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Bestehende Ansätze zur individuellen Rezeption massenmedialer Kommunikationsangebote

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Medienrezeption
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Zusammenfassung

Im Rahmen dieses Kapitels geht es darum, Ansätze3, die sich mit der Frage nach den Prozessen der individuellen Rezeption massenmedialer Kommunikationsangebote beschäftigen, vorzustellen und zu analysieren. Der Überblick soll dazu dienen, Stärken und Schwächen der Ansätze aufzuzeigen und diese auf theoretische Grundlagen zurückzuführen, so daß in einem anschließenden Schritt der Versuch unternommen werden kann, Lösungen für die eruierten Probleme zu finden.

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Literatur

  1. Unter Handbüchern werden alle Monographien und Sammelbände subsumiert, die sich aufgrund ihres Titels bzw. Untertitels als Überblick über einen Forschungsbereich bzw. ein Themengebiet identifizieren lassen.

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  2. Unter resümierenden Artikeln werden Aufsätze verstanden, die einen Überblick über einen Forschungsbereich bzw. eine Themengebiet geben.

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  3. Als erreichbar galten alle Werke, die zum Zeitpunkt der Durchführung des Auswahlverfahrens in der Universitätsbibliothek oder einer der Institutsbibliotheken der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vorhanden waren oder in der Datenbank des Hochschulbibliothekenzentrums des Landes Nordrhein-Westfalen verzeichnet und somit über die Fernleihe der Universitätsbibliothek Münster zu beschaffen waren. Ermittelt wurden die Handbücher und Einführungen durch die Recherche nach den obigen Stichworten in dem Schlagwortkatalog der Institutsbibliothek des Instituts für Publizistik-und Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und den Datenbanken der Deutschen Nationalbibliographie, des Online Public Access Catalogue der britischen Bibliotheken und der nordamerikanischen Library of Congress. Die genauen Angaben der berücksichtigten Handbücher, Einführungen und Aufsätze finden sich im Literaturverzeichnis, S. 215ff.

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  4. Die Zeitschrift Medienpsychologie erscheint erst seit dem Jahr 1989.

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  5. Die Einschränkungen für empirische Analysen können sich dabei sowohl auf den Bereich der untersuchten Rezipientengruppe - z.B. Kinder - als auch auf den Bereich der berücksichtigten Kommunikationsangebote - z.B. gewalthaltige Programme - beziehen. Ein Beispiel für ein theoretisches Konzept, das ohne Beschränkung angelegt ist, sich in der empirischen Analyse jedoch auf eine Rezipientengruppe konzentriert, ist das Struktur-und Prozeßmodell des Medienrezeptionshandelns von Charlton/Neumann (vgl. S. 48ff.); ein Beispiel für auch theoretisch beschränkte und u.a. deshalb nicht berücksichtigte Modelle sind die Modelle zur Erklärung der Wirkung medialer Gewaltdarstellungen (vgl. Schenk 1987: 167ff.).

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  6. Aufgrund dieser Selektionskriterien blieben z.B. alle Konzepte, die sich direkt auf das klassische S-R-Modell oder eine Variante davon beziehen, unberücksichtigt. Dieser Ausschluß eines großen Teils der kommunikationswissenschaftlichen Wirkungsforschung scheint aufgrund der Mängel und Defizite, die immer wieder in Zusammenhang mit diesen Ansätzen aufgeführt werden, durchaus gerechtfertigt (vgl. Fußnote 1).

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  7. Einen Versuch, die Dynamik der Medienforschung in Deutschland von 1989 bis 1994 nachzuzeichnen, stellt z.B. die szientrometrische Analyse Güdlers dar (vgl. Güdler 1996). Einen Überblick über Entwicklungen in der englischsprachigen Kommunikationswissenschaft geben die Arbeiten von Beniger (1988; 1990).

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  8. Diese Beobachtung stützt das Argument der Theorielosigkeit oder auch der Trivialität der kommunikationswissenschaftlichen Forschung (vgl. Fußnote 2).

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  9. Als Beispiel können hier Ansätze aus dem Bereich der Informationsverarbeitung angeführt werden, wie etwa die konsistenztheoretischen Modelle (vgl. Schenk 1987: 117ff.), die Arbeiten zum Framing (vgl. Entman 1993; Shah/Domke/Wackman 1996), die Erweiterungen der Cultivation Analysis (vgl. Shrum 1995; Shrum/O’Guinn 1993; Hawkins/Pingree 1986), das Gros der kognitiv orientierten Persuasionsforschung (vgl. Stewart/Ward 1994; Thorson 1989; Chaffee/Roser 1986) oder auch eine Vielzahl der Arbeiten, die aus der Tradition der Uses and Gratifications-Forschung hervorgegangen sind (vgl. Rosengren 1974: 272f.; Windahl 1981: 175; Ronge 1984: 79f.; Merlen 1984: 67; Schenk 1987: 387).

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  10. Zu diesen Ansätzen gehören u.a. die Arbeiten im Bereich der Kritischen Medientheorie und im Bereich der soziologisch orientierten Systemtheorie (vgl. Holzer 1994: 89ff.; JouBen 1990: 135ff.; Kunczik 1984: 82ff.).

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  11. Im Mittelpunkt zahlreicher Untersuchungen stehen vor allem Kinder (vgl. Charlton/NeumannBraun 1992a; Bryant/Anderson 1983). Aber auch Jugendliche (vgl. Baacke/Sander/Vollbrecht 1988; McLeod/Brown 1979) und Senioren (vgl. Bosch 1986) sind spezielle analysierte Rezipientengruppen.

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  12. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang z.B. die Analysen im Bereich der Vielseherforschung (vgl. Schenk 1987: 189ff., 344ff.; Buß 1985; Charlton/Rapp/Siegrist 1986) oder die Arbeiten zum Zappen (vgl. Jäckel 1993; Winkler 1991; Seemann 1990; Heeter/Greenberg 1985; Kaplan 1985; Yorke/Kitchen 1985).

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  13. Vgl. Früh 1992; Ruhrmann 1989; Graber 1988.

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  14. Vgl. Bandura 1994; Gunter 1994; Schenk 1987: 167ff.

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  15. Vgl. Donnerstag 1996; Stewart/Ward 1994; Kim/Hunter 1993; 1993a; Windahl/Signitzer 1992; Schenk/Donnerstag/Höflich 1990.

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  16. Vgl. Liebes/Katz 1993; Livingstone 1990; Schroder 1988; Modleski 1982.

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  17. Eine Ausnahme in dieser Hinsicht stellen die Ansätze dar, die sich auf „Literatur“ beziehen. Für die durchgesehenen Monographien, Sammelbände und Aufsätze gilt jedoch, daß nur in wenigen Ausnahmen direkt auf Arbeiten aus dem Bereich der Literatur-bzw. Textwissenschaft verwiesen wird. Diese Ausnahmen sind Lorimer 1994 und Jensen/Rosengren 1990, wobei Lorimer (1994: 190) die Literaturwissenschaft unter die Medieninhaltsforschung subsumiert, also nicht auf rezeptionsbezogene Ansätze eingeht, und Jensen/Rosengren (1990: 212, 222) allgemein auf Rezeptionsästhetik, Empirische Literaturwissenschaft und Reader-Response Theory verweisen, ohne jedoch einzelne Ansätze genauer zu diskutieren.

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  18. Vgl. zur Definition von „Massenmedien“ S. 21.

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  19. Es handelt sich somit also jeweils um eine Nominaldefinitionen (vgl. Burkart 21995: 121).

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  20. Vgl. Maletzke 1963: 15ff.; Silbermann 1982: 227f; Gerbner/Schramm 1989: 358; BurkarUHömberg 1992: 11; Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 140, 173; Burkart 21995: 54ff.

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  21. Vgl. Burkart 21995: 25ff.; Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 160. Speziell zu Kommunikationsbedürfnissen und massenmedialer Kommunikation siehe außerdem Westerbarkey 1991.

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  22. Unvermittelte Kommunikation, bei der Produzenten und Rezipienten sich gegenseitig wahrnehmen, wird auch als face-to-face-Kommunikation bezeichnet, vermittelte als mediale (vgl. Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 141f) Merten (1977: 145) kommt zudem zu dem Schluß, daß mediale bzw. vermittelte Kommunikation nicht als Kommunikation im Sinne eines sozialen Systems bezeichnet werden kann, da Kommunikator und Rezipient nicht füreinander anwesend sind, der Kommunikator anonym bleibt, ergo letztlich kein dialogischer Austausch stattfindet. Diese Charakterisierung von Kommunikation als dialogischem Austausch wird hier jedoch nicht übernommen.

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  23. Der hier verwendete Begriff des Kommunikationsangebotes bezieht sich allein auf den materiellen Zeichenkomplex, der von einem Kommunikationsproduzenten erzeugt worden ist. Bedeutung oder Sinn sind einem Kommunikationsangebot somit nicht inhärent, sondern werden erst durch die soziale Interaktion hervorgebracht. Diese Annahme lehnt sich an den Symbolischen Interaktionismus an, dessen Grundannahme besagt, „daß die Bedeutungen von Umweltobjekten (Personen, Gegenstände, Zustände etc.),soziale Produkte’ [chrw(133)] sind, d.h. aus den sozialen Interaktionen abgeleitet werden, die man mit seinen Mitmenschen eingeht“(Burkart 21995: 85 mit dem Verweis auf Blumer 1973: 83).

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  24. Diese Unterscheidung stammt von Pross (vgl. Burkart 21995: 36f.), der unter primären Medien Medien versteht, die keine Geräte erfordem (z.B. Sprache, Mimik, Gestik), unter sekundären Medien Medien, bei denen allein bei der Produktion Geräte erforderlich sind (z.B. Rauchzeichen oder der gesamte Printbereich) und unter tertiären Medien Medien, bei denen sowohl bei der Produktion als auch bei der Rezeption Geräte eingesetzt werden (z.B. Telefon, Funk, Radio, Femsehen)(siehe zu dieser Dreiteilung auch Silbermann 1982: 228f; Faßler 1997: 117). Allgemein ist jedoch festzustellen, daß im Rahmen von Kommunikationstheorien Medien zunächst nicht als Item relevant waren. Später dann wurde ihnen allein die Rolle des technischen Kanals zugedacht (vgl. Faulstich 1991: 96).

