Zusammenfassung
Moderne Teamarbeit ist seit Jahren in aller Munde. Viele, die sie tagtäglich in der Wirtschaft praktizieren, kennen nur den Namen. Sie wissen aber nicht, welche sozialpsychologischen Wirkzusammenhänge und Einsatzpotentiale hier schlummern. Basierend auf den individuellen Kenntnissen über den Menschen in den Kapiteln 1.–3. werden wir deswegen im folgenden Kapitel versuchen, für die wichtigsten wissenschaftlichen Grundlagen moderner Arbeitsteam in „Gruppen“ als deren Urform sensibel zu machen.
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Literatur
Ders., Homo Sociologicus. Opladen 197715 [1963], S.17. Vgl. etwa die Darstellung unterschiedlicher soziologischer Zugänge bei Kreckel, R.. Soziologisches Denken. Opladen 1976, S. 162–181.
Stellvertretend für die relativ eng verwandten in der Literatur üblichen Definitionen von „Gruppe“ seien hier genannt: Scheuch, E. K., a.a.O., 1979. S. 61–63 oder Bahrdt, H. P., a.a.O., S. 90.
Vgl. Schuler, H., a.a.O., S. 322.
Zitate in Breisig, T., It’s Team Time. Eichenzell 1990, S. 35.
Der durch die Organisation und ihre Anforderungen Frustrierte wird ihr fremd oder gar feindlich gegenüberstehen. Der enge Zusammenschluß jener, die in der gleichen frustrierenden Situation stehen, ist eine häufige Folge. Die Gruppe befriedigt somit für den einzelnen Bedürfnisse, die die Gesamtorganisation nicht zu erfüllen vermag, wie etwa die Bedürfnisse nach Kontakt, Geborgenheit, Achtung und Anerkennung“ (Rosenstiel, L. v., Organisationspsychologic. Stuttgart 1977, S. 45).
Vgl. genauer Kapitel 4.3.
In Anschluß an Pionier-Studien im zweiten Weltkrieg von Samuel Stouffer grundsätzlich etwa bei Shibutani, T., Reference Groups as Perspectives. In: American Journal of Sociology, Vol. LX 1955, S. 562–569.
Vgl. genauer oben im Kapitel 2.6.
Zum Problem einer „Vereinheitlichung der Meinungen“ mit entsprechenden Forschungsbelegen siehe Hofstätter, P. R., Gruppendynamik. Reinbek 1986 [1957], S. 93–113.
Diese Typologie geht zurück auf das berühmte Werk von Sumner, W. G., Folkways (1908), zitiert nach Scheuch, E., a.a.O., S. 61.
Zur Entstehung siehe Wagner, K., Über Prozesse der Etikettierung und Gegenetikettierung, In: Schweizerische Zeitschrift fur Soziologie 1987, S.105–122.
Vgl. Im Kapitel 5.3.2.1 die Stufen 6 und 7 im Führungskontinuum von Tannenbaum und Schmidt.
Merton, R. K. Social Theory and Social Structure, London 1961, S.140.
Vgl. die Darstellung bei Comelli, G./Rosenstiel, L. v., Führung durch Motivation. München 1995, S. 157f oder bei Born. M./Eiselin, St., Teams- Chancen und Gefahren. Bern 1996, S. 75 ff.
Einführend zum soziologischen Begriff von positiven und negativen Sanktionen z. B. Burghardt, A., Einführung in die allgemeine Soziologie. München 1979. S. 109f. Vgl. auch Dahrendorf, R., Homo Sociologicus. Opladen 1977 [1963]. z.B. S.74.
Ähnlich die Aigumentation bei Schuler, H., Organisationspsychologie. Bern/Göttingen 1995 [1993], S. 335.
Sigl, H., Die Führungskraft — beneidet und gescholten. In: Personalführung 7/1999, S. 14. Den über einen Vergleichszeitraum von 10 Jahren gesicherten Nachweis über den rechenbaren Nutzen eines modernen ldeenmanagements im produzierenden Bereich erbrachte jüngst Ederer, F., Das Betriebliche Vorschlagswesen. In: Betrieb und Wirtschaft 24/1997, S. 921–925.
Becker, H. S., Außenseiter. Frankfurt/Main 1979. S. 8 [zuerst amerikanisch 1963].
