Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit hat ein Stadium erreicht, in dem es angezeigt erscheint, kurz innezuhalten, um dabei den Bezug zur Problemstellung herzustellen und die Konsequenzen der bisherigen Ergebnisse für das weitere Vorgehen zu bedenken. Zur Erinnerung sei aus der Einleitung die generelle Fragestellung dieser Arbeit wiederholt: Welche Schlüsse lassen sich aus der erfolgreichen Intervention des Federal Reserve System während des Aktienkurssturzes 1987 für die Systemschutzfunktion moderner Zentralbanken ziehen?
„Perhaps the greatest challenge facing central banks is the question of how their role as the lender of last resort must be transformed so that it can be carried into the financial environment of the twenty-first century.“1)
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Literatur
A. Greenspan ( Remarks: Systemic risk, 1995 ), S. 16.
Deutsche Bundesbank (Bilanzunwirksame Geschäfte, 1993 ), S. 63.
H. Schmidt (Wertpapierbörsen, 1988 ), S. 116.
Zahlenangaben zum absoluten und relativen Wachstum bei BIZ (Internationale Finanzmärkte, 1995 ), S. 33 f.
N. B. Katzenbach (Program trading, 1987 ), S. 17.
Diese Sicht wird dadurch unterstützt, daß das “funding risk” in letzter Zeit an Aufmerksamkeit gewonnen hat; Group of Thirty (Derivatives, 1993), S. 12, BIZ (Risikomanagement, 1994), S. 15 f., IOSCO (Risk management, 1994), S. 14, BIZ und IOSCO (Framework, 1995), S. 11 f. und Anhang 1, Nr. II sowie B. Scott-Quinn/J. Walmsley (Risk management, 1996), S. 35 f. für ISMA.
Informationen zum Aktienkurssturz von 1987 in Deutschland finden sich in Deutsche Bundesbank (Wirtschaftslage Herbst 1987, 1987), S. 6–24, dies. (Geschäftsbericht 1987, 1988), S. 6 f., 32–38, 49 f. und 53–57 sowie bei S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 102 f.
Der Handel an der DTB begann Anfang 1990.
Diesen Schluß legt das Derivategeschäft deutscher Banken nahe: Zwar weist die Bundesbank erst ab 1990 Zahlen für das Geschäft in Aktienderivaten aus, doch war das Derivategeschäft deutscher Banken 1987 noch vergleichsweise gering, und ferner sei das Aktiengeschäft insgesamt traditionell wenig ausgeprägt; so Deutsche Bundesbank (Bilanzunwirksame Geschäfte, 1993 ), S. 58; Daten in dies. ( Bilanzunwirksame Geschäfte, 1995 ).
Die BIZ (Central bank survey, 1996 ), S. 1 f. und 33 f., ermittelte, daß per Frühjahr 1995 der Anteil von Aktienderivaten am ausstehenden Volumen OTC- und börslich gehandelter Derivate bei keinem der verwendeten Maße 3 Prozent überstieg.
Die Systematik von Maßnahmen zur Sicherung der Stabilität des Finanzsystems basiert auf E. Baltensperger/J. Dermine (Financial stability, 1987), E. Baltensperger (Finanzmärkte, 1988) und ders. (Banking regulation, 1989/90), dort allerdings auf das Bankensystem beschränkt. Einen Überblick Ober die herrschenden Regulierungen in den wichtigsten Ländern findet der Leser bei G. G. Kaufman (Banking structures, 1992 ) und M. J. B. Hall (Banking regulation, 1993 ).
E.-M. Claassen (Lender-of-last-resort function, 1985 ), S. 237.
E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992), S. 441 f., nennt als Hauptziel die Stabilität des Preisniveaus sowie als weiteres Ziel die Verstetigung der wirtschaftlichen Aktivität. Für V. Timmermann (Financial innovation and globalization, 1987 ), S. 8, ist der Systemschutz, also die Sicherung der Stabilität des Finanzsystems, die Hauptabsicht, wegen der Zentralbanken ursprünglich geschaffen wurden.
T. M. Humphrey (Lender of last resort, 1992 ), S. 571.
H. Thornton (Paper credit, 1962).
W. Bagehot (Lombard Street, 1908).
T. M. Humphrey (Classical concept, 1975 ), S. 9.
Als Beispiel für diese Richtung kann man die Befürworter des “free banking” anführen. C. A. E. Goodhart (Evolution of central banks, 1988), S. 1, definiert “free banking” als “banking freed from the presence of a Central Bank”. Zum “free banking” allgemein siehe K. Dowd (Free banking, 1992), mit Bezug auf den LLR vor allem G. A. Selgin (Lender of last resort, 1989) sowie T. M. Humphrey (Unsettled issues, 1989), M. D. Bordo (Lender of last resort, 1990), S. 21 f. und T. M. Humphrey (Lender of last resort, 1992), S. 573.
W. Engels (Notenbanktechnik, 1979 ), S. 7. Nach Engels hat die Geldtheorie die Notenbanktechnik derzeit in die Vergessenheit gedrängt; ebda, S. 11–13 und 15.
Zu den Grundeinstellungen E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 442–444.
T. M. Humphrey (Lender of last resort, 1992 ), S. 572.
In der vorliegenden Arbeit werden die Begriffe Währungs-und Geldsystem synonym verwendet und stehen im Sinne Veits für die rechtliche und institutionelle Regelung des Geldwesens. Zu den Begriffen Geldverfassung, Geldsystem, Geldhoheit und Geldordnung sowie Währungssystem und Währungshoheit siehe O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969), S. 25 f.
Einen Überblick über die verschiedenen Währungssysteme geben O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969), Kapitel 2 und O. Issing (Geldpolitik, 1992), S. 2–7. Für einen Überblick über die Entwicklung des Währungswesens siehe beispielsweise K. E. Born (Notenbanken I, 1980), O. Issing (Notenbanken II, 1980), C. A. E. Goodhart (Evolution of central banks, 1988), O. Hahn (Währungsbank, 1993 ), S. 19–28 und C. Giannini (Genesis of central banks, 1994 ).
O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969 ), S. 35, Fn. 1.
Einen kurzen Abriß der Entwicklung der Banknote zum gesetzlichen Zahlungsmittel gibt K. E. Born (Geldgeschichte, 1981 ), S. 370 f.
Hier genauer: Notenbank. Weitere Bezeichnungen sind z. B. Währungsbank, Zentralnotenbank, Emissionsbank oder Reservebank. Die Bezeichnungen kennzeichnen einzelne Funktionen dieser exponierten Bank; für eine genaue Unterscheidung zwischen den Bezeichnungen siehe O. Hahn (Währungsbank, 1993), S. 17–28. Heute werden die Bezeichnungen meist synonym verwendet; O. Issing (Notenbanken II, 1980), S. 335. Die vorliegende Arbeit folgt diesem Sprachgebrauch.
O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969), S. 35 f. und O. Hahn (Währungsbank, 1993 ), S. 40–43.
O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969 ), S. 219–221, dort auch die Unterscheidung zwischen Deckung und Einlösung im rechtlichen bzw. im wirtschaftlichen Sinne; zu letzterem siehe unten.
F. Döring/F. W. von Schelling (Reichsbank, 1958 ), S. 1338 und O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969), S. 547.
In den USA führten vor der Gründung des FRS bereits saisonal bedingte Schwankungen in der präferierten Geldmengenstruktur zu erheblichen Anspannungen. Krisen mit schockartig veränderter präferierter Geldmengenstruktur stand das Währungssystem, in dem es keine Zentralbank gab, nahezu hilflos gegenüber. Deshalb ist eine Aufgabe des FRS: to give the country an elastic currency“, wie es schon die Präambel des Federal Reserve Act formuliert; Federal Reserve System (Purposes &0 functions, 1985), S. 1. Das FRS wurde also ausdrücklich gegründet, um den erkannten Mangel an Flexibilität in der Struktur der Geldmenge zu beseitigen. Die Auswirkungen der Gründung des FRS auf das Währungssystem untersuchen J. A. Miron (Founding of the Fed, 1986), N. G. Mankiw et al. (Founding of the Federal Reserve, 1987), F. Canova (Pre-and post-Fed evidence, 1991 ) und A. S. Holland/M. Toma (Role of the Federal Reserve, 1991 ).
