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Innovation — Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb ?

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Systemversagen im Innovationsprozess

Part of the book series: DUV Sozialwissenschaft ((DUVSW))

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Zusammenfassung

Einhergehend mit der Verschärfung des globalen Wettbewerbs zu Beginn der 80er Jahre zwischen Europa, USA und Japan wurde dem Faktor Technologie die entscheidende Schlüsselfunktion für die Wettbewerbsfähigkeit von Staaten und Unternehmen zugesprochen (Dosi 1982, 1988a; Nelson/Winter 1982; Meyer-Krahmer et al. 1984). Dass die Beherrschung einer Technologie mittel- und langfristig jedoch kein Garant für die Wettbewerbsfähigkeit ist, stellte sich bald heraus: nur wer neue Produkte und auch Verfahren schneller als andere Unternehmen auf den Markt bringt, gewinnt den entscheidenden Vorsprung im Technologiewettbewerb. Damit gerieten Innovationen, im Verständnis von Fähigkeit zu Neuerungen von Technologien und Produkten, in das Zentrum des wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Interesses. Die Europäische Kommission sieht die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber ihren Konkurrenten USA und Japan als verbessert aber labil an. Zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gehören zwar Produktivität, Effektivität und Rentabilität (CIAMPI-Bericht 1995); für Unternehmen, wie auch für Nationen und Regionen hängt die Wettbewerbsfähigkeit jedoch wesentlich von der Fähigkeit ab, „in Forschung, Know-how und Technologie sowie in den Erwerb von Kompetenzen zu investieren, so dass eine nutzbringende Umsetzung in neue Produkte und Dienstleistungen möglich ist“ (KEU 1996a; 11). Allerdings herrsche hier ein ‚europäisches Paradoxon‘: Im Vergleich zu den Hauptkonkurrenten gilt zwar die wissenschaftliche Leistung im Grundlagenforschungsbereich als hervorragend, die Umsetzung des wissenschaftlichen und technologischen Potentials in rentable Innovationen durch die Unternehmen sei jedoch unzureichend. Die europäischen Unternehmen müssten demzufolge von ihrem Kult zur Steigerung der Produktivitätsgewinne ablassen und zum Leitgedanken der Innovation übergehen (ebenda).

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Literatur

  1. Siehe dazu auch das Oslo-Manual der OECD (1992c), auf das sich auch das Frascati-Manual der OECD (1994) beruft.

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  2. Die Autoren weisen nach, dass in den USA im Zeitraum von 1976–1981 von 700 untersuchten Unternehmen mit Produktinnovationen nur rund 10 Prozent der Produkte neu für den Markt waren.

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  3. Zur QWERTZ-Tastatur siehe Kapitel 2.3.2 (im angelsächsischen Sprachraum als QWERTY-Tastatur bekannt). Institutionalisierung in Systemen aber beibehalten werden. Wichtig ist also die Berücksichtigung von Innovationen in ihrem technischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld, von dem sie geprägt werden, welches sie andererseits aber auch selbst beeinflussen ( Hughes 1987 ). Dieser wechselseitige Prozess ist darüber hinaus noch zeit-und historienabhängig.

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  4. In seiner Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung hat Schumpeter 1911 als erster moderner Nationalökonom diese Zusammenhänge aufgezeigt (Schumpeter 1911).

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  5. Beispielsweise wird eine Fusion zweier Grossunternehmen, in der eine neue Organisationsstruktur für verbesserte Prozessabläufe sorgt, dabei aber Arbeitsplätze abbaut, kaum als Innovation proklamiert. Im angelsächsischen Raum beinhaltet der Begriff ‘manufacturing’ sowohl Gewerbe-als auch Industriebetriebe. Nicht erfasst sind dabei Dienstleistungsunternehmen

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  6. Folgende weitere Manuals der OECD liefern die Grundlagen zur Erfassung von FuE-Output-Daten: „patents as science and technology indicators“ (OECD 1996b), „guidelines on bibliometrics” und „guidelines on analysis of trade data in terms of technology intensity of products or industries“.

