Zusammenfassung
Ausgangspunkt der Bildungsgangforschung ist die einfache Erfahrung, daß Schüler und Lehrer zwar sehr viel Mühe aufwenden, um den jeweiligen Unterrichtsstoff zu lehren, zu lernen und zu verstehen, daß jedoch ein großer Teil dieser Anstrengungen vergeblich bleibt und oftmals nur die ‘Oberfläche’ des lernenden Menschen erreicht:
„Wir haben...gelernt , daß Lernziele, Stoffpläne und Unterrichtsmethoden — die klassischen Kategorien didaktischer und curricularer Planung — sich nicht mit dem decken, was tatsächlich im Unterricht gelehrt und gelernt wird. Didaktische Planungen decken sich in den meisten Fällen weder mit den Praktiken der Lehrenden , noch mit dem, was Lernende tatsächlich an Lernprozessen hervorbringen. Mit anderen Worten: Die Intentionen der Lehrenden spiegeln sich nur beschränkt und gebrochen im tatsächlich durchgefiihrten Unterrichtsprozeß wider . Doch damit nicht genug, auch die tatsächlich durchgeführten Intentionen der Lehrenden finden meist nur schemenhafte und oft gegenlaufende Entsprechungen im tatsächlichen Bildungsprozeß der Lernenden. Dabei realisiert auch dieser selbst nur Bruchstücke jener Bedeutungsmöglichkeiten, die sich in seinem Bildungsprozeß insgesamt niederschlagen.“ (Kordes, 1989, S. 90)
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Hericks, U. (1998). Der Ansatz der Bildungsgangforschung und seine didaktischen Konsequenzen — Darlegungen zum Stand der Forschung. In: Meyer, M.A., Reinartz, A. (eds) Bildungsgangdidaktik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09424-1_15
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