Zusammenfassung
Die neuen politischen Leitlinien des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sehen eine Förderung ziviler Ansätze von Krisenprävention und Konfliktbearbeitung vor.1 Entwicklungszusammenarbeit soll in Zukunft verstärkt zum Abbau struktureller Ursachen von Konflikten sowie zum Aufbau von Mechanismen gewaltfreier Konfliktbearbeitung beitragen (BMZ 1999, vgl. auch DAC 1997). Handlungspotential wird v.a. auf zwei Ebenen gesehen:
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Ausgehend von einem erweiterten Sicherheitsbegriff, der politische, ökonomische, ökologische und soziale Stabilität umfasst, sollen Aspekte der Krisenprävention und Konfliktbearbeitung in klassische entwicklungspolitische Maßnahmen integriert, laufende Projekte auf krisenverstärkende Auswirkungen hin überprüft und gegebenenfalls modifiziert werden.
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Aspekte der Krisenprävention und Konfliktbearbeitung sollen explizit in den Vordergrund entwicklungspolitischer Maßnahmen gestellt werden, z.B. durch die Förderung von „riedensallianzen“, d.h. Netzwerke von Personen, Institutionen und Organisationen innerhalb spezifischer Konfliktfelder — auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene —, die wichtige Funktionen bei der gewaltfreien Konfliktaustragung und -lösung ausüben können.
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