G. F. Knapp, ( Theorie des Geldes, 1923 ), S. 91–94.
Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969 ), S. 186.
G. F. Knapp (Theorie des Geldes, 1923 ), S. 91.
G. F. Knapp (Theorie des Geldes, 1923 ), S. 91–94.
Dazu generell J. Welcker (Geld-und Bankwesen, 1977 ), S. 118–123 und 140.
J. Blatz (Bankenliquidität im Run 1931, 1970 ), Kapitel II-IV und H. Iimier (Bankenkrise, 1976) stellen dar, wie Deckungsvorschriften im rechtlichen Sinne den Handlungsspielraum der Reichsbank während der Bankenkrise in den dreißiger Jahre beschränkten; hier wirkten vor allem die Deckung mit Gold und Devisen sowie der Kreis der zentralbankfähigen Aktiva für Diskont-und Lombardgeschäfte.
Zur Deckung im wirtschaftlichen Sinne siehe O. Veit (Grundriß der Währungspolitik, 1969), S. 219–221 und O. Hahn (Währungsbank, 1993 ), S. 42 f.
Einteilung der Transaktionen nach F. Cesarini (Lender-of-last-resort function, 1990 ), S. 4, der allerdings nicht die Bezeichnung multilateral verwendet.
So meint die Bundesbank mit Blick auf das Instrumentarium des ESZB: “Es liegt nahe, daß die Offenmarktpolitik, also die Versteigerung von Zentralbankgeld unter Marktbedingungen, im Zentrum des Angebots an Zentralbankgeld steht.”; Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1992, 1993 ), S. 91.
T. M. Humphrey (Classical concept, 1975 ), S. 8.
G. G. Kaufman (Contemporary perspective, 1991 ), S. 104 f.
Vor allem M. Goodfriend/R. G. King (Central banking, 1988), G. G. Kaufman (Contemporary perspective, 1991), A. J. Schwartz (Misuse, 1992 ) und G. J. Benston/G. G. Kaufman (Banking and payments system, 1995 ).
A. J. Schwartz (Misuse, 1992 ), S. 65, plädiert für eine rein marktliche Allokation. Sie argumentiert aber logisch inkonsistent: Sie nennt die Offenmarktkäufe des Federal Reserve System während des Aktienkurssturzes 1987 als positives Beispiel (S. 66), aber damals nahm das FRS aktiv Einfluß auf die Verwendung des ZBG, das es durch Offenmarktkäufe bereitgestellt hatte. Das deutet daraufhin, daß die rein marktliche Allokation nicht zum gewünschten Ergebnis führte und mit Moral Suasion ergänzt werden mußte; dazu Abschnitt D. II. 2a ).
M. Goodfriend/R. G. King (Central banking 1988 ).
J. Guttentag/R. Herring (Lender-of-last-resort function, 1983), S. 4–6, E. Baltensperger/J. Dermine (Financial stability, 1987), S. 80, M. Beenstock (Last resort lending, 1987 ), S. 176 and E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992), S. 442–444.
E. Baltensperger/J. Dermine (Financial stability, 1987 ), S. 80.
So auch L. H. Summers (Financial crisis, 1991 ), S. 149: ‘Private lenders have no incentive to take account of these external benefits, and so there is a presumption that they will lend too little.“
Zum Beispiel E. Baltensperger (Finanzmärkte, 1988), S. 172, ders. (Banking regulation, 1989/90), S. 6 f. und K. Zimmer (Bankenregulierung, 1993 ), S. 215–217.
Die Parallele zwischen dem LLR und einer Versicherung ziehen vor allem R. Solow (Lender of last resort, 1982) mit starkem Bezug zum Problem des Moral Hazard bei Versicherungen, wie es S. Shavell (Moral hazard and insurance, 1979) darstellt, ferner F. R. Edwards (Clearing association, 1984 ), S. 249 und B. S. Bemanke (Clearing and settlement, 1990), S. 145 f. und 148–150.
Zu den Argumenten siehe J. Guttentag/R. Herring (Emergency liquidity assistance, 1987), S. 167–172, T. Vogel (Bankenregulierung, 1990 ), S. 219–221 und A. Steinherr (Financial sector reforms, 1993 ), S. 1040.
E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 447–449.
E. G. Corrigan (Future priorities, 1989/90), S. 7.
Y. Mieno (Financial system stability, 1994 ), S. 8.
Das Vertrauenskapital hat die Eigenschaften des “politischen Kapitalstocks” aus der Ökonomischen Theorie der Politik; G. Kirsch (Neue Politische Ökonomie, 1983), S. 155 f. Das ist für Zentralbanken nichts Neues: Kommt es zu heftigen Währungsbewegungen, werten c. p. meist die Währungen jener Zentralbanken auf, deren Stabilitätswillen das größte Vertrauen entgegengebracht wird. In solchen Situationen zählt Vertrauen, das über lange Zeit aufgebaut und nicht enttäuscht wurde.
Dazu vor allem der langjährige Direktor der FDIC, I. H. Sprague (Bailout, 1986), sowie R. L. Hetzel (Too big to fail, 1991 ).
Die wettbewerbsverzerrende Wirkung der Too-big-to-fail-Doktrin behandeln J. Guttentag/R. Herring (Emergency liquidity assistance, 1987), S. 170 f. und T. Vogel (Bankenregulierung, 1990 ), S. 220 f.
W. Engels (Notenbanktechnik, 1979 ), S. 7 f. und 13 f.
Auf die Gefahr, durch Krisenmaßnahmen Präzedenzfälle zu schaffen, weist auch W. Poole (Financial crises, 1991 ), S. 171, hin.
E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 444 f.
Überlegungen zu Kosten und Nutzen eines Sicherheitsnetzes mit Schwerpunkt auf den LLR findet der Leser bei G. Garcia /E. Plautz (Federal Reserve, 1988), S. 197–211, G. G. Kaufman (Contemporary perspective, 1991), S. 103 f., E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 442–444 und H. Bockelmann (Derivative Finanzinstrumente, 1994 ), S. 10.
Dieser Zusammenhang besorgt auch die Zentralbanken; BIZ (McDonough Report, 1996 ), S. 5.
In diesem Sinne J. P. Raines/C. G. Leathers (New speculative stock market, 1994), S. 746750.
Für eine permanente Wirkung spricht auch, daß zumindest eine Rating-Agentur, IBCA, mittlerweile ein “legal rating” vergibt. Es bewertet die Wahrscheinlichkeit, daß eine staatliche Stelle oder ein starker Eigentümer im Krisenfall rettend eingreift; G. Rawcliffe (Banken können in die Pleite treiben, 1995 ).
E. G. Corrigan (Recent financial disruptions, 1989/90), S. 9 und 11–13. 1) B. Quinn (Dealing with problem banks, 1991), S. 225 f. und ähnlich in o. V. (“Regulierung ohne Strangulierung”, 1994). In die gleiche Richtung zielt die Formulierung “too strategic to fail”; S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 58.
F. S. Mishkin (Preventing financial crises, 1994 ), S. 35.
Zum Beispiel M. D. Bordo (Lender of last resort, 1990) und T. M. Humphrey (Lender of last resort, 1992 ).
R. M. Solow (Lender of last resort, 1982 ).
C. A. E. Goodhart (Why do banks need a central bank?, 1987) und ders. (Evolution of central banks, 1988 ).
J. Guttentag/R. Herring (Emergency liquidity assistance, 1987 ), S. 164.
G. G. Kaufman (Contemporary perspective, 1991 ), S. 103–105.
Diese Gefahr sieht der Vizepräsident der Landeszentralbank in Hessen, H. G. Fabritius (Derivative markets and regulation, 1994), S. 16, vor allem, wenn es um große Marktteilnehmer geht: “In the event of impending failure of a major market participant, the public expects the central bank to assist with recovery efforts.”
E. G. Corrigan (Risk of financial crisis, 1991 ), S. 50: “… there is a myth that market participants, or even the central bank, can readily distinguish liquidity problems from terminal financial problems in the very short run. This is simply not always the case.”
Die Zentralbank könnte zu einem anderen Urteil als die übrigen Marktteilnehmer kommen, weil sie über andere Informationen verfügt und/oder weil sie nach einem anderen Kalkül entscheidet; zu letzterem Abschnitt C.II.4., zum Informationsstand der Zentralbank Abschnitt C.III.S.