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  7. Einen umfassenden Überblick bietet Kloth (1996; 13ff).

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  8. Technology is indeed a queen: it does change the world“ (Braudel 1981; 435).

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  9. Zur Geschichte des Technologietransfers siehe König (1990)

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  10. Internationalisierung und Globalisierung werden in Kapitel 3 behandelt.

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  11. Als Beispiel für einen kaskadenähnlichen Verlauf des Innovationsprozesses, führen Castells und Hall

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  12. ) die ersten 18 Jahre von Silicon Valley nach 1955 an. Siehe dazu Müller und Schienstock (1978); Thom (1980); Brasche (1989) und Hauschildt (1990).

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  13. Siehe dazu den Überblick bei Schmoch et al. (1996).

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  14. Eine gute, aber unvollständige Übersicht dazu bietet Grupp (1997). Literaturhinweise für neoklassische Modelle siehe Schwitalla (1993).

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  15. Ein Überblick über evolutionstheoretische und institutionalistische Arbeiten findet sich in Dosi et al. (1988).

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  16. Ausführliche Kritik in: ifo Studien: Fortschritte in Theorie, Empirie, Politik? Wiss. Symposium zum 65. Geburtstag von K.H. Oppenländer. 43. Jg. 1997. H. 2.

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  17. Prominentes Beispiel ist die QWERTZ-Tastatur, die sich seit über 100 Jahren unverändert erhalten hat, obwohl sie ergonomisch ungünstig ist (KEU 1996a ). Die Gründe für die Durchsetzung des heute technisch und ergonomisch nachteiligen Prinzips sind vielfältig. Wurde sie ursprünglich aus dem Grunde konstruiert, dass sich auch bei schneller Schreibweise die Typenhebel nicht verhaken sollten, entfiel dieser Grund mit dem Aufkommen neuerer Technologie vor rund 50 Jahren. Weil aber die meisten Nutzer auf dem alten Tastatursystem ausgebildet wurden, hat sie sich bis heute erhalten. Damit wurde das Prinzip ‘Einheitlichkeit vor ergonomischer und technischer Optimierung’ verfolgt. Erst mit der Abschaffung der Tastatur und damit ohne neu bedingtes Erlernen könnte sich eine bessere Lösung in diesem Bereich durchsetzen.

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  18. Schmookler (1966), ein Vertreter des ‘demand-pull’ Ansatzes, postuliert, dass die technologischen Chancen für alle Wirtschaftszweige gleich seien, die Nutzung jedoch von sektoral unterschiedlichen Anreizen abhänge. Darin steuert also die Nachfrage den technischen Fortschritt. Demgegenüber sind beim ’technology-push’ Ansatz alle technischen Fortschritte exogen und fallen quasi als Nebenprodukte an.

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  19. Damit greifen Dosi (1988a) wie auch Kuhn (1967) auf das Konzept des ‘tacit knowledge’ von Polanyi (1967) zurück.

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  20. Damit ist der Verbindungspunkt mit den Clustern gegeben.

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  21. Lundgrens Netzwerkansatz wird in Kapitel 2.2.2 umfassend beschrieben.

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  22. Die Ergebnisse des Wissenschaftszentrums Berlin werden von Dierkes (1997) zusammengefasst vorgestellt. Darüber hinaus sind noch weitere westdeutsche Hochschul-und Forschungsinstitute an diesem Verbund beteiligt.

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  23. Dazu ist anzumerken, dass dies nicht nur für den deutschen, sondern auch für den schweizerischen und österreichischen Werkzeugmaschinenbau zutrifft.

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  24. Expertensysteme stehen für den Glauben an Expertenwissen und wissenschaftliche Methodik zur Objektivierung des Wissens und der Handlungspfade. Basierend auf dem Erkenntnisinteresse des Menschen, sich selbst und seine Umwelt zu steuern, wurde dies jedoch in zunehmend komplexeren Systemen immer schwieriger. Der damit verbundene Anstieg der Spezialisierung erforderte immer mehr Expertenwissen (Kehrwald 1995 ). Dem Drang nach möglichst objektiven Erkenntnissen folgend, wurde den Experten die Zuständigkeit der Generierung objektiven Wissens übertragen. Es zeigt sich aber, dass mit zunehmender Komplexität und Varietät auch die Expertenmeinungen vielfältiger werden, das Objektivitätskriterium damit wiederum nicht erfüllt werden kann. Auf dieser Grundlage nehmen die Autoren eine Netzwerkanalyse des italienischen und deutschen Technologiesystems vor.

