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Mathematische Differenzen — oder: Luxemburg, Kautsky, Bernstein, die II. Internationale und das Politische

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Orte des Politischen
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Zusammenfassung

Es ist wohl kaum übertrieben, zu behaupten, daß der theoretische Streit zwischen Luxemburg, Kautsky und Bernstein ein rein mathematischer war. Alle drei waren sich darüber einig, daß sich die Gesellschaft auf einer teleologischen Entwicklungslinie befindet, deren sicheres Ziel der Sozialismus ist. Nur waren Kautsky und Luxemburg davon überzeugt, daß die subjektivistische Fortschrittsidee in Form des sich entfaltenden ethischen Subjekts den Sozialismus nicht hinreichend garantieren könne. “Entweder hat Bernstein in bezug auf den Gang der kapitalistischen Entwicklung recht, dann verwandelt sich die sozialistische Umgestaltung der Gesellschaft in eine Utopie, oder der Sozialismus ist keine Utopie, dann muß aber die Theorie der “Anpassungsmittel” (so nennt Luxemburg die von Bernstein entwickelten Instrumente der Steuerung, mt.) nicht stichhaltig sein”184.

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Literatur

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Tuckfeld, M. (1997). Mathematische Differenzen — oder: Luxemburg, Kautsky, Bernstein, die II. Internationale und das Politische. In: Orte des Politischen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08834-9_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08834-9_5

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

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