Zur LLR-Hilfe als positivem Signal J. Guttentag/R. Herring (Emergency liquidity assistance, 1987), S. 164, und ausführlicher S. D. Smith/L. D. Wall (Financial panics, 1992), S. 5. Auch das FRS beachtet die Signalwirkung. Nach dem 19. Oktober 1987 sank die Mittelaufnahme am “discount window” stark. Ein möglicher Grund könnte gewesen sein: “There may be some who just want to take extra pains to avoid the window because they are concerned that their own credit ratings could be coming under some review, and they just don’t want to subject themselves to any additional attention that might come from using the window.”; FOMC (Transcript Meeting December 15–16, 1987 ), S. 3.
Auf dieses Problem machte ein Marktteilnehmer in einer Umfrage der Bank of England (Derivatives, 1993 ), Tz. 82 f., aufmerksam.
Das Problem, ein umfangreiches Derivatebuch glattstellen zu müssen, sieht auch die Bundesbank; o. V. (Baseler Multiplikator, 1995). Zu den Erfahrungen bei der Auflösung von Derivateportfolios zahlungsunfähiger Marktteilnehmer B. Vamholt (Systemrisiken, 1995 ), S. 87–92.
So klagte ein bekannter Teilnehmer am Futureshandel, der frühere Vorsitzende der CME, Melamed, daß die Gelder, die seine Firma beim Bankhaus Barings eingelegt hatte, einige Zeit eingefroren waren. Er habe das Geld erst am 15. März erhalten; L. Zeise (Barings, 1995). Derartige Blockaden sollen bei mehreren größeren Marktteilnehmern aufgetreten sein; A. Kuprianov (Derivatives debacles, 1995), S. 27. Die Rettung von Barings scheiterte am Abend des 26. Februar 1995; T. Knipp (Barings-Pleite, 1995 ).
Ferner drohte das Barings-Fallissement, das gesamte ECU-Clearing zwischenzeitlich lahmzulegen, obwohl nur 1 Prozent des Clearingvolumens einen Bezug zu Barings hatte; BIZ ( McDonough Report, 1996 ), S. B.
Zum Beispiel durch staatliche Garantien. Diesen Vorschlag machte der damalige Präsident des Board of Governors des FRS, A. F. Bums (Statement: Penn Central, 1970), S. 625, im Anschluß an die Penn-Central-Krise; zu dieser Krise Abschnitt D.IL1.
An dieser Stelle sei an die Annahme über den Entwicklungsstand des Finanzsystems aus Abschnitt C.I. erinnert: Der Umfang der LLR-Aufgaben hängt auch vom Entwicklungsstand des jeweiligen Finanzsystems ab; A. Steinherr (Financial sector reforms, 1993 ), S. 1037–1039.
W. Eucken (Grundsätze, 1990 ), S. 279–285.
Auch um die Geldwertstabilität zu sichern: Infolge der gezielteren Lenkung muß der LLR c. p. weniger Liquidität bereitstellen; F. S. Mishkin (Preventing financial crises, 1994), S. 36 f.
Zu Banken als “delegated monitors” des LLR S. D. Smith/L. D. Wall (Financial panics, 1992), S. 6 f. und F. S. Mishkin (Preventing financial crises, 1994), S. 36–40.
Zur Moral Suasion als geldpolitischem Instrument O. Issing (Geldpolitik, 1992 ), S. 125–128 und O. Hahn (Währungsbank, 1993), S. 229–239.
G. Garcia (Wake of the crash, 1989 ), S. 153.
S. D. Smith/L. D. Wall (Financial panics, 1992), S. 6 f. und F. S. Mishkin (Preventing financial crises, 1994), S. 38. F. Cesarini (Lender-of-last-resort function, 1990 ), S. 5, beschreibt, wie die italienische Zentralbank bis Ende 1987 die LNLR subventionieren konnte, zum Beispiel mit einer speziellen Refinanzierungsfazilität mit einem Zinssatz von 1 Prozent.
M. Feldstein (Risk of economic crisis, 1991 ), S. 8, zur Liquiditätsbereitstellung des FRS an Finanzmarktteilnehmer während des Aktienkurssturzes von 1987 via Banken als LNLR: “… the policy of pressuring commercial banks to make high risk loans weakens the ability of the Fed to hold banks’ managements accountable for their lending decisions.”
In Japan verständigten sich Anfang Mai 1994 die elf “city banks” auf ein gemeinsames Liquiditätshilfe-Arrangement, an dem auch die Zentralbank teilnimmt. Das Arrangement kam auf Initiative der Bank of Japan zustande, ein Beispiel für den oben genannten sanften staatlichen Druck; o. V. (Krisenmanagement, 1994) und o. V. (Safety net, 1994).
Im Zusammenhang mit dem Derivatehandel stellten im Herbst 1994 führende Vertreter von Deutscher Bank und Commerzbank ähnliche Gedanken zur Diskussion; o. V. (Krisenprophylaxe, 1994) und J. Lemmer (Risikomanagement und Börse, 1994 ).
Nach dem Zusammenbruch des Bankhauses Barings Ende Februar 1995 plädierte Meister, Mitglied des Direktoriums der Bundesbank, “für eine marktmäßige Liquiditätssicherung, falls größere Marktteilnehmer ausfallen”; o. V. (“Banken in die Pflicht”, 1995). Andere Bundesbankvertreter wiederholten diese Forderung; o. V. (Meister: Derivate 1995), o. V. (Standards zu Derivaten, 1995) und o. V. (Privater Sicherungsfonds, 1995 ).
Dabei sei unterstellt, daß die Kredite des LLR während des gesamten Stützungszeitraums eindeutig Fremdkapital seien, auch wenn realiter die Grenze zwischen Eigen-und Fremdkapital unscharf ist; siehe exemplarisch die Diskussion bei P. Swoboda (Eigen-versus Fremdkapital, 1985) und D. Schneider (Eigenkapital, 1987 ).
Diese Gefahr besteht besonders deshalb, weil viele Zentralbanken in der Lage sind, bevorrechtigte Forderungen zu erhalten. So gilt für das FRS: “… the Fed enjoys a special right to ‘jump the queue’ of debt seniority. By taking the best assets of the bank as collateral the Fed effectively subordinates existing debt claims.”; C. W. Calomiris (Is the discount window necessary?, 1993 ), S. 3, Fn. 2. Weiter zur Sicherheitenpolitik des FRS R. A. Gilbert (Federal Reserve lending, 1994 ).
Wie Sicherheitenforderungen der Zentralbank das Risiko umverteilen können, demonstriert R. A. Gilbert (Payments system risk, 1989 ), S. 6, am Beispiel des Zahlungsverkehrs.
Und es ist der zweite Punkt, in dem sich der LLR anders als ein privater Kreditgeber verhalten soll. Der andere Punkt: Der LLR soll und muß Kredite gerade dann vergeben, wenn sich private Kreditgeber zurückziehen. Zur Besicherung von Zentralbankkrediten, allerdings aus Sicht der gewöhnlichen Geldpolitik, siehe K.-W. Ott (Buchkredite, 1992), S. 128–132, und die dort angegebene Literatur.
Siehe z. B. Deutsche Bundesbank (Geldpolitik der Bundesbank, 1995 ), S. 17.
A. J. Schwartz (Misuse, 1992 ), S. 64.
J. Guttentag/R. Herring (Lender-of-last-resort function, 1983 ), S. 5.
Zur unterbewerteten LLR-Hilfe J. Guttentag/R. Herring (Emergency liquidity assistance, 1987 ), S. 167.
Auf diesen Zusammenhang weist H. Hoffmann (Dispositionsregeln, 1967 ), S. 274–278, hin.
G. J. Benston et al. (Sound banking, 1986 ), S. 117–120.
G. J. Benston et al. (Sound banking, 1986), S. 120. 1) J. Guttentag/R. Herring (Emergency liquidity assistance, 1987), S. 166 f.
Eine größere, eventuell unbegrenzte Haftung könnte eine so hohe Hürde sein, daß die Zentralbank statt zu einem zu häufigen (A. H. Meltzer (Policy proposals, 1988 ), S. 446) zu einem zu seltenen Eingreifen neigen könnte.
