Zusammenfassung
Im Mittelpunkt der folgenden Skizze stehen illegale oder am Rande der Legalität angesiedelte Gewaltpraktiken der lateinamerikanischen Polizei. Freilich ist das brutale Vorgehen der Polizei keine isolierte Erscheinung, sondern eingebettet in einen allgemeinen Strom von Gewalttaten zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit, für den sich im angelsächsischen wissenschaftlichen Sprachgebrauch der Terminus Vigilantismus eingebürgert hat. Vigilantismus meint eine Form der Gewaltanwendung, deren Hauptmerkmale a) ihre Illegalität und b) die Ziele der Erhaltung und Verteidigung der bestehenden gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse sind. „Man verteidigt eine Ordnung, indem man die Gesetze, auf denen diese Ordnung beruht, bricht“, so könnte man mit einer paradoxen Formulierung die Handlungslogik vigilantistischer Gruppen charakterisieren, andere sprechen kurzerhand von „Establishment-Gewalt“ (Rosenbaum/Sederberg 1976:40. Im folgenden wird zunächst ein allgemeiner Überblick über die wichtigsten Formen des Vigilantismus in Lateinamerika gegeben. In einem weiteren Abschnitt wenden wir uns dann der lateinamerikanischen Polizei zu, deren illegale Zwangsmethoden kurz beschrieben und interpretiert werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Waldmann, P. (2002). Vigilantismus, Demokratisierung und die Rolle der Polizei. In: Der anomische Staat. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09590-3_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09590-3_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3434-2
Online ISBN: 978-3-663-09590-3
eBook Packages: Springer Book Archive