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  25. Nach der modernen Systemanalyse ist ein Wirtschaftssystem „die Gesamtheit der Beziehungen, die zwischen produzierenden und konsumierenden Wirtschaftseinheiten bestehen. Die Beziehungen bilden ein interdependentes Interaktionsgefüge, das durch die aufeinander bezogenen Verhaltensweisen der Wirtschaftseinheiten zustande kommt.“ (Cassel 1996; 880).

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  26. Kybernetik wird hier als Wissenschaft der Lenkung verstanden.

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  27. Äquifinalität bedeutet die Eigenschaft offener Systeme, bei Änderung der Anfangsbedingungen den gleichen Endzustand zu erreichen (nach Brockhaus).

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  28. Der generellen Frage nach der kognitiven Fähigkeit des Menschen vernetzt zu denken, wird im Rahmen der Hirnforschung weiter nachgegangen.

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  29. Die Autopoiesis entstammt ursprünglich aus der Biologie und bedeutet `Selbstherstellung’. Dieses Prinzip wurde von Maturana und Varela auf die Systemebene übertragen und als Autopoiesistheorie beschrieben (MaturanaNarela1975; Maturana 1981). Sie wird als notwendig und hinreichend für die Charakterisierung organischer Systeme verstanden, ist aber für die Anwendung auf soziale Systeme höchst problematisch (Probst 1987). Ahnlich dem Ansatz Luhmanns bezieht sich auch derjenige von Touraine (1977) und Hejl (1981; 1984) auf sich selbst bezogene Systeme. Touraine stellt die Gesellschaft in seiner soziologischen Analyse als sich selbstproduzierendes System dar, ohne dabei wie Luhmann und Hejl auf die biologischen Erkenntnisse Maturanas und Varelas zurückzugreifen. Entsprechend stellt sich seine Gesellschaft als sich selbst anpassendes, reproduzierendes und kreativ weiterentwickelndes System dar. Insbesondere in letztem Punkt unterscheidet sie sich von den erhaltenden Strukturvorstellungen Luhmanns und Hejls.

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  30. Von einer Theorie selbstorganisierender sozialer Systeme oder gar empirisch getesteter Hypothesen könne noch keine Rede sein, so Probst (1987; 11).

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  31. Entwicklung meint hier die Veränderung von Fähigkeiten und des Potentials des Systems.

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  32. Unklar bleibt dabei allerdings, welche ‘bestimmte Konstellationen’ damit gemeint sind.

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  33. Der Organisationsansatz der ‘Fraktalen Fabrik’ (später ‘Fraktales Unternehmen’) baut unter anderem auf eben diesem Grundsatz der Selbstorganisation auf (Warnecke 1993; zu Praxisbeispielen fraktaler Unternehmen siehe Warnecke 1995).

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  34. Sozial wird hier im weiteren Sinne als zwischenmenschlichen Interaktionen verstanden.

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  35. Der Netzwerkansatz befindet sich in einem Bereich zwischen systemtheoretischen (bzw. institutionalistischen) und akteurszentrierten Erklärungsansätzen. Während im ersten Ansatz Institutionen und deren Arrangements im Zentrum der Betrachtungen stehen, sind es im zweiten Ansatz die Interaktionen strategisch handelnder Akteure (vertiefend dazu siehe den Überblick von Müller-Jentsch 1996). In dem von Mayntz und Scharpf entwickelten `akteurzentrierten Institutionalismus’ werden beide Bereiche vereint (Mayntz/Scharpf 1995 ).