C. A. E. Goodhart (Evolution of central banks, 1988 ), S. 8; Hervorhebung von Goodhart.
C. A. E. Goodhart/D. Schoenmaker (Institutional separation, 1993) diskutieren die theoretischen Argumente und geben einen Überblick über die historische Entwicklung und den aktuellen Stand der Beteiligung von Zentralbanken an der Aufsicht.
Grundsätzlich dazu Federal Reserve System (Federal Reserve position, 1984), ferner jüngst A. Greenspan (Bankers Club Banquet, 1994).
A. L. Coleby, Executive Director der Bank of England, (Comments, 1992 ), S. 557 f.
W. F. Duisenberg (Rolle der Zentralbanken, 1994), vor allem S. 11–14 sowie o. V. (Mehr Funktionen für Zentralbanken, 1994 ).
Eine solch umfassende Beteiligung geht dem FRS zu weit. So widersprach es dem Vorschlag aus dem Brady Report, das FRS solle die koordinierende Aufsichtsbehörde im Finanzsystem sein: “We would be concerned that we might spread an implied safety net to too large a segment of the financial system.’; A. Greenspan (Committee, 1988), S. 102 und 111–113.
A. Lamfalussy (Central banking in transition, 1994 ), S. 7 und o. V. (Finanzkrisen, 1995 ).
O. V. (Geldpolitik und Bankaufsicht trennen, 1994 ).
Zur Aufgabenverteilung zwischen Bundesbank und Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen siehe Deutsche Bundesbank (KWG, 1994 ), S. 6 f.
J. Becker (Comments, 1992).
J. Becker (Comments, 1992 ), H. Schieber (Rolle der Bundesbank im Rahmen der Bankenaufsicht, 1993) und o. V. (Bundesbank muß bei Aufsicht beteiligt bleiben, 1994 ).
E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 451.
E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 451.
E. Baltensperger (Lending of last resort, 1992 ), S. 451.
Das befürchtet die Deutsche Bundesbank; Deutsche Bundesbank (Zunehmende Verwendung derivativer Finanzinstrumente, 1994), S. 48 und O. Issing/K. Bischofberger (Derivate und Geldpolitik, 1995 ), S. 5 f.
Diese Auffassung von E. G. Corrigan (Recent financial disruptions, 1989/90), S. 15, wird durch die Empirie gestützt: J. L. Butkiewicz/K. A Lewis (Bank bailouts, 1991) und K. J. Robinson (Discount window operations, 1992) sowie bezogen auf den Aktienkurssturz von 1987 C. de Boissieu (Comments, 1992 ), S. 512.
So zum Beispiel K. Schiltknecht, Direktor bei der Schweizerischen Nationalbank, (Comment, 1986), S. 181 f. und A. L. Coleby, Executive Director der Bank of England, ( Comments, 1992 ), S. 557.
A. Greenspan (Bankers Club Banquet, 1994), S. 8 f. und ähnlich ders. (Remarks, 1994 ).
Ähnlich definiert der Gouverneur der Bank of England, George, die Aufgabe einer Zentralbank; er legt die Systemschutzgrundsätze der Bank of England dar in E. George (Financial stability, 1993 ).
Das Gewicht, das die Bank of England einem stabilen Finanzsystem beimißt, spiegelt sich auch in ihrer Neuorganisation Mitte 1994 wider: An die Stelle der Gliederung in fünf Divisionen tritt eine Organisation in nur noch zwei Bereiche: den “monetary stability wing” und den “financial stability wing”; letzterer ist für die “’Gesundheit und Stabilität’ des Systems” zuständig; o. V. (Neuorganisation, 1994 ).
Federal Reserve System (Purposes &0 functions, 1985 ), S. 1 f.; dazu auch J. A. Broaddus (Central banking, 1993 ).
Der frühere Präsident der Federal Reserve Bank of New York, Corrigan, schreibt der Zentralbank eine “trilogy of responsibilities” zu: Preisstabilität, Stabilität des Finanzsystems und gesamtwirtschaftliche Stabilität. “… the stability of the financial system is a prerequisite not only to the conduct of monetary policy but also to the very goals of price stability and economic stability. They are a package deal; you cannot have one without the others. That is why every central bank that I know is the ‘lender of last resort’.. ’; E. G. Corrigan (Reforming the financial system, 1991/92), S. 10–12.
So der frühere Präsident des Gouvemeursrates des FRS, P. A. Volcker (Financial crises, 1991 ), S. 178 f.
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, W. J. McDonough (Global derivatives market, 1993/94), S. 4.
S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 47; zur Krisenplanung der Fed in Abschnitt D. II. 2a ).
Als Beispiele seien angeführt: Franklin National Bank (1974): S. Rose (Franklin National, 1974), A. F. Brimmer (Herstatt vs. Franklin National, 1976), A. F. Aloi (Franklin National Bank, 1977), E. M. Hurley (Commercial paper market, 1977), S. 535, A. F. Brimmer (Franklin National Bank, 1982), ders. (Federal Reserve as lender of last resort, 1984), S. 7–14, W. C. Melton (Inside the Fed, 1985), S. 158–160, 1. H. Sprague (Bailout, 1986), Kapitel VIII-XII, G. Garcia/E. Plautz (Federal Reserve, 1988), S. 217–232 und M. H. Wolfson (Financial crises, 1994), Kapitel 6.
Drysdale Government Securities (1982): W. C. Melton (Inside the Fed, 1985), S. 164–168 and M. H. Wolfson (Financial crises, 1994 ), S. 82–86.
Continental Illinois National Bank (1984): A. F. Brimmer (Federal Reserve as lender of last resort, 1984), S. 21–34 und M. H. Wolfson (Financial crises, 1994 ), S. 94–99.
Eine tabellarische Gegenüberstellung des Verhaltens des FRS mit allen Punkten des klassischen Konzepts findet der Leser bei G. Garcia/E. Plautz (Federal Reserve, 1988), S. 58, Teilaspekte bei T. M. Humphrey (Lender of last resort, 1992), S. 573 und K. Zimmer (Bankenregulierung, 1993 ), S. 215–218 sowie mit Bezug auf den Aktienkurssturz 1987 bei G. Garcia (Wake of the crash, 1989 ), S. 151.
Dazu ausführlich A. J. Schwartz (Misuse, 1992) und R. A. Gilbert (Federal Reserve lending, 1994 ).
D. L. Kohn (Stability of financial markets, 1994 ), S. 164 f.
A. F. Brimmer (Federal Reserve as lender of last resort, 1984 ), S. 4 f.
A. F. Brimmer (Federal Reserve as lender of last resort, 1984 ), S. 8 and 13 f.
A. F. Brimmer (Franklin National Bank, 1982 ), S. 1 f. and W. C. Melton (Inside the Fed, 1985), S. 160.
A. Greenspan (Statement: Drexel, 1990) and M. H. Wolfson (Financial crises, 1994), S. 127 f.
Zur Diskussion der Aufgaben, die der Bundesbank gesetzlich zugewiesen sind, siehe zum Beispiel L. Gramlich (Bundesbankgesetz, 1988), insbes. S. 21–34, J. Siebelt (Juristischer Verhaltensspielraum, 1988), S. 158–163 und Deutsche Bundesbank (Geldpolitik der Bundesbank, 1995 ), S. 22–26.
A. Greenspan (Bankers Club Banquet, 1994 ), S. 8.
G. Häusler (Finanzplatz Deutschland, 1993 ), S. 227 f.
Einen Überblick über einige der hierzu erstellten Studien gibt S. Becketti (Are derivatives too risky?, 1993).
Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1992, 1993), S. 78 f., dies. (Bilanzunwirksame Geschäfte, 1993), S. 58, dies. (Geschäftsbericht 1993, 1994), S. 89, E. Meister (Risiken in derivativen Finanzinstrumenten, 1994), S. 2, 0. Issing (Notenbank und Börse, 1994), S. 6, 0. Issing/K. Bischofberger (Derivate und Geldpolitik, 1995), S. 1 und 5 und E. Meister (Derivate aus Sicht der Bankenaufsicht, 1995 ), S. 21.
H. G. Fabritius, Vizepräsident der Landeszentralbank in Hessen, (Finanzmärkte, 1993), S. 7, ders. (Derivative markets and regulation, 1994 ), S. 17 f. und E. Meister (Finanzderivate, 1994 ), S. 10.
