Zusammenfassung
Die Geschichte des gewerblichen Ausstellungswesens in den Hansestädten von den ersten Gewerbesalons der gemeinnützigen Gesellschaften über die Lokalausstellungen bis zu den großen Landesausstellungen umfaßt mehr als ein Jahrhundert. Die Institution der Gewerbeausstellung, entstanden am Ende des Alten Reiches als ein Instrument in den aufklärerischen Modernisierungskonzepten für die zünftlerische Wirtschaft, entwickelte sich während der Zeit des Deutschen Bundes zur populärsten Wirtschaftsfördermaßnahme und ging erst mit dem Ende des zweiten Deutschen Reiches abrupt unter.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Über den Plan (wie Ann). 152), S. 1.
Für die Monate Juni bis September des jeweiligen Ausstellungsjahres liegen folgende Daten vor: Hamburg 1889, durchschnittliche Temperatur (gemessen 14 Uhr) 18,3°C, Niederschlag 339,7 mm, Regentage (>0,2 mm) 67; Bremen 1890, 18,3°C, 269 mm, 61 Regentage; Lübeck, 19,1°C, 288 mm, 55 Regentage. Vgl. Deutsches Meteorologisches Jahrbuch für 1889 (Hamburg 1890, S. 45–47), für 1890 (Berlin 1893, S. 144–145) und für 1895 (Berlin 1899, S. 152–153 ).
Vgl. Holger Möller, Das deutsche Messe-und Ausstellungswesen. Standortstruktur und räumliche Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert, Trier 1989, S. 57–58.
Vgl. Die wirtschaftsfördernde Funktion von Ausstellungen im Ausstellungspark Planten un Blomen — eine sozioökonomische Untersuchung, durchgeführt während der Bäckerei-FachAusstellung 1955, Hamburg 1955.
Das geringe Datenmaterial erlaubt nur den Einsatz heuristischer Verfahren mit entsprechend unpräzisen Ergebnissen. Das in modernen regionalwissenschaftlichen Untersuchungen verwandte volkswirtschaftliche Instrumentarium, wie die „Kosten-Nutzen-Analyse“ (vgl. Egon Smeral, Ökonomische Aspekte der Weltausstellung Wien-Budapest 1995, Wien 1989), oder die „Input-Output-Analyse” (vgl. Regionalökonomische Wirkungen der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover, Gutachten, Hannover 1995), ist zur Untersuchung des historischen Ausstellungswesens unbrauchbar. Es läßt sich auch deshalb nicht rückwirkend klären, ob frühere Ausstellungen bzw. das gesamte Ausstellungswesen ökonomisch sinnvoll waren, weil die Investitionsalternativen nicht bekannt und heute nicht mehr feststellbar sind.
Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 1: Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700–1815, 3. Aufl., München 1996, S. 555.
Ebd., S. 14.
Abgedruckt in: „Sie, und nicht wir“. Die Französische Revolution und ihre Wirkung auf Norddeutschland und das Reich, hrsg. von Arno Herzig, Inge Stephan und Hans G. Winter, Bd. 1: Norddeutschland, Hamburg 1989, S 207–226. Zuletzt Ders., „Freie Associationen”, thätiger Gemeingeist“ und Aufklärung, in: Europa in der Frühen Neuzeit, hrsg. von Erich Donnert, Bd. 4: Deutsche Aufklärung, Weimar/ Köln/ Wien 1997, S. 661–678.
Vgl. insbesondere für Hamburg die Geschichte des Museums für Kunst und Gewerbe, für Bremen die des Übersee-Museums und für Lübeck die des Gewerbemuseums.
Vielleicht am deutlichsten zeigt sich die Modernität des Ausstellungswe563 Vgl. dazu den Sammelband Innovationsforschung als multidisziplinäre Aufgabe. Beiträge zur Theorie und Wirklichkeit von Innovationen im 19. Jahrhundert, Göttingen 1975, v.a. S. 25–68: Dieter Walz, Grundlagen und Richtungen der Innovationsforschung.