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  25. Vgl. Maletzke 1963: 23; Silbermann 1982: 227f.; Merten 1994: 150.

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  26. Vgl. in bezug auf den Erwerb und Gebrauch sprachlicher Zeichen Feilke 1994.

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  27. Vgl. Burkart/Hömberg 1992: 11; Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 175. Speziell zu sozialen und soziokulturellen Einflüssen siehe Teichert 1973: 382; Neumann/Charlton 1988: 13ff.

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  28. Vgl. Silbermann 1982: 295; Deutsches Institut far Fernstudien 1990: Einführungsbrief: 76; Lorimer 1994: 25; Burkart 21995: 164f. Die International Encyclopedia of Communications (1989) verweist unter dem Stichwort Mass Media vor allem auf differenziertere Einträge zu Einzelmedien (Cable Television, Magazine, Motion Pictures, Newspaper: History, Newspaper: Trends, Radio, Television History). Im Fischerlexikon Publizistik Massenkommunikation (Noelle-Neumann/ Schulz/Wilke 1994) findet sich kein Eintrag zum Stichwort Massenmedien. Zur historischen Entwicklung dieses Begriffs siehe auch Faßler 1997: 111ff.

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  29. Vgl. Ronneberger 1971: 40; Weischenberg 1992a: 237ff. Merten (1977: 151) bezeichnet massenmediale Kommunikatoren auch als „organisierte Aufinerksamkeitsfänger“.

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  30. Vgl. Weischenberg 1992a: 237ff.; Prott 1994. In gewissem Maß eine Ausnahme stellen in dieser Hinsicht öffentlich-rechtliche oder gemeinnützige Institutionen dar, die sich nur z.T. auf dem wirtschaftlichen Medienmarkt behaupten müssen.

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  31. Vgl. Ronneberger 1971: 59f; Weischenberg 1992a: 275ff.

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  32. Vgl. Maletzke 1963: 132; Ronneberger 1971: 41; Weischenberg 1995a: 111ff., 152ff.

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  33. Ausnahmen stellen in dieser Hinsicht interaktive massenmediale Kommunikationsangebote dar, die (Re-) Aktionen der Rezipienten als Elemente beinhalten, oder auch Leserbriefe bzw. Anrufe in Redaktionen (vgl. zum Feedback und massenmedialer Kommunikation Burkart 21995: 66ff.).

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  34. Maletzke (1963: 99) geht zudem davon aus, daß jedes Medium sein in psychologischer und soziologischer Hinsicht spezifisches Publikum hat, das auch bei der Herstellung von Kommunikationsangeboten berücksichtigt wird. Zu spezifischen Publikumsvorstellungen von Produzenten verschiedener Kommunikationsangebote siehe Weischenberg 1995a.

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  35. Vgl. Weischenberg 1995a: 253f.

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  36. Vgl. Maletzke 1963: 24; Faßler 1997: 101. Für den Inhalt des Begriffs Öffentlichkeit ist bisher in der Kommunikationswissenschaft noch kein Konsens gefunden worden. Zu unterschiedlichen Vorstellungen von Öffentlichkeit siehe z.B. Faulstich 1992: 29ff, Szyska 1993: 195. In der neueren Diskussion wird darauf verwiesen, daß Öffentlichkeit selbst eine Fiktion darstellt, die konsentierende Bindewirkungen entfaltet (Merten 1992: 37f.). Außerdem wird auf die tragende Rolle der Medien für die Entfaltung von Öffentlichkeit hingewiesen (vgl. Faulstich 1992: 49; Marcinkowski 1993).

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  37. Als Beispiel für diese medienspezifischen Zeichensysteme können Kameraperspektiven und Filmmusik für Film und Fernsehen oder Jingels für den Hörfunk genannt werden. Ergänzend zu diesem Punkt siehe auch das theoretische Konzept der massenmedial generalisierten Kommunikationsqualitäten von Spangenberg (1993; 1995).

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  38. Vgl. Merten 1977: 145; Schenk 1987: 18; Burkart 21995: 163.

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  39. Vgl. Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 147f.; Burkart 21995: 163.

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  40. Vgl. Merten 1977: 145; Schenk 1987: 18f.; Burkart 21995: 161; Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 141.

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  41. Siehe zur Reflexivität des Wissens und Meinens Merten 1977: 147ff Kob (1978: 394f.) spricht im Zusammenhang mit diesen Phänomenen von der „Attraktion der Publizität“.

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  42. So kann z.B. der Individuenbegriff ausschließlich psychologisch, ausschließlich soziologisch oder auch sowohl psychologisch als auch soziologisch definiert werden (vgl. Anderson/Meyer 1988: 311ff.; Hillmann 41994: 360); die Bedeutung eines Kommunikationsangebotes bzw. von Handlungen wird sowohl als dem Kommunikationsangebot/den Handlungen inhärent als auch als Konstruktion der Kommunikations-/Handlungsteilnehmer verstanden (vgl. Anderson/Meyer 1988: 311ff.; Corner 1991: 271ff.; Burkhart 21995: 71).

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  43. Vgl. Teichert 1973: 367; Neumann/Charlton 1988: 11f; Spangenberg 1993: 82. Allgemein zu den Besonderheiten des Zuschauens als soziale Interaktion siehe Teichert 1973: 373f., zu den Zwängen des Mediums auf die Rezeption Maletzke 1963: 171ff.

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  44. Zu ergänzen ist, daß die Reihenfolge der Darstellungen der Ansätze sich allein aus pragmatischen Gründen an der Sprache der Originalliteratur und an dem Jahr der Erstvorstellung der Ansätze orientiert und daß Grundlage für die Darstellung der Ansätze die in der durchgesehenen Literatur genannten Texte der Autoren sind.

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  45. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Maletzke 1988: 31; Renckstorf 1989: 323f.; Früh 1992; Schönbach 1992; Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1994: 168; Merten 1994b: 324; Burkart 21995: 230ft, 477f.; Renckstorf/McQuail 1996: 15.

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  46. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 85. Vgl. Schönbach/Früh 1984: 316. Vgl. Früh 1991: 85.

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  47. Der Begriff Medium wird dabei wie folgt definiert: „Medium ist ebenso eine technisch-materiale wie eine gesellschaftliche Größe: Der technisch-materiale Aspekt wird durch die Art der Fixierung, Speicherung, Vervielfältigung und Distribution von Mitteilungen gekennzeichnet, also einer elektronischen, drucktechnischen usw. Verfahrensweise. Der gesellschaftliche Aspekt betrifft das verwendete Zeichensystem, das nur dadurch zur Informationsvermittlung taugt, daß sein Bedeutungsgehalt durch gesellschaftliche Konventionen festgelegt und gelernt ist.“ (Früh 1991: 62, Hervorhebungen im Original)

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  48. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 80; Bauer 1964: 326f. Eine Transaktion wird dabei definiert als „simultane Wechselwirkung zwischen A und B, bei der die beiden transitiven Wirkungsaspekte A -* B und B —> A sich gegenseitig erst durch den jeweils komplementären Wirkungsaspekt definieren: Indem A --> B entsteht, ist B —4 A darin bereits berücksichtigt, d.h. jede der beiden nur analytisch isolierbaren Teilbeziehungen existiert nicht ohne die,selbstreflexive Koorientierung“`(Früh 1991: 123). Diese transaktionale Sicht basiert auf einem allgemeinen Denkmuster, das in verschiedenen Wissenschaftsbereichen verwendet wird (vgl. Früh 1991: 97ff.). Insofern ist diese Sichtweise keine spezifisch kommunikationswissenschaftliche. Siehe ergänzend zu verschiedenen Transaktionsvarianten Früh 1991: 141ff., zur Problematik der Abgrenzung von Transaktionen zu anderen Beziehungstypen Früh 1991: 155ff. und zu Transaktionsbegriffen anderer Autoren wie z.B. Bauer, McLeod/Becker oder Dewey/Netley Früh 1991: 165ff.

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  49. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 79f.; Schönbach/Früh 1984: 315. Im folgenden stehen aufgrund der Fragestellung dieser Arbeit die Rezeptionsprozesse im Vordergrund. Zu einer Verwendung des Dynamisch-transaktionalen Ansatzes mit Blick auf kommunikatorbezogene Fragestellungen siehe u.a. Weischenberg 1995a: 325ff.

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  50. „Um die oben »Transaktion« genannten Interaktionen und den zuletzt dargestellten Prozeßcharakter von Medienwirkungen angemessen hervorzuheben, wollen wir das hier vorgestellte Wirkungsmodell der Massenkommunikation »dynamisch-transaktionaler Ansatz« nennen.“ (Früh/Schönbach 1982: 80f., Hervorhebungen im Original) Die Dynamik wird dabei als ein elementares, allem innewohnendes Prinzip verstanden, das es bei jeder Beobachtung zu berücksichtigen gilt (vgl. Früh 1991: 131ff.).

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  51. Eine Illustration des Zusammenspiels verschiedener Transaktionen gibt die Abbildung der erweiterten Fassung des Dynamisch-transaktionalen Modells (Früh 1991: 77ff.). Auf eine Reproduktion dieser Abbildung wurde im Rahmen dieser Arbeit aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.

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  52. Die Medienbotschaft läßt sich dabei weiter differenzieren in die Komponenten Medium und Mitteilung/Aussage (vgl. Früh 1991: 59 62f.). Siehe dazu auch die Ausführungen auf S. 30.

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  53. Letzteres setzt sich aus allgemeinen affektiven Prädispositionen und Interesse zusammen (vgl. Früh/Schönbach 1982: 87).

