Zusammenfassung
Seit wir, die Herausgeber das Sammelbandes, Gewohnheitstäter Männer und Gewalt’, in der Einleitung jenes Bandes die oben zitierten Sätze wählten, sind nunmehr acht Jahre vergangen. An dem beschriebenen Faktum hat sich kaum etwas geändert, doch immerhin liegen mittlerweile eine Vielzahl von Fachveröffentlichungen zu dieser Thematik vor. War eine Veranstaltung zum Thema ‚Männer und Gewalt’ im Wintersemester 1993/1994 noch ein belächeltes Kuriosum in der universitären Welt, so staunt heute niemand mehr darüber, Seminarankündigungen zu Jungensozialisation oder männlicher Gewalt in der Veranstaltungsverzeichnissen zu finden.
„Wird Gewalt in unserer Gesellschaft unter geschlechtsspezifischen Aspekten betrachtet, ist festzustellen, daß es vorwiegend Männer bzw. Jungen sind, die Gewalt ausüben. Gewalt ist manifester Bestandteil des männlichen Lebensalltags — und zwar von Anfang an. Sie ist Ausdruck von Defiziten und Schädigungen der ganz,normalen’ Jungensozialisation.“
(Diekmann et al. 1994, S.7f)
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Literatur
Oder wie Behnke und Meuser formulieren, „(chrw(133)), daß Geschlechterforschung größtenteils Frauenforschung ist (chrw(133))“ (Behnke/Meuser 1999, S. 78).
Zusammenfassungen über den aktuellen Forschungsstand finden sich bei folgenden Autorinnen und Autoren: Sozialisationstheorien: Zimmermann 1998; Möller 1997a; Frauen-und Geschlechterforschung: Behnken/Meuser 1999; Männerforschung: Engelfried 1997; Männerforschung unter besonderer Berücksichtigung der men’s studies in den USA: Walter 1996; Frauenforschung: Metz-Gockel 2000.
Zur ambivalenten Verwendung des Begriffes in den Medien vgl. die diskursanalytische Untersuchung über die Berichterstattung bezüglich der `Babypause’ Boris Beckers von Angela Baer (1997).
Ein ähnliches Bild ergab die ebenfalls von Zulehner bereits 1994 durchgeführte Studien in Österreich: nichttraditionell (neu) 13%; Mittelbereich 51%; traditionell 37% (vgl. Zulehner/Slama 1994, S. 231).
Anzumerken ist, dass in diesem Projekt neben der Selbstbeschreibung als,neuer Mann’ noch weitere Kriterien von den Männern erfüllt werden mussten. So entstammen sie der Alterskohorte Geburtsjahrgang 1955–1965, leben in einer Partnerschaft und sind Vater. Da diese Bedingungen implizit auch hier einfließen, lässt sich fragen, ob die Untersuchungsergebnisse bei,neuen Männern’ ohne feste Partnerschaft und/oder Kinder anders ausgefallen wären. Doch handelt es sich ohnehin nicht um eine repräsentative Studie, so dass verallgemeinerte Aussagen auch für weitere Männer der hier untersuchten Gruppe nicht getroffen werden können. Ziel der Forschung ist die Entwicklung von Hypothesen, welche sich auf die Selbstbeschreibung als,neuer Mann’ stützen und auf eine weitere Differenzierung wird zunächst verzichtet.
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Pech, D. (2002). Einleitung. In: „Neue Männer“ und Gewalt. Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09182-0_1
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