Zusammenfassung
Grundlage der Untersuchung ist ein Projekt, das ich über anderthalb Schuljahre in einer Gesamtschule in einer norddeutschen Großstadt mit Mädchen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe durchgeführt habe. Das Projekt, eine Mädchen-Arbeitsgruppe, gliederte sich in zwei Teile: Eine halbjährige Anfangsphase, in der verschiedene Themen besprochen und bearbeitet wurden, und das darauffolgende Schuljahr 1997/98, in dem die Mädchen einen Video-film produzierten. Die in dieser zweiten Phase aufgenommenen Unterrichtsaufnahmen (ca. 20 Stunden), die das Geschehen in der Mädchengruppe dokumentieren und der etwa 35-minütige Videofilm ,Girlpower — Ein Film der Mädchen-AG’ bilden den Kern des Datenmaterials, auf das sich diese Studie bezieht. Die Handlung des Videofilms kreist um zwei konkurrierende Mädchencliquen. Als eines der Mädchen auf einem Back-Street-Boys-Konzert entführt wird, schließen sich die beiden Cliquen zusammen und können das Mädchen retten (vgl. Kap. II, 1).
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Literatur
Als solche gefördert von der Kommission des Akademischen Senats für Forschungspla-nung und wissenschaftlichen Nachwuchs — Bereich Frauenforschung der Universität Bre-men.
Eine adoleszenztheoretische Präzisierung hat King (2002) vorgelegt, in der sie ihr Konzept des adoleszenten Möglichkeitsraums auf den drei Säulen Generation, Geschlecht und so-ziale Ungleichheiten baut. King konstatiert u.a., dass in modernisierten Gesellschaften die Bewältigungsmöglichkeiten von Statuspassagen den Beteiligten vielfach selbst obliegen, so dass psychische Prozesse eine verstärkte Rollen spielen und entsprechend Beachtung in der Forschung finden müssen: „Auch aus diesem Grund, so wurde aus verschiedenen Perspek-tiven betont, müssen jugendsoziologische Sichtweisen dadurch erweitert oder auch korri-giert werden, dass psychische Prozesse präziser in sozial- und erziehungswissenschaftliche Bestimmungen von Jugend oder Adoleszenz einbezogen werden.“ (ebd.:251)
Zur Kritik dieser beiden Studien aus methodologischer Perspektive vgl. Kelle (1997).
Ergebnisse beider Untersuchungen werden im empirischen Teil noch einmal aufgegriffen, vgl. Kap. III, 4.2 und 4.4.
Die methodischen Zugänge von Flaake und Luca haben Eingang in die Methodik der vor-liegenden Untersuchung gefunden, wie ich im Folgenden noch darstellen werde.
Villa (2001) hat am Beispiel des Geschlechtskörpers die Reichweiten und Grenzen unter-schiedlicher Zugänge herausgearbeitet und aufgezeigt, dass erst die Zusammenführung verschiedener Perspektiven ein umfassendes Bild ergibt.
Auch Butler hat betont, dass sich die Unterwerfung des Subjekts unter die symbolische Ordnung auf der Oberfläche des Körpers vollzieht. Vor dem Hintergrund ihrer performati-ven Konzeption des Subjektbegriffs sieht sie in dieser Unterwerfung jedoch mehr als eine Einschreibung in den Körper, „da der Körper nicht das passive Objekt seiner Einschrei-bung durch die symbolische Ordnung bleibt, sondern erst in seinem eigenen performativen Akten zur Existenz gelangt.“ (Tervooren 2001:159; vgl. Butler 1991)
Abstract-Band zum 30. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Köln. S. 10
Zu methodologischen Fragen und methodischen und praktischen Möglichkeiten der Daten-erhebung mit Video in der Sozialforschung vgl. auch Huhn/Dittrich/Dörfler/Schneider (2000). Zur besonderen Qualität der videogestützten Beobachtung im Vergleich zu anderen qualitativen Verfahren vgl. auch Wagner-Willi (2001:135ff).
Diese Diskussion wird unter der Überschrift ,Krise der Repräsentation’ seit längerem ge-führt (vgl. Flick 1998:44).
Der Begriff ,fokal’ bezeichnet jeweils die Einheit, die den Gegenstand der Untersuchung im Sinne des Sequentialitätsprinzips bildet (vgl. Deppermann 1999:54).
Zu Ausführungen zu Implikationen der psychoanalytischen Übertragungs- und Gegenüber-tragungstheorie vgl. z.B. Moeller (1977).
Den Vermittlungsprozess zwischen individueller Lebenspraxis und gesellschaftlicher Pra-xis hat Lorenzer in seiner Symboltheorie herausgearbeitet. Die Bedeutung sinnlich-symbolischer Interaktionsformen im Zusammenhang mit Winnicotts Begriff des , Über-gangsraums’ für die Persönlichkeitsentwicklung soll vor dem Hintergrund der Interpretati-onsergebnisse im Resümee ausformuliert werden.
Ich danke Regina Klein für die inspirierenden und unterstützenden Diskussionen zu diesem Thema.
„So kann auch Geschlechtsdarstellungen ein subversives Potenzial im Sinne Butlers (1991) nur deshalb zukommen, weil wir in Interaktionen über die Möglichkeit des Rahmenwech-sels verfügen.“ (Kelle ebd.)
Zu diesen Ausführungen vgl. auch Henze (1998:65ff).
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Hackmann, K. (2003). Zur Studie. In: Adoleszenz, Geschlecht und sexuelle Orientierungen. Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09214-8_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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