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  36. Nach Willke geht es nicht darum, die politisch-administrative (Hierarchie) von der ökonomischen (Markt) Koordinationsform zu unterscheiden, sondern um den Vergleich zweier Koordinationsmodelle, welche prinzipiell für jede Art von Koordinationsaufgabe geeignet sind ( Willke 1995 ). So kann also beispielsweise Ökonomie nach einem Marktmodell oder einem hierarchischen Modell koordiniert werden.

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  37. Die hierdurch hervorgebrachte akteurzentrierte Sichtweise steht als Gegenpol zur systemorientierten Perspektive Luhmanns und Parsons. Entgegen dieser Gegensätzlichkeit, dieses theoretischen Dualismus der Soziologie, steht Willke dafür ein, beide Sichtweisen als einander ergänzend zu sehen, denn beide erbringen „komplementäre Erklärungsleistungen“ (Willke 1995; 219).

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  38. Zu einer der wenigen Untersuchungen über Produkticsstrategien von KMU in Kanada unter dem Aspekt der Globalisierung gehört die Studie von Julien (1996; Wilhelm 1997 ). Die darin vorgenommene Einteilung der Produktionsstrategien beruht auf den beiden Kriterien ‘Absatzmarktorientierung’ und ’Ressourcenorientierung’ und zeigt sechs verschiedene Strategien: (1) ’domestic’: rein lokal verankerte Nischenspezialisten (dazu gehören rund 15 Prozent aller KMU in Kanada); (2) ’local’: lokal bis regional verankerte wettbewerbsfähige KMU (25 Prozent); (3) ’glocal’: internationale Ressourcennutzung (global) bei lokal bis regional verankerten KMU (local) (25 Prozent); (4) ’international’: exportorientierte KMU mit lokaler bis nationaler Ressourcennutzung (10 Prozent); (5) ’global’: exportorientierte KMU mit internationaler Ressourcennutzung (2 Prozent); (6): ’networking’: in internationale Netzwerke eingegliederte KMU (23 Prozent der Unternehmen). Simon (1996) hat in seinem Buch ’Die heimlichen Gewinner’ folgende auf Marktprinzipien beruhende Strategien für die ’500 erfolgreichsten KMU’ ausgemacht: enger Fokus auf die Kernkompetenzen, darin aber Markt-und Technologieführerschaft, durch hohe Innovationsleistung, und möglichst globale Absatzmärkte

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  39. Die Eigenverantwortung von innovativen Mitarbeitern wird durch die Freiheit der Problemauswahl wie auch der Wahl der Mittel erhöht, damit wird auch Motivation und Kreativität unterstützt. Die mit der Dezentralisierung erfolgende Erhöhung der Aufgabenkomplexität setzt Entscheidungsfreiheit voraus. Wer über Entscheidungskompetenz verfügt oder über die Gewissheit der Akzeptanz beziehungsweise geringen Widerstände gegenüber Innovationsideen, wird demnach motivierter sein, Ideen vorzuschla-gen (ebenda).

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  40. So führen Peters und Waterman (1982) an, dass die Dezentralisierung des Innovationsprozesses in autonome Gruppen für herausragende US-Unternehmen eine derart hohe Bedeutung hat, dass die Nachteile (wie mögliche Doppelgleisigkeit, Nichtausnutzung möglicher Synergien) dafür in Kauf genommen werden.

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  41. Die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für die Innovationsleistung ist auch Gegenstand des Ansatzes von Freeman (1991b).

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  42. Hierbei wird Region als diejenige räumliche Einheit betrachtet, die etwa der NUTS II bis NUTS Ill-Ebene entspricht, also Regierungsbezirk bis (Land-)Kreisebene.

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  43. Tichy hat diesen Prozess bereits 1987 und 1991 in seiner Theorie des regionalen Produktzyklus beschrieben, ohne sich dabei explizit auf Milieus, Cluster oder Netzwerke zu beziehen. Auf diese Theorie wird im folgenden noch ausführlicher eingegangen.

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  44. Darunter wird in diesem Zusammenhang die Häufung von Unternehmen oder Produktionsstätten verstanden (Gordon 1991).

