Zusammenfassung
Es herrscht weitgehend Einigkeit in der sozialpolitischen Literatur, daß Arbeitslosigkeit und Armut in einem Zusammenhang stehen. Arbeitslosigkeit und der damit verbundene Verlust von Erwerbseinkommen werden als Hauptursachen von Armut und Verarmung angesehen. Wenn Ökonomie auf Lohnarbeit aufbaut, so die häufige und logische Argumentation, führt dies dazu, daß,jedes Individuum, das seine Arbeitskraft nicht oder nicht hinreichend verwerten kann, potentiell von einer Verarmung bedroht ist.“ (Kührt, 1982, zitiert nach Schulz, 1989, S. 137). Die Schätzungen von Dietz (1997, S. 137–138) legen nahe, daß alleine in Deutschland 1993 mehr als 12 Millionen Menschen „auf die eine oder andere Weise von Unterversorgung im Bereich Arbeit betroffen waren.”’ Der Verlust des Arbeitsplatzes bedeutet für die betroffene Person eine erhebliche materielle und psycho-soziale Belastung. Auch wenn soziale Transfers bezogen werden können, geht Erwerbslosigkeit mit finanziellen Einbußen einher, die insbesondere bei länger andauernder Arbeitslosigkeit mit Einschränkungen des Lebensstandards und einem erhöhten Armutsrisiko verbunden sind (vgl. Friedrich & Wiedemeyer, 1998).
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Stelzer-Orthofer, C. (2001). Erwerbslosigkeit und Armut — Eine theoretische und empirische Annäherung. In: Zempel, J., Bacher, J., Moser, K. (eds) Erwerbslosigkeit. Psychologie sozialer Ungleichheit, vol 12. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09986-4_8
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