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  54. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 78f. In den weiteren Ausarbeitungen werden Transaktionen zwischen Botschaft und Individuum (TRANSAKTION 1) als Inter-Transaktionen bezeichnet und Transaktionen innerhalb der Kognition des Rezipienten, zwischen Aktivationspotential und Wissen (TRANSAKTION 2) als Intra-Transaktionen (vgl. Schönbach/Früh 1984: 315).

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  55. In Anlehnung an Maletzke (1963: 32) wird das System des dispersen Publikums als informelles System charakterisiert, dem die Rezipienten angehören, das keine formalen Institutionen oder klare Rollenvorstellungen besitzt, das manchmal nur als Fiktion existiert und das weitergefaßt auch als Öffentlichkeit verstanden werden kann (vgl. Früh 1991: 68).

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  56. Vgl. Früh 1991: 182. Früh unterscheidet dabei zwischen dem Aspekt zu wissen, daß viele andere dieselbe Information wahrnehmen, und dem Aspekt, bei Kontakten mit anderen zu berücksichtigen, daß eben die anderen dieselben Informationen erhalten haben wie man selbst.

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  57. Vgl. Früh 1991: 70f. Auch für den Kommunikator sind innerhalb des Systems Journalismus vertikale Transaktionen auszumachen. Zusätzlich zu den Transaktionen sieht sich der Kommunikator jedoch auch noch einem einseitigen, nicht von ihm beeinflußbaren Einfluß ausgesetzt: dem Publikums-Feedback (vgl. Früh 1991: 71ff.).

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  58. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 83. Allgemeiner formuliert heißt es bei Früh (1991: 81): „Das dynamisch-transaktionale Modell soll bei den unterschiedlichsten Forschungsinteressen flexible Orientierungen anbieten, indem es die Focusverschiebungen systematisch in größere Wirkungszusammenhänge einordnet.“ Mögliche Schwerpunkte der Betrachtung können dabei z.B. die gesellschaftliche Kommunikation, einzelne Medien, Akteure, Interessengruppen oder Teilpublika darstellen (vgl. Früh 1991: 154). Basis dieser Betrachtung ist u.a. eine molare bzw. ökologische Sichtweise, die davon ausgeht, daß die Identität und Existenz eines Objektes von der jeweiligen Messung abhängig ist und daß Ereignisse bzw. das Verhalten von Objekten von komplexen, nicht völlig zu kontrollierenden Randbedingungen abhängt (vgl. Früh 1991: 127.). Diese Aspekte, die nach Heisenberg als „pragmatische Unschärfe” bezeichnet werden können, können durch die Berücksichtigung der sinnhaften „und damit potentiell erklärungskräftige[n] Strukturierung der Welt z.B. in Form von Themen und Ereignissen“ reduziert werden (vgl. Früh 1991: 130).

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  59. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 86. Es geht Früh/Schönbach wohlgemerkt nicht um eine Negierung von Kausalzusammenhängen, sondern um deren Einbettung in komplexere, multikausale Zusammenhänge (vgl. Schönbach/Früh 1984: 315f.).

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  60. Vgl. Fußnote 54, S. 27. Der Bereich der institutionellen und arbeitsteiligen Herstellung von Kommunikationsangeboten wird nicht der Komponente Medium zugeordnet, sondern als „System Journalismus“ dem Kommunikator (vgl. Früh 1991: 71ff.).

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  61. Früh/Schönbach betonen, daß eine Wechselwirkung zwischen Medienbotschaft und individueller Bedeutungszuweisung stattfindet (vgl. Früh/Schönbach 1982: 78f.). Insofern ist die Bedeutungszuweisung also trotz aller Subjektivität an ihr Objekt gebunden, ohne daß von einer „festen Identität“ eines Stimulus ausgegangen werden kann (vgl. Früh 1991: 125).

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  62. Aufgeführt werden z.B. Faktenwissen, Strukturwissen und Hintergrundwissen; semantisches Wissen, deklaratives Wissen und prozedurales bzw. operatives Wissen sowie themenspezifisches Wissen und themenunabhängiges Allgemeinwissen (vgl. Früh 1991: 64).

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  63. Vgl. Früh 1991: 64. Früh verweist zudem darauf, daß die hier zur Beschreibung der beiden Komponenten verwendeten Begriffe nicht logisch voneinander abgegrenzt sind, sondern allein der Beschreibung dienen.

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  64. Vgl. Frßh/Schönbach 1982: 79. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 84. Vgl. Früh/Schönbach 1982: 83f.; Schönbach/Früh 1984: 322; Früh 1991: 123.

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  65. Vgl. Früh 1991: 127. In einem anderen Zusammenhang verweist Früh zudem darauf, daß der Verstehensprozeß diskontinuierlich verläuft, wobei ebenfalls dynamische Aspekte wie z.B. Banalitätsoder Komplexitätsschwellen eine entscheidende Rolle spielen (vgl. Früh 1991: 138).

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  66. Der gewählte Ausschnitt, der durch das Dynamisch-transaktionale Modell dargestellt werden soll, ist auf einem mittleren Abstraktionsniveau zwischen Mikro-und Makroebene angesiedelt (vgl. Schönbach/Früh 1984: 316f.; Früh 1991: 80). Zur Problematik der Auswahl der Forschungsperspektive siehe auch den Abschnitt zu den Theorieproblemen, S. 37.

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  67. Vgl. Attallah 1984; Barwise/Ehrenberg 1988; Corner 1991; Höijer 1989; 1996.

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  68. Früh trennt eindeutig zwischen den Transaktionen Medium H Aussage und Medium H Kommunikator bzw. Aussage H Kommunikator ohne ein Verhältnis anzudeuten, wie es oben skizziert wird (vgl. Früh 1991: 61ff).

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  69. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Kunczik 1984: 72ff.; Neumann/Charlton 1988; Kaase! Schulz 1989: 314ff.; Renckstorf/Wester 1992; Holzer 1994: 23ff.; Burkart’1995: 210ff.

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  70. Siehe dazu Renckstorf 1973; 1977; 1989; Renckstorf/Teichert 1984; Renckstorf/Wester 1992; Teichert 1972; 1973.

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  71. Vgl. Katz/Blumler/Gurevitch 1974; Schenk 1987: 379ff.

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  72. Vgl. Renckstorf 1977: 11f.; 1989: 326; Burkhart 21995: 212. Inzwischen bezeichnet Renckstorf die Perspektive, auf der das Referenzmodell der Mediennutzung basiert, auch als „Media Use As Social Action“-Perspektive (vgl. für eine Übersicht Renckstorf/McQuail 1996; Renckstorf 1996).

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  73. Renckstorf verweist explizit auf eine Phase der „Konstruktion von Realität“, die der Phase der „Konstruktion sozialen Handelns” vorausgeht (vgl. Renckstorf 1973: 189).

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  74. Vgl. Teichert 1972: 438f. Renckstorf weist zudem deutlich darauf hin, daß das Modell der Realitäts-bzw. Handlungskonstruktion im Unterschied zu den traditionellen Wirkungsmodellen sich weniger an dem Prinzip der linearen Kausalität als vielmehr an dem der Interdependenz bzw. Wechselwirkung orientiert (vgl. Renckstorf 1973: 190f.).

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  75. Teichert weist auf die Heterogenität der unter dem Etikett „Symbolischer Interaktionismus“ zusammengefaßten Ansätze hin. Er beruft sich vor allem auf die Ausführungen von Blumer (1972), der der sogenannten Chicago-School zugeordnet wird (vgl. Teichert 1973: 374). Auch bei Renckstorf findet sich der Verweis auf den Symbolischen Interaktionismus nach der Interpretation von Blumer (vgl. Renckstorf 1973: 188; 1977: 25ff.). In seinen Ausführungen orientiert sich Renckstorf zudem am „symbolic interactionistic model of human communication” von Hulett (vgl. Renckstorf 1973: 191f.; Hulett 1966; 1966a).

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  76. Vgl. Renckstorf 1977: 28ff. und die Ausführungen zum Verständnis von Bedeutung S. 46.

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  77. Durch den Prozeß des „role-taking“ entstehen nicht nur die Vorstellungen von anderen; auch das Selbstbildnis wird durch die Zuordnung der eigenen Person und Handlungen zu vorhandenen Rollen entwickelt (vgl. Teichert 1973: 375f.).

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  78. Zunächst einmal findet eine Handlung statt. Dieser wird nicht nur vom Handelnden, sondern auch von der ihn umgebenden Gesellschaft ein Sinn zugeordnet, d.h. sie wird objektiviert und typisiert. Durch Reflektion über seine Handlung ist dann der Handelnde selbst in der Lage, Abstand zu nehmen und seine Rolle zu erkennen. Teichert orientiert sich bei dieser Konzeption an den Ausführungen zur sozialen Konstruktion von Wirklichkeit nach Berger/Luckmann (vgl. Teichert 1973: 372f.; Berger/Luckmann 1989). Renckstorf verweist zudem darauf, daß der gesellschaftliche Konsens hinsichtlich der Rollenvorstellungen notwendigerweise allgemeiner Natur ist und vom einzelnen jeweils mit Blick auf die konkrete Situation interpretiert werden muß (vgl. Renckstorf 1977: 22).

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  79. Siehe zu den Grundlagen des Konzepts der para-sozialen Interaktion auch Horton/Wohl 1956; Neumann/Charlton 1988: 9ff.; Wulff 1996. Renckstorf betont, daß die Medien Angebote bereitstellen, die der einzelne im Rahmen seiner Situationsinterpretation zu Objekten machen kann, aber nicht zwingend machen muß (Renckstorf 1977: 30).

