Zusammenfassung
Seit Beginn der neunziger Jahre hat sich eine flutartige Welle öffentlicher wie auch wissenschaftlicher Diskussion um Jugendgewalt formiert, vorab um Gewalt an Schulen. Dabei sind zwei unterschiedliche Positionen auszumachen.1 Die eine Position beschwichtigt und bagatellisiert: Jugendgewalt liege quasi „in der Natur der Sache“. Sie wird als Durchlaufphase, vor allem der männlichen Jugend bewertet, welche sich mit der Zeit verliere. Die andere Position neigt zu Skandalisierungen und pauschalen Schuldzuweisungen. Sie findet sich im massenmedialen Diskurs wieder, welcher sich durch ein spektakuläres Gewaltvokabular Gehör verschafft und zu greifbaren Lösungen aufruft, wie das folgende Beispiel einer Textüberschrift aus einer Schweizer Wochenzeitschrift verdeutlicht:
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„Tatort Pausenplatz. Vergewaltigung, Körperverletzung, Erpressung: Schulhöfe sind zu Orten roher Gewalt geworden. Die Opfer schweigen aus Angst. Eltern und Lehrer sind hilflos. Doch es gibt nur einen Weg, diesem Terror zu begegnen: darüber reden“ (Windling 1997:18).
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von Felten, M. (2000). Einleitung. In: „... aber das ist noch lange nicht Gewalt“. Forschung Soziologie , vol 87. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09172-1_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2714-6
Online ISBN: 978-3-663-09172-1
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