Richard R. Nelson, Innovation, in: International Encyklopedia of the Social Sciences, hrsg. von David L. Sills, 18 Bde., o.O. 1968, hier Bd. 7: S. 339–345, Zitat S. 339. — In einem seiner letzten Aufsätze erklärte Schumpeter mit typisch amerikanischer Nonchalance Innovation „is simply the doing of new things or the doing of things that are already being done in a new way“. The Creative Response in Economic History, in: The Journal of Economic History, Bd. 7 (1947), S. 149–159, Zitat S. 151.
Vgl. zuletzt Hans Pohl, Einführung, in: Invention — Innovation — Diffusion. Die Entwicklung des Spar-und Sparkassengedankens in Europa, hrsg. von Manfred Pix und Hans Pohl, Stuttgart 1992, S. 21–31.
Vgl. Möller, Das deutsche Messe-und Ausstellungswesen (wie Anm. 555 ), S. 49.
Vgl. Walz, Grundlagen und Richtungen der Innovationsforschung (wie Anm. 563), hier S. 63–67.
Brief Wohlwills an seinen Berliner Freund Adolf Frank vom 11. Oktober 1900, in dem der ehemalige Chefchemiker der Norddeutschen Affinerie, wenige Tage nach seinem Rücktritt, eine zusammenhängende Beschreibung über die Entwicklung seines inzwischen weltbekannten Verfahrens abgab (abgedruckt in: 125 Jahre Norddeutsche Affinerie Aktiengesellschaft, Hamburg 1991, S. 27 ff., Zitat S. 27).
Vgl. Offizieller Katalog 1889 (wie Anm. 330), S. 5, und Schlussbericht über die Thätigkeit des Preisgerichts (wie Anm. 375 ), S. 5.
Als Beispiele mögen hier genügen die Harburger Gummifabrik (vgl. Dietrich Kausche, Aus der Frühzeit der Harburger Gummiindustrie. Die Anfänge der Gebrüder Cohen in der Wilstorfer Straße (1856–1864), Hamburg 1981) sowie die bereits erwähnte Kaiserbrauerei Beck & Co. in Bremen und die Drägersche Armaturenfabrik in Lübeck.
Jahre Norddeutsche Affinerie (wie Anm. 568), S. 29.
Vgl. beispielsweise die Verwendung des,,Thomson-Houston“-Systems bei der Elektrifizierung der Bremer Straßenbahn im Anschluß an die Nordwestdeutsche Industrie-und Gewerbeausstellung von 1890.
Vgl. Walter, Märkte, Börsen, Messen, Ausstellungen und Konferenzen (wie Anm. 7).
Spieltheoretisch ließe sich diese Situation als sogenanntes „Prisoner’s Dilemma“ als Ergebnis eines „non-cooperative game” beschreiben (vgl. Manfred J. Holler und Gerhard Il-ling, Einführung in die Spieltheorie, 3. Aufl., Berlin/ Heidelberg 1996). Damit wäre es u.a. auch möglich zu erklären, warum sich viele Unternehmen für eine staatliche Reglementierung des Ausstellungswesens eingesetzt haben.
Vgl. Werner Kroker, Wege zur Verbreitung technologischer Kenntnisse zwischen England und Deutschland in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Berlin 1971, und Hans-Joa-
Hermann Entholt, Bremens Handel, Schiffahrt und Industrie (wie Anm. 328).
Ekkehard Mai, Expositionen: Geschichte und Kritik des Ausstellungswesens, München/ Berlin 1986, S. 43. — Das bedeutendste und zugleich bedrückendste Beispiel für eine politisierende staatliche Ausstellung in einer der drei Hansestädte war die Handels-und Industrieschau „Bremen–Schlüssel zur Welt“, in der die nationalsozialistischen Machthaber 1938 den „Blutstrom zwischen Volk und Welt” aufzeigen wollten (vgl. Peter Kuckuk, „Bremen — Schlüssel zur Welt“. Eine Ausstellung im Jahre 1938, in: Bremen — Handelsstadt am Fluß (wie Anm. 19 ), S. 54–58 ).
Berichte des „Hamburgischen Correspondenten“ (wie Anm. 391), S. 139.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Korn, O. (1999). Die Hansestädte im Vergleich. In: Hanseatische Gewerbeausstellungen im 19. Jahrhundert. Sozialwissenschaftliche Studien, vol 37. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10285-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10285-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2348-3
Online ISBN: 978-3-663-10285-4
eBook Packages: Springer Book Archive