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  80. Von der Perspektive der Produzenten aus gesehen sind die Rezipienten damit diejenigen, auf die es das in den Medien dargestellte Handeln auszurichten gilt (vgl. Teichert 1973: 373f.). Renckstorf konzipiert die Phasen des kommunikativen Handelns zunächst unabhängig von der Rolle, d.h. sowohl Kommunikatoren als auch Rezipienten durchlaufen die gleichen Stadien. Unterschiede sind erst in der Zusammensetzung und der Abfolge der einzelnen Stadien auszumachen (vgl. Renckstorf 1973: 192ff.).

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  81. Trotz dieser Betonung der Rezipientenseite und der Verknüpfung mit Medieninhalten kann bei der Beschreibung der Rezeption massenmedialer Kommunikationsangebote als para-soziale Interaktion immer noch deutlich zwischen massenmedialen Kommunikationsangeboten einerseits und Ergebnissen der Rezeptionsprozesse andererseits unterschieden werden (vgl. Teichert 1973: 379). Teichert und Renckstorf widmen sich jedoch nahezu ausschließlich den Rezipienten und lassen Aspekte der massenmedialen Kommunikationsangebote außen vor.

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  82. Vgl. Teichert 1973: 379ff.

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  83. Vgl. Teichert 1973: 382. Dabei bezieht sich die passive Perspektive auf den Aspekt der Ohnmacht gegenüber dem 121 Medienapparat, die aktive auf das role-taking, die reflektive auf die Reflektion über die eigenen Handlungsrollen und die situationsspezifische auf die konstitutiven und regulativen Regeln.

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  84. Vgl. Teichert 1973: 370; Renckstorf 1973: 189.

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  85. Vgl. Teichert 1973: 377; Renckstorf 1973: 190; 1977: 28; 1989: 330; Renckstorf/McQuail 1996a: 15. Siehe dazu auch die Ausführungen zu den allgemeinen theoretischen Annahmen der Bedeutung, S. 46.

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  86. Vgl. Teichert 1973: 379ff.; Renckstorf 1973: 194; 1989: 331.

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  87. Vgl. Renckstorf 1973: 192ff.; 1989: 329f.; 1996: 28f.; McQuail/Windahl 21993: 144. Zu den verschiedenen Ebenen der Mediennutzung siehe Renckstorf 1989: 331; 1996: 29.

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  88. Vgl. Teichert 1973: 375; Renckstorf 1977: 29. Objekte werden nach Blumer wie folgt definiert: „The object is a product of the individual’s disposition to act instead of being an antecedent stimulus which evokes the act.“ (Blumer 1962, zitiert nach Renckstorf 1977: 30) Renckstorf 1977: 28.

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  89. Vgl. Renckstorf 1977: 28. Der Symbolbegriff geht in diesem Zusammenhang über ein auf sprachliches Handeln beschränktes Verständnis hinaus, da nicht nur Worte und Wortkombinationen Symbole darstellen, sondern auch Gesten, Bewegungen oder Gegenstände. Renckstorf 1977: 29.

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  90. Schütz/Luckmann 1979, zitiert nach Renckstorf 1989: 330.

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  91. Vgl. Teichert 1973: 375; Renckstorf 1989: 330; 1996: 27. Dies gilt auch für die soziokulturellen Rollenvorstellungen als Teil des sozialen Wissens (vgl. Renckstorf 1977: 22).

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  92. Vgl. Renckstorf 1973: 197; 1977: 46; 1996: 29. Zu den sich daraus ergebenden methodischen Implikationen siehe Renckstorf/Wester 1992: 187ff.

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  93. Ausnahmen stellen die Verweise dar, daß „Verstehen [chrw(133)] als Identifikationshandlung gesehen werden [soll], die sowohl das von Horton/Wohl beschriebene,Einschleichen in Handlungsvollzüge’ als auch die Intention umfaßt, per Rollenübemahme eigene Handlungsentwürfe zu reflektieren.“ (Teichert 1973: 377f.), daß die definierten Bestandteile einer Situation zu einem internalisierten Plan bzw. Modell in Beziehung gesetzt werden (vgl. Renckstorf 1973: 194f) und daß die Mediennutzung in verschiedene Ebenen unterteilt werden kann, zu denen u.a. das Bezug-nehmen-auf und die inteme Referenz auf massenmedial vermittelte Informationen gehört (vgl. Renckstorf 1989: 331; 1996: 29).

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  94. Renckstorf selbst verweist darauf, daß die massenmedialen Kommunikationsangebote und die subjektiven Bedeutungszuweisungen in einem Zusammenhang stehen, auch wenn dieser nicht als linear-kausal aufzufassen ist (vgl. Renckstorf 1977: 45).

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  95. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 8; Charlton 1997: 22f. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Neumann/Charlton 1988; Charlton/Neumann-Braun 1992a; Holzer 1994: 23ff.

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  96. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 10; Neumann/Charlton 1988: 29; Charlton 1997: 22ff. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 10ff.; Neumann/Charlton 1988: 21.

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  97. Vgl. Neumann/Charlton 1989: 366f.; Charlton 1997: 23f Ebenfalls als strukturanalytische Rezeptionsforschung wird zudem die Forschungsmethode bezeichnet (vgl. Charlton/Neumann 1990: 30, siehe erläuternd zur Methode Charlton/Neumann 1986: 54ff), die sich an der rekonstruktiven Methode der objektiven Hermeneutik orientiert (vgl. Oevermann/Allert/Konau/Krambeck 1979; 0evermann 1986). Das bisher größte empirische Projekt, das im Rahmen der strukturanalytischen Rezeptionsforschung durchgeführt wurde, ist die „Freiburger Längsschnittuntersuchung der Medienrezeption durch Vorschulkinder im familialen Kontext“, bei der der Schwerpunkt des Interesses auf Teilprozessen des Rezeptionsverlaufs und sozialisationstheoretischen Überlegungen liegt (vgl. Charlton/Neumann 1986; Neumann/Charlton 1989: 368ff.; Charlton/Neumann 1990: 36ff.; Charlton/Neumann-Braun 1992: 89ff.). Im Rahmen neuerer Arbeiten werden insbesondere Anschlußmöglichkeiten an die empirische Literaturwissenschaft und die Cultural Studies gesehen (vgl. Charlton 1997: 26f.).

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  98. Vgl. Neumann/Charlton 1989: 366f

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  99. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 11; Neumann/Charlton 1988: 9; Charlton/Neumann 1990: 33f.; Charlton 1997: 23.

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  100. Die Autoren schließen an dieser Stelle an den Weltbezug der Theorie kommunikativen Handelns von Habermas an (vgl. Neumann/Charlton 1989: 367; Charlton/Neumann 1990: 37). Allgemein zu den Prozessen der Subjektkonstitution siehe Sutter 1994, der sich insbesondere auf den genetischen Strukturalismus Piagets bezieht.

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  101. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 23.

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  102. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 21; 1990: 28f.; Neumann/Charlton 1988:9; Horton/Wohl 1956.

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  103. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 22; Neumann/Charlton 1988: 11; Teichert 1972; 1973. Siehe zu den Ausführungen Teicherts zum Nutzenansatz auch S. 38ff.

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  104. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 21f; Neumann/Charlton 1988: 11f.; Rapp 1973. In neueren Arbeiten sind die Annahmen von Rapp in ein Involvement-Konzept eingebunden worden, das neben den Aspekten der Illusion und Inlusion die Ebenen der Identifikation und Projektion und der Situationsbzw. Personenorientierung umfaßt (vgl. Charlton/Boresa 1997: 255ff.).

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  105. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 12f.; Kohli 1977.

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  106. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 13f; Hunziker/Kohli/Lüscher 1973; Hunziker/Löscher/Fauser 1975. Im Rahmen der kritischen Würdigung bestehender Ansätze kommen Neumann/Charlton 1988 zudem zu dem Schluß, daß das Erklärungspotential einer interaktionistischen Medientheorie bei weitem noch nicht ausgeschöpft sei und daß häufig auch in handlungstheoretischen Ansätzen kausalistische und mechanistische Argumentationen entwickelt würden, sobald Fragen der Medienwirkungen angesprochen werden (vgl. Neumann!Charlton 1988: 20).

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  107. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 21; Charlton/Neumann-Braun 1992: 85. Während sozialer Kontext sowie Ich-Prozesse und Bedürfnisstruktur ausführlicher besprochen werden, lassen sich zum Aspekt der Struktur von Medienangeboten nahezu keine Hinweise finden. An einigen Stellen wird jedoch explizit auf ein Forschungsdefizit in diesem Bereich hingewiesen (vgl. Neumann/Charlton 1988: 30; Charlton/Neumann-Braun 1992: 87, 94).

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  108. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 25; Neumann/Charlton 1989: 365; Charlton/Neumann-Braun 1992: 87f.

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  109. Siehe dazu auch die Ausführungen zur Entwicklung von Identität in modernen Gesellschaften, S. 57ff.

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  110. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 23f. Charlton/Neumann-Braun 1922: 88. Zur Darstellung des Verständnisses der Begriffe,Bedürfnis’ und,Motivation’ im Rahmen der strukturanalytischen Rezeptionsforschung siehe Charlton/Neumann 1986: 28f.

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  111. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 26. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 24.

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  112. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 29ff.; 1990a: 103ff. Die Begriffe „Thema“ und „Bedürfnishorizont” gehen auf die motivationspsychologischen Ausführungen von Thomae (1968) zurück. Derartige übergreifende Themen lassen sich aus den bisherigen Erkenntnissen im Bereich der Sozialisationstheorie (z.B. Geschlechterrollenerwerb) oder der Soziologie und Psychologie des Lebenslaufs (z.B. Elternrolle, Altwerden, Kranksein) ableiten (vgl. Neumann/Charlton 1988: 24). Zu Beispielen von Themen, die bei der Rezeption massenmedialer Kommunikationsangebote eine Rolle spielen, siehe auch Neumann-Braun 1993: 194ff.

