Zusammenfassung
Meine Aufgabe ist es in diesem Schlußstatement, aus der Sicht des deutschen Bundesjugendministeriums darzustellen, wie gegenwärtig die politischen Diskussionslinien verlaufen. Dabei versuche ich natürlich, diesen Hintergrund mit den Erkenntnissen dieser Fachtagung zu spiegeln. Wichtig ist mir, gleich vorweg einen zentralen sachlichen Ausgangspunkt für die Diskussion in der deutschen Jugendpolitik festzuhalten: Nämlich den, daß die meisten Jugendlichen, die kriminell auffällig werden, keine Dauertäter sind. In den meisten Fällen ist es so, daß wir Jugendkriminalität als etwas Episodenhaftes erleben und die Mehrzahl der jungen Menschen nicht dauerhaft straffällig wird. Dies sollte man auch bei dieser Gelegenheit noch einmal deutlich unterstreichen. Wichtig ist auch zu wissen, daß die häufigste Straftat von Kindern und Jugendlichen unverändert Ladendiebstahl ist. Aber es gibt natürlich auch besorgniserregende Straftaten, die Jugendliche verüben, zunehmend mehr Gewaltkriminalität. Hier haben wir seit einigen Jahren einen starken prozentualen Anstieg in den Zahlen, von einer sehr niedrigen Ausgangsbasis ausgehend. Außerdem war die Gesamt-Jugendkriminalität in den 80er Jahren stark abgesunken; man sollte sich vor Augen halten, daß wir jetzt etwa wieder auf dem Stand der Zahlen von Anfang der 80er Jahre sind. Also ein Anlaß zu entdramatisieren, aber keinesfalls ein Anlaß, die Dinge leicht zu nehmen.
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Wabnitz, R.J., de Jong, F. (2000). Jugendpolitische Perspektiven. In: Bendit, R., Erler, W., Nieborg, S., Schäfer, H. (eds) Kinder- und Jugendkriminalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10471-1_9
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