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  45. Porter berücksichtigt in seinem Clusteransatz ausschliesslich das Vorhandensein von Branchen in Nationen (Porter 1990 ). Dazu hat er ein Clusterchart entwickelt, das auf einer Einteilung verschiedener Branchen in die drei Hauptsegmente vorgelagerte, industrielle und unterstützende sowie Fertigprodukte-Branchen beruht. Die vorhandenen Branchen sind in die 16 Cluster des Clustercharts einzuordnen, womit letztendlich eine Branchensegregation und Spezialisierung von Nationen darstellbar ist. Schwierigkeiten bereiten dabei insbesondere die Mehrfachmöglichkeiten der BanchenZuordnungen, die Notwendigkeit, diese Zuordnungen im zeitlichen Verlauf zu wiederholen sowie die Beurteilung des Clustercharts, weil aus der jeweiligen Grösse und Bedeutung der Branchen keine klaren Aussagen über die Wettbewerbsfähigkeit abgeleitet werden können (ausführlich in Fernau 1997, der Porters Clusterchart auf die Untersuchungsregionen Thüringen und Nordrhein-Westfalen anwendet).

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  46. Eine eher grobe Einteilung nimmt Gertler (1992) vor. Er unterscheidet neben ‘new production districts’, die den NID gleichgesetzt werden können, ’rusting relics’ als Überbleibsel einer vergangenen Industrie (z.B. Ruhrgebiet), sowie ’zones of intersecting industrial practices’, als Zwischenform (z.B. die ’Japanisierung’ Mexikos).

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  47. Eine umfassendere Übersicht zu der Verwendung des TPS durch verschiedene Autoren sowie über Vertreter der anderen Konzeptionen befindet sich in Crevoisier/Maillat (1991).

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  48. Der Begriff Regime findet vorwiegend in der Soziologie und Politologie Anwendung; er bezeichnet laut Duden ein vorherrschendes System, weshalb Produktionsregime mit -system gleichgesetzt werden kann.

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  49. Der Fordismus ist durch seine strikte Trennung zwischen Konzeption durch das Management und der Ausführung der Arbeit durch die Arbeiter charakterisiert. Damit entspricht dieses Modell hinsichtlich der Arbeitsorganisation demjenigen des Taylorismus. Das Akkumulationsregime der Regulationsweise „Fordismus“ ist gekennzeichnet durch steigende Produktivität (bzw. den Zwang dazu). Durch kollektives Aushandeln der Löhne, relative Arbeitsplatzsicherheit, regelmässige Lohnsteigerungen und sozialstaatliche Umverteilung werden von allen Beteiligten die Prinzipien des Fordismus akzeptiert ( Lipietz 1991 ). Im Unterschied dazu ist das Akkumulationsregime des Taylorismus vielmehr gekennzeichnet durch relativ niedrige Löhne und relative Arbeitsplatzunsicherheit.

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  50. Postfordismus meint die Abkehr von den „rigiden Regeln des Fordismus“ zugunsten der „liberalen Flexibilisierung” (Lipietz 1991; 83). 4. Aufgrund neuer Produktionsformen (’regime of flexible accumulation’ nach Scott 1988) können einzelne Produktionsbereiche ausgelagert und über die ganze Welt verstreut werden, womit sich neue räumliche Produktionsmuster herausbilden.

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  51. Siehe dazu ausserdem Best (1990); Goodman und Bamford (1989); Scott (1988) und Storper (1989).

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  52. Dazu gehören neben vielfältigen Infrastruktureinrichtungen unter anderem Verbände, Technologietransfereinrichtungen und produktionsnahe Dienstleistungseinrichtungen.

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  53. Dieses Phänomen beschreibt Grabher (1993b) ausführlich am Beispiel des Ruhrgebiets.

