsatzes liegen. Das Erklärungsmodell setzt die in der Koordinationstheorie beschriebenen Auswirkungen erster zweiter und dritter Ordnung in Beziehung zu Faktoren, die den Einsatz von RFID beschränken, wie etwa Kosten oder Verbreitungsgrad der Technologie, und erklärt hierdurch, welche Anwendungen wirtschaftlich sinnvoll sind.93 Um die Anwendbarkeit der Koordinationstheorie zu zeigen, begründet folgender Abschnitte, dass RFID eine Koordinationstechnologie ist, indem er den möglichen Beitrag der Technologie zur Unterstützung der Koordinationsinstrumente Integration, Automatisierung und Dezentralisierung zeigt (s. Abbildung 4–1). Im Anschluss an die Darstellung der Koordinationseffekte befasst sich der letzte Abschnitt aus Perspektive lokaler Anwendungen und aus SCM-Perspektive mit dem Mehrwert von RFID. Die subjektive Werteinschätzung des RFID-Einsatzes beeinflusst die Ausbreitung und damit auch die Auswirkungen der Technologie. Ein möglicher Mehrwert misst sich an ihrem Beitrag zur Bewältigung der im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Herausforderungen im SCM der Automobilindustrie.
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Literatur
Das Modell erklärt die Ausprägung von Effekten erster zweiter oder dritter Ordnung situativ und nicht als eine vorgegebene zeitliche Reihenfolge. Beispielsweise sind Effekte erster Ordnung keine Voraussetzung fär Effekte dritter Ordnung.
Dieses Modell ist an das in Abschnitt 2.3.1 beschriebene SCM-Aufgabenmodell angelehnt, beräcksichtigt neben Ebenen der planenden und ausfährenden IT-Systeme aber auch die Ebene der realen Welt zur Gestaltung der betrieblichen Informationsverarbeitung.
Eine entsprechende RFID-Anwendung betreibt z.B. das schweizerische Handelsunternehmen Migros [Lampe. 2005].
www.porsche.de
Dem liegt die Annahme zugrunde, dass eine 100 %ige Zuverlässigkeit in der Praxis nicht erreichbar ist.
Dies beschreibt die Vision des Echtzeitmanagements mit der Vermeidung von äDatenstapeln“ [Fleisch/Osterle 2004, 11].
Die Informationsäkonomie behandelt den Wert von Information zur Unterstätzung von Entscheidungen ausfährlich.
[Sjurts 1998] stellt in diesem Zusammenhang die Frage äKontrolle ist gut, ist Vertrauen besser?“
Unternehmen aus der Automobilindustrie
Dementsprechend definieren [Elzinga. 1995] Business Process Management (BPM) als äsystematic, structured approach to analyse, improve, control, and manage processes with the aim of improving the quality of products and services“.
Firestone gehärt seit 1990 zum Reifenhersteller Bridgestone, www.bridgestone.com.
Eine chronologische Darstellung des Räckrufs stellt [CBSNews 2004] dar.
www.grupoantolin.es
Eine de taillierte Aufstellung erfolgt in Abschnitt 4.5.3.
Dies entspricht auch dem Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen des Faktoreinsatzes.
Beispielsweise verlangt Volvo dies fu Hinterachsen.
Die Auflistung ist nicht vollständig.
Fär die Mehrzahl der Teile mässen diese nach Einschätzung des Autors unter 10 Eurocent liegen.
Mägliche Ansätze zur Bewertung von RFID-Anwendungen beschreibt Abschnitt 4.5.2.
Carr bezweifelt, dass der Einsatz von Informations-, insb. ausgereifter Infrastrukturtechnologien, Unternehmen einen nennenswerten Wettbewerbsvorteil bringt. Vielmehr sieht er die Motivation far den Einsatz dieser Technologien in mäglichen Nachteilen fär Unternehmen, die sie nicht verwenden.
Viel zitierte Beispiele neuer Vertriebsstrukturen sind Onlinebanking oder -shopping.
Letzteres erfordert das Einverständnis des Fahrzeugbesitzers.
Demnach ist ein Plug&Play-Ansatz nicht ausreichend. Entsprechende kritische Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen behandelt die Arbeit in den Abschnitten 5.7.4 und 6.2.
Durch Abzinsung der erwarteten Zahlungen beräcksichtigen kapitalmarktorientierte Kosten-NutzenRechnungen, z.B. die NPV-Methode, zusätzlich Opportunitätskosten aus entgangenen Zinserträgen.
Das TCO-Verfahren zur Bewertung von IT-Investitionen hat die Gartner Group (www.gartner.com) in den 90er-Jahren entwickelt [vgl. Emigh 1999].
Die beschriebenen Nutzeneffekte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Die RFID-Infrastruktur bietet das Unternehmen im Rahmen eines Leasing-Modells an [Seeburger 2004].
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Strassner, M. (2005). Auswirkungen der Realwelt-Integration in SCM-Systeme. In: RFID im Supply Chain Management. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11307-2_4
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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