Vgl. Hofstätter, P. R., Gruppendynamik. Reinbek 1986 [1957], S. 122ff. (vgl. Bornewasser, a.a.O., S.140f).
Lenk, K., Politische Soziologie. Stuttgart 1982, S. 142f.
Nach Antons, K., a.a.O., S.177ff. Drastischer sind die „KZ-Experimente“ von S. Milgram, bei denen die Versuchspersonen die Aufgabe hatten, hinter einer Glasscheibe sichtbaren Personen Stromschocks in unterschiedlicher Intensität durchzujagen. Auf Befehl wurden teilweise anstandslos sogar solche Stromschläge verpaßt, von denen von Seiten der Versuchspersonen bekannt sein mußte, daß diese für den Betroffenen tödlich sein könnten (nach Scheuch, E. K., a.a.O., S. 75ff.).
Ergebnis eines Experiments vom 15.05.1998 im seminaristischen Unterricht im Fach „Personalführung“ an der Fachhochschule Rosenheim.
Vgl. Anmerkung 176 auf Seite 103.
So zuerst der amerikanische Soziologe Ralph Linton [1936], zitiert nach Scheuch, E. K.. a.a.O., S. 99.
Nach Turner, R., Roletaking, Role Standpoint and Reference Group Behavior. In: American Journal of Sociology, 1956.
Zusammenfassend zu dieser Drei-Stufen-Theorie vgl. Berger, P. L./Luckmann, T., Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Frankfurt/Main 1996 [1963].
So der gleichnamige Bestseller von Hammer, M./Champy, J. Frankfurt/Main (1993).
Die Einteilung der Führerrolle in die des „Tüchtigkeits-“ und des „Sympathieführers” datiert zurück auf die Amerikaner R. F. Bales und Slater, P. F. [1955]. Siehe hierzu Hentze, J., Personalführungslehre. Bern/Stuttgart/Wien 19973, S. 369.
Vgl. ebd., S. 415.
Dieses in etlichen Firmenbroschüren viel zitierte Schaubild stammt vermutlich aus den gruppenpädagogischen Beiträgen aus Haus Schwalbach und datiert in etwa zurück auf das Jahr 1985.
Konkrete Umgangstechniken zum Erlernen finden sich bei Petz, M.F., Führen-FördernCoachen.Wien 1997, S.46 — 55.
Zum Klassiker und Erfinder des Begriffs „Emotionale Intelligenz“, Daniel Goleman, siehe näher: Konrad, S./Hendl, C., Stark durch Gefühle, Augsburg 1997.
Yong, L.M.S., Leonard Personality Inventory, Kuala Lumpur 1999. Der Test und dessen umfassende Auswertung ist zu beziehen über die Verfasser.
Vgl. Kapitel 2.5. Oder siehe dazu diverse Beispiele des Intra-bzw. des Interrollenkonflikts bei Hentze, J., a.a.O., S.368.
Das Konzept der Rollenfreiheit oder „Rollenverfügbarkeit“ geht zurück auf Dreitzel, H. P., zitiert nach Kreckel, R., Soziologisches Denken. Opladen 1976, S.175–181.
Vgl. das Werk von Scott-Morgan, P., Die heimlichen Spielregeln. Frankfurt/Main 1995 [1994].
m Orginal nach J. L. Moreno (z. B. in Stopp, U., Betriebliche Sozialpsychologie. Grafenau 1979, S. 81) oder im Übungsbuch bei Antons, K., Praxis der Gruppendynamik. Göttingen 1992, S. 205 ff.
Nach Stopp, U., Betriebliche Sozialpsychologie. Grafenau 1979, S.81. Ausführlicher siehe Hofstätter, P. R., a.a.O., S. 140ff.
Zu den in der Literatur gebräuchlichen Kommunikationsstruktur-Typen in der optischen Form einer Rades, einer Kette, eines Kreises oder einer idealen „Vollstruktur“ siehe z.B. Schuler, H., Organisationspsychologie. Bern/Göttingen 1995[1993], S. 330f.
Eine aktuellen Überblick zum Thema Gruppendynamik verschafft. Schwarz, G., et. al., Gruppendynamik. Geschichte und Zukunft. Wien 19%.
