Zusammenfassung
Dieser Briefwechsel via Diskette entstand zwischen Patricia und mir. Er war zunächst als Klagemauer gedacht, als Deponie für all das Private und Persönliche, was uns am „richtig wissenschaftlich arbeiten“ hinderte. Er erstreckte sich über zwei Jahre, und wir gaben ihm den aufmunternden Titel: Wir sind die Hochschule. Wir entdeckten beide dabei, daß Schreiben Spaß machen kann. Und wir fanden uns unerwarteterweise plötzlich in einem Erfahrungsprozeß über Erfahrungswissen wieder. Wir haben erlebt, wie Erfahrung zustandekommt. Wie ein Aquarellbild, — da sind erst nur ein paar helle Farbflecken ohne genaue Konturen, aber dann, Schicht für Schicht, kommen alle Farben dazu, Gegenstände werden sichtbar, sie bekommen Gestalt und Tiefe. Unvermutet landeten wir mit dem, das wir eigentlich neben unserer „richtigen Arbeit“ begonnen hatten, mitten im Projekt.
Denn Erkennen ist weder passive Kontemplation noch Erwerb einzig möglicher Einsicht im fertig Gegebenen. Es ist ein tätiges, lebendiges Beziehungseingehen, ein Umformen und Umgeformtwerden, kurz ein Schaffen.
(Ludwik Fleck, 1935)
Gehalten am 27. Oktober 1995 im forumclaque Baden, im Rahmen des Projektmonates Zyklus zur Erde, von Nesa Gschwend.
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Fry, P., Steinemann, U. (2000). Wir Sind die Hochschule. In: Wissenschaft als Erfahrungswissen. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09145-5_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09145-5_10
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