Zusammenfassung
Konfuzius sagte einmal: Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste. Viele Unternehmen, die in der Phase der großen China-Euphorie in den Jahren 1993–1995 einen Weg gesucht haben, um in China zügig Geschäfte zu machen, blicken nun mit einiger Ernüchterung auf die zum Teil bitteren Erfahrungen dieser Wegstrecke zurück. Darüber, ob und wie erfolgreich deutsche Unternehmen in China mittel- bis langfristig operieren, wußte man bislang jedoch nur sehr wenig. Zwar glaubten Unternehmensberater, Rechtsanwälte und in der Handelsförderung tätige Institutionen, die Problemfelder und Schwierigkeiten zu kennen, mit denen deutsche Unternehmen in China zu kämpfen haben, empirisches Datenmaterial, das diese Fakten stützen konnte, existierte bislang jedoch nicht. Daß die wirtschaftliche Situation deutscher Investitionen in China nicht so schlecht ist, wie häufig zu hörende Klagen vermuten lassen, zeigt die erste repräsentative Untersuchung1 zu diesem Thema, die sich auf die Aussagen von 134 deutschen Unternehmen mit Direktinvestitionen sowie 65 Repräsentanz- und Holdinggesellschaften stützt und damit insgesamt 53 Prozent der von deutschen Unternehmen in China bereits getätigten Direktinvestitionen (1,33 Mrd. US$ von insgesamt 2,5 Mrd. US$ per September 19972) repräsentiert.
Michael Thiess; Dipl.-Kfm., Dipl.-Psychologe, Partner. Nach Studium an der Universität Mannheim mit nachfolgender Assistententätigkeit am Institut für Marketing der Universität wechselte Herr Thiess Anfang 1989 zu Roland Berger & Partner, International Management Consultants. 1994 wurde Herr Thiess zum Partner berufen, mit der Zuständigkeit u. a. für den Aufbau des Beratungsgeschäftes in China, Indien und Südostasien. Seit 1993 berät Herr Thiess Unternehmen beim Markteintritt in China sowie chinesische Unternehmen bei deren Bemühungen zur strategischen Neuausrichtung.
Xinyu Song; Dr., Dipl.-Kfm., Chief Representative China, General Manager, Markteintritts-Strategien, Feasibility-Studien, Vertrieb & Marketing. Dr. Xinyu Song leitet von Peking aus das China Competence Center der Roland Berger GmbH und ist seit September 1997 General Manager der Roland Berger (Shanghai) International Management Consultants Ltd. Er berät europäische sowie chinesische Kunden aus der Konsumgüter-, Elektro-, Automobil- und Maschinenbauindustrie. Nach dem Studium in Beijing, Shanghai und Köln arbeitete er zunächst als Firmenkundenbetreuer für die Deutsche Bank, bevor er zu Roland Berger & Partner wechselte.
Jan M. Bernstorf; Diplom-Volkswirt, Consultant, Marktforschung, Konzept, Koordination & Durchführung der Erfolgsanalysen deutscher und schweizerischer Direktinvestitionen in der VR China. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Bonn und Trier arbeitete Herr Bernstorf zunächst als Investmentspezialist im Privat-/Vermögensberatungskundengeschäft der Dresdner Bank AG in Frankfurt/M. Vor seinem Wechsel in das Pekinger Büro der Roland Berger & Partner GmbH im September 1997 absolvierte Herr Bernstorf im Rahmen eines DAAD-Stipendienprogrammes ein einjähriges Mandarin-Sprachstudium an der Beijing Normal University.
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Anmerkungen
vgl.: Erfolgsanalyse deutscher Direktinvestitionen in der VR China: Studie der Roland Berger & Partner GmbH - International Management Consultants, China, und des Delegiertenbüros der Deutschen Wirtschaft Beijing, 22. Januar 1998
vgl.: MOFTEC, Ministry of Foreign Trade and Economic Cooperation of the People’s Republic of China
Auf einer Skala von 1–5, wobei 1=starker Anstieg, 2=leichter Anstieg, 3=keine Veränderung, 4=leichter Rückgang und 5=starker Rückgang:
Durchschnittliche Umsatzentwicklung von 1995–1997: Erfolgr. Unt.: 1.8; Nicht-erfolgr. Unt.: 3,3 Durchschnittliche Gewinnentwicklung von 1995–1997: Erfolgr. Unt.: 2.1; Nicht-erfolgr. Unt.: 3,5 ’ Anstieg von 66,7% seit Produktionsstart auf aktuell 70,8%
Nr. 1: 37%; Nr. 2: 16%; Nr. 3: 16%
Durchschnittswert von 2,7 auf einer Skala von 1 bis 5; 1=sehr gut; 5=mangelhaft 3,2 auf der genannten Skala
Erfolgreiche Unternehmen: 2,5; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 3,3
Erfolgreiche Unternehmen: 2,9; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 3,7
Auf einer Skala von 1 bis 3; 1=sehr wichtig; 2=wichtig; 3=unwichtig:
Erfolgreiche Unternehmen: 1,48; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 1,41
Erfolgreiche Unternehmen: 1,74; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 2,00
Erfolgreiche Unternehmen: 1,78; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 2,09
Erfolgreiche Unternehmen: 2,18; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 2,04
Erfolgreiche Unternehmen: 2,36; Nicht-erfolgreiche Unternehmen: 2,41
Erfolgreiche Unternehmen verhandeln durchschnittlich 21 Monate, nicht-erfolgreiche dagegen nur 15 Monate.
Durchschnitt deutscher Unternehmen (*geschätzt): 1996: 46,1%; 1997: 55,6% 1998*: 64,4%.
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Thiess, M., Song, X., Bernstorf, J.M. (1998). (Bittere) Erfahrungen westlicher Unternehmen in China — Aus Fehlern lernen. In: Dietz, K., Harnischfeger-Ksoll, M. (eds) Erfahrungen im China-Geschäft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09957-4_1
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-18715-2
Online ISBN: 978-3-663-09957-4
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