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  113. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 25; Charlton/Neumann-Braun 1992: 85. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 26f

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  114. „Die konstruktivistisch-strukturtheoretische Konzeption des thematisch orientierten Medienhandelns sieht ihren Analyseausgangspunkt also in einem Begriff, der subjektive (Persönlichkeit) und objektive (sozialer Kontext, Gesellschaft) sowie biographische (individuell-einzigartige Bewertungen eines bestimmten Individuums) Elemente gleichermaßen zu vereinen vermag.“ (Neumann/Charlton 1988: 29, Hervorhebungen im Original)

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  115. In diesem Zusammenhang erscheint es auch unzulässig, von „den“ Wirkungen der Massenmedien zu sprechen. Massenmedien wirken vielmehr an längerfristigen, vermittelten Prozessen der Identitätserhaltung und Lebensbewältigung mit (vgl. Neumann/Charlton 1988: 29f.).

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  116. Zu nennen wäre hier die Auswahl, selektive Zuwendung und thematisch voreingenommene Auffassung der Medienangebote vor, während und nach der eigentlichen Rezeption (vgl. Charlton/Neumann-Braun 1922: 85, siehe allgemein zu den Strategien der Rezeptionssteuerung Charlton/Neumann 1990a: 131ff.).

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  117. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 21; Charlton/Neumann-Braun 1992: 89. Vgl. Charlton/Neumann-Braun 1992: 99.

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  118. In neueren Arbeiten wird auch vom Phasenmodell des Rezeptionshandelns gesprochen, das sich aus der Phase der Gestaltung der sozialen Ausgangssituation, der Phase der thematischen Selektion, der Phase der eigentlichen Rezeption und der Phase der Medienaneignung zusammensetzt (vgl. Charlton 1997: 24).

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  119. Vgl. Charlton/Neumann-Braun 1992: 101. In Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung systemtheoretischer Medientheorien wird zudem die Unterscheidung zwischen Massenmedien als Kommunikationstechnologien und Massenmedien als soziales System, das „den Stellenwert eines symbolisch generalisierten Mediums an[nimmtl“, angesprochen (vgl. Neumann-Braun 1993: 206ff.).

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  120. Vgl. Charlton/Neumann-Braun 1992: 101f. Vgl. Charlton/Neumann 1990: 27f

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  121. Vgl. Neumann/Charlton 1989: 372f.

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  122. Vgl. Charlton/Neumann-Braun 1992: 110; Neumann-Braun 1993: 205f Als andere Agenturen der Sinnproduktion werden exemplarisch der Therapiebetrieb oder Sektenzirkel angeführt.

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  123. Vgl. Neumann-Braun 1993: 206f.

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  124. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 9. Dabei vollzieht sich die Auseinandersetzung mit den Medien „in der Spannweite von individualisierter Verarbeitungsperspektive und universell-standardisiertem Sinnangebot“. (Charlton/Neumann-Braun 1992: 113, Hervorhebungen im Original)

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  125. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 28; Neumann-Braun 1993: 214ff.

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  126. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 9; Neumann-Braun 1993: 189. Die Nutzungsmotive bzw. -routinen können allerdings durch wissenschaftliche Analysen, wie sie etwa im Rahmen der strukturanalytischen Medienrezeptionsforschung durchgeführt worden sind, erfaßt werden.

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  127. Vgl. Charlton/Neumann 1986: 52. Das Umfeld der Rezeption hinsichtlich raum-zeitlicher Bedingungen wird an keiner Stelle thematisiert.

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  128. Vgl. Neumann/Charlton 1989: 364.

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  129. Vgl. Charlton/Neumann 1990a: 131ff., 190ff.

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  130. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 25; Charlton/Neumann 1986: 22; 1990: 51f; I990a: 196; Neumann-Braun 1993: 215.

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  131. Vgl. Charlton/Neumann 1990: 52; 1990a: 184ff.

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  132. Vgl. Charlton/Neumann 1990a: 132, 194.

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  133. „Medienrezeption ist mehr als das Spiel eines einsamen Zuschauers mit dem Medium i.S. von Stephensons Spieltheorie der Massenkommunikation (1967), denn der konkrete Andere im Mediengeschehen gewinnt für den Zuschauer die Qualität eines gesellschaftlichen allgemeinen Anderen.“ (Charlton/Neumann 1986: 22) Der virtuelle Dialog läßt sich beschreiben als ein Dialog der Rezipienten mit fiktiven Platzhaltem, in dem die Rezipienten in Zwiesprache mit dem Autor treten oder sie die Handlungsträger einer Geschichte stellvertretend für sich selbst agieren lassen (vgl. Charlton/ Neumann 1990a: 195f).

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  134. Vgl. Charlton/Neumann 1990a: 65. Obgleich sich durchaus formale Unterschiede zwischen den verschiedenen Zeichensystemen erkennen lassen, betonen die Autoren vor allem, das alle Zeichensysteme auf eine sozial konstruierte Wirklichkeitsauffassung verweisen (vgl. Charlton/Neumann 1990a: 65).

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  135. Vgl. Charlton/Neumann-Braun 1992: 109; Neumann-Braun 1993: 202ff. Höijer verweist im Rahmen ihrer Ausführungen auf denselben Aspekt (vgl. Fußnote 346, S. 97).

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  136. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 8; Charlton/Neumann-Braun 1922: 110.

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  137. In neueren Arbeiten wird explizit auf Anschlußmöglichkeiten zu den Ausführungen Ecos (1990; 1994) hingewiesen (vgl. Charlton 1997: 25f.).

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  138. Neumann/Charlton 1988: 22, siehe dazu auch Charlton/Neumann 1990a: 71.

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  139. Vgl. Charlton/Boresa 1997: 254. Vgl. Charlton/Neumann 206 1990a: 71. Vgl. Neumann/Charlton 1989: 370.

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  140. Produktanalysen, also die Ermittlung der objektiven Bedeutung eines massenmedialen Kommunikationsangebots, sind daraufhin vor allem als Vorarbeiten zu Untersuchungen von Medienverwendungen in konkreten Rezeptionssituationen sinnvoll (vgl. Charlton/Neumann 1990a: 72).

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  141. Ein Indiz für diese Interpretation ist der Hinweis, daß in Zusammenhang mit der emotionalen Verarbeitung von Medienangeboten von der „Wiederbelebung“ eigener Interaktionserfahrungen gesprochen wird (vgl. Neumann/Charlton 1988: 27). Ein weiteres Indiz ist zudem die Integration des Gedankens der Rezeption als Vermittlung, der zunächst von Kohli entwickelt wurde (vgl. Neumann/Charlton 1988: 12f.; Kohli 1977).

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  142. Interessant wäre in diesem Zusammenhang z.B., ob es eine Art „ästhetischer“ Rezeption gibt, wie z.B. das Vergnügen an gut fotografierten Bildern.

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  143. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 30; Charlton/Neumann-Braun 1992: 87, 94. Vgl. Neumann/Charlton 1988: 12.

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  144. Charlton selbst weist darauf hin, „daß die Festlegung auf strukturale Theorien, die dem Ansatz ihren Namen gegeben haben, künftig nicht zu einer Einengung des Blickwinkels führen dürfen.“ Anschlußmöglichkeiten sieht er dabei insbesondere bei der kognitiven Textverstehensforschung und den sozialkonstruktivistischen Emotionstheorien. „Insgesamt scheint jetzt die Zeit reif zu sein für eine interdisziplinäre und multitheoretische Erforschung des Rezeptionsprozesses, wobei wirkungs-, kognitions-und handlungstheoretische Ansätze jeweils eigenständige Beiträge zu liefern hätten.” (Charlton 1997: 33)

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  145. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Hewes/Planalp 1987: 159ff.; Wolf 1988; Harris 1994: 14; Lorimer 1994: 193ff.; Jensen/Rosengren 1990: 229, 231.

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  146. Van Dijk selbst steht einer Verbindung von Medienforschung und Diskursanalyse positiv gegenüber (vgl. van Dijk 1985f) und spricht sich eindeutig für sie aus: „I submit that this field [Mediendiskursanalysen, B.G.] could be one of the richest and most rewarding areas of discourse analysis in the near future, if only because of the vast and still increasing influence of the media in our everyday lives.“ (van Dijk 1990: 152f.).

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  147. Vgl. van Dijk 1988: 24.

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  148. Vgl. van Dijk 1985f: 5; 1988: 176; 1990: 152.

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  149. „In earlier work [chrw(133)] we proposed to distinguish systematically between the formal object text, on the one hand, and actually occuring discourse(s), on the other hand [chrw(133)]. Here, we won’t make this

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  150. Vgl. van Dijk 1988: 140. distinction, but simply use text and discourse interchangeably.“ (van Dijk 1988: 24) Siehe zum folgenden van Dijk 1988: 24f.

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  151. Diese Strukturen können auf verschiedenen Beschreibungsebenen erfaßt werden, wie z.B. auf der Ebene der Grammatik, der Pragmatik, des Stils oder der Rhetorik (vgl. van Dijk 1988: 25ff.)

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  152. Unter einer Strategie wird basierend auf handlungstheoretischen Überlegungen „a global representation of the means of reaching [a] goal“ verstanden (van Dijk/Kintsch 1983: 65). An anderer Stelle verweist van Dijk zudem darauf, daß nicht nur die Anwendung kognitiver Schemata strategischer Natur ist, sondem auch die Teilnahme an Kommunikation von Interessen geleitet (vgl. van Dijk 1988: 141f.).

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  153. Vgl. van Dijk 1988: 102. Vgl. van Dijk 1988: 147.

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  154. Es ist zu betonen, daß dem Rezipienten jederzeit die Entscheidung offen steht, die Rezeption abzubrechen. Als Entscheidungshilfe dienen dem Rezipienten dabei die aktivierten Schemata, die Erwartungen in bezug auf den weiteren Inhalt des Kommunikationsangebotes erzeugen. Für das Verständnis des Diskurses können jedoch „Teilrezeptionen“ durchaus ausreichen. In speziellen Diskursen wie z.B. den Nachrichten im Printbereich sind die Kommunikationsangebote sogar formal darauf ausgerichtet, daß sie nur teilweise rezipiert werden (vgl. dazu die explorative Analyse in van Dijk 1988: 159ff.).