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  54. Hier führt Gernot ebenfalls das Ruhrgebiet an. Auch das neokorporatistische System Österreichs wird in der Literatur oftmals als verkrustete Struktur beschrieben, die notwendige wirtschaftliche und politische Veränderungen blockiert (stellvertretend: Frey/Kirchgässner 1994). Dagegen führt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf an, dass gerade der institutionalisierte Dialog zwischen den Sozialpartnern in Osterreich zu einer erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik geführt hat. Als Erfolg wird die im europäischen Vergleich unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent für 1998 angeführt (Tages-Anzeiger vom 13. 3. 1999 ).

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  55. Grabher (1993b) begründet dies mit den erforderlichen Faktoren Kompatibilität zwischen Grossunternehmen und regionalen Netzwerken und Transparenz innerhalb dieser Netzwerke, die Grundvoraussetzungen für geringe Transaktionskosten sind. Je geringer die Transaktionskosten nun ausfallen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit der Zerstörung des fragilen Gewebes sozialer Praktiken und Institutionen in den Netzwerken.

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  56. Einen umfassenden Überblick über in der Literatur behandelte Lernprozesse bietet Malerba (1992).

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  57. Der Begriff des ‘tacit knowledge’ geht auf Polanyi (1967) zurück, der damit alle kaum definierten, unveröffentlichten und nicht kodifizierten Teile des Wissens bezeichnet.

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  58. Weitere Hinweise zur empirischen Innovationsforschung in Davelaar (1991).

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  59. In Deutschland finden Innovationserhebungen jährlich statt, in der Schweiz alle zwei bis drei Jahre (letzte Erhebung von 1996) und in Österreich alle drei Jahre (erste Erhebung 1985; vorletzte Erhebung von 1993 bislang unveröffentlicht; letzte Erhebung von 1996 ebenfalls bislang unveröffentlicht; Stand 2/1999). Zu den aktuellsten Innovationserhebungen gehören für die Schweiz: Arvanitis, et al. (1998a), für Österreich: Leo, Palme und Volk (1992), für Deutschland Licht und Stahl (1997) sowie für die EU die ‘Community Innovation Survey’ (CIS 1) und ’Policies, Appropriability, and Competitiveness for European Enterprises’ (PACE), beide durch Eurostat. Bis 1992 haben insgesamt 15 europäische Länder industrielle Innovationstätigkeiten erhoben, auch in nahezu allen OECD-Mitgliedstaaten werden nationale Innovationserhebungen durchgeführt (Kaminski 1992; OECD 1996b). 1993 bis 1994 führte die EU in 13 EU-Mitgliedsstaaten bei rund 40’000 Unternehmen die erste Innovationserhebung durch (CIS 1), die zweite wurde im Jahre 1997 gestartet (Eurostat 1994). Eine Analyse der CIS-1Daten nahmen unter anderem Bosworth, Stoneman und Sinha (1996) vor. Durch Revisionen des erstmals 1992 publizierten Oslo-Manuals der OECD betreiben die OECD und die Europäische Kommission bzw. Eurostat eine weitere Standardisierung der internationalen Innovationserhebungen (OECD 1997a).

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  60. So ergibt sich aus der CIS1-Erhebung der EU, dass Portugal mit über 95 Prozent aller Unternehmen einer Stichprobe den höchsten Anteil an Innovatoren in der EU hat (Innovations- and Technologietransfer (ITT), Nr. 2. 1998 ).

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  61. Ausnahmen stellen die Innovationserhebungen Deutschlands und der Schweiz dar. In der Schweiz wurden nach Durchführung einer Pilotstudie 1994, erstmals 1996 zusätzlich die Innovationstätigkeit im Bau und Dienstleistungsbereich erfasst (Arvanitis et al. 1998a). Auch in Deutschland werden im Rahmen der jährlich durchgeführten Innovationserhebung technische Dienstleistungen mit erfasst (Licht/Stahl 1996).

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  62. Aber auch die Grenzen zwischen Produktion und Dienstleistung verlaufen fliessend und zwar sowohl innerhalb der einzelnen Produktionsunternehmen, als auch zwischen den Unternehmen: Produkte bestehen heute nämlich zu einem grossen Teil aus Dienstleistungen, die in sie eingeflossen sind (Bangemann 1997 ).