Deutsche Bundesbank (Zunehmende Verwendung derivativer Finanzinstrumente, 1994 ), S. 48 f.
Das zeigt auch ein tabellarischer Überblick des EWI (Jahresbericht 1994, 1995 ), S. 101–103, über “Institutionelle Merkmale der Zentralbanken in der Europäischen Union”: Dort wird die Bundesbank, wie alle anderen Zentralbanken auch, als verantwortlich für “die Sicherung der Stabilität des Finanzsystems” bezeichnet. Diese Charakterisierung dürfte nicht gegen den Willen der Bundesbank in den Bericht gelangt sein.
H. Tietmeyer (Changing capital markets, 1993), S. 2, S. 2: “Stability of financial markets must therefore be a primary objective of general economic policy.” Die Bundesbank zählt mit Sicherheit zu den Akteuren der Wirtschaftspolitik. Ähnlich unscharf zur genauen Verantwortung der Bundesbank E. Meister (Derivative Produkte, 1994 ), S. 1.
Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1993, 1994 ), S. 88.
Entgegen dem klassischen Konzept und der Sicht in dieser Arbeit zählt die Bundesbank auch die ständige ZBG-Bereitstellung im Rahmen der gewöhnlichen Geldpolitik zur LLR-Funktion. So die Auskunft der Bundesbank; S. Kordt (Bundesbank als LLR, 1995 ).
Deutsche Bundesbank (Einlagensicherung, 1992 ), S. 33.
Issing (Notenbank und Börse, 1994 ), S. 3.
Issing (Changing international financial scene, 1994 ), S. 9. Im gleichen Sinne E. Meister in o. V. ( Größere Risiko-Transparenz, 1995 ).
O. Issing/K. Bischofberger (Derivate und Geldpolitik, 1995 ), S. 6.
Bundesbankmitarbeiter J. Becker (Comments, 1992 ), S. 564.
Bundesbankpräsident Tietmeyer in o. V. (Kein Retter in der Not, 1995 ).
So Tietmeyer in o. V. (Deutsche Bundesbank, 1994), O. Issing (Changing international financial scene, 1994), S. 9 und H. Tietmeyer (Notenbankpolitik, 1995 ), S. 2. Dennoch hat das Vorstandsmitglied der C &0 L Deutsche Revision, H. Wagener (Risikosteuerungsmodelle, 1995), bei deutschen Banken folgende Einstellung bemerkt: “Die Banken gehen zumeist davon aus, daß Liquiditätsstörungen, die z. B. bei Ausfall eines wesentlichen Handelspartners auftreten, durch die Zentralbanken abgefangen werden, und schenken der Liquiditätssteuerung in diesem Bereich nur wenig Aufmerksamkeit.”
H. Tietmeyer (Europäische Währungs-und Kapitalmarktfragen, 1993), S. 4, ders. (Geldpolitik vor neuen Herausforderungen, 1993 ), S. 3 und 0. Issing (Changing international financial scene, 1994 ), S. 9.
So Direktoriumsmitglied H. Schieber (Rolle der Bundesbank im Rahmen der Bankenaufsicht, 1993 ), S. 33. Zur Liko-Bank Abschnitt D. III. 2b.
O. V. (“Banken in die Pflicht”, 1995), o. V. (Meister: Derivate, 1995), o. V. (Standards zu Derivaten, 1995), o. V. (Privater Sicherungsfonds, 1995) und E. Meister (Derivate, 1996 ), S. 16.
H. Tietmeyer (Gute Partner, 1995).
H. Tietmeyer (Globale Finanzmarkte, 1995 ), S. 3.
So bezeichnet die Deutsche Bundesbank (Schreiben, 1995) das LLR-Verständnis, das E. George, Gouverneur der Bank of England, (Financial stability, 1993), skizziert hat und das man als exemplarisch für die angelsächsische Perspektive ansehen kann.
M. Obermüller (Handbuch Insolvenzrecht, 1991 ), Rn. 1001 f.
Zum Rechtsinstitut der Gläubigerhaftung M. Obermüller (Handbuch Insolvenzrecht, 1991), Rn. 1001–1073 und F. Thießen (Covenants, 1996 ), S. 25–28, sowie W. Uhlenbruck/M. Obermüller (Insolvenzpraxis, 1985), vor allem S. 20–26 und 35–37.
Einen Überblick über die Problemfälle im deutschen Bankensektor vom Ende des zweiten Weltkrieges bis in die Mitte der siebziger Jahre vermitteln B. M. Kübler (Nachkriegsinsolvenzen im Bankensektor, 1975) und H.-D. Schultze-Kimmle (Schwierigkeiten und Insolvenzen, 1977 ). Eine Zentralbankaktivität ist für diesen Zeitraum erwähnt: Sie erfolgte 1954 im Zuge der Zahlungsunfähigkeit des Bankhauses Werner &0 Frese, als es die zuständige Landeszentralbank selbst war, die bekanntgab, daß ein Stützungskonsortium zugunsten des Bankhauses gebildet werden konnte; B. M. Kübler (Nachkriegsinsolvenzen im Bankensektor, 1975), S. 166 f.
O. Fischer (Liquiditäts-Konsortialbank, 1975 ), S. 7.
Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1974, 1975 ), S. 22. Sofern nicht anders gekennzeichnet, stammen die folgenden Angaben aus ebda., S. 22–24 und 29.
Staatliche Stellen haben unmittelbar Verluste hinnehmen müssen in ihrer Eigenschaft als Einleger bei Herstatt, ohne dabei Sonderopfer zu bringen; zu den Bedingungen des Vergleichs o. V. (Herstatt-Vergleich, 1975 ). Per 26. Juni 1993, dem Ende des 19. Jahres der Abwicklung, sind die Vergleichsforderungen der Banken und Kommunen zu 72,2 Prozent und die der übrigen Vergleichsgläubiger zu 82,2 Prozent befriedigt; die Abwickler rechnen nur noch mit einer geringfügigen Verbesserung des Abwicklungsergebnisses; I. D. Herstatt KGaA i. L. ( Lagebericht, 1994 ).
C. P. Claussen (Gespräch, 1994 ).
A. F. Brimmer ( Herstatt vs. Franklin National, 1976 ), S. 21.
Ausnutzungsbeschränkungen bei Rediskontkontingenten sowie die Konstruktion des Sonderlombards: d. h. stark beschränkter Zugang zum Lombardkredit mit einem Sonderlombardsatz, der über dem üblichen Lombardsatz lag; zum Sonderlombard J. Kohlhof (Lombardkredit, 1981), S. 65–71.
C. P. Claussen (Gespräch, 1994 ).
Deutsche Bundesbank (Gründung der Liquiditäts-Konsortialbank, 1974 ). Zur Liko-Bank Abschnitt D. III. 2b ).
H.-D. Schultze-Kimmle (Schwierigkeiten und Insolvenzen, 1977 ), S. 237.
O. V. (Banken springen ein, 1983) und T. Kramer (SMH-Fall, 1985 ), S. 14 f.
Liquiditäts-Konsortialbank (Geschäftsbericht, 1985 ff.), S. 14.
In the Herstatt affair, it seems that the German authority wanted to teach speculators, as well as banks dealing with speculators, a lesson.“; J. F. Lepetit (Comment, 1982), S. 252. A. F. Brimmer (Herstatt vs. Franklin National, 1976), S. 25, bezweifelt, daß das so geplant war: ”Although it is difficult to document the conclusion, it appears that the German Central Bank under-estimated the seriousness and consequences of the Herstatt bank failure.“
Fortsetzung) einzelner Teile von SMH. Dabei anfallende Verluste waren von der Hema zu tragen; Details bei T. Kramer (SMH-Fall, 1985), insbes. S. 24–33.
It is unclear from this first major use of the Liko-Bank whether it is serving its intended purpose of bridging liquidity problems; SMH had deeply negative net worth…“, R. J. Pozdena/V. Alexander (West Germany, 1992 ), S. 581.
Nach Bundesbankvizepräsident Gaddum sollte Kredit aus der Notfazilität zum höchsten Notenbankzins, bezogen auf die Bundesbank also zum Lombardsatz, vergeben werden; J. W. Gaddum (Aktuelle Fragen, 1994 ), S. 7.
In diesem Sinne A. F. Brimmer (Federal Reserve as lender of last resort, 1984), S. 35 und ders. (Central banking and systemic risk, 1989 ), S. 5.