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  155. Vgl. zum folgenden van Dijk 1988: 103ff. Van Dijk 1988: 103.

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  156. Vgl. van Dijk 1988: 103. Siehe dazu auch die Ausführungen zum Bedeutungskonzept von van Dijk, S. 69.

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  157. Ein Situationsmodell wird definiert als „cognitive representation of the events, actions, persons, and in general the situation, a text is about“ (van Dijk/Kintsch 1983: 11f.). Situationsmodelle basieren somit nicht nur auf vorangegangenen Diskurserfahrungen, sondem auf allen Erfahrungen mit der soziokulturellen Umgebung in einer Situation.

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  158. Aufgrund seiner Ergebnisse zur Rezeption von Zeitungsnachrichten kommt van Dijk zu dem Schluß, daß Rezipienten eher bestehende Situationsmodelle aktualisieren als neue kreieren (vgl. van Dijk 1988: 181).

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  159. Zur Unterscheidung von Meinungen und Einstellungen siehe van Dijk 1988: 108. Vgl. zum folgenden van Dijk 1988: 107ff.

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  160. Vgl. van Dijk 1988: 76, 98, 110ff.

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  161. Im Zusammenhang mit der Analyse von Nachrichten in der Presse heißt es: „TV news discourse on the one hand is less complex than press news: Spoken news items are usually much shorter and in many ways have simpler organization. On the other hand, visual information such as news film, photographs, and stills of various forms plays only a secondary role in press news.“ (van Dijk 1988: 140f)

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  162. Van Dijk verweist explizit darauf, daß nicht nur Kommunikation in den Medien, sondem auch durch Medien ausgelöste Kommunikation analysiert werden sollte (van Dijk 1985f: 7f.). Da er letztere jedoch nicht explizit dem massenmedialen Diskurs zuordnet, sondem dem sozialen Kontext, wird im folgenden unter massenmedialem Diskurs nur der Sprachgebrauch in Massenmedien verstanden, der von Rezipienten verfolgt wird.

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  163. Eine weitere Differenzierung des Verhältnisses von Diskursen und sozialen Prozessen bzw. Strukturen wird jedoch bei van Dijk nicht vorgenommen. Ebenfalls nicht angesprochen werden Differenzen und Gemeinsamkeiten in den Prinzipien des Diskursverstehens in verschiedenen Gesellschaften oder Kulturen.

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  164. Vgl. van Dijk 1988: 107.

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  165. Vgl. Burkart 1995: 85 mit dem Verweis auf Blumer 1973: 83.

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  166. Unter „Verwendung“ wird im folgenden der Gebrauch eines Situationsmodells zur Interpretation der konkreten Rezeptionssituation verstanden, unter „Aktivierung” der Gebrauch von Situationsmodellen zur Interpretation von in den Kommunikationsangeboten dargestellten Situationen.

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  167. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Windahl/Signitzer 1992: 219; Severin/Tankard 21992: 262ff.; McQuail/Windahl 21993: 111ff.; Williams/Strover/Grant 1994: 463ff. Siehe zum folgenden Ball-Rokeach/DeFleur 1976; Ball-Rokeach 1985; DeFleur/Ball-Rokeach 51989.

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  168. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 302.

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  169. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 486; DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 302f., 317. Aus den Ausführungen geht hervor, daß auf der Makroebene verschiedene soziale Systeme lokalisiert sind, während sich die Mikroebene auf die einzelnen Individuen bezieht.

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  170. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 303.

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  171. Die beiden Begriffe Medien und Mediensystem werden z.T. synonym gebraucht bzw. Medien werden als Mediensystem konzipiert (vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 321). Als Medien bzw. als Teile des Mediensystems gelten: „newspapers, magazines, books, radio, movies and television“ (DeFleur/BallRokeach 51989: 301). An anderer Stelle wird zudem darauf hingewiesen, daß das Mediensystem als erkennbares System sozialer Handlungen verstanden werden kann, das sich durch bestimmte Werte, Ziele, Berufsrollen und -normen sowie Technologien und Produkte auszeichnet (vgl. DeFleur/BallRokeach 5 19 89: 489). Die Autoren weisen außerdem explizit darauf hin, daß die Entwicklung und Differenzierung eines Mediensystems in den verschiedenen Gesellschaften differieren kann, daß also Mediensysteme gesellschaftsabhängigund historisch sind (vgl. Ball-Rokeach 1985: 488f.).

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  172. Der Komplex der Informationsressourcen läßt sich differenzieren in die Bereiche der Informationsproduktion, der Informationsaufbereitung/-verarbeitung und der Informationsausschüttung/-distribution (vgl. Ball-Rokeach/DeFleur 1976: 6; Ball-Rokeach 1985: 487; DeFleur/Ball-Rokeach 5 19 89: 303).

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  173. Der Informationsbegriff wird im Rahmen der Media System Dependency Theory sehr weit gefaßt und zwar als alle Arten von Botschaften (vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 5 19 89: 303). Die Unterscheidung von Information und Unterhaltung wird dadurch aufgehoben.

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  174. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 487; DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 303.

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  175. Das Netz der Dependenzen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Systemen bezeichnen De-Fleur und Ball-Rokeach auch als „strukturelle Dependenz“ (vgl. Ball-Rokeach 1985: 490; DeFleuri Ball-Rokeach 51989: 305).

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  176. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 487. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 494.

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  177. Ball-Rokeach mißt diesem Aspekt der Begrenzung des Spielraums der individuellen Mediendependenzen sogar einen höheren Stellenwert bei als persönlichen und sozialpsychologischen Aspekten (vgl. Ball-Rokeach 1985: 489).

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  178. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 5 19 89: 309. Diese Zusammenstellung einer individuellen Auswahl von Medien ist jedoch ebenfalls von gesellschaftlichen Rahmenbedinungen sowie technischen Gegebenheiten und thematischen Beschränkungen geprägt, so daß die Freiheit der Individuen, sich ihr Mediensystem zusammenzustellen, nicht überschätzt werden darf (vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 309f.).

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  179. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 495; DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 306f

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  180. Siehe zum folgenden DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 311ff.

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  181. Zum Verhältnis von interpersonaler und medialer Kommunikation siehe Ball-Rokeach 1985: 502f.

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  182. Als Beispiele für kognitive Effekte der Medienzuwendung werden die Erzeugung und Auflösung von Mehrdeutigkeiten aufgeführt sowie die Formulierung von eigenen Einstellungen zu den verschiedensten Themen, die Übernahme von Themenagenden (Agenda-Setting) und der Wechsel und die Ausweitung des Glaubenssystems und der Werte. Als Beispiele fir affektive Effekte werden Angst, Furcht und Schießfreude sowie die Entwicklung von Moral und Entfremdung angeführt; als Beispiele fir Effekte auf das Verhalten Aktivierung und De-Aktivierung (vgl. Ball-Rokeach/DeFleur 1976: 9ff). DeFleur/Ball-Rokeach weisen zudem darauf hin, daß insbesondere kognitive Wirkungen im Mittelpunkt des Interesses der Forschung standen, während affektive Aspekte vernachlässigt wurden. Einer Trennung beider Aspekte stehen die Autoren jedoch skeptisch gegenüber (vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 314).

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  183. Lediglich auf die raum-zeitlichen Bedingungen der konkreten Rezeptionssituation wird nicht verwiesen.

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  184. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 302. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 5 19 89: 319f.

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  185. DeFleur/Ball-Rokeach bezeichnen diese Veränderungsprozesse der Dependenzen auch als „Ripple Effect“ (vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 321f.).

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  186. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 5 19 89: 310ff. Siehe dazu auch die Ausführungen zu den Prozessen der Effekte bestimmter Medieninhalte auf Individuen, S. 75ff.

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  187. Vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 315ff.

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  188. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 498ff. Ambiguität wird beschrieben als „the inability either to define a situation or to choose between competing definitions of a situation“. (DeFleur/Ball-Rokeach 51989: 316)

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  189. Vgl. Ball-Rokeach/DeFleur 1976: 9; Ball-Rokeach 1985: 503f. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die Medien nicht vorgeben, was zu denken bzw. zu tun ist, sondern daß die Medien die Bausteine zur Verfügung stellen, die die Individuen für ihre individuellen Vorstellungen von der Welt verwenden können (vgl. Ball-Rokeach/DeFleur 1976: 10).

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  190. Vgl. Ball-Rokeach 1985: 489.

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  191. Zu den Ausprägungen der einzelnen Bereiche siehe S. 74.

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  192. Siehe ausführlicher zum Bedeutungskonzept des Symbolischen Interaktionismus die Ausführungen zum Referenzmodell der Mediennutzung, S. 46f.

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  193. Einleitend zu der Erläuterung der Verbindung zwischen der Media System Dependency Theory und dem Symbolischen Interaktionismus heißt es: „The construction of meaning, a primary concern of the symbolic interactionist, is also a central concern in media system dependency theory.“ (DeFleur/ Ball-Rokeach 51989: 315)

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  194. Konkret heißt es: „Social understanding dependencies develop when individuals utilize media information resources to comprehend and interpret people, cultures, and events of the present, past or future. Self-understanding refers to media relations that expand or maintain individuals’ capacities to interpret their own beliefs, behavior, self-concepts, or personalities. Questions of meaning and knowledge are basic to both understanding dependencies, with the object of understanding being external to the individual in the case of understanding, and internal in self-understanding.“ (DeFleur/ Ball-Rokeach 5 19 89: 306, Hervorhebungen im Original)

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  195. Diese Unsicherheit wird zusätzlich dadurch verstärkt, daß auf die Erzeugung ambiger Situationen durch die Medien selbst hingewiesen wird (vgl. Ball-Rokeach/DeFleur 1976: 9; Ball-Rokeach 1985: 503f.).

