Der Golfkrieg: Erste Risse im antimilitaristischen Konsens

Zusammenfassung

Der Krieg am Golf beginnt am 17.1.1991 und endet nur wenige Wochen später am 28.2.1991 mit der Ankündigung einer Feuerpause durch den amerikanischen Präsidenten und der Anerkennung der UN-Resolution 668 am 3.3.1991 durch den Irak. Ihm gingen der Einmarsch irakischer Truppen in Kuweit am 2. August 1990 und im Gefolge der Annektion Kuwaits ein halbes Jahr militärischer Zuspitzung und diplomatischer Entspannungsversuche voraus. Bis zum Ausbruch des Krieges bildet sich eine Allianz aus insgesamt 28 Staaten unter Führung der USA, die den bei weitem größten Teil der Streitkräfte stellen, bereits zwei Tage nach der Invasion des Irak in Kuwait mit einer Truppenentsendung von 40.000 Mann reagieren und bis Mitte Januar 539.000 Soldaten am Golf stationiert haben (Krech 1991: 54). Die UNO verfasst bis zum Beginn des Krieges mehrere Resolutionen, in denen unter anderem die Annektion Kuwaits verurteilt und ein sofortiger Rückzug der irakischen Streitkräfte eingefordert werden, eine See- und Luftblockade sowie Wirtschaftssanktionen gegen den Irak verhängt werden und schließlich die internationale Staatengemeinschaft dazu ermächtigt wird, alle erforderlichen Mittel einzusetzen, um den UN-Resolutionen Geltung zu verschaffen. Deutschland beteiligt sich nicht aktiv an diesem Krieg, unterstützt aber im Vorfeld und während des Krieges die alliierten Truppen. So werden von deutscher Seite Lastkraftwagen und anderes schweres Gerät aus ehemaligen NVA Beständen zur Verfügung gestellt, Israel erhält deutsche Patriot-Raketen zur Abwehr irakischer Raketenangriffe, Minenräumschiffe werden ins Mittelmeer entsandt und eine Staffel Alpha-Jets wird in der Türkei stationiert, um ihr im Fall eines irakischen Angriffs beizustehen.