Zusammenfassung
Veränderung auf männlicher Seite, hin zu einer konkreten, handelnd realisierten Geschlechterdemokratie, wird mittlerweile in verschiedenen Studien konstatiert. Connell (1999) kommt in seiner Untersuchung zu der überraschenden Erkenntnis, dass im Milieu junger australischer Arbeiter trotz ihres Festhaltens am Habitus männlicher Stärke, eine egalitäre Einstellung und Handlungsweise bezüglich der Alltagsreproduktion zu finden sei. Die von ihm interviewten Männer dieser Gruppe, die alle bereits auch aufgrund von Gewalttätigkeiten mit staatlichen Kontrollinstitutionen in Konflikt geraten waren, verfügten über keinerlei ökonomische Sicherheiten, die ihnen ihre individuelle Reproduktion garantierte. Aufgrund ihrer marginalisierten gesellschaftlichen Position war es für sie nahezu unmöglich eine Tätigkeit zu erlangen, die ihnen langfristig ein abgesichertes Einkommen garantierte. Aufgrund dieser Ausgangssituation, so stellt Connell dar, entwickelte sich bei ihnen die Haltung, dass es unerheblich sei, ob die Frau oder der Mann das finanzielle Auskommen der Familie sichere und dass es selbstverständlich sei, wenn jeweils die Person, die über keine Erwerbsarbeit verfüge für die Organisation des Haushalts und die Kindererziehung zuständig sei. Bedingt durch die ökonomische Notsituation lösten sich was diesen Bereich anbelangt die tradierten Zuschreibungen der Zuständigkeit für Lohn- und Hausarbeit im Handeln und im Denken auf.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Pech, D. (2002). Perspektiven von Männlichkeiten. In: „Neue Männer“ und Gewalt. Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09182-0_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09182-0_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3384-0
Online ISBN: 978-3-663-09182-0
eBook Packages: Springer Book Archive