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  196. Auf das Problem des fehlenden Konsenses darüber, was konkret unter Öffentlichkeit zu verstehen ist, wurde bereits hingewiesen (vgl. Fußnote 40, S. 22).

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  197. „Individuals may not consciously articulate their media-dependency relation, but they have the capacity to articulate the goals giving rise to their media behavior.“ (Ball-Rokeach 1985: 494) Dieses Argument des fraglichen Bewußtseins von Zielen bzw. Motiven wurde schon den Autoren aus dem Bereich der Uses and Gratifications-Forschung entgegengehalten und ist insofern nicht neu (vgl. beispielsweise Ronge 1984: 74; Merten 1984: 67).

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  198. Angesprochen wird allein, daß die Ausschüttung des Mediensystems oder interpersonale Kommunikation Einfluß auf die Mediendependenzen nimmt (vgl. Ball-Rokeach 1985: 503f).

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  199. So wird darauf hingewiesen, daß es durchaus zur Rezeption massenmedialer Kommunikationsangebote kommen kann, ohne daß mediendependente Ziele verfolgt werden (vgl. DeFleur/Ball-Rokeach 5 19 89: 311).

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  200. Dies gilt z.B. für die Aussagen, daß die Individuen zu verschiedenen Medien(inhalten) eine Art Abhängigkeitsbeziehung aufgebaut haben, die sich im Bereich der Orientierung in der Welt insbesondere in Situationen der Ambiguität, der Bedrohung oder des gesellschaftlichen Wandels verstärken, daß die Medien zusammengefaßt als System zu betrachten sind und daß dieses Mediensystem zum politischen und ökonomischen System eine besondere Beziehung hat.

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  201. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Comer 1991; Livingstone 1991; Roscoe/Marshall/ Gleeson 1995; Schenk 1997.

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  202. Den Möglichkeiten zur Gestaltung eines Textes durch die Produzenten sind jedoch durch verschiedene Faktoren Grenzen gesetzt. Diese Faktoren sind institutioneller (Zeit, Finanzen), medialer (Technik, Zeitpläne), beruflicher (Legalität, Schicklichkeit, künstlerischer Anspruch), publikumsbezogener (Einschaltquoten, Konservativismus, angenommene Intelligenz), ideologischer (Moralität, Konsumerismus) und literarischer (Genre, Kohäsion, narrative Struktur) Art (vgl. Livingstone 1990a: 92).

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  203. Vgl. Livingstone 1990a: 65.

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  204. Vgl. Livingstone 1990a: 189. Siehe zum Bedeutungskonzept auch S. 87. Vgl. Livingstone 1990a: 191.

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  205. „Comprehension, deriving from the information-processing approach, can be seen to have a role in understanding complex texts: to some extent texts convey information, certain meanings are fairly judged incorrect, and to some degree, a common or consensual meaning is received. Interpretation, then concerns understanding texts insofar as they do not convey information but rather they implicate mythic or ideological meanings, involve narrative or conventional frames, or create cultural connections and resonances.“ (Livingstone 1990a: 196, Hervorhebungen hinzugefügt, B.G.)

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  206. Vgl. Livingstone 1990a: 197f.

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  207. So ließen sich in der Beschreibung einzelner Folgen von Soap Operas Unterschiede hinsichtlich der Evaluation der Charaktere, des narrativen Fokus, der Komplexität des Making Sense und des Stand- punktes, der beim Nacherzählen eingenommen wird, feststellen. Diese Unterschiede treten jedoch hinsichtlich der Gemeinsamkeiten in bezug auf Aussagen über die Persönlichkeiten der Charaktere und der Bevorzugung bestimmter Interpretationen in den Hintergrund (vgl. Livingstone 1990a: 167ff.).

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  208. Vgl. Livingstone 1990a: 88ff. und die Ausführungen auf S. 86.

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  209. Ein Schema, das sich auf Sequenzen oder auf narrative Strukturen bezieht, kann auch als Script bezeichnet werden, ein Schema, das sich auf Situationen bezieht, als Frame (vgl. Livingstone 1990a: 84).

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  210. Die Theorie der Sozialen Repräsentationen geht einer Theorie der individuellen Kognition voraus und Ober sie hinaus. Im Mittelpunkt stehen sogenannte „Soziale Repräsentationen“, die in der symbolischen Umgebung der Indidviduen zur Verwendung bereitstehen und aus den jeweiligen sozialen Gruppen bzw. dem jeweiligen sozialen Milieu hervorgehen. Die Mitglieder einer sozialen Gruppe nutzen dann diese sozialen Repräsentationen zur Interpretation der jeweiligen Situation. Die Kritikpunkte Livingstones beziehen sich darauf, daß bisher keine Beziehung der sozialen Repräsentationen zur massenmedialen Kommunikation hergestellt wurde, daß bislang Unklarheit darüber herrscht, wo die sozialen Repräsentationen zu verorten sind, und daß die zugrundeliegende Bedeutungstheorie den Ansprüchen semiotischer Fragestellungen nicht genügt (vgl. Livingstone 1990a: 88ff.).

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  211. Livingstone orientiert sich bei ihren Ausführungen an dem Konzept der Offenheit von Texten nach Eco (vgl. Livingstone 1990a: 40f.; Eco 1979). Zur Unterscheidung der Konzepte der semantischen Unvollständigkeit und der Polysemiotik von Texten siehe auch Anderson/Meyer 1988: 313.

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  212. Siehe dazu auch die Erläuterungen auf S. 83.

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  213. Livingstone bezieht sich auf die Ausführungen von Barthes, der mythische Bedeutungen als hinter dem Text stehend begreift, die vom Leser weder bewußt wahrgenommen noch kritisch hinterfragt, trotzdem aber registriert werden (vgl. Livingstone 1990a: 33; Barthes 1983).

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  214. Wie aus der Darstellung der Grundkonzepte hervorgeht, werden Rezeptionskontexte von Livingstone kaum thematisiert. Zum grundsätzlichen Problem der Trennung von Wahrnehmung und Rezeption siehe S. 89.

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  215. Angesichts dieser Überlegungen erscheint es sinnvoll, das Making Sense of Television weiter zu differenzieren: zum einen in einen Bereich des Making Sense of Television im Sinne ästhetischer Wahrheit und zum anderen in einen Bereich des Making Sense of Television im Sinne referentieller Wahrheit. Zu einer ähnlichen Unterscheidung kommen auch Staab/Hocker, die zwischen struktureller und empirischer Realität von Fernsehangeboten differenzieren (Staab/Hocker 1994: 168ff.) Sie beziehen sich dabei auf die Arbeiten von Berghaus zu einer Theorie des Wohlgefallens am Fernsehen (vgl. Berghaus 1994a).

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  216. Fundstellen in der durchgesehenen Literatur: Höijer 1989; 1990a; Jensen/Rosengren 1990: 231; Corner 1991; Findahl 1995: 143f.; Rydin 1995. Siehe zum folgenden Höijer 1989; 1990; 1992; 1992a; 1997; Höijer/Nowak/Ross 1992.

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  217. Vgl. Höijer 1990: 30; 1992: 286. Rezeption wird in diesem Zusammenhang als übergeordneter Begriff aufgefaßt, der unterschiedliche Aspekte wie Interpretationen, Dekodierungen, Lesarten, Bedeutungsproduktion, Wahrnehmung oder Verstehen von Programmen umfaßt (vgl. Höijer 1990: 29).

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  218. Vgl. Höijer 1992: 292; Höijer/Nowak/Ross 1992: 7. Vgl. Höijer 1992a: 584.

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  219. Vgl. zum folgenden Höijer 1992a: 586f.

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  220. Als universell menschliche Erfahrungen werden z.B. Schlafen und Wachsein, Nahrungsaufnahme, Geburt und Tod, Kindheit und Altern, Gesundheit und Krankheit sowie basale menschliche Aktivitäten wie Erziehen, Üben, Arbeiten, Lieben und basale Erfahrungen mit der Natur (Tag und Nacht, Sonne und Mond, Pflanzen etc.) angeführt, als kulturelle Erfahrungen die Verbindung der universellen Erfahrungen mit den Gegebenheiten der aktuellen sozialen Umgebung (Gesellschaft, Kultur) und als private Erfahrungen diejenigen, die das Individuum als einzigartig empfindet (vgl. Höijer 1992a: 586).

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  221. Höijer verweist an dieser Stelle auf die philosophischen Ausführungen Sergej L. Rubinstejns (Höijer 1992a: 586).

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  222. Vgl. Höijer/Nowak/Ross 1992: 5. An anderer Stelle wird auch von einer anthropologischen Perspektive gesprochen, die davon ausgeht, daß die Medien in modernen Gesellschaften einen integralen Bestandteil des alltäglichen Lebens darstellen (vgl. Höijer/Nowak/Ross 1992: 4).

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  223. Höijer/Nowak/Ross 1992: 1.

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  224. Vgl. Höijer 1992: 283f.; Höijer/Nowak/Ross 1992: 4.

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  225. Dieser kulturelle Kontext umfaßt Genres, Codes, textuelle Konventionen, Ideologien, Mythen etc. (vgl. Höijer/Nowak/Ross 1992: 4).

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  226. Vgl. Jensen 1988: 3, Höijer/Nowak/Ross 1992: 2. Mit einem Schlagwort kann das Vorhaben der Reception Analysis zudem auch als „audience-cum-content analysis“ charakterisiert werden (vgl. Jensen 1988: 3; Jensen/Rosengren 1990: 213). Das rezeptionsanalytische Projekt, in dessen Rahmen Höijer ihren Ansatz weiterentwickelt hat und das verschiedene Ansätze miteinander verknüpft, heißt „Reception of Television as a Cognitive and Cultural Process” (vgl. Höijer 1992: 293; Höijer/Nowak/Ross 1992). Im Bereich der theoretischen Wurzeln der Reception Analyses wird neben dem Verweis auf Ansätze aus der Tradition des Uses and Gratifications Approaches insbesondere auf die Tradition der Semiotik, auf diskursanalytische Ansätze und auf den Bereich der Cultural Studies verwiesen (vgl. Jensen 1988:3; Jensen/Rosengren 1990: 213; Höijer/Nowak/Ross 1992: 2ff.).

