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Zwischenbetrachtung: Eigengesetzlichkeit und Ausdifferenzierung der ästhetischen Sphäre

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Bilder der Moderne

Part of the book series: Sphären der Moderne ((MODERNE,volume 1))

  • 98 Accesses

Zusammenfassung

Webers Deutung der Kunst- als Kulturinhalte läßt sich demnach in seine Fragestellung nach den Grundlagen des okzidentalen Rationalismus einschreiben. Die ästhetische Sphäre nimmt eine Sonderstellung im Projekt des okzidentalen Rationalismus ein. Der arationale oder antirationale Grundzug der Kunst läßt gleichwohl die rationalen Unterströmungen der okzidentalen Kulturen wirksam werden, deren Entfaltung nicht aus der radikalen Abtrennung der Kunst vom Leben hervorgeht — wie es eine einseitig differenzierungstheoretische Deutung der Rationalisierungsthese und der Kunstentwicklung behaupten würde1-, sondern aus der produktiven Spannung von religiöser Ethik und ästhetischer Sphäre. Daß die Bandbreite westlicher Ästhetik in der Moderne von der — wie Weber in der Musiksoziologie meint — »tonalitätszersetzenden« Zwölftonmusik2 über die »Rationalität« der nur scheinbar rechenhaften Konstruktionen Piet Mondrians3 bis zur materialasketischen Sakralisierung von Fett und Filz bei Joseph Beuys reicht — dies ist nicht einer »Ästhetenmaniriertheit« oder »intellektualistischer Feinschmeckerei«4 zu verdanken, sondern in den Grundlagen okzidentaler Kultur verankert.

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Referenzen

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Gephart, W. (1998). Zwischenbetrachtung: Eigengesetzlichkeit und Ausdifferenzierung der ästhetischen Sphäre. In: Bilder der Moderne. Sphären der Moderne, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09412-8_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09412-8_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2032-1

  • Online ISBN: 978-3-663-09412-8

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