Dieser Abschnitt basiert auf: A. F. Bums (Statement: Penn Central, 1970), E. M. Hurley (Commercial paper market, 1977), S. 532 f., T. M. Timlen (Penn Central, 1977), A. F. Brimmer (Federal Reserve as lender of last resort, 1984), S. 35–40, W. C. Melton (Inside the Fed, 1985), S. 157 f., I. H. Sprague (Bailout, 1986), Kapitel VI, A. F. Brimmer (Central banking and systemic risk, 1989), S. 5–7, F. S. Mishkin (Historical perspective, 1990), S. 3032, E. P. Davis (Systemic risk, 1992), S. 250 f., C. W. Calomiris (Is the discount window necessary?, 1993) und M. H. Wolfson (Financial crises, 1994), Kapitel 5.
V. Hasewinkel (Geldmarkt, 1993 ), S. 177.
Dazu vor allem: E. M. Hurley (Commercial paper market, 1977), S. 532 und T. M. Timlen (Penn Central, 1977 ), S. 220–222.
Hierzu insbesondere A. F. Brimmer (Federal Reserve as lender of last resort, 1984 ), S. 35–40, der damals als Mitglied des Board of Governors des FRS unmittelbar beteiligt war.
Damit liegt hier der ungewöhnlich günstige Fall vor, daß der potentielle Krisenauslöser der zuständigen Stelle bereits vor seinem Wirksamwerden bekannt ist. Der Normalfall dürfte die Überraschung sein.
Auch die FRBNY wollte wohl nicht darauf vetrauen, daß immer so günstige Umstände herrschen. Deshalb stellte sie nach dem Penn-Central-Fall Krisenpläne für den CP-Markt auf; T. M. Timlen (Penn Central, 1977 ), S. 224.
F. S. Mishkin (Historical perspective, 1990), Figure 11 und C. W. Calomiris (Is the discount window necessary?, 1993 ), S. 15.
C. W. Calomiris (Is the discount window necessary?, 1993 ), S. 15.
Dazu vor allem C. W. Calomiris (Is the discount window necessary?, 1993 ).
S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 47.
Außer mit einem Aktienkurssturz beschäftigte sich das “pink book” in drei Sektionen mit Zahlungsverkehrssystemen; ferner soll es Notfallpläne für Zusammenbrüche großer Banken und einen starken Rückgang des Dollars gegeben haben. Die Studien sind streng vertraulich; A. Murray (Passing a test, 1987), GAO (Preliminary observations, 1988), S. 93 und S. Solomon (Confidence game, 1995), S. 120, Fn. 22. Befragt nach Details seiner Krisenplanung antwortete Greenspan auch vor dem Committee an Banking, Housing, and Urban Affairs, das sich mit dem Aktienkurssturz von 1987 befaßte, nur ausweichend; A. Greenspan (Committee, 1988), insbes. S. 104 f.
S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 47, Fn. 2.
S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 21 und Fn. 5.
A. Murray (Passing a test, 1987).
M. R. Darby (Systemic risk, 1994), S. 9 und S. Solomon (Confidence Game, 1995 ), S. 47.
A. Greenspan (Statement: Stock market crash, 1988), S. 217. 1) A. Greenspan (Statement: Stock market crash, 1988), S. 217 f.
Auf das Zusammenspiel von Wort und Tat weist A. Greenspan hin: “There is also the issue of how we portray ourselves to the public. And that’s not only the issue of what we do but of how we say it.”; FOMC (Transcript Meeting November 3, 1987 ), S. 31. hi diesem Sinne in der gleichen Sitzung der Manager for Domestic Operations, Stemlight: “… in a crisis period… in which markets needed clear signals about policy intentions.”; ebda., Statement von Stemlight, S. 5.
Zum Zustandekommen des Statements S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 57–60.
FOMC (Meeting September 22, 1987, 1988).
Angaben zur Offenmarktpolitik aus: FOMC (Telephone conference call October 20, 1987), FOMC (Meeting November 3, 1987, 1988), A. Greenspan (Committee, 1988), S. 464–466, ders. (Statement: Stock market crash, 1988), S. 218 und FRBNY (Monetary policy during 1987, 1988/89).
A. Greenspan ( Statement: Stock market crash, 1988 ), S. 219.
A. Greenspan ( Statement: Stock market crash, 1988 ), S. 219.
B. S. Bemanke (Clearing and settlement, 1990 ), S. 149, interpretiert, das FRS hätte mit seiner LNLR-Konstruktion die Risiken im Finanzsystem wohlfahrtserhöhend umverteilt: “The principal effect of the loans (der Banken, der Verf.) was to transfer some trader default risk from the clearinghouses and their members to money-center banks. Under the presumption that the money-center banks were well capitalized, and that in any event their solvency would be guaranteed by the government, this transfer reduced the overall threat of insolvencies in the system.” Man beachte: Bernanke geht von einer impliziten Sicherung der LNLR aus, trotz der Beteuerungen des FRS, die LNLR müßten das Kreditrisiko alle in tragen.
seeing the threat of major financial institutions being denied access to credit lines neeeded to cover cash flows required by hedged positions, and overcoming those threats only by Federal Reserve and Treasury officials giving assurances that the institutions were sound and in any case would not be allowed to fail…“; M. R. Darby (Systemic risk, 1994 ), S. 8.
Wie sie 1987 zu beobachten war E. G. Corrigan (Recent financial disruptions, 1989/90), S. 13 f.
Der Manager for Domestic Operations, Stemlight, in: FOMC (Transcript Meeting November 3, 1987), in seinem Statement bei dieser FOMC-Sitzung (S. 8).
J. B. Stewart/D. Hertzberg (Terrible Tuesday, 1987), S. 23, G. Garcia/E. Plautz (Federal Reserve, 1988), S. 145, A. Greenspan (Committee, 1988 ), S. 105 und SEC (Market break, 1988), S. 5 /25.
Details zu den Telefonaten Corrigans bei S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 69–71.
B. S. Bemanke (Clearing and settlement, 1990), S. 148. Einzelheiten bei S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 76–78.
Ergänzend zu den Kontakten zwischen FRS und LNLR: D. S. Ruder (Committee, 1987), S. 89 und GAO (Preliminary observations, 1988 ), S. 93.
A. Greenspan (Statement: Stock market crash, 1988), S. 219 f., bezeichnet ihn als “key market”.
Dazu vor allem: A. Greenspan (Statement: Stock market crash, 1988), S. 219 f. und G. Garcia (Wake of the crash, 1989), S. 152 f. Ferner: Der Manager for Domestic Operations, Stemlight, in: FOMC (Transcript Meeting November 3, 1987), in seinem Statement bei dieser FOMCSitzung (S. 7 f.), GAO (Preliminary observations, 1988), S. 93, G. Garcia/E. Plautz (Federal Reserve, 1988), S. 133 und SEC (Market break, 1988), S. 5/19, Fn. 27.
A. Greenspan ( Statement: Stock market crash, 1988 ), S. 219.
Brady Report (1988), S. VI/71, A. Greenspan (Statement: Stock market crash, 1988), S. 220 und G. Garcia (Wake of the crash, 1989 ), S. 152.
Brady Report (1988), S. VI/71 und A. Greenspan ( Statement: Stock market crash, 1988 ), S. 220.
Gleiches gilt für das Wertpapierübertragungssystem Securities Wire; GAO (Preliminary observations, 1988 ), S. 94.
Martin Mayer, Chicago revisited, in: American Banker, November 27, 1987, S. 1, 4 und 15, zitiert aus: G. Garcia (Wake of the crash, 1989 ), S. 152.
GAO (Preliminary observations, 1988 ), S. 94.
A. Greenspan (Committee, 1988 ), S. 127.
FOMC (Transcript Meeting December 15–16, 1987), S. 3 und A. Greenspan ( Statement: Stock market crash, 1988 ), S. 218.
G. Garcia (Wake of the crash, 1989 ), S. 152.
Einführend zum “discount window” FRS (Purposes &0 functions, 1985), S. 57–71.
In diesem Sinne auch das FRS: FOMC (Transcript Meeting December 15–16, 1987), S. 3 und der Manager for Domestic Operations, Stemlight, in seinem Statement für diese Sitzung (S. 2).