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  63. Rosenberg ist einer der ersten, der Licht in dieses Dunkel zu bringen versucht (Rosenberg 1982). Zum Begriff selbst siehe Alchian/Woodward (1988).

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  64. Diese Hochtechnologielisten werden durch die OECD sowie das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovation, Karlsruhe veröffentlicht. Dabei sind Branchen nach ihrem FuE-Aufwandskriterium dargestellt. Hinter der Abtrennung von Hochtechnologie, welche ‘Spitzentechnik’ und ’höherwertige Technik’ beinhaltet, stehen empirische Beobachtungen zur FuE-Intensität. “Die FuE-Intensität ist das Verhältnis von FuE-Aufwendungen und Produktionswert pro Markt (Gütergruppe)” (Grupp 1997; 201). Gemessen an der Durchschnittsintensität von FuE, die für die Industrie bei durchschnittlich 3,5 Prozent liegt, gelten alle Industriebereiche mit höheren Werten als Hochtechnologie. Während die höherwertige Technik eine FuE-Intensität zwischen 3,5 und 8,5 Prozent aufweist, sind es bei der Spitzentechnologie mehr als 8,5 Prozent (Gehrke et al. 1994; Grupp 1997). Die Hochtechnologieindustrien werden auch als ‘Schumpeter-Märkte’ bezeichnet, solche mit geringerer FuE-Intensität als ’Heckscher-Ohlin-Märkte’ (Grupp 1997 ).

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  65. Exportleistung wird hier durch den Exportanteil am Umsatz, Innovationsneigung an der Anzahl Patente, der Existenz einer FuE-Abteilung und einer positiven Einstellung gegenüber Produktentwicklung gemessen; Exporterfolg meint hier ‘Exportwachstum’.

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  66. Seit seinem ersten Erscheinen von 1961 liegt das Frascati-Manual inzwischen schon in der fünften Auflage 1993 vor. (Die Übersetzung des französischen Frascati-Manuals 1993 erschien 1994 auf englisch.) Forschung und experimentelle Entwicklung umfasst kreative, systematische Arbeit, die zur Erhöhung des Wissensstandes durchgeführt wird. Dieses beinhaltet das Wissen über Menschen, Kultur und Gesellschaft, sowie der Gebrauch dieses Wissens für die Entwicklung neuer Anwendungen.

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  67. Wissenschaftliche und technologische (Weiter-)Entwicklung meint in diesem Zusammenhang den bislang hauptsächlich betrachteten Teilbereich von Innovationen.

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  68. Diesen Wert bestätigt auch die OECD (1996b) für US-Unternehmen.

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  69. Einen historischen Überblick über Entstehung und Anwendung der Netzwerkanalyse bieten Scott (1991), Schenk (1984), Galaskiewicz und Wasserman (1993) und Mizruchi (1994). Wasserman und Faust (1993) zeigen einen vergleichenden Überblick über die Diskussion zur Netzwerkmethodik; vertiefend zur Methodik siehe auch Pappi (1987). Bramanti und Maggioni (1997) diskutieren die Anwendung der Netzwerkanalyse auf Milieus und deren Netzwerke.

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  70. Im metaphorischen Sinne bedeutet der Begriff ‘Netzwerke sozialer Beziehungen’, dass jedes Individuum mit anderen Individuen durch soziale Beziehungen verbunden ist. Es handelt sich dabei also weder um eine Theorie noch ein Verfahren sondern lediglich um eine bildhafte Beschreibung. Dagegen beschreiben Analytiker ’soziale Netzwerke’ als Beziehungsstrukturen und -muster (Schenk 1984 ).

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  71. Siehe dazu Studien von Marsden (1982; 1987), Cook et al. (1983) sowie Markovsky, Willer und Patton (1988).

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  72. Gemeint ist damit lediglich die Darstellung von Akteuren (Punkten) und deren Beziehungen (Verbindungen durch Linien) und nicht diejenige der mathematischen Graphentheorie.

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Wilhelm, B.E. (2000). Innovation — Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb ?. In: Systemversagen im Innovationsprozess. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09024-3_2

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