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  227. Höijer trifft eine Unterscheidung zwischen Emotionen und Affekten, wobei Emotionen die Einbin- dung der Affekte in kognitive Strukturen darstellen (vgl. Höijer 1992: 285, siehe ähnlich auch Höijer 1992a: 585). Insofern schließen emotionale Reaktionen immer auch Kognitionen in Form von z.B. Erinnerungen, Ideen oder Bildern ein; kognitive Prozesse sind demzufolge nicht ohne emotionale Aspekte vorstellbar (vgl. Höijer 1992: 285).

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  228. Vgl. Höijer 1989: 182; 1990: 32f. Die Repräsentationen können dabei sowohl bewußt als auch unbewußt sein (vgl. Höijer 1990: 34) und stellen die Basis für Kommunikation über die rezipierten Programme dar.

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  229. Laut Höijer lassen sich bereits bei Aristoteles und Kant Belege für die Annahme der Existenz kognitiver Schemata findet (vgl. Höijer 1992: 287).

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  230. Vgl. Höijer 1992: 287; Höijer/Nowak/Ross 1992: 7.

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  231. Vgl. Höijer 1992: 288. Unter Personenschemata werden alle Persönlichkeitsvorstellungen resp. Charakterzüge gefaßt, unter Rollenschemata das Verhalten in bestimmten Situationen, unter Selbstschemata das Selbstbildnis der einzelnen Individuen, unter Ereignisschemata das verallgemeinerte Wissen um Situationsabläufe, unter Szenenschemata das räumliche Wissen unserer Alltagsumgebung und unter Storyschemata das Wissen um verschiedene Erzählstrukturen in narrativen Texten. Einige Vertreter der kognitiven Psychologie gehen sogar davon aus, daß die narrative Form eine allgemeine Form der kognitiven Organisation von Erfahrungen ist (vgl. Höijer 1996a: 237 mit Verweis auf Bruner 1990).

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  232. Insofern sind Schemata auch als „fuzzy concepts“ zu bezeichnen, deren Grenzen fließend sind (vgl. Höijer 1992: 288).

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  233. Dabei umfaßt die Medien-oder Diskurssphäre alle Erfahrungen mit verschiedenen Medien, inklusive der Kommunikation über Medien bzw. Medienangebote. Die private Sphäre ist hingegen weniger auf einen bestimmten Handlungsraum beschränkt als vielmehr auf Prozesse der Persönlichkeitsbildung bzw. der Entwicklung der eigenen Subjektivität. Im Rahmen der beruflichen Sphäre kommt es insbesondere zur Entwicklung von individuellen Fertigkeiten und bereichsspezifischen Sprachkenntnissen, während die Erfahrungen der erzieherischen Sphäre eher zur Ausbildung allgemeiner Verhaltensschemata führen. Für jeden dieser Bereiche sozialer Erfahrungen werden allgemeine und bereichsbezogene Schemata ausgebildet, wobei erstere konventionalisierte Bedeutungen repräsentieren und letztere spezifische rollen-und positionsbezogene Erfahrungen (vgl. Höijer 1992: 290f.; Höijer/Nowak/Ross 1992: 7).

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  234. Vgl. Höijer 1992 292f.; 1992a: 588f.

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  235. Höijer orientiert sich hierbei an den Ausführungen Fiskes, der diese Phänomen auch als Polysemie bezeichnet (vgl. Höijer 1992a: 588; Fiske 1987). Zur Unterscheidung der Konzepte der semantischen Unvollständigkeit und der Polysemiotik von Texten siehe auch Anderson/Meyer 1988: 313. Siehe zum Bedeutungskonzept des hier vorgestellten sozio-kognitiven Ansatzes auch die Ausführungen S. 98.

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  236. „Ein Text lädt das Publikum ein, eine bestimmte Beobachterposition einzunehmen. Er lädt das Publikum ein, innerhalb bestimmter Bereiche der kognitiven Erfahrungsschemata zu interpretieren, und er lädt sie ein, in bestimmte Richtungen zu denken und zu assozieren, emotional involviert zu werden oder als Zuschauer Distanz zu wahren.“ (Höijer 1996a: 248)

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  237. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen lassen darauf schließen, daß insbesondere das Genre eines Textes Erwartungen bei den Zuschauern weckt und insofern die Kreation der mentalen Repräsentation beeinflußt (vgl. Höijer 1996a: 233ff.).

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  238. In bezug auf das Medienkonzept ist allein die Aussage zu finden, daß Medien ein integraler Bestandteil des alltäglichen Lebens sind (Höijer/Nowak/Ross 1992: 4).

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  239. Für die allgemeinen Aspekte massenmedialer Rezeption ist schließlich festzuhalten, daß der Aspekt der Intentionalität gar nicht thematisiert wird.

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  240. Vgl. Höijer 1992a: 599.

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  241. Vgl. Höijer/Nowak/Ross 1992: 4.

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  242. Höijer bezieht sich an dieser Stelle auf die Ausführungen von Neal (vgl. Höijer 1996a: 242f; Neal 1990).

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  243. In Zusammenhang mit der Genrespezifik wird zwar darauf verwiesen, daß sich auch die Produzenten an der Genrespezifik orientieren (vgl. Höijer 1996a: 242), und in Zusammenhang mit allgemeinen soziokulturellen Konventionen, daß diese auch fir die Produzenten gelten (vgl. Höijer/Nowak/ Ross 1992: 4). Dies kann jedoch nicht als Berücksichtigung des Aspekts des Einflusses von Produktionsbedingungen auf massenmediale Kommunikationsangebote verstanden werden.

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  244. Gestützt wird diese Interpretation durch den Verweis, daß sich alle Menschen in dem existentiellen Dilemma befinden, kulturelle und persönliche Identität zu vereinen resp. Gefühle der Zugehörigkeit und Gefthle der Ausgeschlossenheit auszubalancieren (vgl. Höijer 1996a: 245).

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  245. Vgl. Höijer 1990: 31; 1992a: 600; Höijer/Nowak/Ross 1992: 5; Höijer 1996a: 248; Schaff 1973.

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  246. Vgl. Höijer 1990: 32; 1992: 290f.; Höijer/Nowak/Ross 1992: 7.

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  247. „In order to make sense of a television programme, the viewer must find connections between the text and her or his own inner world.“ (Höijer 1992: 299f.)

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  248. Siehe dazu auch die Ausführungen zur narrativen Wahrscheinlichkeit, S. 96.

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  249. Höijer begründet ihre Fokussierung damit, daß eine Studie allein nie alle Faktoren des Rezeptionsprozesses berücksichtigen kann, sondern daß immer ein Standpunkt gewählt werden sollte, der bei der Analyse mit in Betracht zu ziehen ist (vgl. Höijer 1990: 32).

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  250. Die Annahme, daß eine Verbindung mit anderen Arbeiten angestrebt wird, wird durch die Zuordnung des Ansatzes zum Bereich der Reception Analyses (vgl. Fußnote 323, S. 92) und durch die zahlreichen Verweise auf Überlegungen und Ergebnisse anderer Autoren wie z.B. van Dijk (Höijer 1989: 182; 1990: 37f.; 1992: 288 Höijer/Nowak/Ross 1992: 7), Vygotsky (Höijer 1989: 183; 1990: 33; 1997: 4), Spiro (Höijer 1989: 183; 1992: 288; Höijer/Nowak/Ross 1992: 7), Bartlett (Höijer 1992: 287f.; Höijer/Nowak/Ross 1992: 6f.), Morley (Höijer 1990: 30f.; 1992: 286; 1992a: 585; Höijer/Nowak/Ross 1992: 2f.), Schaff (Höijer 1990: 31; 1992a: 600; 1997: 16; Höijer/Nowak/Ross 1992: 5), Wittgenstein (Höijer 1990: 31; 1992: 287f.; 1992a: 587; Höijer/Nowak/Ross 1992: I), Fiske (Höijer 1992: 287f.; 1992a: 588; 1997: 4) oder Ortony (Höijer 1992: 285; 1992a: 585; Höijer/Nowak/Ross 1992: 6) gestützt. In Zusammenhang mit dem angeführten Argument ist jedoch zu betonen, daß es sich dabei eben nur um Verweise auf einzelne Aspekte der Arbeiten anderer handelt, nicht jedoch um eine weitergehende Auseinandersetzung mit und Anbindung an theoretische(n) Gesamtkonzepte(n).

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  251. Siehe dazu nochmals das Zitat auf S. 98.

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  252. Zu nennen wären z.B. die Verweise auf die Arbeiten van Dijks (vgl. Höijer 1989: 182; 1990: 37f.; 1992: 288; Höijer/Nowak/Ross 1992: 7 und die Darstellung des Ansatzes Verstehen von Mediendiskursen im Rahmen dieser Arbeit S. 62ff.).

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  253. Dies triff z.B. für das Konzept der narrativen Wahrscheinlichkeiten und die Genrespezifik der Rezeptionsprozesse zu. Beide Aspekte werden als relevant für Rezeptionsprozesse hervorgehoben, ohne daß Beziehungen zu textuellen Merkmalen oder zu kognitiven Schemata hergestellt werden.

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  254. Auch hier gilt, daß zwar bestimmte semiotische Merkmale oder auch die Genrespezifik der Texte angesprochen werden, jedoch kaum weitere Ausführungen zu den semiotischen Merkmalen oder der Genrespezifik der Texte vorliegen bzw. diese Überlegungen mit medienspezifischen Aspekte in Zusammenhang gebracht werden.

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Großmann, B. (1999). Bestehende Ansätze zur individuellen Rezeption massenmedialer Kommunikationsangebote. In: Medienrezeption. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10776-7_2

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