FOMC (Transcript Meeting December 15–16, 1987 ), S. 3. Innerhalb von 24 Stunden sank der
Zins für 3-Monats-Gelder von 6,75 auf etwas über 5 Prozent, zugleich erreichte der Abstand zwischen kurz-und langfristigen Zinssätzen den höchsten Wert nach dem Zweiten Weltkrieg; S. Solomon (Confidence game, 1995 ), S. 60.
N. B. Katzenbach (Program trading, 1987 ), S. 20 f.
FOMC (Transcript Meeting November 3, 1987 ), FOMC (Transcript Meeting December 15–16, 1987) und FRBNY (Monetary policy during 1987, 1988/89).
C. de Boissieu (Comments, 1992 ), S. 512.
A. Greenspan ( Statement: Stock market crash, 1988 ), S. 218.
E. G. Corrigan (Recent financial disruptions, 1989/90), S. 15.
D. S. Ruder (Committee, 1987 ), S. 75. Er macht weitere Äußerungen zur Krisenplanung ebda., S. 91 f.
Working Group on Financial Markets (Interim report, 1988 ). Die Einleitung stellte dar, wie die Gruppe Möglichkeiten und Grenzen der Krisenplanung einschätzt.
Working Group on Financial Markets (Interim report, 1988 ), S. 11 f.; dort auch zu den Details der hier genannten Vorschläge.
L. Melamed (Committee, 1988 ), S. 266 f.
R. L. Fogel, Assistant Comptroller bei GAO, (Committee, 1988), S. 455 f. und GAO (Preliminary observations, 1988 ), S. 98 f.
Der Aktienkurssturz von 1989
CFTC (Report 1989, 1990 ), S. 17 f.
CFTC (Report 1989, 1990 ), S. 128 und SEC (Market analysis, 1990), S. 145 und Fn. 311.
CFTC (Report 1989, 1990 ), S. 141.
C. Walter (Zentralbanken im Vergleich, 1994 ), S. 56 f.
-J. Jarchow/P. Rühmann (Monetäre Außenwirtschaft II, 1993 ), S. 191 f.
Zitiert aus: H. H. Hackley (Lending functions, 1973 ), S. 107.
Zu Offenmarktgeschäften des FRS: FRS (Purposes &0 functions, 1985), Kapitel 3, H. L. Roth (Open market techniques, 1986) und C. R. Harvey/R. D. Huang (Open market operations, 1994 ), S. 2–7.
Board of Governors of the FRS (Federal Reserve discount mechanism, 1973). In diesem Sinne auch C. W. Calomiris (Is the discount window necessary?, 1993 ), S. 2–10.
Zum “discount window”: H. H. Hackley (Lending functions, 1973), FRS (Purposes &0 functions, 1985), S. 57–65 und D. L. Mengle (Discount window, 1993).
Mit dem “discount window” aus LLR-Sicht beschäftigen sich G. Garcia/E. Plautz (Federal Reserve, 1988), S. 45–57.
Es ist unstrittig, daß unter außergewöhnlichen Umständen auch “securities companies” Zugang zum “discount window” haben; A. J. Schwartz (Misuse, 1992), S. 63, S. D. Smith/L. D. Wall (Financial panics, 1992), S. 7 und M. J. B. Hall (Banking regulation, 1993), Fn. 31 auf S. 70 und 81 sowie S. 178 und 182 f.; in diesen Quellen auch weitere Details zum “discount window”.
In den dreißiger Jahren vergab das FRS letztmals über das “discount window” Mittel an Nichtbanken; FRS (Purposes &0 functions, 1985), S. 58.
Genauer: die zuständige Federal Reserve Bank; G. Garcia/E. Plautz (Federal Reserve, 1988 ), S. 50.
So J. Kohlhof (Lombardkredit, 1981 ), S. 48.
Auskunft der Bundesbank; S. Kordt (Bundesbank als LLR, 1995 ), S. 13 f.
Die Bundesbank beschreibt ihr Instrumentarium zur Geldmarktsteuerung in Deutsche Bundesbank (Geldmarktsteuerung, 1994 ). Dazu auch S. Kumpel (Instrumentarium der Bundesbank, 1992), der allerdings die Gesetzesänderungen ab 1992 nicht berücksichtigen konnte.
So die Bundesbank in bezug auf lombardfähiges Material; Deutsche Bundesbank (Geldmarktsteuerung, 1994 ), S. 63.
Einen groben Anhaltspunkt liefern folgende Zahlen: Ein vages Maß für den potentiellen ZBGBedarf könnte das Verhältnis von Bargeld zu anderen Bestandteilen weiter abgegrenzter Geldmengenaggregate sein. Im Januar 1995 hatte M3 einen Umfang von circa DM 1.850 Mrd., und der Bargeldumlauf betrug gut DM 243 Mrd. Schuldverschreibungen sind gemäß Bundesbankgesetz bundesbankfähig und damit ein Potential, das die Bundesbank in ZBG tauschen könnte. Ende Januar 1995 liefen für gut DM 3 Billionen auf DM lautende festverzinsliche Wertpapiere in-und ausländischer Emittenten um, die allerdings nur zum Teil von im Inland tätigen Wirtschaftssubjekten gehalten wurden. Eine Untergrenze für diese Größe bildet der Bestand an Schuldverschreibungen bei Kreditinstituten, die der Bundesbank berichten: Per Ende Januar 1995 betrug er mehr als DM 900 Mrd; Daten aus: Deutsche Bundesbank (Monatsbericht März, 1995), S. 6, 15’, 30’f. und 50’.
Das Bundesbankgesetz enthält keine Definition des Begriffs Kreditinstitut; nach herrschender Meinung ist der Abgrenzung von § 1 I KWG zu folgen; L. Gramlich (Bundesbankgesetz, 1988 ), S. 181.
Zu nennen sind hier:§ 19 I Nr. 8 und Nr. 9 i. V. m. § 22 BBankG, die unter anderem Rechtsgrundlage für die Liquiditätspolitik der Bundesbank via Devisenmarkt sind; dazu S. Kumpel (Instrumentarium der Bundesbank, 1992), S. 15–17 und Deutsche Bundesbank (Geldpolitik der Bundesbank, 1995), S. 133–135. Da auch hier mit der Abhängigkeit vom Bestand an bundesbankfähigem Material, den das liquiditätssuchende Wirtschaftssubjekt vorhält, das Grundproblem auftritt, wird diese Möglichkeit, Liquidität bereitzustellen, nicht weiter verfolgt. Allerdings ist der Kreis der auf ausländische Währung lautenden Titel, den die Bundesbank kaufen und verkaufen darf, sehr groß; § 19 I Nr. 8 BBankG i. V. m. § 4 II Nr. 1 AWG i. V. m. § 1 I DepotG, Begründung nach L. Gramlich (Bundesbankgesetz, 1988) S. 194. So erscheinen im Gegensatz zu auf DM lautenden Aktien auf ausländische Währung lautende Aktien zulässig. Die Bundesbank ist mit der Flexibilität dieser Instrumentengruppe nicht zufrieden; Deutsche Bundesbank (Geldmarktsteuerung, 1994), S. 69.
Zu den Anforderungen an Wechsel L. Gramlich (Bundesbankgesetz, 1988 ), S. 182 f.
Deutsche Bundesbank (Geldpolitik der Bundesbank, 1995 ), S. 111.
Viertes BBankÄndG; es wird dokumentiert in: o. V. (Dokumente, 1992). Zu den Änderungen P. Billow (Vierte Bundesbankgesetz-Novelle, 1992), Deutsche Bundesbank (Neuordnung, 1992) und T. Weikart (Währungsrecht im Wandel, 1993).
Deutsche Bundesbank (Neuordnung, 1992 ), S. 52.
Ausschließlich mit geldmarktaktiven Kreditinstituten schließt die Bundesbank Wertpapierpensionsgeschäfte in Form von “Schnelltender” ab, die innerhalb von gut einer Stunde abgewickelt werden und eine Laufzeit zwischen einem und sieben Tagen haben; Deutsche Bundesbank (Geldmarktsteuerung, 1994), S. 69. Die Beschränkung auf Kreditinstitute ist eine Restriktion der Bundesbank, die über das Bundesbankgesetz hinausgeht.
