Zusammenfassung
Dass Migranten-Eltern den Wunsch haben, die Sprache ihrer Herkunft auch im Einwanderungsland an ihre Kinder weiterzugeben, ist so weit verbreitet und so leicht verstehbar, dass es für die Zwecke der hier vorzutragenden Überlegungen einfach als normales und erwartbares menschliches Handeln vorausgesetzt werden kann. Gewiss gibt es Fälle von Flucht, Konflikt und Unterdrückung, die ein gegenteiliges Handeln nahelegen oder erzwingen, doch zeigen unzählige historische Beispiele, dass dies kein Wunschhandeln ist, dass vielmehr Versuche des Spracherhalts oft auch dann unternommen werden, wenn die auf einen Sprachwechsel drängenden Kräfte stark sind, und nicht selten auch dann noch fortgeführt werden, wenn ihr Misslingen schon vor Augen steht (vgl. Fishman 1991).
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Reich, H.H. (2000). Machtverhältnisse und pädagogische Kultur. In: Gogolin, I., Nauck, B. (eds) Migration, gesellschaftliche Differenzierung und Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10799-6_14
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