Hier nur ein empirischer Beleg aus etlichen praktischen Untersuchungen: Klein, M., Erhöht Gruppenarbeit die Kompetenzen der Mitarbeiter? In: Personal 3/1999, S.134–140. Der Autor weist im Vergleich von Mitarbeitern mit Einzel-bzw. Gruppenarbeit in einem Fertigungsunternehmen nach, dass zweitere um ca. 30% mehr output zustandebrachte. Die Fehlzeiten waren das ganze Jahr über zwischen 2 und 4%, während bei der Einzelarbeit monatsweise Schwankungen zwischen 3 und 9% zu verzeichnen waren.
Gemeint sind neben der Ausführung die Mangementfunktionen Planung, Entscheidung und Kontrolle (vgl. die personalpolitischen Konsequenzen zu Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie in diesem Werk oder die optische Darstellung bei Oechsler, W. A., Personalwirtschaft. München 1991, S. 6).
Zur Definition des Teams siehe z.B. Wildenmann, B., Professionell führen. Neuwied 1995, S. 219 oder Obermann, Ch./Schiel, F. (Hg), Trainingspraxis. 22 erfolgreiche Seminare. Köln 1997, S. 275.
Dieser Ausdruck geht zurück auf Janis [1982], rezipiert nach Born, M./Eiselin, St., Teams-Chancen und Gefahren. Bern 1996, S. 78–87. Vgl. auch den praktischen Beitrag von Gutmann, R., Intergruppen-Training: Verbesserung der Arbeitsbeziehungen zwischen Gruppen. In: Obermann,Ch./Schiel, F., ebd., S. 287–309.
Siehe zusammenfassend zu den Gefahren der Gruppendynamik, S. 110.
Vgl. die Regeln auf dem Weg zur Teameffizienz bei Comelli, G./Rosenstiel. L. v., a.a.O., S. 189–209.
Stopp, U., Betriebliche Sozialpsychologie. Grafenau 1979, S.115.
Z.B. in Wildenmann, B., Professionell führen. Neuwied 1995, S. 228 f Siehe ausführlich: Obermann, Ch../Schiel, F., Trainingspraxis 22 erfolgreiche Seminare. Köln 1997, S. 228f.
Vgl. Studnitz, A., In sechs Schritten zur Teamarbeit. In: Financial Times vom 2.5.2000, S. 39.
Schawohl, P., Teamarbeit inder Versicherung. In: Personalführung, 7/1999, S. 57.
Z.B. in Francis, D./Young, D., Mehr Erfolg im Team. Hamburg 1996, S. 21–24. Diese in der Literatur gängigen Phase sind im Rahmen eines Teamtrainings praktisch dargestellt bei Obermann, Ch./Schiel, F. (Hg.), a.a.O., S. 353–357.
So die Untersuchung von Clemm, [19851 nach Grunewald, W., Psychologische Gesetzmäßigkeiten der Gruppenarbeit. In: Personalführung 9/1996, S. 749.
Zum praktischen Einsatz moderner Moderations-und Präsentationstechniken siehe Klebert, K. et al., Kurzmoderation. Hamburg 1987, oder Nitschke, H., Erfolgreiche Vorträge und Seminare. Ehningen 1992, S. 101–123.
In Anlehnung an Grunewald, W., a.a.O., S. 741.
Eine Arbeitsteilung zwischen beiden Führerrollen fordert deshalb Schuler, H. (a.a.O., S. 333f.), wobei demzufolge der social emotional leader als Stellvertreter des task leaders fungieren sollte.
Zu den Rahmenbedingungen und Determinanten einer erfolgreichen Teamarbeit im Rahmen einer situativen Faktorenprüfung siehe Born, M./Eiselin. St.. a.a.O.. S. 47. sowie S. 117–122.
Aus: Westermann, B/ Lutz. R., Nichts ist praktischer als eine gute Theorie. In: Rosenheimer Hochschulhefte 1995.
Vgl. Herzbergs Methode der „kritischen Situation“ (Kapitel 3.4).
Siehe z.B. wie in der Fallstudie Nr. 2 ausgeführt.
Vgl. die Kritik an Herzberg in ebd.
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Wagner, K., Rex, B. (2001). Forschungsgegenstand „Gruppe — Team“. In: Praktische Personalführung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11123-8_4
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