Angesichts der Lücke, die der Wegfall der Einlagenpolitik (§-17-Gelder) gemäß BBankÄndG vom B. Juli 1994 im Instrumentarium der sehr kurzfristigen Liquiditätssteuerung hinterläßt, schlägt die BHF-Bank vor, eine noch schnellere Variante des Schnelltenders einzuführen, den “Blitztender”. Die Beschleunigung soll erreicht werden, indem die Bundesbank einige wenige Kreditinstitute direkt anspricht; o. V. ( Feinsteuerung, 1994 ).
Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1992, 1993 ), S. 92. Im gleichen Sinne O. Issing (Monetary policy instruments in Germany, 1994), S. 24 und 28.
Deutsche Bundesbank (Geldmarktsteuerung, 1994 ), S. 63.
Zu ergänzen ist: Das BBankÄndG vom B. Juli 1994 hat die LLR-Eignung des Lombardkredits, innerhalb der hier aufgezeigten Grenzen, leicht verbessert, indem es die Beleihungsgrenzen aufhob. Sie lagen vorher je nach Titel zwischen 75 und 90 Prozent des Nennbetrages bzw. Kurswertes. Die Bundesbank hat diese Änderung per August 1994 in ihr Lombardverzeichnis übernommen.
Zu den Änderungen im Bundesbankgesetz Deutsche Bundesbank (Zweite Stufe der EWWU, 1994 ), S. 32–44.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, stammen die Angaben aus W. Hösch (Liquiditäts-Konsor-
tialbank, 1985 ), S. 581. Hösch war zu diesem Zeitpunkt Geschäftsführer der Liko-Bank.
Deutsche Bundesbank (Einlagensicherung, 1992), S. 31, i. V. m. Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1993, 1994 ), S. 145.
Deutsche Bundesbank (Gründung der Liquiditäts-Konsortialbank, 1974).
Liko-Bank (Schreiben, 1995).
Liko-Bank (Geschäftsbericht 1992, 1993 ), S. 14.
Liko-Bank (Schreiben, 1995).
Die Bundesbankfähigkeit dieser Wechsel kommentiert kritisch O. Fischer (Liquiditäts-Konsortialbank, 1975 ), S. 5 f.
Die Liko-Bank (Schreiben, 1995) kann die Zahl der deutschen Banken und der rechtlich selbständigen deutschen Tochtergesellschaften ausländischer Banken, die nicht zu ihren Gesellschaftern gehören, nicht beziffern. “Es sind aber verhältnismäßig wenige.”
Deutsche Bundesbank (Kreditpolitische Regelungen, 1995 ), S. 7, gemäß § 7 I Nr. 2 BBankG.
Artikel 3 des Gesetzes zu dem Vertrag vom 18. Mai 1990 über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts-und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vom 25. Juni 1990.
Der Einfachheit halber wird auch für den Zeitraum zwischen dem 1. Juli und dem 3. Oktober 1990 der Ausdruck ostdeutsches Kreditinstitut verwendet. Infolge der engen Verflechtung zwischen West-und Ostdeutschland ist der Fall “ostdeutsches Kreditinstitut” im hier behandelten Zusammenhang bereits dann gegeben, wem durch Geschäftstätigkeiten zwischen alten und neuen Bundesländern ein mittelbarer Bezug zu Ostdeutschland besteht; P. Billow (Bundesbank in den neuen Bundesländern, 1991 ), S. 795.
Deutsche Bundesbank (Währungsunion mit der DDR, 1990 ), S. 19.
Zu dieser und weiteren Änderungen P. Bülow (Bundesbank in den neuen Bundesländern, 1991) und T. Weikart (Währungsrecht im Wandel, 1993 ), S. 610–612 und 623–642; unter anderem auch zu dem ebenfalls die Refinanzierung ostdeutscher Kreditinstitute betreffenden § 25b VI BBankG (Darlehen an ostdeutsche Kreditinstitute gegen Verpfändung von Forderungen gegen den Ausgleichsfonds), der dort näher beschrieben wird.
Deutsche Bundesbank (Wirtschaftslage Herbst 1990, 1990 ), S. 13.
T. Weikart (Währungsrecht im Wandel, 1993 ), S. 630.
P. Bülow (Bundesbank in den neuen Bundesländern, 1991), S. 795 und T. Weikart (Währungsrecht im Wandel, 1993 ), S. 630.
Deutsche Bundesbank (Währungsunion mit der DDR, 1990 ), S. 19. Refinanzieringskontingente entsprechen den Rediskontkontingenten bei westdeutschen Kreditinstituten.
III BBankG in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Oktober 1992. Dieser Paragraph wurde durch das BBankÄndG vom B. Juli 1994 aufgehoben.
Die Bundesbank hat bis dahin schrittweise die Sonderregelungen abgeschafft; sie dokumentiert dies in: Deutsche Bundesbank (Währungsunion mit der DDR, 1990), S. 13, dies. (Wirtschaftslage Herbst 1990, 1990), S. 13, dies. (Geschäftsbericht 1990, 1991), S. 124–126, dies. (Wirtschaftslage Frühjahr 1991, 1991), S. 13, dies. (Ein Jahr Währungsunion, 1991), S. 20, dies. (Geschäftsbericht 1991, 1992), S. 121–123, dies. (Wirtschaftslage Herbst 1992, 1992), S. 14, dies. (Kreditpolitische Regelungen, 1993), S. 23–26 und dies. (Kreditpolitische Regelungen, 1994 ), S. 5.
Einen kurzen Überblick über die Regelungen gibt die Deutsche Bundesbank (Beschlüsse von Maastricht, 1992).
D. Schoenmaker (Stage three of EMU, 1995), insbesondere S. 5–11, beschäftigt sich mit der LLR-Funktion nach Beginn der dritten Stufe der EWWU, vor allem mit dem Zusammenspiel zwischen der EZB und den nationalen Zentralbanken.
X. Vives (European System of Central Banks, 1992 ), S. 523.
So berichten Hoffman and Keating über die Phase, während der das ESZB geformt wurde: “One major difference between the Governors’ blueprint and that of the Bundesbank is the extent to which the ESCB should be a ‘lender of last resort’ in times of financial crisis. The Bundesbank draft implicitly rejects such a role. The German representatives at the Governors drafting meetings apparently maintained that it could raise moral hazard and the potential for inflation.”; J. Hoffman and G. Keating, The European System of Central Banks, Credit Suisse First Boston Economics Booklet, London 1990, S. 9, zitiert aus: C. A. E. Goodhart (European Central Bank, 1992/1995), S. 326.
Art. 3 III ESZB-Satzung i. V. m. Art. 105 IV EG-Vertrag. Art. 4 I EWI-Satzung überträgt das dem EWI als “vorrangige Aufgabe”. Dabei “wird das EWI vom Unterausschuß Bankenaufsicht unterstützt, der sich aus Vertretern der Zentralbanken und der dafür besonders zuständigen Aufsichtsämtern zusammensetzt.” Krisenmanagement war eines der Themen in den Jahren 1993 und 1994: “Im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Bewältigung von Bankenkrisen ist die Schnittstelle zwischen Bankenaufsichtstätigkeit und der Funktion des ‘Lender of last resort’… untersucht worden.”; EWI (Jahresbericht 1994, 1995), S. 89 f.
In diesem Sinne der Zentralbankrat der Bundesbank in Deutsche Bundesbank (Beschlüsse von Maastricht, 1992), S. 53.
Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1992, 1993), S. 87–92, Vizepräsident J. W. Gaddum (Aktuelle Fragen, 1994) und Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1994, 1995 ), S. 103.
So Tenor und Fazit in Deutsche Bundesbank (Geldmarktsteuerung, 1994).
Deutsche Bundesbank (Geschäftsbericht 1992, 1993 ), S. 92 und J. W. Gaddum (Aktuelle Fragen, 1994), S. 7. Gaddum fordert einen grundsätzlich unbeschränkten Zugang zum Lombardkredit als “Überdruckventil”. Damit dürfte er einen quantitativ unbeschränkten Zugang meinen, denn bezöge er sich auf die Zugangsberechtigten, würde er über die geltende Regelung des Bundesbankgesetzes hinausgehen.
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Prigge, S. (1997). Die Theorie des Lender of Last Resort und ihre Umsetzung durch ausgewählte Zentralbanken. In: Zentralbank, Aktienkurssturz und Systemkrise. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09154-7_4
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